Elektrokonvulsionstherapie und Cochlea Implantat

  • hallo forum.

    ich trage cochlea implantat rechts und wegen depressionen soll ich jetzt eine elektrokonvulsionstherapie bekommen

    im handbuch von med-el steht folgendes:

    Elektroschock- oder Elektrokonvulsionstherapie ⚠ WARNUNG Elektroschock- oder Elektrokonvulsionstherapien dürfen im Kopf- und Nackenbereich nicht durchgeführt werden. Eine derartige Therapie kann zu einer Schädigung des Implantats und/oder des umgebenden Gewebes führen.


    was kann ich tun wenn ich diese therapie aber angehen möchte?


    lg

  • Wenn die Therapie umumgänglich ist, dann musst du vorher eine CI-Explantation durchführen lassen. Sonst kann es sein, dass auch durch den Strom das Gewebe beschädigt wird, so dass eine spätere Implantation nicht mehr möglich ist bzw. du nichts mehr hörst.

    Wenn die Therapie nur eine Option ist und es noch andere Ansätze gibt, die erfolgsversprechend sein können, dann würde ich diese erst mal machen.

  • Hallo,

    ich litt auch jahrelang unter therapieresistenten Depressionen. Aber auch jahrelange Depressionen werden irgendwann besser. Ich würde mir gut überlegen, ob ich mit dem CI diese Therapie also die EKT (Elektrokrampftherapie) machen würde.

    Viele Grüße

  • Ich verstehe eure Bedenken in Bezug auf das CI und die EKT, und ich nehme diese ernst. Allerdings handelt es sich hier um eine psychiatrische Entscheidung, die mit Fachärzten getroffen wird. Depressionen und Psychosen sind ernsthafte Erkrankungen, die mitunter lebensbedrohlich sein können. Wenn eine EKT von Spezialisten als beste Option angesehen wird, sollte man das nicht leichtfertig ablehnen. Medizinische Entscheidungen sollten auf wissenschaftlicher Grundlage getroffen werden und nicht auf persönlichen Meinungen oder Ängsten. Danke für eure Meinungen, aber ich werde mich an meine behandelnden Ärzte halten.

  • Danke für eure Meinungen, aber ich werde mich an meine behandelnden Ärzte halten.

    Da fragt man sich schon ein wenig, wieso überhaupt eine Frage ans Forum gestellt wurde ;)


    Zu Deiner Frage:

    was kann ich tun wenn ich diese therapie aber angehen möchte?

    Das ist die einzig richtige Antwort:

    Wenn die Therapie umumgänglich ist, dann musst du vorher eine CI-Explantation durchführen lassen.


    Ich würde das auch vorher ansprechen wollen, damit dieser wichtigen Zwischenschritt nicht vergessen wird!


    Sollte die Hörbehinderung mit ein Grund für die Depression sein, dann solltest Du berücksichtigen, daß eine Explantation oder gar durch die Therapie zerstörtes CI dazu führt, daß danach das Ohr wieder komplett taub ist!


    Alles Gute für die weitere Behandlung und viel Erfolg wünsche ich!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo einfachich,

    Ich nehme aber an, dass die Psychiater sich nicht mit dem CI auskennen. Haben deine Fachärzte sich damit auseinander gesetzt, was das für Dich bedeutet? Ich würde bevor hier irreparable Schäden an deiner Cochlea oder Hörnerven entstehen nachfragen, ob eine vorherige Explantation angezeigt ist, oder ob man es einfach probieren kann, in der Hoffnung, dass das CI doch keinen Schaden davon trägt.

    Ich wünsche Dir alles Gute.

  • Hallo Einfachich,

    es ist natürlich deine Entscheidung, ob du diese Therapie trotz CIs machen lassen willst. Ich kenne mich mit dem Thema an sich auch nicht aus. Bei meinem Sohn würde aber ich eine Behandlung, die sogar konkret vom CI Hersteller als kontraindiziert angesehen wird, nur durchführen lassen, wenn es wirklich keine andere erfolgsversprechende Möglichkeit gibt oder diese notfallmäßig gemacht werden müsste wegen Lebensgefahr. Und wenn, dann nur in enger Absprache mit der behandelnden CI Klinik (im Notfall natürlich nur, wenn Zeit dafür bleibt) Und dem CI Hersteller...Aber das tust du ja sicherlich :).

    Was ich mich an deiner Stelle viorher fragen würde: Kennen sich deine Ärzte mit Cochlea Implantaten aus? Wissen deine behandelnden Ärzte (was die Depression angeht) von der Problematik mit dem CI? Haben sie das Handbuch von Medel gelesen und wissen, was da konkret zu dieser Elektrotherapie steht und sagen trotzdem, dass diese die richtige Therapie für dich ist und es keine andere erfolgsversprechende Möglichkeit gibt? Haben sie sich mit den HNO Ärzten bereits ausgetauscht? Ich bekomme es bei meinem Sohn jedenfalls mit, dass man von fachfremden Ärzten nicht erwarten kann, dass sie sich mit CIs auskennen bzw. das in ihren Überlegungen nicht unbedingt von sich aus berücksichtigen.

    Ich wünsche dir auf alle Fälle, dass dir geholfen werden kann!

    Viele Grüße

    Katja

  • Du, wegen der Elektrokonvulsionstherapie bei nem Cochlea-Implantat: Hab mal von Leuten gehört, die damit klarkommen, kann aber keine eigene Erfahrung teilen.

    Was heißt das, "damit klarkommen"? Was wird genau gemacht? Elektrokonvulsionstherapie-Sitzungen während das CI im Körper bleibt und danach noch einwandfrei funktioniert?

  • A propos Cannabis als Medizinprodukt: Habe jemanden im Umfeld, der als Jugendlicher gekifft hat und bei dem nun nach dem ja so „ungefährlichen“ Konsum von Cannabis nach vielen Jahren als Erwachsener eine massive Psychose ausgelöst wurde. Der Zusammenhang wurde von mehreren Ärzten gesehen.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Das ist bekannt, dass Cannabis bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Psychosen verursacht.

    Jedes Medikament hat Nebenwirkungen. Und ich könnte mir vorstellen, dass bei manchen Krankheiten der Nutzen von Cannabis den Schaden überwiegt, v.a. wenn es unter medizinischer Aufsicht genommen wird.

    Allerdings erschließt mir nicht, was das mit einem CI zu tun bat?

  • A propos Cannabis als Medizinprodukt: Habe jemanden im Umfeld, der als Jugendlicher gekifft hat und bei dem nun nach dem ja so „ungefährlichen“ Konsum von Cannabis nach vielen Jahren als Erwachsener eine massive Psychose ausgelöst wurde. Der Zusammenhang wurde von mehreren Ärzten gesehen.

    Es ist lange bekannt, dass Cannabis bei Jugendlichen Psychosen auslösen kann. Hinzu kommt, dass man nie weiß, je nach dem was er genommen hat, ob nicht andere schädliche Inhaltsstoffe untergemischt wurden.
    Dass Cannabis in der Medizin viele heilsame Wirkungen hat, ist aber genauso bekannt und wird auch eingesetzt. Unter anderem zur begleitenden Krebstherapie und bei Herzrhythmusstörungen und vielem mehr.

    Wie bei vielen Dingen hat Cannabis positive und negative Wirkungen und je nach Erkrankung kann es ein Segen sein.

    Links taub seit 1986, rechts mittelgradige Schwerhörigkeit

    Links CI - Synchrony 2 flex seit 19.08.2025, Rondo3 28.08.25

  • Wenn ich das Cannabis nehme, weil es angenehm ist und ich mir das Cannabis als „medizinisches Cannabis“ im Ausland besorge, weil mein Arzt davon nichts hält, ich aber glaube, dass es medizinisches Cannabis ist, dann sind eure Aussagen nicht ohne Weiteres gültig. Über die Thematik habe ich gestern noch mit dem Schulpsychologen gesprochen, der vorher in einer Suchtklinik war. Was den privaten Fall angeht: Man ist sich sicher, dass es ausgelöst wurde durch das Cannabis. Was den Bezug zu hier angeht: siehe oben.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend