Kostenzusage CI Implantat vor Operation?

  • Hallo zusammen,

    bei mir ist es im Oktober soweit mit der OP und ich wundere mich etwas über den Ablauf. Auf Nachfrage ob ich auch eine schriftliche Bestätigung der Kostenübernahme meiner gesetzlichen KK (AOK) erhalte, kam folgende Antwort:

    Die AOK stellt keine schriftliche Kostenübernahme für eine CI-Implantation aus, da nach dem SGB Hörprothesen übernommen werden müssen. Jedoch hat die AOK das Recht nach der stattgefunden OP eine Prüfung durchzuführen, ob die med. Indikation für die OP gegeben war. Das ist das Recht einer jeder gesetzl. Kasse und ein ganz normaler Verwaltungsakt. Möchten sie doch was Schriftliches von ihrer Kasse, dann müssen sie das selbst bei der AOK anfordern.

    Ich habe ehrlich gesagt ein etwas ungutes Bauchgefühl mich operieren zu lassen mit dem Wissen, das anschließend die AOK auf Spurensuche geht ^^. Ist das wirklich das normale vorgehen oder hattet ihr eine schriftliche Bestätigung bevor Ihr euch unters Messer gelegt habt? Speziell bei Leuten die auch bei der AOK sind, würde mich das sehr interessieren.

  • Hallo,

    das hat bei mir alles die Klinik gemacht. Ich habe mit meiner Krankenkasse (TK) diesbezüglich gar nicht kommunziert und habe auch keine Bestätigung erhalten. Habe da der Klinik vertraut. Die machen das ja öfter. Ich glaube nicht, dass die KK danach auf Spurensuche geht. Wäre ja ein komisches Vorgehen. Prüfung muss immer vorher stattfinden. Ich denke diesbezüglich musst du dir keine Sorgen machen. Wenn die Klinik das o.k. gibt reicht das aus meiner Sicht.

    Einseitig ertaubt seit Februar 2023 / Kanso 2 seit September 2023 - dankbar <3

  • Ist das wirklich das normale vorgehen

    Würde sagen nein

    hattet ihr eine schriftliche Bestätigung

    Ja, die hatte ich und die wurde auch von der Klinik angefordert. Erst danach wurde der OP Termin festgezurrt.

    Prüfung muss immer vorher stattfinden

    Nein. Die gesetzlichen Kassen prüfen regelmäßig auch im Nachgang verschriebene Kosten der Kostenträger. Die haben da sogar einen gesetzlichen Auftrag. Auf diese Weise werden auch immer wieder Betrugsfälle aufgedeckt.

    Advanced Bionics HiRes Ultra 3D am 01.09.2022 implantiert.

    EA: erfolgt am 29.09.2022

    Seit 03.2024 HG Links: Phonak Naida Link

  • Es hängt nicht nur von KK ab sondern auch von Kliniken wie diese handhaben. Es gibt Kliniken die haben ein Kontigent von x CI-OPs. pro Jahr. Die Kliniken klären mit KK ab. Wenn kleinere Kliniken sind, dann kann vorkommen, dass Patient selbst um Kostenzusage mit KK kümmern muss was dann teilweise nervig sein kann - da muss Patient zwischen Klinik und KK absprechen, damit keine Formfehler unterlaufen etc. Wenn um 2.te CI ginge, dann benötigt man oftmals Kostenzusage von Krankenkassen. Aber hier kommt auch vor, dass die Klinik für Patient den Antrag stellt aber das sollte mit Klinik abgesprochen werden. Grössere Kliniken wie zb. MHH, Uni Freiburg, Uni FFM etc. da brauchen die gesetzlich versicherten Patienten mit KK oftmals nichts machen.

  • Es ist bzw scheint bei jeder Krankenkasse unterschiedlich zu sein. Bin in der MHH implantiert worden. Bei beiden Implantationen musste ich mich um nichts kümmern. Bin in einer BKK. Die MHH hat mit der BKK bzw. mit dem BKK Verband einen "integrierten Versorgungsvertrag". Sinngemäß bei passender/entsprechender Indikation können eine gewisse Anzahl von Patienten ohne Rücksprache operiert werden.

    Eine "Blechohrbekannte" von mir, bei einer namhaften großen Ersatzkasse versichert, musste jedes Implantat einklagen. Wir haben fast zeitgleich unseren CI Weg begonnen. Als ich mein zweites CI bekommen hatte, hat sie die Klage für das erste durchgeboxt. Sie ist mittlerweile auch bilateral versorgt und hat die Krankenkasse gewechselt. Das zweite hatte sie auch eingeklagt.

    Aufgrund der Erfahrungen meiner Bekannten hatte ich vor der zweiten Implantation mal nachgefragt, ob ich mich um irgendetwas kümmern muss. Sinngemäßes Zitat: "Nein ist alles geregelt, bei ihnen ist doch alles klar. Die Indikation steht. Dann und dann ist die Aufnahme einen Tag später die Implantation."

    Bei der Erstanpassung der zweiten Seite habe ich mal nach den Rahmenbedingungen dieses "integrierten Versorgungsvertrag" erkundigt. Ergebnis s.o.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

  • Ja in meinem Fall wäre das eine große Klinik (Freiburg). Ich frage mich halt ob es Fälle gegeben hat, in denen die KK rückwirkend Probleme gemacht hat. Lieber wär es mir natürlich vorher etwas schriftliches zu bekommen, aber das wird laut Aussage der Klinik nichts.

  • Darüber habe ich mir nicht im geringsten Gedanken gemacht. Bin bei einer nicht so großen Klinik und die haben bei beiden CI' s alles selber organisiert. Bin übrigens bei der IKK Südwest, ging alles problemlos.

  • Ja in meinem Fall wäre das eine große Klinik (Freiburg). Ich frage mich halt ob es Fälle gegeben hat, in denen die KK rückwirkend Probleme gemacht hat. Lieber wär es mir natürlich vorher etwas schriftliches zu bekommen, aber das wird laut Aussage der Klinik nichts.

    Hallo Matze!

    Würde mir keine Gedanken machen. Habe lange im (operativen) Gesundheitswesen gearbeitet. Bei "elektiven" Eingriffen, wie z. B. einer Implantation, wird vorher die Kostenfrage mit der KK geklärt. Ohne direkte oder indirekte (Versorgungsverträge) Zusage der Kostenübernahme keine Implantation. Wenn überhaupt wird das Krankenhaus in Regress genommen, wenn z.B. über die Leistung hinaus einiges abgerechnet wurde. Aber davon bekommt der Patient absolut nichts mit und hat keinen finanziellen Schaden.

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

    Edited once, last by Stier60 (August 15, 2024 at 3:55 PM).

  • Ich würde auch der Klinik in Freiburg vertrauen.

    Wenn Du dennoch etwas Schriftliches haben möchtest, gibt es auf eine E-Mail-Anfrage an die AOK vielleicht eine Antwort, in der steht, dass Sie die Kosten für Hörprothesen übernehmen muss. In dem Text der Klinik im Beitrag #1 steht ja, dass man sich selbst darum kümmern muss.

    Edited once, last by Audi (August 15, 2024 at 5:37 PM).

  • Hallo Mat350ze,

    Ich wurde in Freiburg implantiert, bin bei einer BKK versichert. Die Klinik hat mir für die Kostenübernahme ein Empfehlungsschreiben ausgestellt, das mit einer Fülle an Paragraphen die Rechte des Patienten für eine Cochlea Implantation untermauerte, und der KK keinen Raum für eine Ablehnung gab. Das war sehr professionell.

    Da die Klinik in deinem Fall ganz anders vorgeht, zeigt, dass sie Erfahrung mit den unterschiedlichen KK hat. Du kannst wie bereits erwähnt der Klinik vertrauen.

    Alles Gute für deine OP!

    rechts taub seit Geburt

    links im Hochtonbereich hochgradig schwerhörig / HG Widex Evoke

  • Guten Morgen,

    mein Mann ist auch bei der AOK und ist 2009 und 2011 implantiert worden. Wir hatten damals auch ein ungutes Gefühl da unsere Klinikwahl keine Kassenzulassung hatte um die OP durchzuführen. Aber auch da haben wir uns nicht kümmern müssen. Es hat alles geklappt und die CI`s waren die BESTE Entscheidung ever! Immer wieder ! Er hat so ein neues Lebensgefühl :)

  • Ich bekomme in 11 Tagen mein erstes CI und die Krankenkasse wurde von der Klinik mir gegenüber mit keinem Wort erwähnt. Von daher gehe ich einfach davon aus, dass die sich kümmern.

    Bin bei der Barmer.

    HG-Trägerin seit 17 Jahren, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 bestellt - EA am 30.09.24