Ich setze meine Frage hier rein, weil ich das Gefühl habe, dass es vielleicht an den ungleichen Bedingungen auf den beiden Ohrseiten liegt. Vielleicht ist es aber auch eine allgemeine Sache.
Ich lese immer wieder, dass manche bewusst keinen Filter in ihren Programm haben, weil sie den Klang so als besser empfinden. Ich habe ein Programm mit einem Filter und zwei ohne. Ich versuche immer wieder auch die Programme ohne Filter, aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie sich damit angenehmer hört. Ich finde es damit so rauschend, alles prasselt auf mich ein. Es ist nicht so wie auf dem gut hörenden Ohr, dass ich einfach mehr mitbekomme. Ich finde auch, dass Sprache eher untergeht.
Ich habe irgendwann einmal gehört, dass das Gehirn mit CI anders als beim natürlichen Gehör nicht Bottom - Down regulieren kann, dass also eine Regulierung nicht so möglich ist.
wie ist es bei euch? Erlebt ihr das nicht auch so? Beziehungsweise was empfinden die, bei denen es erfolgreich ist, als besser?

Ohne Filter - wirklich eine Frage der Gewöhnung beziehungsweise ein Zugewinn?
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AnniB
May 14, 2025 at 8:11 AM Changed the title of the thread from “Ohne Filter - wirklich eine frage der Gewöhnung beziehungsweise ein Zugewinn?” to “Ohne Filter - wirklich eine Frage der Gewöhnung beziehungsweise ein Zugewinn?”. -
Ich mache gerade dieses Experiment mit mir selbst. Ich bin jetzt zwei Wochen mit dem Musikhörprogramm (keine Filter) herumgelaufen. Ich hatte das Gefühl, dass ich im Störlärm kaum noch verstehe und sich der Klang des CI-Ohrs in Kombination mit dem guten Ohr nicht mehr so rund angehört hat. Ich bin gerade auf einer Konferenz und habe dafür wieder auf das Alltagsprogramm gewechselt, weil ich sicher gehen wollte, alles zu verstehen. Danach werde ich mein Experiment wieder fortsetzen. Ich will mir das noch länger ansehen.
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Ich benutze das ohne Filter Programm auch nicht. Fühle mich dabei unwohl und habe Probleme mit der Verständigung. Mit Filter Programme sind bei mir Top auch im Störschall. Aber wie schon geschrieben wurde ist das bei jedem anders.
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Bei mir das gleiche. Ich benutze ausschließlich die Automatik. Haben zwar einiges an den Programmen verstellt, aber so komplett ohne Filter wird's schwer.
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Für mich hört sich die Musik im Programm ohne Filter am besten an und der Klang ist häufig so, wie ich es von früher in Erinnerung habe. Es hat einige Anpassungen benötigt, bis ich dahingekommen bin.
In Situationen, wo viel (durcheinander) gesprochen wird, nutze ich ein Programm mit mehreren Filtern. Dann ist Sprache für mich leichter zu verstehen.
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Ich lese immer wieder, dass manche bewusst keinen Filter in ihren Programm haben, weil sie den Klang so als besser empfinden.
So oft lese ich das hier jetzt nicht, hauptsächlich eigentlich nur von mir.
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Hallo
Mein Musik Programm ist auch ohne Filter.
Gruß Joachim
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Ich habe bisher mein CI bisher komplett filterlos programmieren lassen und habe die Erfahrung gemacht, dass das Gehirn durchaus wieder Nebengeräusche filtert. Konkret konnte ich es an den Wind- und Wasserfallgeräuschen feststellen, die jetzt - ohne Filter - viel weniger unangenehm sind als am Anfang.
Vielleicht liegt es aber auch an der neuen Hörbalance, die bei SSD eben aufgrund des assymetrischen Höreindrucks nach und nach entsteht. Das CI-Ohr ist bei mir ohnehin leiser und so liegt die „Hauptfilterleistung“ evt. mehr beim normalen Ohr. Bei mir ist die Hörkurve so eingestellt, dass erst Geräusche zwischen 30/40 dB überhaupt vom CI registriert werden. Insofern fallen auf der CI-Seite leise Hintergrundgeräusche ohnehin weg.
Auch in anspruchsvollen Hörsituationen (Chorsingen, Unterrichten) ist es deutlich besser geworden.
Meine Idee war, dass es dem Gehirn im Zusammenspiel mit dem normalen Ohr leichter fallen könnte, sich auf ein einziges, gleichbleibendes Programm anzupassen, das ich ausschließlich nutze.
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Ich habe seit 20 Jahren CIs und höre mit beiden von Anfang ohne jegliche Filter. Das Filtern habe ich selbst gelernt. Mache ich mal ein Programm mit Filter an, kommt es mir unnatürlich und zu leise daher. Getestet habe ich die verschiedenen Programme im Laufe der Jahre immer wieder, sie sind auch immer auf den hinteren Programmplätzen, aber ich nutze sie nicht. Musik höre ich auch seit der ersten CI- OP sehr gut, Konserve oder live, immer im Normalprogramm P1 ohne irgendwelche Filter.
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Ich habe keinen Filter - mir wurde das in der stationären Reha so empfohlen.
Für mich ist es so gut. Irgendwie empfinde ich es als natürlicher. Ist vermutlich total subjektiv und von Person zu Person verschieden.
Bei der letzten Einstellung hatte ich mal Filter probiert, habe ich nicht als besser empfunden.
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Mir wurde in der Reha ein Filter zum Testen zugeschaltet. Damit kam ich die ersten Tage gut klar, dann nicht mehr. Seitdem habe ich nie mehr den Filter genutzt.
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An diejenigen, die im Alltag ein Programm ohne Filter nutzen:
Verändert Ihr auch mal die Lautstärke oder/und die Empfindlichkeit? Nutzt Ihr Focus-Funktionen?
Bei mir ist nur das Musik Programm frei von Filtern.
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Ich bin als langjährige CI Trägerin auf Filter umgestiegen, tatsächlich erst beim Marvel. Ich habe noch ein Programm ohne Filter auf dem hinteren Programmplatz mit aktivierten Headpiece Mikrofon, das benutze ich beim Radfahren und in schwierigen Situationen. Gerade bei Simmengewirr ohne laute Hintergrundgeräusche ist ein filterloses Programm besser. Im ganz normalen Alltag bin ich mit Autosense unterwegs, das ist wiederum bei normalen Hintergrundgeräusche besser
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An diejenigen, die im Alltag ein Programm ohne Filter nutzen:
Verändert Ihr auch mal die Lautstärke oder/und die Empfindlichkeit? Nutzt Ihr Focus-Funktionen?
Bei mir ist nur das Musik Programm frei von Filtern.
Beim Wandern in den Bergen verändere ich die Mikrofonempfindlichkeit wg. des Windes.
Im Restaurant nehme ich das "Restaurant" Programm mit der Focus Funktion
Lautstärke ändere ich fast nie
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Ich habe seit 20 Jahren CIs und höre mit beiden von Anfang ohne jegliche Filter. (...) immer im Normalprogramm P1 ohne irgendwelche Filter.
Das kann ich alles so zu 100% bestätigen, mir geht es ohne Filter auch besser.
Aktuell teste ich den Sonnet 3 und finde das Programm mit automatischem Filter einfach nur unnatürlich. Da passen Hören und Denken schlicht nicht zusammen und ich möchte meinem Gehirn nicht etwas Falsches beibringen.
Laute Signale sind nun mal laut und sollen es auch bleiben 😂
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Dem Gehirn fehlen für eine Bottom-Down Funktion die efferenten (absteigenden) Nervenverbindungen zum CI, welche im gesunden Gehör über die äußeren Haarzellen laufen. Daher sind einige Funktionen des Gehörs nicht 1:1 mit CI möglich, da dieses quasi eine Einbahnstraße ermöglicht aber keine beidseitig "befahrbare Straße".
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Rosi so hatte ich es auch bereits gelesen und war etwas verwirrt, weil gefühlt so viele geschrieben haben, dass sie es ohne Filter besser finden und das trainiert haben.
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Das Gehirn kann auf verschiedene Weise Hörreize filtern. Das läuft auch über Konzentration. Daher kann man das auch trainieren und für einige, die das Hören mit CI sehr gewohnt sind, kann das Verstehen leichter sein, wenn die Umgebung eher weitestgehend vollständig akustisch abgebildet wird, als wenn eine Selektion erfolgt. Hören im Störschall ist ja nicht nur für CI-Träger ein Problem, sondern auch für Hörgeräteträger und oft auch bei "nur" alten Menschen. Die Verarbeitung von nicht vollständig verstandenen akustischen Information kostet zusätzliche Aufmerksamkeitsressourcen, die nicht alle (mehr) aufbringen können. Filter erleichtern es den einen, aber sie sind nicht für jeden geeignet.
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Zumal technische Störlärmfilter technisch bedingt nicht nur den Störlärm filtert, sondern auch das Nutzsignal beschneidet. Wenn der Rest, der dann noch im Gehirn ankommt, sich vom gewohnten unterscheidet, dann hört sich das nicht nur komisch an, sondern man versteht dann deshalb wenig bis nichts.
Daher ist auch die Nutzung eines Störlärmfilter eine Frage der Gewöhnung. Wer ungefiltert gewohnt ist, der nutzt dann eben bevorzugt ungefiltert. Zumal der Prozessor sich Bein filtern nicht immer richtig entscheidet. Viele hören in solchen Fällen dann einfach mit den Augen.
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Richtig du Mädel
Das Programm kann ja nicht wirklich den "Lärm" rausfiltern, sondern nur bestimmte Frequenzen, die dann auch bei der Sprache die wir eigentlich hören wollen fehlen. Je nach Tonhöe des Geräusches kann es dann Überschneidungen mit dem Sprachbereich geben, und man dadurch verschiedene Sprecher unterschiedlich gut verstehen.
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