Nachsorge CI und Anpassung

  • Keine Ahnung, ob man "gebunden" ist.

    Da ich zufrieden bin mit der Klinik und dem dazugehörenden CI Zentrum und deren Form der Nachsorge, gehe ich gerne einmal im Jahr dahin. Das gehört ohnehin zum Paket dazu, und sie würden mir auch helfen, sollte es Probleme mit der Krankenkasse und so geben.

    Die haben da einfach ein Konzept. Das kommt mir gut durchdacht vor, und bieten sogar Seminare, Kurse an, wie Tanzen, Musik machen, und so weiter, alles für CI Träger.

    Und von der Fahrtzeit geht es auch noch ganz gut.


    Andere Bekannte von mir müssen nach H fahren. Da sie aus dem gleichen Kreis kommen wie ich, und sie mir erzählt haben, wie lange sie deswegen unterwegs sein müssen - puh! Da ist es mir schon wichtig, daß die Klinik auch in meiner Nähe liegt, denn man muß ja gerade nach der OP noch oft zur Reha hin. Dort wird es ambulant gemacht, was mir auch gut in den Kram gepaßt hatte!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Das ist für mich auch ein Kriterium, dass es in der Nähe ist.

    Ich habe mir auch eine Klinik aus dem ersten Impuls heraus gesucht, die ich seit Jahren kenne. Bzw wohin ich von meinem HNO hin überwiesen wurde.

    Dort werden derzeit ca 12 Implantate pro Jahr eingesetzt, also vergleichsweise wenig.

    Es gibt noch mehrere Kliniken in HH, die haben wesentlich mehr Op‘s im Jahr, jedoch habe ich zu denen kein Bezug.

    Eigentlich fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben.

    Ich habe Spaßeshalber eine andere große Klinik angeschrieben wegen zweiter Meinung, jedoch noch einer Woche noch immer keine Antwort.

    Klein bedeutet ja nicht immer schlecht. Bei großen Kliniken kann es dann auch mal zu höheren Wartezeiten kommen.

  • Ich bin ja aus dem Hamburger Speckgürtel und würde meine Entscheidung nicht von Sympathie oder Wegezeit abhängig machen. Erfahrung in der Nachbetreuung und Op-Zahlen sind das wichtigere Kriterium für mich. In HH sind doch einige Kliniken schnell auf den Zug aufgesprungen ohne echte Expertise zu haben.

  • Eigentlich fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben.

    Das ist auch ein ganz wichtiger Punkt!

    Was nützt es mir, wenn ich zu einer Klinik gehe, die die beste Bewertungen hat, oder von denen mir andere Leute vorschwärmen, und ich selbst so ein komisches Gefühl habe?

    Nichts!

    Das eigene Wohlbefinden spielt auch eine große Rolle!


    Weiß Du denn schon, wie das Konzept nach der OP aussieht?

    Haben sie ein angeschlosssenes CI Zentrum - wobei es ja auch bei jeder Klinik wieder anders genannt werden kann - mit Logopäden, Techniker?

    Klein bedeutet ja nicht immer schlecht.

    Genau!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Also Nachsorge und Einstellung ist dann da vor Ort. Die Audiologin hat 25 Jahre Berufserfahrung, kommt von einer großen Klinik. Sie sagt da ist dann oft eher Maße start klasse.der Audiologe kommt auch aus einer anderen Klinik. Also nur weil die Klinik klein ist, heißt das nicht dass sie unerfahren ist

  • Hallo Nicki,

    lebenslang ist man sicherlich nicht an die operierende CI Klinik gebunden. Während der Rehaphase (in der Klinik meines Sohnes 5 Jahre für Kinder und 3 (oder 2?) für Erwachsene) ist es schwieriger, zu wechseln (aber nicht unmöglich), da die Krankenkasse ja die entsprechenden Rehatage für dieses CI Zentrum bewilligt hat.

    Aber: Das Rehakonzept ist überall anders! Vielleicht ist das anders, wenn man "nur" ambulante Anpassungen hat? Und jeder CI Patient (oder Familie mit CI Kind) hat da andere Kriterien. Wir nehmen z.B. bewusst eine längere Fahrt (220 km, ca. 3 h Bahnfahrt) in Kauf, weil wir dort die Nachsorge erhalten, die für unseren Sohn unserer Einschätzung nach am besten ist, u.a. weil diese ein stationäres Rehakonzept anbietet (EA 5 Tage, danach 2 bis 3 Tagesblöcke ist, das CI Zentrum sehr viel Erfahrung hat, alles an einem Ort ist und weil es mehrere CI Techniker, Logopäden gibt.

    Die Klinik, die bei uns am Nächsten liegt und wo die Diagnose gestellt wurde, hatte damals nur 1 Techniker, das war/wäre mir persönlich zu unsicher. Was passiert, wenn dieser/diese länger ausfällt (Krankheit, Urlaub?) oder die "Chemie nicht stimmt"?

    In unserer CI Klinik gibt es dann einen Ersatztechiker (normalerweise ist mein Sohn aber immer beim gleichen Techniker, das wird bei der Terminabsprache immer so eingeplant), bei Schwierigkeiten kann jemand anderes drauf schauen, das im Team besprochen werden (hatten wir noch nicht, Probleme meine ich) usw.

    Aber das ist nur meine Meinung und unsere Situation ist ja eine ganz andere 🙂.

    Wenn du bei der Audiologin ein gutes Gefühl hast, dann hör auf dein Bauchgefühl :) . Das wollte ich nur zu bedenken geben.

    Jeder hier ist individuell und viele Erfahrungen nicht übertragbar!

    Viele Grüße

    Katja

  • Das kann ich aus deiner Sicht absolut nachvollziehen. Wenn man für sein Kind verantwortlich ist, hat man nochmal ganz andere Kriterien wie für sich selbst.

    Bei uns in der kleinen Klinik wird tatsächlich auch die Rehabilitation gemacht, plus Einstellung.

    Ich muss dazu sagen klein in Anführungsstrichen. Es ist das Marienkrankenhaus. Die „verbauen“ CI seit 2008.

    Die großen sind beispielsweise Uni Klinik Eppendorf (riesig)

    Und die Asklepios Kliniken. Die haben schon sehr viele OP‘s.

    Und wie gesagt, die Audilogen waren vorher auch in größeren Kliniken und haben Dort Erfahrung gesammelt.

  • Ich bin ja aus dem Hamburger Speckgürtel und würde meine Entscheidung nicht von Sympathie oder Wegezeit abhängig machen. Erfahrung in der Nachbetreuung und Op-Zahlen sind das wichtigere Kriterium für mich. In HH sind doch einige Kliniken schnell auf den Zug aufgesprungen ohne echte Expertise zu haben.

    Ich gehe immer nach Symapathie und Wohlfühlfaktor. Was nützt mir eine riesige Klinik, die super erfahren ist, ich mich aber nicht gut auf gehoben fühle.

    Ich war damals auf der Suche nach einen Audiologin für HG, ich hatte eine Firma gefunden und gleichzeitig eine super liebe einfühlsame Akkustiker, jünger als ich, relativ frisch aus der Ausbildung. Zu ihr ging ich jahrelang. Nun ist sie im Mutterschutz.

    Ich bin bei solchen Sachen sehr Bindungstreu. Wenn x es passt, dann passt es.

    Auch wenn es bestimmt zig Akustiker gibt, die Ev viel mehr Erfahrung haben.

  • Hallo Nicki,

    mir persönlich ging es nicht nur um die Erfahrung, sondern ich wollte auch nicht an 1einzige Audiologin (egal, wie erfahren sie ist) gebunden sein.

    Wie viele Audiologen (bei uns heißen die eher CI Techniker (also die, die die SPs einstellen, Audiologen arbeiten un der Audiologie/Päsaudiologie) gibt es denn an deiner Klinik? Wenn es eine Vertretung (bzw. eine Vertretungslösung gibt), ist es ja kein Problem (und ob es für dich überhaupt ein Problem darstellt, weiß ich ja nicht).

    Wie geschrieben, jeder hat eigene Kriterien (mir persönlich wäre 12 OPs im Jahr aber auch zu wenig...wie soll ein Operateur (egal, wie erfahren) denn in Routine bleiben, wenn er nur 1 x im Monat operiert? Wie viele Ärzte gibt es denn mit CI Erfahrung?).

    Es liest sich für mich aber so, dass du dich eigentlich bereits entschieden hast. Dann höre auf dein Gefühl. Es ist das Wichtigste, dass DU dich gut aufgehoben fühlst! Dann passt das auch 🙂.

    Viele Grüße

    Katja

  • Mir fällt ein kleiner Widerspruch auf:

    Einerseits möchtest Du genau wissen was die bessere Technik ist , welche Elektrodenlänge etc. Andererseits ist es ein Gefühl,Vertrauen oder Wohlfühlfaktor.

    Es ist jedoch so, das die Technik wirklich bei allen 3 Herstellern top ist mit entsprechenden Schwerpunkten.

    Ich gehe soweit, das ich sage das 90 % des Erfolges die Beratung und Betreuung ausmacht.

    Dein Bauchgefühl muss nicht falsch sein, aber dann verlass Dich gerne auch darauf wenn es um die Technik geht. ;)

  • Ist man ein Leben lang gebunden an die Klinik, die das CI einsetzt, um das CI anzupassen

    Ganz klar nein. Stelle Dir mal vor, Du verlegst Deinen Lebensmittelpunkt im Laufe Deines Lebens aus beruflichen oder privaten Gründen an einen anderen Ort in Deutschland. Dafür gibt es die „Cochlea Implant Center“ – kurz auch CIC genannt.

  • Nicht zwangsläufig, aber in Anfangszeit gibt einige Kliniken die für etwa ersten 1 bis 3 Jahren ein Paket haben. OP / Anpassung / Anzahl der "Nachsorge/Hörtraining" und das würde ich als Sinnvoll ansehen, da man die Anfängen beim Implantierende Klinik bzw. dessen Konzept/Kooperierende Hörzentren/Akustiker bleibt.

    Anderseits ist seit ca. 2 Jahren, dass immer mehr Kliniken die Nachsorge an Akustiker am Heimatort verweisen bzw. es gibt vereinzelte Kliniken die Erstanpassung an Kooperierende Hörzentren und teilweise Akustiker übergeben.

    Für Langjährige CI-Trägern werden inzwischen bei Upgrade oder auch Nachsorge nach und nach an Akustiker verwiesen. Das ist noch nicht flächendeckend verbreitet, ist aber seit etwa 1-2 Jahren im Umbruch.


    Nachtrag...

    Dort werden derzeit ca 12 Implantate pro Jahr eingesetzt, also vergleichsweise wenig.

    Es gibt noch mehrere Kliniken in HH, die haben wesentlich mehr Op‘s im Jahr, jedoch habe ich zu denen kein Bezug.

    Eigentlich fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben.

    Ich habe Spaßeshalber eine andere große Klinik angeschrieben wegen zweiter Meinung, jedoch noch einer Woche noch immer keine Antwort.

    Klein bedeutet ja nicht immer schlecht. Bei großen Kliniken kann es dann auch mal zu höheren Wartezeiten kommen.

    Hm 12 OPs im Jahr.... sagt zwar nicht viel aus, da ich bilateral versorgt bin, hab ich 2. CI in andere Klinik implantieren lassen. Dort war damals Anzahl der OP zwar mehr als 12 aber war auch noch unter 100 OPs im Jahr. Es kommt auf Operateur an - wieviele diese bereits implantiert haben bzw. von welche Kliniken die kamen etc. Operieren können die meisten ja - wichtiger ist ob Techniker Erfahrung mit Deinem Wunschfabrikat hat. Da merkt man die Unterschiede schon - hab ich bereits erlebt, als man mich zu andere Technikerin verwies. Oder wenn mit Techniker die Chemie nicht stimmt, hab ich nach anderen Techniker verlangt. Das geht dann nur, wenn im Hause mehr als 1 Techniker gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Wallaby (21. April 2023 um 15:34)