Hallo ins Forum,
einige kennen mich von vorherigen Beiträgen und ich lese und schreibe schon seit ca. 2 Monaten mit.
Ich würde gerne meinen Erfahrungsbericht hier niederschreiben, da ich in den letzten Woche viele Beiträge lese, wo es um Probleme geht. Es steht zwar immer jemand zur Stelle mit Tipps und Tricks, was ich hier SUPER finde, aber ich habe das Bedürfnis von meine bisher SEHR, SEHR POSITIVE Reise zu berichten. Also wen es interessiert darf gerne weiter lesen
Ich bin 29 Jahre alt, komme aus dem schönen Oldenburg in Niedersachsen und arbeite als MFA im Krankenhaus in der Anästhesie (Narkosevorbereitung). Von Geburt an habe ich einen Gendefekt, der sich mit 12 Jahren als Innenohrschwerhörigkeit veräußert hat. Seitdem bin ich mit HG's versorgt.
2022 erlitt ich auf dem rechten Ohr aufgrund von Hörstress einen Hörsturz mit anschließendem Tinnitus und einer nervigen Hyperakusis (Überempfindlichkeit). Die Hörschwelle zwischen "höre ich gerade so eben" und "ist mit zu laut" hatte eine Spanne von 10db, nicht sehr viel also. Powerhörgeräte halfen da nicht, da mit alles zu laut war.
In der Tinnitus-Reha in Bad Nauheim hat der Chefarzt Dr. Zeh mir ein Implantat empfohlen, da dieses zu einem natürlicherem Hören führen sollte und dadurch sich die Hyperakusis verabschieden sollte.
Zum Glück haben wir hier in Oldenburg eine HNO-Klinik mit angebundenen CI-Zentrum. Dort war ich bei verschiedenen Ärzten. Von Assistenzärzten über Oberärzte bis hin zum Chefarzt, wollte mir keiner so recht glauben das Dr. Zeh mir diese Empfehlung ausgesprochen hatte, da mein Sprachverstehen mit HG's noch bei 70% bds. war. Erst als ich dem Chefarzt ein selbst gezeichnetes Audiogramm mit all meinen Hörtest, über die Jahre gesammelt, gezeigt habe war klar das die Prognose eindeutig ist. Man sagt ja auch oft lieber so schnell wie möglich implantieren, wenn eine Taubheit vorauszusehen ist, als lange zu warten, denn je länger man wartet desto länger braucht der Hörnerv um wieder hören zu lernen.
Also wurde ich am 05.01. implantiert. 3 Tage später, während meines Aufenthalt im Krankenhaus wurde die Reha beantragt. 5 Tage nach OP wurde ich nach Hause entlassen, 7 Tage nach OP wurden die Fäden gezogen, heute sieht man an der Stelle hinter dem Ohr nichts mehr. Es tut nichts mehr weh und ich kann nachts auf dem Ohr liegen und schlafen. 3 Wochen nach der OP war die Erstanpassung. Ab da hatte ich jede Woche Termine in der Klinik: Hörtest, Audiotherapie/Anpassung und 45 Min. Logopädie. Eine Woche nur monotone Morsezeichen. Tägliches Hörtraining mit einem Programm, welches von der Klinik entwickelt wurde. Zahlen, Wörter, Sätze, Wortpaare. 5 Wochen nach der OP habe ich die ersten Wörter verstanden. Die Audiogramme wiesen von Woche zu Woche immer besseres Sprachverstehen auf,45%, 55%,70%, 85%. 8 Wochen nach der OP gehe ich nun seit 2 Tagen wieder arbeiten, im OP mit verdecktem Mundbild wegen der Mundschutzmaske.
Die stationäre Reha beginnt Anfang April. Ich freue mich riesig darauf, da ich dort noch sehr viel lernen kann! Ich fahre natürlich wieder nach Bad Nauheim, zu der schönsten Jahreszeit! Wer schon mal dort war, weiß was dort Waldbaden bedeutet
Liebe Grüße
Sina