knapp 4 Monate mit CI und irgendwie geht´s nicht weiter - FRUST!

  • Ich muss mir mal den Frust von der Seele schreiben.

    Eigentlich dachte ich ja, ich sei die perfekte Kandidatin für ein CI. Mit Hörgeräten kam ich (gefühlt) noch einigermaßen im Alltag zurecht. Telefonieren ging auch ohne weitere Hilfsmittel.

    Bei den Voruntersuchungen wurde mir auch gesagt, dass ich auf jeden Fall vom CI profitieren werde.

    Jetzt lebe ich seit knapp 4 Monaten damit und irgendwie geht nichts weiter. Mit dem CI alleine käme ich im Alltag absolut nicht zurecht, dafür ist das Verstehen noch zu schlecht. Auch, weil sich alles noch so blechern und tief anhört.

    Und dieser Zustand verbessert sich irgendwie auch nicht.

    Am Anfang wurden die Tiefen sehr zurück genommen, da mich sonst ständig ein "Monster in der Blechdose" angebrüllt hat.

    Damit war das Verstehen aber eben nicht wirklich gegeben.

    Jetzt wurden die tiefen Frequenzen vor ca. 4 Wochen angehoben und mir gesagt, sich solle mich da jetzt mal für eine Weile "durchbeißen".

    Mache ich. Nur wird nichts besser. Das Monster brüllt nach wie vor und so langsam geht mir die Energie aus.

    Da ich sowieso schon mit Depressionen zu kämpfen habe, geht es mir deswegen gerade nicht wirklich gut.

    Ich hätte auch kein Problem damit, wenn es noch monatelang so bleiben würde, wenn ich WÜSSTE, irgendwann, so nach einem Jahr oder zwei, ist es richtig gut und ich kann mit dem CI gut hören.

    Mittlerweile fällt es mir aber immer schwerer, daran zu glauben.

    Und mein anderes Ohr ist ja auch nicht mehr richtig fit und soll eigentlich auch mal ein CI bekommen. Nur so wie es momentan ist, kann ich mir das nicht vorstellen.


    Wie sind denn eure Erfahrungen? Bei wem war es nach 4-6 Monaten auch noch ziemlich mies und jetzt passt alles?

    Ein bisschen Aufmunterung könnte ich gut vertragen gerade :|<3

    HG-Trägerin seit 2007, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 - EA am 30.09.24

  • Hallo Joachim,

    ich mache ambulante Reha, 1 voller Tag, einmal pro Monat. Hatte bisher 3.

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    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

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  • belso ein tieftönendes Monster, das durch ein Dosentelefon (kennt man vielleicht aus der Kindheit, zwei Dosen mit einer Schnur verbunden) mir direkt ins Ohr spricht.

    Oder ein Death Metal Grawler (heißt wahrscheinlich anders, der Shouter)

    HG-Trägerin seit 2007, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

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  • Ich bin im Rahmen der ambulanten "Reha" mit meinem rechten Ohr sehr, sehr schlecht vorangekommen, also ähnlich wie bei Dir, Caro76.

    Erst in der stationären Reha hatte ich die Gelegenheit, zwei Wochen am Stück nur mit dem rechten Ohr zu hören. Das war sehr hart, aber es hat in der Reha das Wortverstehen von 30 Wörter pro Minute (WpM) auf 75 WpM gebracht und wenn ich noch länger geblieben wäre, hätte es vermutlich noch mehr gebracht.

  • Hallo Joachim,

    ich mache ambulante Reha, 1 voller Tag, einmal pro Monat. Hatte bisher 3.

    Hm, finde ich ehrlich gesagt etwas wenig. Und wie oft hattest Du Nachjustierung am SP machen lassen wenn das auch nur 1 mal pro Monat war - würde ich wirklich an stationäre Reha nachdenken bzw. von implantierende Klinik helfen lassen bei beantragung des stationäre Reha und beantragen. Weiss nicht wo Du implantiert wurdest und wenn "ambulante Reha" in implantierende Klinik ist, dann ist es dessen System so. Und vorallem wenn Dir was nicht passt, hast Du auch mal selbst Zwischentermine eingefordert um erneute Nachjustierungen machen zu lassen? Kannst Du den Techniker (hattest Du immer gleichen oder wechselnde Techniker) beschreiben wie Du was hörst - wo was nicht funktioniert/Schwierigkeiten gibt oder in welche Situation klappte das Hören und kann er darauf eingehen um entsprechend am SP zu justieren?

    Anderseits 4 Monate CI ist noch nicht lange. Es bedarf Geduld. Machst Du Hörtraining o.ä. Wohnst Du allein - oder hast Du jemanden der/die Dich Unterstützt und merken andere dass Du anders reagierst etc.

    Da ich allein wohne, habe ich über TV immer Hörtraining gemacht......anfangs mit UT und mit TV-Streamer (damals noch mit Induktionsschleife angefangen). Heutzutage bin ich nicht zwangsläufig auf UT angewiesen, aber höre immer über Streamer.

    Hoffe Du hast noch Geduld und bleibe dran.

    Gruß Wallaby

  • Wenn du von Monster sprichst, wie ist deine Wahrnehmung von Frequenzen, ist sie auf beiden Ohren gleich?

    Bei mir war es das nicht. Wenn ein Vogel gesungen hat, dann hörte ich auf dem HG einen Spatz und auf dem CI eine Krähe, also etwa eine Oktave zu tief. Tiefe Töne hingehen habe ich rechts und links immer gleich gehört, höhere Töne nur auf dem CI.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik ©M-U Kling

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Caro76 Ich sehe in deiner Signatur, dass Du auf andere Seite ein HG trägst. Hast Du mal versucht das HG für 1-2 Stunden abzusetzen, damit Du nur auf CI Ohr trainieren kannst? Ich hatte gerade in Anfangszeit das HG privat abgesetzt um bewusst das CI Ohr zu trainieren und war neugierig wieviel das CI tatsächlich davon mit der Zeit profitierte? Ich selbst hatte anfangs auf HG immer mal wieder offline gemacht um zu sehen wieviel das CI Ohr seine "Arbeit" tut.... nach einiger Zeit glich immer mehr an und später als das CI-Ohr immer mehr dominierte störte plötzlich das HG immer mehr und da war es für mich an der Zeit, dieses ebenso mit CI versorgen zu lassen => das ganze hatte schon etwa 4 Jahren gedauert und ich als "normal" empfand. Das alles bedarf des Lernprozess was nicht einfach mal innnerhalb von 4 Monaten getan ist.

  • ...Schritt für Schritt...es braucht viel Geduld und Zeit.. und Hörtraining....jeden Tag ein wenig üben ist besser als 1x pro Woche viel üben...blechern hört es sich bei mir nach einem Jahr und 4 Monaten auch noch an....

    Einseitig ertaubt seit Februar 2023 / Kanso 2 seit September 2023 - dankbar <3

  • Liebe Caro,

    wenn ich an mein 1. CI, an die Anfangszeit zurück denke, dann fallen mir folgende Punkte ein, die nicht so gut liefen:
    Die Erwartungen der anderen und meine Reaktion darauf: z. B. musste ich mir von einer Arbeitskollegin des Öfteren anhören..."jetzt hast Du Dich operieren lassen und hörst schon so-und-so lange damit und verstehst doch oft schlecht oder falsch und telefonieren kannst Du auch nicht!". Auch von meinem Bruder kam das so oder so ähnlich ein paar Mal rüber. Die "Geduld" der Normalhörenden ist oft schnell erschöpft, weil manche das nun gar nicht nachvollziehen können oder wollen. Andererseits hatte ich aber auch einige Freunde, die es sehr gut nachvollziehen konnten und mir geholfen haben. Das sind dann die echten Freunde! Ich hatte damals sehr viel mit dem Med-El-Telefontraining geübt. Nun ja, irgendwann kennt man es auswendig. Dann versuchte ich alle möglichen Hörbücher und einfach auch Filme/Tagesschau etc... mal mit und mal ohne UT und auch IMMER mal HG und CI und auch immer wieder mal NUR CI. Musikhören finde ich auch gut aber nur die alten bekannten Songs. Das hebt die Stimmung etwas ohne, dass man alles gleich "verstehen muss".

    Ich weiß nicht, wie es bei den anderen ist, aber mein Gehirn ist, glaube ich, "faul". Nach einer gewissen Zeit habe ich bemerkt, dass es sich von der HG-Seite (die anscheinend anstrengender für MEIN Gehirn war) immer mehr verabschiedet hatte und sich auf die CI-Seite konzentrierte. Leider Gottes hatte ich im Rückblick halt nie die Chance ein optimales CI-Ohr zu entwickeln (wegen der lange unentdeckten Elektrodenmigration waren iwann keine Fortschritte mehr möglich). Trotzdem profitiere ich davon und mein Glaube in die CIs ist noch da. Ich finde es auch wichtig, seine Fortschritte zu dokumentieren. Dafür hatte ich ein sog. CI-Tagebuch.

    Rein theoretisch könnte ich mir bei Dir vorstellen, dass Dein Gehirn vielleicht aus irgendwelchen Gründen zu der HG-Seite tendiert und deshalb die CI-Seite "verschmäht" oder vernachlässigt. 4 Monate sind nicht wirklich lang, aber Frust kann ich verstehen, wenn man selbst keinen Fortschritt bemerkt. Daran steht und fällt das Ganze letztlich. Dennoch: Gib nicht auf und gib Dir Zeit!

    Wie schon geschrieben, würde ich Dir auch eine stationäre Rehe empfehlen. Weg von zuhause, andere Einstellungen/Meinungen, Austausch mit Betroffenen...das alles wäre m. E. positiv. Ich werde das auch machen, wenn ich keine schnellen Erfolge mit meinem 2ten CI erziele - und selbst wenn: so eine Reha hat ja keine Nachteile und hat man nicht 40 Rehatage pro neuem CI innerhalb von 2 Jahren? Weiß das jemand? Sind diese Rehatage über die Krankenkasse zu beantragen oder über die Rentenversicherung (wenn man noch arbeitet)? Bei einer Re-Implantation sind es dann m. W. nicht mehr so viele Tage.

    Alles Gute und weiterhin viel Glück!

    Edited once, last by Blume77: Wollte Rechtschreib- und Grammatikfehler ändern und hab nun bemerkt, dass der Text, den ich über den Laptop eingegeben habe, in meinem Handy teilweise anders angezeigt wird. Nur mal so zur Info: Online über Laptop wurden alle Wörter, die ich nun unterstrichen habe anders dargestellt. So wurde aus dem "liefen" im Handy-Text ein "glauben", aus "die" Geduld wurde "das" Geduld", aus "irgendwann kennt man es auswendig" wurde "irgendwann weiß man, dass es auswendig ist", aus "anscheinend" wurde "unbedingt", "trotzdem" wurde ganz weggelassen. Wenn man das auf dem Handy ließt, denkt man, dass ich kein korrektes Deutsch gelernt hätte?! Wollte nur mal drauf hinweisen. Das fiel mir heute so auf. Seltsam! (January 22, 2025 at 9:56 AM).

  • 3 Einstellungen in 4 Monaten ist definitiv zu wenig! Drei Einstellungen hatte ich allein in der ersten Woche! Gerade wenn Du psychisch ohnehin angeschlagen bist, ist eine stationäre Reha zu empfehlen. Du wirst rundum versorgt, triffst andere Betroffene, hast jeden Tag Termine.

  • Du hast Dein CI seit September 24

    Dann finde ich das hier:

    ich mache ambulante Reha, 1 voller Tag, einmal pro Monat. Hatte bisher 3.

    ein bißchen seltsam.
    Seltsam deshalb, weil es mir zu wenig vorkommt.

    Ich hatte auch ambulante Reha gehabt, einfach, weil dies der Weg der Klinik war, und mir hatte dies auch ganz gut gepaßt so. Allerdings war es so, daß man gerade am Anfang, direkt nach der EA eher wöchentlich zum CI Zentrum mußte. Da wurde noch vieles an der Einstellung geändert, teilweise noch nach persönlichem Empfinden abgeändert, bis man wieder zur Einstellung zurück konnte.
    Aber es wurde wöchentlich gemacht. Immer mit Einstellungen am CI per PC.

    Später, wenn es paßte, und nicht mehr so vieles durch Logopäden entdeckt und abgeändert, oder nach persönlichem Empfinden noch störende Teile gab, wurde die Abstände zur Reha Übungszeiten vergrößert.


    Ja, das Hören kann am Anfang noch etwas komisch, um nicht zu sagen gewöhnungsbedürftig klingen. Und das kann sicherlich auch noch eine Weile dauern. Anfangs ist bei mir auch die Männerstimme stets ein bißchen "Fahrstuhl gefahren", lustig immer wieder auf und ab, bevor sie dauerhaft tiefer blieb.
    Da war das Verstehen auch im Vordergrund gerückt gewesen.


    Hast Du denn schon etwas Sprachverstehen?
    Oder hapert es auch da noch ein wenig?

    Ich würde an Deiner Stelle auch noch mir zwischendurch die Zeit nehmen, und das HG einfach mal abschalten und nur rein übers CI lauschen. Dann auch versuchen, die Geräusche zuzuordnen. Nur zur Gegenkontrolle, oder wenn man es nicht genau identifizieren kann, zwischendurch nur mal kurz das HG einschalten, und sofort wieder ausschalten. Auf diese Weise kann man seinem Gehirn auch ein wenig dazu "zwingen", sich anzupassen.


    Wenn Du das Gefühl hast, die ambulante Reha bringt Dich nicht weiter, bzw. das Konzept der Nachsorge paßt nicht so wirklich, dann würde ich mal schauen, ob es nicht doch zu einer stationären Reha umgewandelt werden könnte. Ich finde, gerade am Anfang, wenn man gerade erst mit der Hörreise angefangen hat, ist es wichtig, daß da kleinschrittig betreut, und auch weiter an den Einstellungen gefeilt wird.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Caro76 Hmhh, ohne irgendwelche Übergänge zu höheren Frequenzen? Fehlen die Mitten und Höhen beim Monster?

    Die Höhen sind da, aber eher im Hintergrund. Im Vordergrund ist das Monster.

    HG-Trägerin seit 2007, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 - EA am 30.09.24

  • Hm, finde ich ehrlich gesagt etwas wenig. Und wie oft hattest Du Nachjustierung am SP machen lassen wenn das auch nur 1 mal pro Monat war - würde ich wirklich an stationäre Reha nachdenken bzw. von implantierende Klinik helfen lassen bei beantragung des stationäre Reha und beantragen. Weiss nicht wo Du implantiert wurdest und wenn "ambulante Reha" in implantierende Klinik ist, dann ist es dessen System so. Und vorallem wenn Dir was nicht passt, hast Du auch mal selbst Zwischentermine eingefordert um erneute Nachjustierungen machen zu lassen? Kannst Du den Techniker (hattest Du immer gleichen oder wechselnde Techniker) beschreiben wie Du was hörst - wo was nicht funktioniert/Schwierigkeiten gibt oder in welche Situation klappte das Hören und kann er darauf eingehen um entsprechend am SP zu justieren?

    Ich hatte bisher 6 oder 7 Anpassungen.

    Die Klinik Nachsorge ist ab EA nach 1 Monat, nach 3 Monaten, nach 6 Monaten, nach 12 und nach 24.

    Hier habe ich bisher einmal außerplanmäßig was anpassen lassen (das war 2 Wochen nach der EA, also noch vor der 1-Monats-Anpassung). Kann/darf aber wann immer ich möchte. Es hieß aber auch, man braucht eine gewisse Zeit für die Gewöhnung an die neue Einstellung und dass ständiges neues Einstellen nicht zielführend sei.

    Zusätzlich kann ich jeden Monat am Reha-Tag eine Einstellung machen lassen. Hatte ich bisher auch jedes mal.

    Leider wechseln die Techniker*innen fast jedes mal. Bisher hatte ich nur eine 2x. Und jede*r hat gefühlt irgendwie ein eigenes Vorgehen.

    Aber Zeit lassen sich alle. Bin aber bisher nur einmal glücklicher aus dem Einstellungstermin gekommen als ich rein bin. Und das war, als man mir die Höhen ziemlich drastisch gekappt hat.

    Das war natürlich viel angenehmer und das Monster viel leiser.

    Wenn ich jetzt allerdings auf diese Einstellung zurück springe, ist alles nur spitz und leise und ich verstehe viel weniger. Wobei mir auch gesagt wurde, zurück ist nach einiger Zeit immer schwierig, da sich der Hörnerv ja inzwischen weiterentwickelt hat.

    Anderseits 4 Monate CI ist noch nicht lange. Es bedarf Geduld. Machst Du Hörtraining o.ä. Wohnst Du allein - oder hast Du jemanden der/die Dich Unterstützt und merken andere dass Du anders reagierst etc.

    Hörtraining mache ich in Form von HG aus und nur mit CI hören. Das mache ich immer im Auto mit Radio (Musik und Nachrichten, manchmal Podcast), und abends beim Fernsehen (mit Untertiteln). Und natürlich zwischendurch zuhause, wenn ich mit meinem Mann oder den Kindern kommuniziere. Hier aber meist nicht so lange, da es mich (und die anderen) dann oft nervt, wenn ich ständig nachfrage.

    Übe darüber hinaus noch mit Schallquelle, ReDi, Meludia und von AB "Hearing Success".

    Die Apps aber nicht täglich, eher alle paar Tage und am Wochenende mehr.

    Wenn du von Monster sprichst, wie ist deine Wahrnehmung von Frequenzen, ist sie auf beiden Ohren gleich?

    Bei mir war es das nicht. Wenn ein Vogel gesungen hat, dann hörte ich auf dem HG einen Spatz und auf dem CI eine Krähe, also etwa eine Oktave zu tief. Tiefe Töne hingehen habe ich rechts und links immer gleich gehört, höhere Töne nur auf dem CI.

    ja, so ähnlich ist das bei mir auch. Wenn Vögel zwitschern, ist das mit CI einiges tiefer. Am Klavier ist z.B. das g'' und das c''' ca. jeweils 3 Ganztöne tiefer. Die tieferen Töne höre ich da eher richtig (vielleicht mal ein Halbton daneben).

    Ich sehe in deiner Signatur, dass Du auf andere Seite ein HG trägst. Hast Du mal versucht das HG für 1-2 Stunden abzusetzen, damit Du nur auf CI Ohr trainieren kannst? Ich hatte gerade in Anfangszeit das HG privat abgesetzt um bewusst das CI Ohr zu trainieren und war neugierig wieviel das CI tatsächlich davon mit der Zeit profitierte? Ich selbst hatte anfangs auf HG immer mal wieder offline gemacht um zu sehen wieviel das CI Ohr seine "Arbeit" tut.... nach einiger Zeit glich immer mehr an und später als das CI-Ohr immer mehr dominierte störte plötzlich das HG immer mehr und da war es für mich an der Zeit, dieses ebenso mit CI versorgen zu lassen => das ganze hatte schon etwa 4 Jahren gedauert und ich als "normal" empfand. Das alles bedarf des Lernprozess was nicht einfach mal innnerhalb von 4 Monaten getan ist.

    Ja, das HG mache ich oft aus und versuche so, das CI Ohr zu trainieren.

    Du hast Dein CI seit September 24

    Dann finde ich das hier:

    ein bißchen seltsam.
    Seltsam deshalb, weil es mir zu wenig vorkommt.

    Ich hatte auch ambulante Reha gehabt, einfach, weil dies der Weg der Klinik war, und mir hatte dies auch ganz gut gepaßt so. Allerdings war es so, daß man gerade am Anfang, direkt nach der EA eher wöchentlich zum CI Zentrum mußte. Da wurde noch vieles an der Einstellung geändert, teilweise noch nach persönlichem Empfinden abgeändert, bis man wieder zur Einstellung zurück konnte.
    Aber es wurde wöchentlich gemacht. Immer mit Einstellungen am CI per PC.

    Ich habe im November mit der monatlichen Reha gestartet, daher 3x bisher.

    Ich finde das eigentlich auch gut so, da ich dann immer, wenn mir während der 4 Wochen Pause etwas auffällt, das dann anbringen kann.

    Bei einer Block-Reha von mehreren Wochen ist das Kontingent dann ja direkt danach erschöpft und das war es dann mit Reha. So habe ich 2 Jahre Unterstützung, wenn ich sie brauche.

    So mein Gedanke dazu.

    Zu der Häufigkeit der Einstellungen wurde mir seitens der Klinik gesagt, dass es wenig Sinn macht, ständig neu einzustellen, da der Hörnerv auch erstmal Zeit braucht um neue Verknüpfungen zu bilden.

    Nur habe ich jetzt eben seit Ende Dezember diese Einstellung mit den lautergestellten Tiefen und sollte mich mal "so 14 Tage dran gewöhnen" (beim letzten Versuch, die Tiefen lauter zu machen, habe ich nach 2 Tagen wieder in die alte Einstellung gewechselt). Hatte vor knapp 2 Wochen nochmal eine Nachjustierung in meiner Reha. Viel Unterschied zu vorher merke ich aber nicht. Auch nicht, wenn ich zurück schalte in die Dezember-Einstellung.

    Ich weiß auch nicht, was ich bei häufigeren Einstellungen noch sagen soll. Die tiefen Frequenzen sollen ja angehoben bleiben, weil sonst das Sprachverstehen drunter leidet.

    Mir gehen die Ideen aus.

    Hast Du denn schon etwas Sprachverstehen?
    Oder hapert es auch da noch ein wenig?

    Ich würde an Deiner Stelle auch noch mir zwischendurch die Zeit nehmen, und das HG einfach mal abschalten und nur rein übers CI lauschen. Dann auch versuchen, die Geräusche zuzuordnen. Nur zur Gegenkontrolle, oder wenn man es nicht genau identifizieren kann, zwischendurch nur mal kurz das HG einschalten, und sofort wieder ausschalten. Auf diese Weise kann man seinem Gehirn auch ein wenig dazu "zwingen", sich anzupassen.

    Sprachverstehen ist, unter Idealbedingungen, gegeben. Aber sobald nur ein bisschen Störlärm dazu kommt, wars das.

    Mein HG mache ich oft aus und mache es so, wie du beschreibst. Da ist es oft so, dass ich ganz kurz, nachdem ich das HG ausschalte, ich mit CI die Stimmen etc. "relativ" original höre. Aber nach paar Sekunden gesellt sich das Monster wieder in den Vordergrund.


    Ich habe auch noch das Gefühl, dass auf meiner CI-Seite noch Flüssigkeit im Ohr ist (oder in irgendwelchen Windungen in der Nähe).

    Wenn ich an meine Schläfe tippe oder an eine Stelle direkt hinter der Ohrmuschel, hört es sich hohl/dumpf an (und das obwohl ich mit dem Ohr eh kaum mehr was höre seit der OP). Vielleicht liegt da was im Argen.

    Habe heute Mittag Termin beim OP-Arzt. Mal sehen, ob der mir was sagen kann

    Und ja... vielleicht bin ich einfach nur zu ungeduldig.

    HG-Trägerin seit 2007, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 - EA am 30.09.24

  • Ich habe dazu noch folgenden Gedanken (Frage an die Experten hier):

    Könnte es sein, dass das Gehirn erst wieder lernen muss, mit den tieferen Tönen umzugehen? Meine Frage deshalb, weil ja der Med-El-Elektrodenträger tiefer in die Cochlea eingeführt wird. Deren Philosophie dazu (größere Cochlea-Abdeckung) ist ja bekannt. HGs decken m.W. auch nicht immer diese Tiefen ab sondern filtern sie eher raus/lassen sie weg, weil sie für das Sprachverstehen nicht (immer) so wichtig sind bzw. dieses manchmal sogar einschränken. Könnte das der Grund sein, dass nun das Monster (also die tiefen Töne) im Vordergrund steht? Vielleicht muss man das tatsächlich für eine Weile dem Gehirn bieten, damit es sich daran gewöhnt? Oder die tiefen Töne runterregeln? Aber das müsste ja die Klinik bei den Einstellungen auch mit bedenken. Die haben doch idR. viele Erfahrungen.