Cochlear im Vergleich zu MED-EL Klang

  • Hallo,

    ich trage links seit 20 Jahren ein CI von Cochlear. Jetzt muss ich das rechte Ohr auch implantieren lassen. Da würde es natürlich Sinn machen, bei Cochlear zu bleiben, da ich mir das von der Anwendung her kompliziert vorstelle, 2 verschiedene Hersteller zu tragen, die dann unterschiedliche Apps haben etc.

    Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit der Konnektivität (Bluetooth und App) und dem ganzen Zubehör (super Akkus, Minimic, angenehme ergonomische Ohrhaken) von Cochlear und finde das Design auch schöner als bei MED-EL. Der Nukleus N8 Soundprozessor von Cochlear ist auch echt klein und leicht geworden.

    Aber natürlich hätte ich auch gern ein möglichst natürliches Klangbild... Stimmt es denn, dass MED EL ein natürlicheres Klangbild liefert, da die Elektroden tiefer eingeschoben werden?

    Cochlear sagt dazu folgendes:

    Die Elektrodenträger von Cochlear sind optimal dünn und werden in dem Teil der Hörschnecke

    entlang platziert, in dem der meiste Platz ist. Dadurch wird vermieden, dass die feinen Strukturen der

    Hörschnecke beschädigt werden.

    Weiterhin decken die Elektrodenträger von uns genau den Bereich ab, der für eine elektrische

    Stimulation und Weiterleitung der Geräusche an den Hörnerv wichtig ist.

    Alle Bereiche der Hörschnecke die darüber liegen, sind dafür geeignet (sofern Restgehört vorhanden

    ist), ein hybrides CI-System zu nutzen, d.h. dass der Teil, in dem noch natürliches Hören möglich ist,

    weiter akustisch stimuliert werden kann.

    Zum Thema Länge der Elektrode:

    Unsere Elektroden brauchen nicht so tief in die Cochlear eingeführt zu werden, da die ersten beiden

    Schnecken-Spinden (also die ersten beiden Windungen der Hörschnecke) wichtig sind. Dabei werden

    auch die tiefen und hohen Töne abgedeckt.

    Bei einem CI werden nicht die Haarsinneszellen stimuliert, sondern die Nervenzellen darunter. Daher

    kann man auch mit einer weniger tief eingeführten Elektrode alle Frequenzen hören.

    Wir vermeiden die Gefahr einer möglichen Verletzung der Hörschneckenspitze, also umgehen beim

    zu tiefen Einschieben des Elektrodenträgers ein „Aufschieben“ des Elektrodenendes.

    Bei uns kann sich der Chirurg aufgrund unseres breit gefächerten Elektroden-Portfolios die geeignete

    Elektrodenform für den Patienten aussuchen, denn jede Form der Hörschnecke ist individuell und

    unterschiedlich.

    Was meint ihr?

    Danke Euch :)) LG

    Edited once, last by Surfer22 (December 5, 2023 at 10:04 PM).

  • Hallo

    Ich habe Medel, aber zum Unterschied habe ich ein EAS von Medel da ist der Klang total natürlich. Allerdings kann ich dir nichts vergleichendes sagen da ich kein Klang Vergleich zu Coclear habe. Es gibt ein hier in dem Forum "@franzi" die trägt auf der einen Seite Medel und auf der anderen Seite Coclear. Du kannst ja mal sie fragen.

    Gruß Joachim

  • Hallo BerlinerStudent!

    Bin bilateral mit Med El versorgt und sage für mich „ich habe ein natürliches hören“. Bin spätertaubt durch zahlreiche Hörstürze. Dadurch weiß ich, wie es vorher geklungen hat. Die Personen in meinem direkten Umfeld, klingen genauso wie „früher“. Ebenso viele Musikstücke. Musik wieder genießen war seinerzeit der Hauptgrund zu Med El zu gehen. Würde aber in Deinem Fall dahin tendieren, wieder Cochlear zu nehmen. Es macht keinen Sinn ein zweite Firma für die Gegenseite zu nehmen, wenn man eigentlich gut zufrieden ist. Kenne einige CITräger persönlich, die aus verschiedenen Gründen zwei verschiedene Hersteller haben. Keiner von denen kann sagen, welcher Hersteller besser ist. Die Probleme mit zwei verschiedenen Herstellern im Alltag werden überwiegen. Zwei Hersteller bei der Versorgung und im Service. Zwei verschiedene Fernbedienungen bzw. APPs etc. Für mich macht es keinen Sinn. Ich würde bei einer Firma bleiben.

    Dir weiterhin alles Gute

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

  • Hallo,

    eine Hörschnecke ohne Fehlbildung ist "ausgerollt" 32 bis 46 mm lang und umfasst 2,5 Windungen. Cochlear könnte mir noch nie nachvollziehbar erklären, wie man mit einer 19 mm Elektrode zwei Windungen schafft, besonders nicht bei den Patienten mit größeren Hörschnecke. Über dieses mathematisches Wunder staune ich immer wieder. Um so frecher finde de ich es, dass Cochlear solchen Bullshit an CI-Kandidat schreibt. Du bist hier im Forum schon der dritte, der diesen Text reinkopiert.

    Richtig ist, dass man mit allen Implantaten tiefe Töne hört, der Reizort in der Schnecke ist aber je nach Implantat und persönlicher Anatomie anders als beim natürlichen Gehör.

    Dennoch würde ich in deiner Konstallation Cochlear nehmen, da mit zwei unterschiedlichen Herstellern, das binaurale Streamen nicht funktioniert. Zu den anderen Nachteilen hat Thomas sich ja schon ausgelassen. Zumal das große Manko bei MedEl ist, dass die beim Thema Streamen Jahre hinter der Konkurrenz zurück liegen.

  • Hallo,

    eine Hörschnecke ohne Fehlbildung ist "ausgerollt" 32 bis 46 mm lang und umfasst 2,5 Windungen. Cochlear könnte mir noch nie nachvollziehbar erklären, wie man mit einer 19 mm Elektrode zwei Windungen schafft, besonders nicht bei den Patienten mit größeren Hörschnecke. Über dieses mathematisches Wunder staune ich immer wieder. Um so frecher finde de ich es, dass Cochlear solchen Bullshit an CI-Kandidat schreibt. Du bist hier im Forum schon der dritte, der diesen Text reinkopiert.

    Hi Andrea,

    danke für diesen Punkt. Ich werde das mal nachfragen...

  • Hallo Andrea

    Das mit dem streaming wird bei Medel auch beim neuen Sprachprozessor geändert, der wird wie Coclear auch Bluetooth 5.3 le Audio haben. Aussage Medel beim Ci Symposium in St Wendel.


    Gruß Joachim

    Hallo Joachim,

    wurde beim CI-Symposium auch gesagt, wann mit den neuen Sprachprozessor von MedEl zu rechnen ist?

    Gruß Hildegard

  • War zu Beginn des CI-Symposiums am Freitagmittag leider noch auf der Autobahn.

    Kam diese Ankündigung als offizielle Information im Rahmen der Hersteller-Vorstellung?

    Oder doch eher eine unverbindliche Aussage im persönlichen Gespräch?

  • Hallo ChrisH

    Das war mit einem Gespräch eines Mitarbeiters von Medel den ich schon seit Jahren kenne (Herr Jäckel).

    Gruß Joachim

    Hi ci_Joe!

    Wurde auf dem CI Symposium auch das neue TICI von MED EL angesprochen? Angeblich gibt's bald ein vollständig implantierbares Implantat, das außen nicht sichtbar ist. Frage mich, wie man dann den Akku auflädt?

    Hier ein Ausschnitt aus der MED-EL Website:

    "Wir freuen uns, dass wir erneut unserer Rolle als Innovationsführer gerecht werden und wir der erste Hörimplantat-Hersteller sind, dessen vollständig implantierbares CI-System hier in Deutschland implantiert wurde. Viele Jahre Forschung stecken bereits im TICI und so ist diese Machbarkeitsstudie für uns ein echter Meilenstein in der Firmengeschichte von MED-EL. Wir gratulieren Professor Müller und seinem Team zur gelungenen Operation. Danken wollen wir vor allem auch der ersten deutschen TICI-Nutzerin – schließlich werden auch ihre persönlichen Erfahrungen in die Weiterentwicklung bis zur Marktreife des TICI einfließen“, sagte MED-EL Deutschland Geschäftsführer Gregor Dittrich.

    Zukünftig werden vollständig implantierbare Cochlea-Implantate mit ihrer innovativen Technologie neue Standards auf dem Gebiet der Hörlösungen setzen. Das TICI integriert alle internen und externen Komponenten eines Cochlea-Implantats – einschließlich Audioprozessor, Mikrofon und Akku – in ein System und wird unsichtbar unter die Haut eingesetzt.


    https://www.medel.com/de/press-room/2020/12/01/erstes-vollständig-implantierbares-cochlea-implantat-(tici)-in-deutschland-eingesetzt

  • Abgesehen von den Umständen, zwei Prozessoren von unterschiedlichen Herstellern ansteuern zu müssen, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Kein Ohr ist wie das andere. Daher macht es wenig Sinn, andere zu fragen bzw. deren Aussagen auf sich selbst zu beziehen, wenn es um den Klang des Implantats / Prozessors geht. Vieles kommt auf die Hörbiografie an, Wenn 1000 Leute einen wunderbaren Klang mit CI xxx bescheinigen, kann es durchaus sein, dass der Fragesteller damit nicht klarkommt - und umgekehrt!

    Gruß Maryanne

    Meine Bücher:

  • Abgesehen von den Umständen, zwei Prozessoren von unterschiedlichen Herstellern ansteuern zu müssen, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Kein Ohr ist wie das andere. Daher macht es wenig Sinn, andere zu fragen bzw. deren Aussagen auf sich selbst zu beziehen, wenn es um den Klang des Implantats / Prozessors geht. Vieles kommt auf die Hörbiografie an, Wenn 1000 Leute einen wunderbaren Klang mit CI xxx bescheinigen, kann es durchaus sein, dass der Fragesteller damit nicht klarkommt - und umgekehrt!

    Gruß Maryanne

    Ja, da stimme ich dir total zu.

    Mir fällt das so schwer, so auf gut Glück den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und nicht zu wissen, wie der Rest des hörenden Lebens sein wird. Ob's super wird oder unerträglich. Es gibt ja keinen Weg zurück. Ist das Implantat drin, dann bleibt es drin und das bisschen an Restgehör, was ich noch hab ist dann weg...

    Mangels Alternative muss ich da wohl durch und mit dem so schlecht gewordenen Hörgeräte-Ohr gehts ja so nicht mehr weiter..

  • Hallo

    Oder man kann es zum Glück nutzen, wie bei mir mit dem eas. Auch dann die Frage wie lange!

    Deshalb mache es laut meiner Meinung auch kein Sinn, darüber zu diskutieren ob gerade Hersteller A besser ist, wie Hersteller B. Man wird auch keine Krankenkasse finden die dir mal eine Reimplantation bezahlt , bloß weil jetzt Hersteller C jetzt gerade mal ein besseres Bluetooth hat.

    Gruß Joachim

  • Den Sprung ins kalte Wasser wagen wohl alle - und ich fand ihn fürs erste CI deutlich schwieriger, weil ich so gar nicht einschätzen konnte, was auf mich zukommt.

    Mein Restgehör links war mir sehr wichtig, ich hing sehr daran. Es ist auch nochwas vorhanden, allerdings nicht brauchbar für EAS. Die Erkenntnis war nicht ganz leicht zu verkraften, aber zum Glück ist ein CI in der Hinsicht flexibel. Also wurde es umprogrammiert und nun lerne ich rein elektrisch das hören. Seitdem klappt es auch besser ;)

    Liebe Grüße

    Rechts: MED-EL Sonnet 2 - OP 14.11.2022 - EA 19.12.2022

    Links: MED-EL Sonnet 2 - OP 19.10.2023 - EA 20.11.2023

    "Nicht sehen trennt den Mensch von den Dingen, nicht hören trennt den Mensch vom Menschen" I. Kant

  • Mir fällt das so schwer, so auf gut Glück den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und nicht zu wissen, wie der Rest des hörenden Lebens sein wird.

    Damit bist Du nicht allein. Bei mir war es ähnlich gewesen. Irgendwann war der Leidensdruck so groß, dass ich bereit war, die erste CI-OP zu wagen. Es ist fast immer eine persönliche Entscheidung, die einem keiner abnehmen kann. Sich an ein bisschen Restgehör zu klammern, ist nachvollziehbar aber auch irrational.