Hallo meine Lieben!
Ersteinmal möchte ich mich bei euch allen bedanken: es ist eine UNGEHEURE Hilfe, dass es dieses Forum gibt und ihr hier so aktiv Fragen stellt und beantwortet! Für Menschen wie mich, die eine Menge Unsicherheiten beim Thema CI mit sich herumtragen, sind die ganzen Fragen und Antworten ein erlösender Segen: Jeder von euch hat einen bemerkenswerten und vor allem TAPFEREN Weg hinter sich. Und es gibt viele tapfere Kämpfer hier. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie befreiend das ist, zu sehen, dass man nicht allein ist. Mit seinen Ängsten, Sorgen, Fragen und Hoffnungen. Es ist toll, dass es euch und dieses Forum gibt! Einen riesengroßen DANK dafür!
Jetzt ist also für mich der Moment gekommen, meine erste Frage hier zu stellen. Also seid bitte lieb zu mir, egal wie dusselig ich mich dabei anstell.
Ich bin jetzt ganz leicht über 50, hatte mit 11 eine seröse Meningitis und habe nach einem langen Leidensweg mit zahlreichen Hörstürzen in meinem Leben nun den Punkt erreicht, an dem mein linkes Ohr für mich auch mit Hörgerät subjektiv "taub" ist und das rechte soweit zerstört, dass ich Sprache auch mit HG nicht mehr richtig verstehen kann. Dass die linke Seite so kollabiert ist, ist eigentlich ganz frisch: der Hörsturz kam völlig unerwartet Anfang September - seitdem bin ich krankgeschrieben und bemühe mich gerade um eine Versorgung des linken Ohrs mit einem CI. Vorstellungstermin in der Klinik ist nächste Woche.
Ich war deshalb gerade beim Hörakustiker meiner HGs, um zu dem Klinik-Vorstellungstermin eine aktuelle HG-Anpassung in der Tasche zu haben. Mein linkes Ohr (der CI-Kandidat) hat durch Hörstürze mein Sprachverständnis von 2021 getesteten 100% auf heute 10% verringert - brutal für mickrige 3 Jahre. Der Hörakustiker warnte davor, dass sich das Sprachverständnis auch mit einem CI nicht unbedingt bessern würde, weil ich Stimmen seit Kurzem nur noch verzerrt wahrnehme: Wenn ich akute Hörstürze hatte, hatte sich Sprache für mich meist über Wochen oder gar Monate blechern, verdröhnt und verzerrt angehört und zu extremen Verständnisproblemen geführt, die meistens irgendwann auch wieder abgeklungen sind. Aber selbst mit Hörgeräten war in diesen Phasen Verstehen kaum möglich.
In den letzten Jahren allerdings haben sich diese Sprach-"Verzerrungen" nicht mehr erholt. Ich weiss nicht, woher sie kommen und kann nicht sagen, ob ein verzerrter Höreindruck bei Sprache möglich ist, etwa wenn bestimmte Kernfrequenzen nicht mehr weitergeleitet werden (dann wäre ja ein Cochlea-Implantat durchaus hilfreich) oder ob das andere Ursachen hat. Ein neues MRT ergab jedenfalls keinerlei Indikatoren für einen kompromittierten Hörnerv, laut meines Ohrenarztes bin ich mit dem neuen MRT CI-geeignet.
Kennt irgendwer von euch diese Situation, dass Sprachverzerrungen nach Hörstürzen übrig blieben? Kann in einem solchen Fall ein CI wirklich nicht mehr helfen? Ich war eigentlich ganz hemdsärmelig optimistisch was eine CI-Versorgung angeht. Aber sind bei Sprachverzerrungen möglicherweise Grenzen erreicht, bei denen die jetzige Technik nicht helfen kann?
Ich bin leider etwas rat- und hilflos grad und brauch ein wenig Orientierung.
Lieben Dank für eure Antworten und liebe, liebe Grüße,
Ben