Vollimplantierbares CI (TICI) - habe eben das Angebot zur Studienteilnahme bekommen

  • Wie die Aufladung erfolgt, habe ich verstanden!

    Nur, wie wird das Konzept umgesetzt?
    Es müßte ja dann doch irgendwie "dran" am Kopf. Stecker dürfte es ja nicht sein, also dann doch ähnlich wie mit einem Magnet Konzept (weil Du Kanso und Rondo ins Spiel gebracht hast), oder wird es per Band am Kopf gehalten?

    Das weiß ich jetzt auch nicht so genau, er hat gestern telefonisch nur ein paar Punkte schnell angerissen.

    Er meinte das Ladegerät sehe aus wie ein Prozessor der FvO getragen wird. Daher meine Vermutung, dass es magnetisch wie ein Rondo o.ä. getragen wird. Mit Stirnband will ja auch keiner rumlaufen. Und Nachts laden ist dann auch eher unpraktisch und unbequem. Also eher abends vor der Glotze?

    Ach ich weiß auch nicht. Alles nicht so das gelbe vom Ei, je länger ich darüber nachdenke ^^

    HG-Trägerin seit 17 Jahren, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 bestellt - EA am 30.09.24

  • Sehe ich auch so. Der Stromverbrauch wird „relativ“ niedriger sein. Es gab vor einigen Jahren ein vollimplantierbares Mittelohrsystem von Cochlear mit Namen „Carina“. Die Nutzer haben einmal am Tag eine Ladeeinheit auf den Bereich des Akkus gelegt. Meine der Akku wäre wie bei einem Herzschrittmacher in einem Brustmuskel implantiert worden. Die Implantierten haben meistens abends beim z.B. Fernsehgucken, die Ladeeinheit für ein oder eineinhalb Stunden auf die entsprechende Hautstelle gelegt.

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

  • Sehe ich auch so. Der Stromverbrauch wird „relativ“ niedriger sein. Es gab vor einigen Jahren ein vollimplantierbares Mittelohrsystem von Cochlear mit Namen „Carina“. Die Nutzer haben einmal am Tag eine Ladeeinheit auf den Bereich des Akkus gelegt. Meine der Akku wäre wie bei einem Herzschrittmacher in einem Brustmuskel implantiert worden. Die Implantierten haben meistens abends beim z.B. Fernsehgucken, die Ladeeinheit für ein oder eineinhalb Stunden auf die entsprechende Hautstelle gelegt.

    Interessante Info. Stimmt, der Akku kann ja auch woanders sein, muss ja nicht direkt am CI sein in diesem Fall.

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    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

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  • Sooo, gestern war das Gespräch mit dem Professor.

    Mein Entschluss stand ja eigentlich schon vorher fest, aber das Gespräch hat ihn mir nochmal bestätigt ;)

    Hier mal zuerst meine Fragen, auf die ich Antworten bekam:

    F: Wer finanziert das?

    A: Die Krankenkasse. Klinik bekommt den Mehraufwand von Med-El erstattet

    F: Wie lange hält der Akku?

    A: "Wahrscheinlich" muss der nach ein paar Jahren getauscht werden, per OP

    F: Klang? Eigengeräusche?

    A: "Wahrscheinlich ähnlich". Eigengeräusche laut den ersten Studienteilnehmern vorhanden, aber "gewöhnten sich daran".

    F: Konnektivitätsmöglichkeiten?

    A: "Weiß ich jetzt garnicht so genau, kann ich aber in Erfahrung bringen". Fernbedienung hat weniger Reichweite.

    F: Wie wird geladen?

    A: Per Knopf (sieht aus wie ein Rondo) und Magnet. Angeblich hält eine Akkuladung 2 Tage, und volles Aufladen dauert 40 Min.

    F: MRT?

    A: Genauso MRT-fähig wie normales CI, Akku stört da nicht

    F: OP-Methode?

    A: Längerer Schnitt nach schräg oben, es muss etwas tiefer gefräßt werden. Mikrofon liegt extra etwas neben dem CI.

    F: TICI auch für das zweite Ohr?

    A: Nein.


    Ok, bin raus :P

    Alleine, dass ich nur eine Seite bekäme, ist ein Ausschlusskriterium.

    Und es waren mir einfach zu viele "ich denke" "wahrscheinlich" "muss ich erst in Erfahrung bringen".

    Klar, es ist eine Studie, aber so ein bisschen mehr hätte er meiner Meinung nach schon darüber in Erfahrung bringen können.

    Und ein Implantat hatte er auch nicht da, auch kein Bild davon.

    Hat es mir nur als "etwas breiter und dicker" beschrieben.

    Das reicht mir nicht. Schließlich käme das ja in MEINEN Kopf.


    Ich habe dann auch gar nicht mehr viel weiter gefragt, da ich nach 5 Minuten schon wusste, das ist nix.

    Aber vielleicht habe ich ja für euch das ein oder andere Licht ins Dunkel bringen können.

    In 20 Jahren dann bei einer Reimplantation könnte es für mich dann interessant werden :) Die Akkulaufzeit und das extrem schnelle Laden sind schon cool.

    HG-Trägerin seit 17 Jahren, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

    CI rechts seit 30.08.2024 - Med-El Synchrony 2 FlexSoft - Rondo 3 bestellt - EA am 30.09.24

  • A: Genauso MRT-fähig wie normales CI,

    Klingt aber doch schon, als ob da Begrenzungen gibt.

    Je nach dem, was für ein "normales" CI genommen wurde, also je nach Hersteller, könnte es schon sein, daß es nur bis max x Tesla ins MRT kann. Oder? :/

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Liebe Caro76

    Danke für die interessante Zusammenfassung.

    Ein Akkutausch " nach ein paar Jahren" würde mich abschrecken. Konnektivität mit Bluetooth und Roger wird nicht gehen. Und ob man einen EarBud wie normal Hörende benutzen kann, hängt davon ab wo das Mikrofon sitzt. Was heißt überhaupt das Mikrofon liegt etwas neben dem CI??? Etwa im Schädelknochen? Und wie lange hält das Mikrofon?

    Dass das Laden mit einem Magnet passiert, bedeutet ja, dass zu mindest eine metallhaltige Platte oder ein Gegenmagnet im Implantat sitzt. Also ist man beim MRT denselben Einschränkungen unterworfen wie mit einem herkömmlichen CI.

    Irgendwie kann ich so gar keine Vorteile erkennen, außer dass man halt überall also auch im Wasser oder in der Saun etwas hört.

    Es hätte mich im Übrigen überrascht, wenn man Dir etwas gezeigt hätte.

    Ich hätte mich genauso entschieden wie du.

    Gruß Andrea

  • Dankeschön für den interessanten Bericht! Das voll implantierbare CI ist wohl nicht ganz ausgereift, wie mir scheint. Bzw. die Antworten, die Du bekommen hast, wären mir persönlich zu schwammig. Ich denke, Dein Gefühl ist richtig gewesen, davon Abstand zu nehmen.

    Ich bin ohnehin nicht begeistert davon, die CI's zu verstecken. Mir wäre es viel lieber, wenn HG/CI ihr Stigma loswerden würden und die Leute offen mit ihrer Hörschädigung umgehen könnten.

    rechts AB HiRes Ultra 3D mit HiFocus MS Elektrode

    links Phonak Naida Link

  • Caro76

    Danke für den interessanten Bericht vom Gespräch! Deine Entscheidung ist gut nachvollziehbar.

    Auch mit den heutigen Standard-CIs sind bereits lange Akkulaufzeiten möglich und das extrem schnelle Laden ist nicht notwendig, weil die Akkus schnell gewechselt werden können. Es sei denn, es ist ein Frei vom Ohr Prozessor. Aber auch diese Geräte haben gute Laufzeiten und können zeitig aufgeladen werden.

    In 10 bis 20 Jahren kann sich in der Akkutechnik noch sehr viel entwickeln und davon profitieren alle Nutzer von CIs und Hörgeräten. Auf jeden Fall schadet es nicht, die Entwicklung der TICIs auf dem Schirm zu behalten.

  • Also die Boomer bei uns im Büro fachsimpeln zum Thema Hörgeräte. Wir haben außer mir so einige Schlappohren, alles Männer. Die geben auch offen zu, in der Jugend ein bißchen viel dem Hardrock gefrönt zu haben. Und das macht sich jetzt im Verbindung mit dem Alter bemerkbar.

  • Was heißt überhaupt das Mikrofon liegt etwas neben dem CI??? Etwa im Schädelknochen? Und wie lange hält das Mikrofon?

    Dass das Laden mit einem Magnet passiert, bedeutet ja, dass zu mindest eine metallhaltige Platte oder ein Gegenmagnet im Implantat sitzt. Also ist man beim MRT denselben Einschränkungen unterworfen wie mit einem herkömmlichen CI.

    Irgendwie kann ich so gar keine Vorteile erkennen, außer dass man halt überall also auch im Wasser oder in der Saun etwas hört.

    Es hätte mich im Übrigen überrascht, wenn man Dir etwas gezeigt hätte.

    Das Mikrofon ist angeblich etwa so groß wie ein 2 Cent Stück und sitzt im Schädelknochen, etwas neben dem Hauptimplantat.

    Daher ist die OP auch etwas aufwändiger und der Schnitt größer.

    Ja, ein Gegenmagnet gibt es, damit das CI induktiv von außen geladen werden kann. Angeblich gleiches Prinzip wie bei einem normalen CI und gleiche Aufhängung, also frei drehbar. Somit genauso MRT-fähig wie ein normales aktuelles CI.

    Und ja, so sehe ich das auch. Ich sehe auch keine wirklichen Vorteile außer, dass man auch Nachts was hören kann (wenn man denn möchte) oder im Wasser.

    Alles in allem zu wenige Vorteile und zu viele Unsicherheiten.

    Bin mit meiner Entscheidung dagegen absolut im Reinen :thumbup:<3

    HG-Trägerin seit 17 Jahren, seitdem gleichmäßige Verschlechterung

    mittlerweile beidseitig an Taubheit grenzend Schwerhörig (Hörverlust 90% bzw. 86%)

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  • Tja also haben wir ein TiCI mit Mikrofon hinter der Ohrmuschel und ohne Konnektivität. Ich fürchte, da ist noch ganz viel Entwicklung notwendig. Marktreife hat das System m.E. erst dann wenn es besser ist als CIs mit externen Prozessor.

    Ich frage mich, ob das Mikrofon unter der Haut funktioniert, oder ob der Schall doch im Mittelohr am Trommelfell oder den Gehörknöchelchen abgenommen wird.

    Es gab da mal ein volimplantierbares Hörgerät, wo am Steigbügel ein Schwingungsaufnehmer befestigt war. Auch dieses Hörgerät (Esteem) ist nicht über das Versuchsstadium hinaus gekommen.

    Meine Frage wäre ja noch, ob man einen externen Prozessor andocken könnte, wenn sich das Ganze mit Mikrofon und der fehlenden Konnektivität nicht bewährt. Ein Magnet ist ja anscheinend enthalten.

  • Ich glaube, ich hätte dieses Mikrofon irgendwie im Ohr gemacht.

    Also dann die Idee vom AB aufgreifen, daß ja das normale Hören auch so stattfindet, indem die Ohrmuschel quasi den Schall "einfängt und bündelt", ins Ohrinnere leitet. Und genau dort wäre dann ideologischerweise auch das Mikro vom Hören besser aufgehoben.

    Auch wenn es eine OP bestimmt komplizierter macht.


    Aber, da ist ja trotzdem ein Magnet mit drin, wegen Aufladen der Akkus, also MRT - mäßig wieder das gleiche "Problem", wie mit den aktuell vorhandenen CIs auch. Entweder mit max. 1,5 Tesla möglich, oder vielleicht auch max. 3 Tesla. Und trotzdem mit Risiko behaftet, sollte man es tun, bzw. Probleme bei Justierung der MRT Kammer geben.
    Plus noch die "Pflicht", alle paar Jährchen operativ Akku tauschen zu müssen.
    Dann wären mir die externen Akkus an den Soundprozessoren, die ja auch nach x Ladungen getauscht werden müßten, lieber, da ich mich dafür nicht unter Messer begeben müßte.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ich kenne mich in der Medizin nicht aus, aber ich glaube, man kann ein Mikrofon nicht im Ohr unterbringen. Die Substanz, aus dem die Ohrmuschel besteht, ist für sowas nicht geeignet.

    Vielleicht als Piercing an einer geeigneten Stelle, um die Signalleitung zu legen?

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90

  • Eine offene Stelle, wo irgendetwas durch die Haut geht, geht m.E gar nicht, es ist zu großes Risiko für aufsteigende Infektionen. Das wäre ein echter Rückschritt zum Status Quo.

    Ich meine eher, man muss den Ton im Mittelohr abnehmen. Ein Mikrofon wird da nicht gehen, da im MOE auch "Dreck" aus Erkältungen das Mikrofon zusetzen könnte. Sondern man muss irgendwie die Schwingungen vom Trommelfell oder den Gehörknöchelchen messen und das in Signale für das CI umrechnen. Es gab mal ein vollimplantierbare Hörgerät, das am Steigbügel die Schwingungen abgenommen hat.

    Diese Art der Tonabnahme würde nur mit intakten Mittelohr funktionieren, was nun auch längst nicht bei jedem CI Träger gegeben ist, so dass nur einem Teil der Schlappohren geholfen wäre.

    Wie man sieht, gibt es sehr viele Probleme, die man lösen muss, bis das Ding marktreif ist.

  • Andrea2002schrieb: Eine offene Stelle, wo irgendetwas durch die Haut geht, geht m.E gar nicht, es ist zu großes Risiko für aufsteigende Infektionen. Das wäre ein echter Rückschritt zum Status Quo.

    Da hast du natürlich vollkommen Recht. War von mir zu kurz gedacht ...

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90