• Die Klinik in St.Wendel hat einem Bekannten auf Nachfrage mitgeteilt, dass dort das Angebot der Blockwochen (4x eine Woche Aufenthalt innerhalb von zwei Jahren) ausläuft. Es werden nur noch bereits bewilligte Blockwochen abgearbeitet.

    Gibt es eine andere Klinik, die ein vergleichbares Konzept anbietet?

  • Die Info ist leider korrekt. Es gibt Probleme mit den Krankenkassen, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Medianklinik St. Wendel stellt die Blockwochen nicht von sich aus ein.

    Hallo


    Das Problem ist mir auch so bekannt, von mir selber und auch von Dr. Seidler. Die Wollen halt nicht bezahlen!

    Gruß Joachim

  • Hallo bei der Ci Versorgung ist ein totales Kuddelmuddel bei den Rehaformen. Da gibt es das Modell einer drei bis fünftägigen Basistherapie mit ambulanter Nachsorge, ggf. mit zusätzlicher stationäre Reha, dann gibt es die verlängerte Basistherapie in Form einer drei bis sechswöchigen Anschlussheilbehandlung, dann Blockmodelle, wie in Freiburg, St Wendel und CIC Hannover. Kein Wunder, dass bei dem ganzen Kuddelmuddel die Krankenkassen die teuren Rehamodelle streichen und ich kann es auch verstehen, zumal ich den Eindruck habe, dass bei vielen CI Trägern nach einem Jahr das Ergebnis dasselbe ist, unabhängig davon, welche Reha sie mitgemacht haben! Ich bin nämlich auch Anfängerin einer evidenzbasierten Medizin.

    Und hier und da habe ich doch den Eindruck, dass so eine Reha ein wenig als günstiger Urlaub mit etwas Hörtraining begriffen wird.

  • Hallo Andrea

    Das die ci Nachsorge in Deutschland ein Chaos ist, der Meinung bin ich auch. Bei dem Thema Reha zahlen ja nicht die Krankenkassen, sondern die Rentenversicherungen. Und ich kann das was du da schreibst nicht so bestätigen. Das es nichts bringt!


    Gruß Joachim

  • Ich sage ja nicht, daß eine Reha nichts bringt!

    Sondern ich stelle die Frage, ob eine vollstationäre Reha mehr bringt, als eine Ambulante.

    Ich weiß, dass viele Rehaberichte schreiben, dass die Rehabilitanten nach der Reha x % mehr Sprachverstehen haben. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass es starke Trainingseffekte bei den Hörtest gibt. Ich habe in einer Studie über Wochen jede Woche einmal Hörtest mitgemacht. Die Ergebnisse wurden von Woche zu Woche besser, ohne dass ich Alltag besser klar gekommen wäre.

  • Dabei wird nicht berücksichtigt, dass es starke Trainingseffekte bei den Hörtest gibt. Ich habe in einer Studie über Wochen jede Woche einmal Hörtest mitgemacht. Die Ergebnisse wurden von Woche zu Woche besser, ohne dass ich Alltag besser klar gekommen wäre.

    das mag so gewesen sein, man sollte sich aber hüten eigene Erfahrungen zu allgemeingültigen zu erklären. Ich war 5 Wochen in stationärer Reha. Als Urlaub mit Hörtraining habe ich das nicht empfunden, ich bin abends völlig erledigt ins Bett gefallen. Der Zugewinn an Hörvermögen war aber enorm. Auch der praktisch empfundene Hörgewinn im Alltag. Telefonieren war vorher nicht möglich. Jetzt könnte ich, wenn es sein muss, nur mit dem CI Ohr telefonieren.

    Ansonsten bin ich deiner Meinung - man sollte Konzepte, die in Summe teurer sind, aber keinen Mehrwert haben, auf den Prüfstand stellen. Nicht vergessen darf man allerdings Patienten, die aus familiären oder anderen Gründen keine längeren stationären Aufenthalte organisieren können. Wenn die dann ambulante Rehas oder andere Organisationsformen benötigen, dann sollte man das Abschaffen gut durchdacht haben und begründen können.

    Das mit dem Trainingseffekt habe ich nicht so ganz verstanden. Die Übungen basieren auf einem Trainingseffekt. und zawr durch ständiges Üben, auch unter erschwerten Bedingungen. Das hat ja nichts mit Auswendiglernen zu tun. Die Horübungen waren Märchen, die ich nicht kannte, und Unsinn-Sätze, die man nicht erraten kann. wenn man das verstehen kann, dann hat man ein Ziel erreicht. Wie sonst sollte Hörtraining aussehen? Den Rest muss man alleine im Alltag stemmen, das wird den Patienten aber auch so vermittelt- zumindest war es bei meiner bislang einzigen Reha so.

    Advanced Bionics HiRes Ultra 3D am 01.09.2022 implantiert.

    EA: erfolgt am 29.09.2022

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  • Der Olsa beispielsweise enthält nur 50 Wörter, die zu unlogischen Sätzen kombiniert werden. Durch ständiges Wiederholen kennt man die Wörter und "versteht besser". Natürlich versteht man nur deswegen besser, weil man die Wörter kennt, und nicht weil man besser hört. Alle mir bekannten Testsets haben einen begrenztes Wort oder Satzumfang, und die erkennt man bei ständigen Wiederholungen.

  • Huhu,

    wenn ich ehrlich bin, dann kann ich das seitens der Krankenkasse sehr verstehen. Als längjähriger CI-Träger braucht man einfach keine 2 Wochen Nachsorge pro Jahr, sondern maximal eine.
    Ich selbst habe einmal die Blockwoche beantragt und auch genehmigt bekommen. Allerdings fand ich schon 2 Mal eine Woche pro Jahr viel zu viel und habe dieses in Absprache mit der Krankenkasse reduziert -- einmal für eine Woche ist vollkommen ausreichend.

    Und wenn ich ehrlich bin: viele Blockwöchler haben die Blockwoche genutzt, um 2 Wochen im Jahr Urlaub auf Kosten der Krankenkasse zu machen. 2 Wochen, die vollständig von der Krankenkasse bezahlt wurden, inklusive Gehalt und An- und Abreise, Vollpension.
    Es ist keine Frage, dass der Austausch mit anderen CI-Patienten, die Einstellungen, die Hörtrainings usw. einen Mehrwert haben. Allerdings eher kurzweilig, Stichwort Erholungseffekt.
    Für wenige Patienten, die keine adäquaten ambulanten Nachsorgemöglchkeiten haben, mag das Konzept perfekt gewesen sein -- aber die Mehrheit der Blockwöchler benötigt ein so intensives Nachsorgekonzept nicht.