Bei der ambulanten Reha wird ja jedes Mal geprüft, wie gut man mit dem CI hört. Doch wie objektiv ist das wirklich?
Bei mir als SSDler läuft das so, dass auf dem guten Ohr mit dem Kopfhörer ein extrem lautes Rauschen in verschiedenen Frequenzen eingespielt wird, und die andre Muschel etwas schief auf das CI gesetzt wird. Ich sehe darin mehrere Probleme:
1. Das Rauschen irritiert und stört mich sehr. Ich bin mir sicher, dass ich ohne dieses Rauschen (d.h. wenn man das gesunde Ohr auf andere Weise vertäuben würde) wesentlich bessere Ergebnisse hätte.
2. Die Kopfhörer sind sicherlich so kalibriert, dass sie recht genau den gemessenen Schalldruck erzeugen, wenn man sie korrekt auf eine normale Ohrmuschel aufsetzt, Auf dem CI-Ohr wird der Kopfhörer aber nur irgendwie grob auf den Soundprozessor aufgesetzt, und nicht genau ausgerichtet. Ich bin mir nicht mal sicher, ob darauf geachtet wird, wo genau bei dem jeweiligen Modell die Mikros sitzen. Ich kann mir vorstellen, dass der Schalldruck, der am CI ankommt, vom kalibrierten Schalldruck auf dem normalen Ohr abweicht, und unterschiedlich ist, je nachdem wie nah der Kopfhörer an den Mikros ist und wie er zufällig ausgerichtet ist. Das würde dazu führen dass Messungen an verschiedenen Tagen nicht vergleichbar sind, und auch nicht mit einem normalen Ohr vergleichbar sind.
3. Das Ergebnis könnte auch davon abhängen, wie die Lautstärke und Empfindlichkeit des CIs gerade eingestellt sind und welches Programm gewählt wurde. Es wird auch hier nicht besonders darauf geachtet, dass man es immer gleich eingestellt hat. Auch dies würde die Vergleichbarkeit der Messungen stören.