Hallo aus Heilbronn - frischer Hörsturz mit Taubheit

Ja, in den Kliniken gibt es leider oft Wartezeiten. Das wird vermutlich überall so sein. Da du aber keine Entzündung im Ohr hast, eilt es ja zum Glück nicht. Du kannst bis dahin die Zeit nutzen um dich zu informieren über Hersteller usw.... Ist gut dafür auch ausreichend Zeit zu haben. Auch eine Impfung vorab macht Sinn.

Ich würde an deiner Stelle mich vorab für eine Klinik entscheiden. Dort alle Voruntersuchungen machen und dann dort mich auch implantieren lassen. Die Voruntersuchungen sind ja auch nicht ohne, kosten Zeit und Energie. Ich hätte keine Lust gehabt in einer anderen Klinik dasselbe nochmals zu machen. Ich denke eine Zweitmeinung wird dir nicht viel bringen. Wenn die Taubheit bleibt, dann ist ein CI sinnvoll. Da wird jede Klinik ungefähr dasselbe sagen.

Ich würde mir die Klinik wählen was für dich am meisten Sinn macht. Vom Fahrtweg, von der Nachsorge. Da sind ja alle Kliniken sehr unterschiedlich. Im Olgahospital Stuttgart gibt es einen ambulante Nachsorge, da hast du mehrere Woche nach der OP ambulante Termine bei Logo u. Technik u. Arzt. In Freiburg sind es mehrere Tage hintereinander stationär. So ist es überall verschieden. Da würde ich danach schauen was für dich praktikabel ist und Sinn macht.

Ich persönlich finde das Olgahospital top, von Freiburg u. Tübingen habe ich auch sehr gutes gehört. Die anderen Kliniken kenne ich nicht.

Alles Gute Dir

Viele Grüße von Uta aus Esslingen

Hallo,

in Freiburg hat man eine Erstanpassung (5 Tage) und dann immer 2 bis 3 Tage Reha-Blöcke (Anpassung und Logopädie dann jeweils täglich). Bei Kindern geht die Rehaphase im Normalfall 5 Jahre, auf die man 40 Tage verteilen kann. Bei Bedarf wird ein Antrag auf Reha-Verlängerung oder mehr Reha-Tage gestellt. Bei Erwachsenen sind es meines Wissens nach 20 Tage auf 3 Jahre verteilt (es kann mich gerne jemand korrigieren, wenn das so nicht stimmt).

Für uns war und ist das das passende Konzept, das kamn für jemand anderen aber anders sein. Wenn die Rehaphase offiziell von vorneherein nur "ein paar Wochen" geht, würde ich mich aber erkundigen, wie kompliziert es ist, diese zu verlängern.

Viele Grüße

Katja

Ruft doch einfach in Heidelberg an und nimmst alle Ergebnisse mit. Hatte 2022 nur ca. 6 Wochen auf Termin gewartet. Dann noch mal ca.2 Wochen bis Ich den OP Termin hatte der dann ca 6 Wochen später war. Und wie schon erwähnt bieten Sie für Dich ambulante Reha an.

Hallo Matze,

deine Geschichte und deine Fragen kommen mir sehr bekannt vor. Natürlich kann sich bei dir das Gehör noch erholen, ich fand es aber sehr beruhigend zu wissen, dass es Hilfe und Möglichkeiten gibt, falls nicht.

Ich hatte vor 9 Monaten einen Hörsturz mit kompl. Ertaubung. Therapie waren Cortisoninfusionen und danach Injektionen durch das Trommelfell. Keine Besserung. In meiner behandelnden Klinik wurde ich sofort für die CI Sprechstunde empfohlen mit der Begründung, dass man eine OP jederzeit auch wieder absagen kann. Zusätzlich sagte man mir, dass vor Ablauf von 6 Monaten keine OP durchgeführt werden würde.

Nach 6 Monaten stand fur mich die Entscheidung fest, da die minimale Verbesserung, die nach 3 Wochen eingetreten war, stagnierte.

Laut Ärzten erleichtert eine zeitnahe Implantation die Rehabilitation, weshalb ich mich nach 9 Monaten für das CI entschieden habe und vor 4 Wochen implantiert wurde.

Dir drücke ich die Daumen, dass sich dein Gehör erholt, du hast noch viel Zeit.

Liebe Grüße

Paula

Quote from Mat350ze

Kosten werden leider nicht von der Kasse übernommen und die 10-15 Behandlungen kosten 3000-4000€ 🥲

Spar dir das Geld. Eine hyperbare Sauerstofftherapie bringt, wenn überhaupt, vielleicht die ersten Tage noch was. Dein Hörsturz ist 3,5 Wochen her. Ich bin nach zwei Hörsturzerfahrungen und denen in meinem Freundes-/Bekanntenkreis mittlerweile überzeugt, dass das Gehör entweder von alleine wieder kommt, oder eben nie. Da kannst machen was du willst.

Ich würde auch keine zusätzlichen Behandlungen anstreben, die nur Geld kosten, aber sehr vermutlich nichts bringen.

Ich war vor einigen Jahren in einer sehr ähnlichen Situation wie du. Ich würde mich so schnell wie möglich ums CI kümmern. Ein Tipp: Die Median-Kliniken Bad Salzuflen und Bad Nauheim bieten kostenlose CI-Seminare an. Ein Wochenende lang wird man rund ums CI informiert, es erfolgen alle relevanten Untersuchungen, ein Beratungsgespräch, Infos zu allen verfügbaren Modellen. Mir hat das sehr geholfen, man bekommt sofort Kontakt zu Expertinnen und Experten und zu Personen, denen es ähnlich geht. Da lohnt sich sicherlich auch ein weiterer Weg.

Zum CI bei einseitiger Taubheit: Bei mir ist es so, dass es hervorragend gegen Schwindel und gegen Ohrgeräusche hilft. Von der Idee, dass man wieder so gut hören kann wie mit zwei Ohren, musste ich und allle einseitig Tauben, die ich kenne, sich verabschiedenWenn du normal hörend auf dem anderen Ohr bist, wirst du den Unterschied immer merken. Aber: Der Zugewinn an Sicherheit und an Lebensfreude (mich hat das Hören auf einem Ohr depressiv gemacht) ist enorm. Außerdem hat es mir ungemein geholfen, durch den gesamten Prozess, also von der Entscheidung über die Operation und das Training, Reha usw. aktiv etwas tun zu können, um die eigene Situation zu verbessern.

Hallo Matias, wurde bei dir über die Möglichkeit des Morbus Menière gesprochen? Wurde eine Autoimmunerkrankung und ein Virusinfekt ausgeschlossen?

Ich kann deine Situation nachvollziehen: 1995 einseitig ertaubt, 1997 auf der anderen Seite. Seit 1997 / 2005 mit CI versorgt. 1997 "hörte" ich Tag und Nacht bis zur Implantation gregorianische Gesänge, "schief" gesungen.

Seit 2001 arbeite ich als Audiotherapeutin (zeitweise in HNO Klinik) und ich muss dir sagen, dass sämtliche Therapien, die selbst bezahlt werden müssen, nicht taugen.

Ich rate dir, in eine sehr gute und sehr erfahrene Klinik zu gehen, denn bislang ist keine Ursache für deine einseitige Ertaubung bekannt (so habe ich es jedenfalls verstanden). Heidelberg hat sehr viel Erfahrung, und was besonders wichtig ist: eine gute Nachsorge.

Alles Gute für dich

maryanne

Quote from Mat350ze

Vielen Dank für eure Meinung. Vielleicht findet sich ja noch einer, der die Therapie gemacht hat und berichten kann. Ja ist eine schwierige Entscheidung… die Kosten und 2-3 Wochen täglich nach Karlsruhe fahren und zurück (1Std. Fahrt je Strecke). Wenn man nur wüsste ob es hilft oder nicht .

Hallo Mat350ze,

ich habe vor knapp 3 Jahren nach meinem Hörstürz mit einseitiger Ertaubung auch alles probiert. Unter anderem auch die Sauerstofftherapie in Frankfurt. Nach, ich glaube 7 Sitzungen, war ich zu einem Gespräch bei Dr. Zeh in Bad Nauheim. Der hat mir direkt gesagt, dass die Therapie nichts bringen würde. Da ich leider auch keine Besserung verspürte, habe ich dann auch aufgehört.

Mir hat zum Glück meine Krankenkasse die Kosten erstattet aber es blieb ohne jeglichen Erfolg.

Grüße aus dem Westerwald

So sehe ich das auch. Bisher weiß ja niemand so richtig ob diese Therapien auch wirklich was bringen. Ich sollte ein Cortisontherapie machen, die ich auch dankend abgelehnt hatte, weil auch diese Therapie leider kaum hilfreich ist.

Grüße aus Sachsen Anhalt

Genau, die Sauerstofftherapie hilft nicht: selbst probiert, selbst bezahlt.

Cortison K A N N helfen, aber nicht sicher und nicht immer.

Maryanne

Genau so kann abwarten helfen.

Es gibt keine Studie, dass eine Therapie jedweder Art eine bessere Heilungschance als Abwarten und Nichtstun hätte.

Wenn diese Therapie nachweislich Hörstürze heilt oder zumindest lindert, würde da nicht die Kassen bezahlen? Eine CI OP ist um Einiges teurer als die HBO. Ich habe das damals auch überlegt. Ich habe mich dagegen entschieden, obwohl auch das andere Ohr ohne Hörsturz schon seit Kindheit stark schwerhörig war. Und ich habe meine Entscheidung nicht bereut und gesagt, hättest Du mal probiert.

Bei Studien muss man immer hinterfragen, wer sie durchgeführt, wer sie bezahlt, und ob sie in einem renommierten Medizinblatt, dass einen Peer Review Prozesse vorwegschaltet, veröffentlicht wurde. Wenn man sich das genauer anguckt, ist manche angegebene Studie ein Rohrkreperierer.

Kermitlady ich war in zwei Kliniken (weil mir der HNO-Arzt, zu dem ich gewechselt habe, die 2. Klinik empfahl und ich mich zudem in der 1. nicht so ganz wohlgefühlt hatte). Ich hatte in den Kliniken recht unterschiedliche BERA-Tests, bei denen am Ende jeweils bestätigt wurde, dass ich ein CI-Kandidat bin. In der 2. Klinik hieß es aber zunächst, es gebe keine Reaktionen - was ja Nutzlosigkeit des CI bedeutet hätte -, in der ersten bin ich bei sehr sehr großer Lautstärke schlagartig fast von Stuhl gefallen.

Quote from Andrea2002

Wenn diese Therapie nachweislich Hörstürze heilt oder zumindest lindert, würde da nicht die Kassen bezahlen? Eine CI OP ist um Einiges teurer als die HBO. Ich habe das damals auch überlegt. Ich habe mich dagegen entschieden, obwohl auch das andere Ohr ohne Hörsturz schon seit Kindheit stark schwerhörig war. Und ich habe meine Entscheidung nicht bereut und gesagt, hättest Du mal probiert.

Bei Studien muss man immer hinterfragen, wer sie durchgeführt, wer sie bezahlt, und ob sie in einem renommierten Medizinblatt, dass einen Peer Review Prozesse vorwegschaltet, veröffentlicht wurde. Wenn man sich das genauer anguckt, ist manche angegebene Studie ein Rohrkreperierer.

Nein Andrea, davon hängt die Kostenübernahme durch die GVK nicht ab. Es gibt in anderen Bereichen Behandlungen, die nachgewiesenermaßen wirksam sind, aber nicht finanziert werden. Du weißt wie das mit den Studien läuft ... man muss sich hintergründig auch mit der Logik befassen: z.B. ist ein Hörsturz (manchmal, immer, mitunter .... durch eine Durchblutungsstörung bedingt? Wurde das bewiesen. Was soll denn der Sauerstoff, außerdem das er mehr oder weniger immer gut ist, aber nicht gegen alles nutzt.

Quote from Maryanne

ist ein Hörsturz (manchmal, immer, mitunter .... durch eine Durchblutungsstörung bedingt? Wurde das bewiesen. Was soll denn der Sauerstoff

Es ist nie bewiesen, was der Grund eines Hörsturzes war. Denn Hörsturz ist eine Symptomatik, keine Krankheit. Und die wird nach den Leitlinien der HNO Ärzteschaft auch nur symptomatisch behandelt. Üblicherweise mit Durchblutungsfördernden Medikamenten in Tabletten oder Infusionsform oder mit Cortison. Wie beim Schlaganfall auch.

Beides soll die Durchblutung fördern und damit indirekt die Sauerstoffversorgung. Von daher war die Idee mit HBO auch nicht so verkehrt. Aber ob das mehr an Durchblutung den Erfolg bringt weiß halt keiner, und die Patienten ohne Behandlung nach Hause schicken mag man auch nicht. Cortison und durchblutungsfördernde Medikamente sind bezahlbar, eine HBO aus Sicht der Kassen nicht. Einen Beweis der Wirksamkeit hat meines Wissens keine der Behandlungen erbracht. Genau, mit Logik hat das nicht immer zu tun.