Anatomiebasierte Anpassung bei Medel

  • Wie in Größhadern üblich wurde bei mir auch die anatomiebasierte Einstellung gemacht. Es wurden dann auch bei den weiteren Anpassterminen nur die Pegel der einzelnen Elektroden angepasst. Unter 400Hz kam aber dann daheim gar nichts an (wichtig z.B. für M und N) und bis 1 kHz nur immer das gleiche Gebrummel. Da die Grundfrequenz eines Sprechers immer in der gleichen Tonhöhe bei mir ankam, konnte ich Frauen und Männerstimmen in den meisten Fällen nicht unterscheiden. Einziger Vorteil war, dass es kaum Windgeräusche gab. Bei meinem letzten Termin wurde dann eine Standardeinstellung der Frequenzbänder ausprobiert und auch die Mitte der untersten Elektrode noch verschoben. Plötzlich kann ich nun sogar 60Hz hören. Leider ist nun der obere Frequenzbereich so schwach geworden, daß ich ab 2kHz nun fast gar nichts mehr höre.

    Hat jemand Erfahrung mit einer individuellen Justierung aller Fruqenzbänder? Glaube, das wäre bei mir auch sinnvoll, auch wenn es sicher ziemlich aufwändig ist. Werde nach den Feiertagen versuchen, einen weiteren Termin zu bekommen um so etwas durchführen zu lassen. Glaube aber, ich nerve sie schon langsam mit meiner Penetranz.

    Single Sider , Juni 2024 links mit Medel versorgt, Sonnet 2 . Davor nach Hörsturz 10 Jahre taub. 8)

  • Wie in Größhadern üblich wurde bei mir auch die anatomiebasierte Einstellung gemacht. Es wurden dann auch bei den weiteren Anpassterminen nur die Pegel der einzelnen Elektroden angepasst. Unter 400Hz kam aber dann daheim gar nichts an (wichtig z.B. für M und N) und bis 1 kHz nur immer das gleiche Gebrummel. Da die Grundfrequenz eines Sprechers immer in der gleichen Tonhöhe bei mir ankam, konnte ich Frauen und Männerstimmen in den meisten Fällen nicht unterscheiden. Einziger Vorteil war, dass es kaum Windgeräusche gab. Bei meinem letzten Termin wurde dann eine Standardeinstellung der Frequenzbänder ausprobiert und auch die Mitte der untersten Elektrode noch verschoben. Plötzlich kann ich nun sogar 60Hz hören. Leider ist nun der obere Frequenzbereich so schwach geworden, daß ich ab 2kHz nun fast gar nichts mehr höre.

    Hat jemand Erfahrung mit einer individuellen Justierung aller Fruqenzbänder? Glaube, das wäre bei mir auch sinnvoll, auch wenn es sicher ziemlich aufwändig ist. Werde nach den Feiertagen versuchen, einen weiteren Termin zu bekommen um so etwas durchführen zu lassen. Glaube aber, ich nerve sie schon langsam mit meiner Penetranz.

    Mit Terminen sieht es dort gerade sehr schlecht aus. Mir wurde am Telefon mitgeteilt, dass sie erst ab 13. wieder vollständig sind. Habe erst am 20. einen Termin für die EA bekommen.

  • Hallo Wero,

    so wie Du das Hörerlebnis mit beiden Frequenzband-Einstellungen beschreibst, wäre es aus meiner Sicht ein Ansatz, im nächsten Schritt die Mitte zwischen beiden Extremen zu testen.

    Lass Dir Sreenshots von beiden Einstellungen geben, in denen die Grafik mit den Frequenzbändern abgebildet ist, geben. Darunter ist eine Tabelle, in der die Mittenfrequenzen und die Grenzfrequenzen aufgelistet sind. Die sind für die Berechnung von Bedeutung.

    Wenn Du diese beiden Grafiken hast, kann ich Dir weiterhelfen.

    Gruß Thorsten

  • Von der alten Einstellung habe ich die Grafik. Momentan erreicht man natürlich niemanden für die neue. Die Frage ist, ob eine individuelle Einstellung aller Mittenfrequenzen im Rahmen einer Sitzung machbar ist und auch gemacht werden will.

    Single Sider , Juni 2024 links mit Medel versorgt, Sonnet 2 . Davor nach Hörsturz 10 Jahre taub. 8)

  • War heute in Grosshadern. Der Anpasser hat meine eigenen Voruntersuchungen sehr ernst genommen. Zusammen haben wir dann die Einstellung gewaltig optimiert. Habe mit meinem Handy Sinustöne fortlaufend über den gesamten Frequenzbereich gestreamt. Dabei konnte ich sehr gut zu leise oder zu laute Stellen identifizieren. Diese Methode ist offenbar nicht üblich, war aber erfolgreich. Habe dann beim Hörtest beim Sprachverstehen sehr gut abgeschnitten. Kann jetzt deutlich Frauen von Männerstimmen unterscheiden. Bei Musik höre ich deutlicher die Melodie, auch wenn es noch grausam klingt.

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  • Hallo Wero,
    das klingt ja super, wie deine Fortschritte sind.

    Dennoch möchte ich die anderen Leser darauf hinweisen, dass das Gehör nicht mit einem technischen Gerät zu vergleichen ist, auf das man einen Prozessor nur korrekt "kalibrieren" muss. Grundsätzlich muss das CI natürlich schon "korrekt" eingestellt sein; das Trainieren des Gehörs (hier: Gehirn), mit der anderen Art des Signaleingangs, ist trotzdem die Hauptaufgabe eines jeden CI-Trägers - völlig unabhängig vom Hersteller.

    Hier im Thread geht es zudem um die "anatomiebasierte Anpassung", was den Anschein erweckt, dass nur mit Medel ein perfektes Hören möglich wäre. Ist es aber nicht, denn wie wir lesen können kann diese Anpassung auch schlechter als die Standard-Werte sein. Man kann es natürlich ausprobieren und als Basis für weitere Forschungen verwenden.

    Bezüglich gleiche Lautstärke aller Frequenzen:
    Die Verwendung eines Frequenzgenerators und das Streamen dessen Signals auf die Prozessoren ist mit Vorsicht zu genießen. Kann klappen, man muss aber schon sehr gut aufpassen, wie man das Gehörte interpretiert:
    Denn a) verändert der Soundprozessor die Zuordnung von Eingangslautstärke auf die effektive Ausgangslautstärke in Abhängigkeit zur Frequenz permanent und in Bruchteilen von Sekunden (gefühlt 0,3-0,5s). Das hat den Effekt, dass unterschiedliche Lautstärken zweier Frequenzen gar nicht so unterschiedlich laut klingen als sie müssten.
    Und b) nimmt dieselbe Amplitude zweier Frequenzen gerade das natürliche menschliche Ohr unterschiedlich laut wahr. Eine Veränderung der Amplitude in den Tiefen hat für das normale Gehör eine viel größere Auswirkung als in den Mitten (~1,6kHz). Nicht umsonst gibt es bei der Messung von Geräuschen von Geräten Bewertungsskalen, meist wird dB(A) verwendet, die für leise Töne ausgelegt ist. (80 dB(A) wird bei 0,1kHz viel lauter empfunden als bei 1,6kHz; bei 80dB(C) hingegen gleich). Siehe hierzu einen aus meiner Sicht guten Wikipedia-Artikel.

    Wenn es darum geht, die unterschiedlichen Frequenzen gleich laut einzustellen (und das sollte man tun!), dann sollte man sich auf die Signaltöne des Soundprozessors selbst achten, die der Audiologe in der Anpasssoftware abspielen lassen kann. Hier werden die Eigenheiten des Prozessors und des natürlichen Gehörs berücksichtigt. Bei Medel gibt es ohnehin nur 12 verschiedene Kanäle, eine genauere Aufteilung gibt es nicht und ist aus meinem technischen Verstand mit physikalisch (nur) 12 unabhängigen Elektroden auch nicht nötig.

    Wenn die "logische"/technische Herangehensweise funktioniert hat: Prima! Dennoch wird die eigentliche Arbeit vom neurologischen Netz des eigenen Gehirns durch dauerhaftes Training erledigt.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik ©M-U Kling

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Ich vergleiche die Technk mit einer Gitarre. Die muß korrekt gestimmt werden, dann kannst du aber noch lang nicht spielen. Das geht nur mit ganz viel üben. Habe mich einfach gefreut, dass die neue Einstellung so viel besser ist. Das ist nicht nur ein subjektives Empfinden, sondern es hat auch der anschließende Sprachtest gezeigt. Die anatomiebasierte Einstellung hat sicher nicht nur Medel drauf und ist wie bei mir auch kein Allheilmttel. Es sind zwar nur 12 Elektroden, aber duch verschieben der Frequenzbänder kann man trotzdem einen gleichmäßigeren Verlauf erreichen. Da hat mein Sinuswobbelttest mitgeholfen.

    Single Sider , Juni 2024 links mit Medel versorgt, Sonnet 2 . Davor nach Hörsturz 10 Jahre taub. 8)

  • Zu dem Thema Lautheit noch mein Background:

    Es gibt die DIN 45631 'Berechnung der Lautheit nach Zwicker'

    Bei Prof.Zwicker war ich als Student am Lehrstuhl beschäftigt und habe seine Vorlesungen gehört

    Single Sider , Juni 2024 links mit Medel versorgt, Sonnet 2 . Davor nach Hörsturz 10 Jahre taub. 8)

  • #weru: Hast du die Verbesserungen lediglich durch Veränderung der Lautstärke erzielt oder noch einmal die Mittenfrequenzen verändert?

    links: ehemals an Taubheit grenzend, OP am 10.1.23, EA am 26.1.23 mit Rondo 3

    rechts: normal hörend