• Guten Tag, im März diesen Jahres habe ich durch eine Pneumokken-Mengitis eine Labyrinthitis bekommen und auf einem Ohr erlaubt und auf dem anderen hochgradig schwerhörig. Hat jemand auch Erfahrung mit Labyrinthitis gemacht? Ich habe zur Zeit noch Probleme. Auf dem rechten Ohr ist ein CI implantatiert worden, da schon teilweise die Hörschnecke fibrosiert war.Die Gleichgewichtsorgane sind auch kaputt. Nun bemerkte ich,das ich mit dem Hörgerät überhaupt nicht zurecht komme, da ständig mein Hören anders ist.Auch habe ich schon von Anfang an so ein hohlen Klang im Ohr,wenn ich leicht auf die Ohrmuschel schlage.Dieser hohke Klang verstärkt sich manchmal zum pulsartigen Rauschen, bzw wenn ich kaue oder gähne.Dann kann ich meine Stimme nicht mehr hören und die Stimmen im Hörgerät sind schrill und unverständlich. Plötzlich stellt sich alles um ,ich kann meine Stimme wieder hören und die Stimmen sind normal im Hörgerät. Das ändert sich do laufend. Auch der Druck im Ohr nimmt zu und mir ist schwindliger..seit 4 Wochen kommt noch ein starker Pfeifton, zusätzlich zum Tinnitus dazu,der leise anfängt und dann immer lauter wird.Dann wird das Gehör wieder besser.Jetzt ist mittlerweile so,das sich das Gehör mehrmals täglich umstellt.Mal kann ich meine Stimme wieder lauter hören und plötzlich ist sie wieder weg und ich komme mir vor wie unter einer Glocke.Auch die Töne im Hörgerät sind wieder schrill.

    Alles kaum zu beschreiben. Die Ärzte sagen nur,ihr Innenohr ist beschädigt.

    Wer hat schon mal ähnliches erlebt

    Liebe Grüße

    Kathrin

  • Liebe Kathrin,

    ich habe keine Erfahrungen mit Labyrintitis, aber nach deiner Beschriebung würde ich selbst glaube ich erstmal das Hörgerät weglassen und mich auf das neue Hören mit CI fokussieren. Meiner Einschätzung nach wird das dein dominantes neues Hören werden.

    Die Konzentration auf die ständig wechselnden Eindrücke mit dem Hörgerät, lenken dich glaube ich sehr vom CI-Hören ab und nehmen einen Großteil deiner Wahrnehmung und Konzentration in Anspruch. Außerdem verunsichern und verängstigen sie dich wohl zur Zeit mehr, als sie zum Hören hilfreich sind.

    Wenn du dich jetzt mehr auf das CI konzentrierst treten vermutlich diese Schwankungen des Restgehörs mehr in den Hintergrund und belasten dich weniger.

    Ist das Ohr denn schon zu sehr verknöchert für ein 2. CI oder möchtest du dieses noch nicht?

    Ein erfolgreichen CI-Hören wünscht dir

    Rosi

  • Hallo, das CI wird erst nächste Woche aktiviert. Deshalb trage ich noch das Hörgerät, weil ich sonst gar nichts mehr höre. Ich soll erst mal mit dem Hörgerät und CI zurecht kommen, sagen die Ärzte. Meine Hoffnung ist ja immer noch,daß sich das Ohr bessert.Aber im Augenblick ist wohl eher das Gegenteil der Fall. Ich bin vollkommen psychisch fertig und manchen Tag weiß ich gar nicht mehr weiter.Die Schwankungen, die Angst das es mit dem CI nicht so klappt, kein richtige Kommunikation mehr.Manchmal denke ich,es wäre vielleicht besser, wenn ich durch die Meningitis gestorben wäre.

  • Ah, kein Wunder dass du dich jetzt so auf das Hörgerät und das schwankende Gehör fokussierst.

    Dann hast du jetzt erstmal noch eine Woche zu überbrücken. Bleib bitte zuversichtlich, auch wenn das momentan schwer fällt. Wie du hier viel nachlesen kannst, ist CI eine tolle Sache und hilft den meisten ungemein nach Ertaubung wieder klar zu kommen. Ich hoffe du hast in deinem Umfeld mentalen Beistand, der dich unterstützt.

    Ich habe das bei Ertaubung auch erlebt, dass man ständig kontrolliert was man wie gut hört oder eben nicht. Das ist leider nicht wirklich hilfreich, fällt aber schwer es zu unterlassen. Vielleicht hilft es dir dich bis nächste Woche bestmöglich abzulenken vom Hören, indem du dir Sachen einplanst, bei denen das Hören eine nicht so große Rolle spielt? Lesen, Gartenarbeit, Ausflug, Spaziegänge etc.

    Für grundlegende Kommunikationsunterstützung könntest du dir auf Handy eine Transkriptions-App einrichten, die Gesprochenes in Schrift umsetzt. Für Android heit die "Automatische Transkription". Bei Iphone läuft das glaube ich über Einstellungen und Barrierefreiheit (bitte Korrektur wer sich damit beser auskennt).

    Bei Ertaubung durchläuft man eine emotionale Achterbahn, das ist völlig klar. Ich drücke dir fest die Daumen und bin sehr optimistisch dass du den Tiefpunkt des Tränentals erreicht hast und es ab nächste Woche wieder aufwärts geht.

    Alles Gute wünscht

    Rosi

  • Liebe Kathrin, wenn man so plötzlich das Gehör und die Gleichgewichtsorgane verliert ist das schon ein sehr schlimmer Schlag für die Psyche, und man muss erst einmal durch ein dunkles Tal, bevor es wieder heller wird. Versuche durchzuhalten, auch wenn momentan alles hoffnungslos zu sein scheint. Dass schnell genug ein CI implantiert wurde finde ich gut. Es besteht eine gute Chance, dass du damit wieder einigermaßen hören kannst. Und dass noch eine gewisse Chance besteht das sich das andere Ohr bessert, solltest du auch positiv sehen. Ich wünsche dir alles Gute!

  • Hallo Kathrin,

    den Druck im Ohr kenne ich...ich glaube dass das Ohr bzw. Gehirn bei plötzlicher Ertaubhung mit verschiedenen Dingen, wie Tönen, wie Druck usw. reagiert...manchmal unerklärlich...

    Einseitig ertaubt seit Februar 2023 / Kanso 2 seit September 2023 - dankbar <3

  • Hallo Kathrin

    Bei mir das gleiche... Labyrinthitis beidseitig durch bakterielle Meningitis. Gehör und Gleichgewicht waren innert Stunden zerstört.

    Also von 100% guthörend auf 100% taub über Nacht. Und als Zückerchen einen grauenhaften Tinnitus. Immerhin habe ich überlebt. :rolleyes:

    Das ist nun schon ewig her, aber es beschäftigt mich trotz CI täglich.

    Wie kommst Du zurecht?

  • Guten Tag,

    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich komme damit überhaupt nicht zurecht. Bin zur Zeit in der neurologischen Reha und merke immer wieder, das das Hören mich ganz schön beeinträchtigt. Mein CI wurde am 10.06 aktiviert,kann schon teilweise was verstehen, aber die Akkustik ist sehr gewöhnungsbedürftig. Das andere Ohr spinnt noch immer.Jetz wurde festgestellt, daß der Hörtest über die Knochenleitung sich verbessert hat und weicht von der Luftleitung ab.Angeblich hat sich dad Innenohr ein wenig erholt. Es liegt noch eine Tubenbelüftungsstörung vor.Wie ist es bei Dir?Ist der Schwindel weg und hast Du noch andere Probleme durch die Meningitis. Wann war diese.

    Ich habe z.Z massive Depressionen und Angst .

    Liebe Grüße

    Kathrin

  • Hallo Chiara,

    Ich bin Haale Saale von Herrn Prof.Plontke operiert wurden.Hatte schon eine teilweise fibrosierte Gehörschnecke.Erst sollte ich Chochlear bekommen, aber er hat doch die lange Elektrode von Med El eingelegt.Ich hatte gelesen, daß es bei Dir wegen der Verknöcherung Probleme gab. Wie geht es Dir jetzt. Der Professor ist eine Korifäe auf dem Gebiet. Da sind viele Patienten aus dem Ausland und von ganz Deutschland, weil er auch ohne Gehörschnecke die Elektroden verlegt. Vielleicht wäre das was für Dich

  • Hallo Chiara,

    Ich bin Haale Saale von Herrn Prof.Plontke operiert wurden.Hatte schon eine teilweise fibrosierte Gehörschnecke.Erst sollte ich Chochlear bekommen, aber er hat doch die lange Elektrode von Med El eingelegt.Ich hatte gelesen, daß es bei Dir wegen der Verknöcherung Probleme gab. Wie geht es Dir jetzt. Der Professor ist eine Korifäe auf dem Gebiet. Da sind viele Patienten aus dem Ausland und von ganz Deutschland, weil er auch ohne Gehörschnecke die Elektroden verlegt. Vielleicht wäre das was für Dich

    Genau so ist es. Er hat auch bei mir die Elektrode verlegt, nachdem die Hörschnecke entfernt wurde. Und es hat alles wunderbar geklappt.

    Es grüßt der Biker

    Rechts Cochlear Kanso 1und Kanso 2 CI Modell 512; OP 25.04.2017 Hörschnecke bis auf dem Stumpf entfernt UNI-KLINIK Halle;
    Links HG AMPLI-CONNECT R 5 ON 312 GN seit September 2021.

    Seit dem 25.10.2021 Upgrade auf Kanso 2
    Zubehör: Cochlear™ Wireless Mini Microphone (Minimikrofon 2+); Telefonclip+ von Resound; ReSound TV Streamer 2

  • Hallo Biker,

    Die Schwestern von der HNO Station haben mir das mit den ausl. Patienten erzählt. Ich persönlich lag mit welchen aus Hannover und von NRW zusammen. Die sindauf Empfehlungen von ihren Ärzten nach Halle gekommen. Erstens auch wegen total OP im Innenohr und wegen Verknöcherung. Der Professor ist ein sehr netter Mensch. Ich würde diesen auch immer weiterempfehlen.

    LG

    Mosebach

  • Hey Kathrin

    Es scheint, dass wir das gleiche erleben mussten: vorher guthörend und dann auf einen Schlag Gehör und Gleichgewicht weg. Und das in einem normalhörenden Umfeld.

    Ich kann nur für mich sprechen: es war für mich damals (17 Jahre alt) der Schock meines Lebens, von dem ich mich bis heute nicht erholt habe. Akzeptiert irgendwann schon, aber ich konnte mich nie in die Welt der Hörbehinderten integrieren. Und habe seither eine Identitätskrise. Aber das ist ein anderes Thema.

    Schwerhörige oder Gehörlose können sich ebenfalls nicht ansatzweise vorstellen, wie es ist, als Guthörender auf einen Schlag das Gehör zu verlieren und einfach taub zu sein.

    Man ist ja nicht Gehör-los, sondern man verliert die Kommunikationsfähigkeit. Diese Fähigkeiten sind erst mal verschüttet und müssen neu gelernt werden. Dafür braucht es jedoch Selbstbewusstsein. Man muss hinstehen können und sagen: Ja, ich habe das Gehör verloren und brauche dieses und jenes, um wieder kommunizieren zu können.

    Das geht jedoch nicht von einem Tag auf den anderen. Weil man noch lange unter Schock steht.

    Ich habe mich damals monatelang einfach versteckt, war überhaupt nicht fähig, mit Menschen umzugehen. Die ihrerseits völlig überfordert waren mit der Situation, nicht mehr mit mir kommunizieren zu können.

    "Damals", das war 1984! Damals gab es weder Internet noch CI. Bei mir hiess es, dass ich für immer gehörlos sein würde. Die Meningitis hat mich ebenfalls beinahe umgebracht. Dass ich überhaupt überlebt habe ohne Gehirnschaden, galt damals als Wunder. Ich habe mir noch lange gewünscht, ich wäre einfach gestorben dabei.

    Ich war nach der Meningitis 5 Jahre 100% taub, bevor ich mein 1. CI bekam (1989). Das war damals rein experimentell und man musste auch alles noch selbst bezahlen.

    Es wurden auch keine Voruntersuchungen gemacht, wie man sie heute kennt. Einfach aufmachen und gucken. Und dann bei mir so: Oh, da ist ja eine Verknöcherung! Probieren wir es auf eine andere Art.

    Dabei wurden die Elektroden statt über das runde Fenster (das bei mir verknöchert war) über die mittlere Windung eingeführt. Einfach aufgebohrt und retrogard rein. Am Schluss wurde alles rückwärts programmiert.

    Und es funktionierte 37 Jahre wunderbar!

    Das war mein 1. CI rechts.

    Mein 2. CI links bekam ich übrigens erst 22 Jahre nach der Ertaubung (zu jener Zeit wurde noch kein zweites CI bezahlt).

    Auch da wurde einfach aufgemacht. Trotz der langen Taubheit und Verknöcherung konnte es normal platziert werden. Direkt bei der ersten Einstellung hatte ich einen vollen Erfolg. Ich hörte und verstand! Sprache, Musik, alles! Ohne irgendwelches Hörtraining. Das war ein absolutes Highlight.

    Und nun ist das rechte CI, das 37 Jahre gehalten ist, kaputt gegangen. Eine Elektrode nach der anderen funktionierte nicht mehr.

    Die 1. Implantation ging wie gesagt schief. Es konnten nur 16 Elektroden eingeführt werden. Die ersten drei waren geknickt. 24 Stunden später nochmals Operation. Dabei konnten nur noch 9 platziert werden. Cochlear hat aber 22 Elektroden.

    Zusätzlich passierte ein verheerender Pflegefehler. Der Druckverband wurde derart stark gewickelt, dass ich auf der Stirne einen Dekubitus 2 hatte (kurz vor Nekrose also). Zudem sind wegen dem irrsinnigen Druck die Nerven am Kopf abgestorben (Polyneuropathie).

    Ich trug wochenlang einen Verband an der Stirne, trotzdem ist eine tiefe bleibende Narbe geblieben. Ich werde sie auf Kosten des Krankenhauses "optimieren" lassen (lasern, unterspritzen), trotzdem wird sie nie wieder verschwinden. Das Thema wird mich noch jahrelang beschäftigen.

    Ob sich die Polyneuropathie (Empfindungsstörungen am Kopf) verbessert, bleibt abzuwarten.

    Jedenfalls ist mein Anwalt dran... Sowas lasse ich mir nicht bieten. Ich habe vor der Operation unterschrieben, dass ich mir bewusst bin, dass die Operation möglicherweise nicht gelingt. Das ist ok. Aber ich habe nichts unterschrieben, worin steht, dass man mir die Birne mit einem Verband so fest abdrücken kann, dass dabei alles abstirbt.

    Das ist Stand heute. Das alles ist unglaublich zermürbend und belastend, ich bin völlig ausgelaugt.

    Dazu das schlechte Hörergebnis. Trotz intensivstem Training höre ich deutlich schlechter als früher. Das wird sich auch nicht mehr ändern, da einfach zu wenig Elektroden drin sind (9 statt wie vorher 22).

    Ich habe inzwischen eine Zweitmeinung in einem anderen Krankenhaus eingeholt. Die werden versuchen, die Operation ein drittes Mal zu machen. Geplant ist, die verknöcherte basale Windung aufzubohren und die Elektroden dort reinzubringen. Natürlich alles ohne Garantie. Und sofern die Krankenkasse das bezahlt (das wäre die 3. Operation innerhalb weniger Wochen).

    Nochmals zu Dir Kathrin: ich würde Dir dringend empfehlen, Dich erstmals um Deine Psyche zu kümmern. Dieser Verlust ist ein gigantischer Schock, den Du zuerst verarbeiten musst. Dich an die Hoffnung zu klammern, dass Du mit CI/Hörgerät wieder nahtlos am Status "guthörend" anknüpfen kannst, ist trügerisch.

    Du wirst wieder hören, aber eben anders. Auch das Gleichgewicht kommt nicht wieder. Ich habe heute, 40 Jahre nach der Ertaubung, noch Probleme damit. Laufen im Dunkeln? Fehlanzeige. Da schwanke ich wie wahnsinnig. Ich übe auf einem MFT-Balance-Board.

    Es ist unglaublich hart, was Du gerade durchmachst. Ich hoffe, Du hast Menschen um Dich, die Dich jetzt mittragen und Dich auffangen.

    Und sonst schreib hier und "kotz Dich aus". Hier sind Leute, die wissen, wie es Dir geht, wie Du Dich fühlst und Dich unterstützen können.

    LG, Chi

  • Das ist wirklich heftig. Insbesondere der Teil mit dem Dekubitus. Die Meningitis mit ihren Folgen war Schicksal, nicht aber die Sache mit dem Druckverband.

    Ich hatte bei meiner OP wegen dem Druckverband Kopfschmerzen und er wurde dann durch Einschnitte etwas gelockert. Hast Du denn keine Schmerzen gehabt?

  • Ich hatte abartige Schmerzen!!! Ich habe nachts nach der Pflegerin geklingelt, weil ich es nicht mehr aushalten konnte. Sie sagte, sie dürfe nichts machen und gab mir ein starkes Schmerzmittel...

    Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, wie schlimm das effektiv noch werden sollte. Sonst hätte ich mir das Ding eigenhändig runtergerissen.

    Gemäss Arzt müssen unter einem Druckverband noch zwei Finger Platz haben, sonst ist er zu eng gewickelt.

  • Hallo Chiara,

    Mensch das ist ja extrem, was Du erlebt hast. 1984 und dann ein paar Jahre gar nichts hören. Schrecklich. Ich habe ja noch ein wenig Hoffnung, das mein linkes Ohr vielleicht etwas besser wird.Es wurde nochmal ein Hörtest über Knochenleitung und Luftleitung gemacht. Der Knochenleitung test hat sich sehr verbessert in 3 Monaten. Das das Ohr noch spinnt,soll an einer Tubenbelüftungsstörung liegen. Deshalb der hohle und echosrtige Klang und die Hörschwankungen. Angeblich soll auf die linken Seite das Innenohr i.O.sein.verstehe ich auch nicht ganz,da vor 3Monaten noch hieß, das Innenohr ist auch beschädigt. Die Störung von der Ohrtrompete können von der kündstl.Beatmung gekommen sein. Zur Zeit mache ich neurol Reha mit Gleichgewichtsübung und Psychologie. Ich wünsche Dir alles

    Gute. Vielleicht wäre die Uniklinik in Halle was für Dich.

    LG

    Kathrin

  • Nochmals zu Dir Kathrin: ich würde Dir dringend empfehlen, Dich erstmals um Deine Psyche zu kümmern. Dieser Verlust ist ein gigantischer Schock, den Du zuerst verarbeiten musst. Dich an die Hoffnung zu klammern, dass Du mit CI/Hörgerät wieder nahtlos am Status "guthörend" anknüpfen kannst, ist trügerisch.

    JA, da hast du wirklich recht. Eine Ertaubung von heute auf morgen ist ein Schock. Körperlich aber auch seelisch. Das habe ich so erlebt. Mir hat eine Therapie sehr geholfen. Wichtig war, sich vom bisherigen Hören verabschieden. TRAUERN. Loslassen. Sonst ist es so schwer mit dem CI. Denn es ist einfach so, dass das alte Hören nie mehr zurückkommt. Auch wenn man es sich noch so sehr wünscht. Lässt man nicht los, nimmt man sich nicht Zeit für das Trauern, dann ist das Akzeptieren des Neuen sehr schwierig. Daher ermutige ich immer: such dir Hilfe, Coaching, Therapie oder oder.... falls du Tipps dazu brauchst einfach ne private Nachricht an mich.

    Einseitig ertaubt seit Februar 2023 / Kanso 2 seit September 2023 - dankbar <3

  • Uff, Kermitlady, Du auch? Bei mir ist es 40 Jahre her. Aber dieser Schock beschäftigt mich noch heute, trotz Therapie. Und manchmal träume ich noch davon. Aufzuwachen und nichts mehr zu hören. Lustigerweise "wiederholt" sich dieses Trauma jeden Morgen. Ich wache auf und höre nichts. Zum Glück gibts CI. Auch wenn die nur eine Krücke sind.

    Trauern ist ein gutes Stichwort. Man macht die berühmten 5 Phasen durch: Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. Erst wenn man mit dem alten Leben als Guthörende abschliessen kann (und dabei führt kein Weg vorbei, auch mit CI nicht), geht es weiter.

    Wenn mir jemand dumm kommt so im Stil "stell dich nicht so an, man merkt dir ja nichts an", dann brauche ich gerne das Beispiel eines Rolli-Fahrers: der kommt eigentlich auch überall hin, wo er hinrollen möchte. Trotzdem kann er nicht gehen. Genau so ist es mit CI. Wir hören damit einiges, aber vieles eben auch nicht und sind immer noch von normaler Kommunikation ausgeschlossen. Und wenn das Ding vom Kopf ist, ist aus die Maus.

  • Kathrin, was du alles mitgemacht hast ist schon heftig. Aber ich würde die 3. OP an deiner Stelle auch wagen, nur besser bei einer anderen Klinik. Und sie sollen dieses mal mit dem Druckverband besonders vorsichtig sein.

  • Wenn mir jemand dumm kommt so im Stil "stell dich nicht so an, man merkt dir ja nichts an", dann brauche ich gerne das Beispiel eines Rolli-

    Chiara - deine Worte sind Balsam. DANKE dafür. Kann dich so gut verstehen.

    Mein Problem: ich sage oft zu mir selbst.: "stell dich nicht so an - ist ja nicht so schlimm- habe ja noch ein gut hörendes Ohr" --> da muss ich mir immer selbst sagen: "Pustekuchen... ist schon schlimm... auch wenn nur eine Seite betroffen ist"....

    Einseitig ertaubt seit Februar 2023 / Kanso 2 seit September 2023 - dankbar <3