Schmerzen am CI und ratlose Ärzte

  • Hallo auf ein neues,

    Wie bereits angekündigt, werde ich hier mal die Story offenlegen, mit der ich mich seit Januar herumschlage. Und wo ich wirklich wirklich auf Rat hoffe. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr wirklich weiter im Moment, doch einige Themen die ich hier gelesen habe, haben mir ein wenig Mut gegeben, dass ich mit diesen Problemen vielleicht doch nicht ans Ende meiner Tage mich herumschlagen muss. Ich wäre daher riesig dankbar über jeden Rat oder jede Klinik/Arzt, den ihr mir empfehlen könnt, der sowas vielleicht schonmal gehört hat!! Vielleicht hat jemand von euch sowas ja schon einmal selbst erlebt.

    Um zum Thema zu kommen: Seit Mitte Januar, nach einer sehr starken viralen Infektion, die mich zu langer Bettruhe gezwungen und mir 6kg Gewicht abverlangt hatte, habe ich starke Schmerzen am linken Implantat. Normalerweise ist es ein Druckgefühl, das kommt und geht in unterschiedlicher Stärke, aber teilweise brennt es auch. Zu den Schmerzen kommen auch manchmal Druck im Ohr dazu sowie leichter Schwindel. Mir geht es seit der Infektion in Januar zum Glück mittlerweile besser (Gewicht wieder da, keine Übelkeit mehr, weniger Schwindel), aber die Hauptsymptomatik mit Schmerzen bleibt nach wie vor bestehen. Deshalb vermute ich, das mit meinem Implantat, welches ja mittlerweile schon älter als 15 Jahre alt ist, etwas nicht stimmt. Jedoch fühle ich mich wirklich dumm, jedes Mal wenn ich mit einem Arzt darüber spreche. Habe unter dem Verdacht von Implantatproblemen das DHZ/MHH besucht, dort hat man ein DVT gemacht, Elektrode geprüft und einmal abgetastet. Keine Schwellung, Elektrode beim kurzen Durchtesten funktionirte und auf dem DVT waren keine Probleme zu sehen. Mitgeteilt wurde mir also schließlich, dass meine Symptomatik keinen Sinn mache und ich sollte stationär nochmal wiederkommen sowie vielleicht bedenken, dass ich psychosomatische Probleme habe.

    Da ich dann seit einem Monat von MHH/DHZ nichts gehört habe aber mich die Schmerzen fast die Wand hochgetrieben haben zu dem Zeitpunkt, bin ich dann nochmal ins UKE in Hamburg, wo man mir mitgeteilt hat, das einem die Symptome in 12 Jahren noch nicht untergekommen seien und das nicht vom Implantat sein könnte (obwohl meine Schmerzen am Implatat sitzen und nur einseitig auftreten). Man hat daraufhin dann nochmal ein CT gemacht und Blut- sowie Gleichgewichtstest, doch außer der erfreulichen Feststellung, dass ich keinen Tumor habe, waren die Ärzte dann leider auch ratlos, obwohl ich fairerweise sagen muss, dass jeder sehr freundlich und sehr bemüht war.

    Ich habe nun endlich einen Brief vom MHH (erster ging an die falsche Addresse) erhalten, wegen stationären Auffenthalt. Aber anscheinend ist keine erneute Überprüfung des CI geplant sondern mehr in die Richtung Kiefer etc. Daher meine Frage: Bin ich ich einfach komplett auf dem Holzweg oder nehmen die Ärzte meine Symptome nicht ernst genug? Was soll ich machen? Vielleicht hat jemand von euch das ja vielleicht schonmal gehört/erlebt und kann mir Rat geben. Ich wäre extremst dankbar. Ein-zwei Wochen Ruhe hatte ich jetzt, aber im Moment sind die Schmerzen wieder arg.

    Grüße,

    dino

    Edit: Beinahe noch vergessen zu erwähnen. Das CI für die Seite trage ich seit 2018 schon nicht mehr, da ich in dem Jahr Probleme mit Schwindel hatte und es seitdem gemieden hatte. Also kann es nicht von Magnet kommen.

    Edited once, last by dino!: Edit (April 4, 2023 at 2:00 PM).

  • Hallo Dino,

    ich erinnere mich an einem Forumsbeitrag von Nordmaedel, die auch von starken Schmerzen und Schwindel berichtet hat. Bei ihr hat es sich herausgestellt, dass ihr Implantat undicht war. Wurde dies bei Dir in Betracht gezogen?

    Ich hoffe, dass Dein Problem bald gelöst werden kann.

    Ich wünsche Dir alles Gute.

    Viele Grüße Lilly

  • Danke, dass du das Thema für mich nach oben geschoben hast! Habe mir das gerade durchgelesen und es war wirklich hilfreich zu lesen. Ich werde dort auch gleich mal kommentieren in der Hoffnung, dass ich vielleicht erfahre, an welchem Klinikum das war.

    Bei ihr hat es sich herausgestellt, dass ihr Implantat undicht war. Wurde dies bei Dir in Betracht gezogen?

    Das wurde bei mir nicht in Betracht gezogen. Generell haben mir die Ärzte mit denen ich bis jetzt gesprochen habe gesagt, dass irgendein Schaden am Implantat ihnen nicht in den Sinn käme, obwohl meine Schmerzen von dorther kommen. Ich werde es auf jedem Fall noch einmal ansprechen!

  • Was sagen denn die Ärzte dazu, dass dein Implantat schon seit 2018 inaktiv ist? Und ist eine Re-Implatation schon mal ins Gespräch gekommen?

    Gruß

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Was sagen denn die Ärzte dazu, dass dein Implantat schon seit 2018 inaktiv ist? Und ist eine Re-Implatation schon mal ins Gespräch gekommen?

    Danke auch dir für deine Hilfe.

    Reimplantation ist noch nicht ins Gespräch gekommen, da die Ärzte der Meinung sind, dass mein CI ohne Probleme läuft und meine Symptome von daher nicht von dem Implantat kommen können. Daher, keine Reimplantation notwendig, weil es in ihren Augen funktioniert. Ich bin jedoch nach wie vor anderer Meinung, fest überzeugt, dass was nicht stimmt, und würde das sehr gerne nochmal diskutieren.

    Dass ich das CI seit 2018 nicht mehr getragen hatte, kam leider eher negativ an statt als ein Grund zur Besorgnis und hat nicht wirklich etwas dazu beigetragen die Ärzte von der Ernsthaftigkeit meiner Symptome zu überzeugen. Es hieß als Antwort, ich sei zu ängstlich mit diesen Dingen und es ist deshalb vielleicht psychosomatisch.

  • Ehrlich gesagt, kann man es aus der Sicht von Ärzten und CI-Fachleuten auch nicht positiv sehen, wenn ein CI fünf Jahre nicht mehr genutzt wurde. So ein Handeln stellt leider deren gesamte Arbeit in Frage.

    Du solltest Dir überlegen, was Du Dir über das Abstellen der Schmerzen und Beschwerden hinaus wünschst. Gegebenenfalls können im Rahmen der Problemlösung zwei Möglichkeiten in Frage kommen; die eine wäre eine Explantation des CIs und die andere ein neues, moderneres Implantat. Vielleicht können die Schmerzen und Beschwerden aber auch anders abgestellt werden.

  • Ehrlich gesagt, kann man es aus der Sicht von Ärzten und CI-Fachleuten auch nicht positiv sehen, wenn ein CI fünf Jahre nicht mehr genutzt wurde. So ein Handeln stellt leider deren gesamte Arbeit in Frage.

    Das kann ich nachvollziehen. Aber nur bis zu dem Punkt, dass ich nicht freiwillig das Implantat nicht mehr trage. Wenn sich die Problematik löst, bin ich sehr gerne wieder auf beiden Seiten hörend: wenn es mir möglich wäre, dann sehr gerne. Jedoch nehme ich im Moment immer noch Medikamente wegen der akuten Schwindelprobleme, die ich auf der Seite hatte und habe nun die Schmerzproblematik. Ich finde es nicht angemessen von einem Arzt mir ein schlechtes Gewissen einzureden, wo ich Opfer meiner Umstände bin und durch das Nicht-tragen eigentlich nur mein Leben versuche zurückzunehmen.

    Du solltest Dir überlegen, was Du Dir über das Abstellen der Schmerzen und Beschwerden hinaus wünschst.

    Ein guter Punkt. Über Schmerzen hinaus habe ich jetzt noch nicht weiter nachgedacht. Ich würde sehr gerne einfach wieder zum beidseitigen Tragen zurückkehren und einfach beschwerdenfrei meinen Alltag beschreiten, wenn das in irgendeiner Form möglich ist. Das wäre Topergebnis. Sonst gebe ich mich auch gerne mit Beschwerdenfreiheit und einseitigem Hören zufrieden.

  • Vielleicht ist der stationären Aufenthalt in der MHH sinnvoll, denn die Überprüfungen in Richtung Kiefer könnten dann eine Ursache für die Probleme bestätigen oder ausschließen und ferner besteht dann die Möglichkeit, den Ärzten dort von Nordmädels Fall* zu berichten und deren Aufmerksamkeit so wieder auf das Implantat zu lenken.

    Ab dem Punkt ist es dann gut, den Ärzten zu sagen, dass man erstens keine Beschwerden mehr haben und zweitens gerne wieder beidseitig hören möchte mit einem neuen Implantat. Und dann liegt es an Ihnen, Dir neue Vorschläge zu machen.

    *Auszüge aus dem Thread mit Quellenangabe kann man ausdrucken und in der MHH vorzeigen.

  • Hallo,

    gerade virale Infekte können noch lange „nachhallen“ - wie man es bei vielen Covid-Patienten ja auch mitbekommt. Die eigentliche Infektion ist weg, aber der Körper arbeitet dennoch.

    So kann es auch sein, dass du am Implantat noch einen kleinen Entzündungsherd hast. Da es ja viral ist, bringen Antibiotika nichts und es heisst einfach warten, warten, warten.

    An sich finde ich die Idee mit dem stationären Aufenthalt gut. Auch wenn man die Ursache vlt nie herausbekommt, so kann man an den Symptomen, in deinem Fall die Schmerzen, arbeiten, zB mit lokal wirkenden Anästhetika etc. Das kann man aber nur wirklich stationär unter Aufsicht machen.

    Auch kann man dann nich viel mehr untersuchen und testen - also gib da einfach dem Aufenthalt eine Chance.

  • Ja Viren können sich bei/nach Infektionenen auch wo festsetzen, nach dem die Infektion bereits lange überstanden ist.
    z.B. an Herklappen wie mir vor paar Jahren von meinem Arzt erklärt wurde.


    Hi Dino,
    Du hast deine Implantate ja schon als 1 und 5 Jähriger bekommen?
    Da wächst der Kopf ja noch, was nach meiner Logik auch ein gewisses Wandern des Implantats nach oben bedeutet und den Abstand zur Position der Schädel-Bohrung vergrößern müsste.


    Da könnte schon ein Zug am Elektrodenstrang entstehen wenn das Implantat mit dem Schädelknochen nach oben wandert, auch wenn das normalerweise nicht der Fall ist. Es ist eben nicht jeder gleich und es gibt immer ein erstes Mal.


    Zweitens, beim Wellenreiten kann schon mal das Board am Implantat anschlagen, oder der Sandboden, oder der eigene Arm, was man im Waschgang der Welle vielleicht nicht mal richtig registriert.

    1.

    Ich finde die Wahrscheinlichkeit von einer Undichtigkeit des Implantats 1. durch das Alter von 15 Jahren, 2. durch das Schädelwachstum inkl. mitrutschen des Implantats mit größer werden des Abstands zur Bohrung und 3. wegen dem Actionsport in der Wellen"nicht" sehr abwegig.

    2.
    Psychosomatisch kann laut der Ärzte so ziemlich jeder Schmerz auch in Gelenken usw. sein, oder in sonst einer Form auftreten.

    Meine Mutter hatte mal Wochenlang extremen Schüttelfrost am ganzen Körper und die Ärzte waren völlig ratlos, bis sie der letzte ins Münchner MAX Plank Institut für psychosomatische Erkrankungen überwiesen hat.


    Die stellten dann eine Art von Depression fest, die fast 6 Wochen lang, aber "erfolgreich" behandelt wurde und seither "nie wieder" aufgetreten ist.,Auch solch ein psychosomatisches Problem ist also behandelbar und zu beseitigen. Also auch kein Grund sich mit Schmerzen oder ähnlichem abzufinden.

    3.
    Zum Schwindel, weswegen du deinen SP schon 5 Jahre nicht mehr trägst.

    Wenn du nun auch ohne Sprachprozessor generell Schwindel hast und dagegen Medikamente nimmst (die es zu meiner Zeit scheinbar nicht gab), dann spricht doch jetzt nichts mehr dafür, dass du deinen Sprachprozessoer nicht trägst. Der Schwindel kommt also nicht als Wirkung deines SPs.


    Ich hatte mit 19 meine ersten Hörstürze mit ungewöhnlich langen extremen Morbus Meniere Anfällen die bis zu 14 Tagen anhielten.
    So lange lag ich jedes mal im Krankenhaus, weil ich nur auf allen Vieren z.B. zur Toilette kriechen konnte und mich selbst nicht mehr mit Essen usw. versorgen konnte.


    Auch als diese Anfälle nach Jahren endlich endeten blieb ein gewisser Grundschwindel übrig und ich lernte damit zu leben und mich auf andere schöne Dinge wie meine Hobbys zu konzentrieren. Ich fing dann in guten Fasen sogar das Windsurfen an, was ein extremes Training für mein Gleichgewicht war und es dauerte nur wenige Jahre bis ich ziemlich gut darin war und Surfe auch heute als alter Sack noch immer.

    Und jetzt kommts ....! Warum es die Ärzte nicht so recht glauben wollen dass ich Surfen kann.
    Bei meinen Voruntersuchungen leztes Jahr, zur Implantierung vor 8 Wochen, stellte ein Prof. fest dass meine Gleichgewichtsorgene keinen Ausschlag zeigen und schickte mich ins Schwindelzentrum.

    Dort stellte man dann in 2 ganztägigen Untersuchungen fest, dass tatsächlich beide Labyrinthe vollkommen abgestorben sind und mein Gleichgewicht nur noch über die Augen, Beinmuskulatur und Fußsolen funktioniert.
    Und das so gut, dass ich noch immer Windsurfen kann.

    Ein Gesunder steht schon stabieler als ich, aber es reicht wie gesagt durchaus zum Windsufen und Radfahren usw..
    Zum Wellenreiten ohne Mast/Gabel/Segel zum gelegentlichen festhalten würde es aber nicht reichen.
    Als Wellenreiter bist du also noch fiter als ich.
    Und Radfahren kann ich auch nur mit einer gwissen Rest-Helligkeit und nicht nachts auf einem unbeleuchteten Weg.
    Ein schwankendes Fahrradlicht ist zwar eine Hilfe, aber es ist im Dunklen trotzdem sehr schwer für mich.

    Aber ich mache all das immer weiter!!

    Also, auch Du wirst deinen Schmerz und Schwindel mit Geduld irgendwann hinter dir lassen. Zu 99% sehr viel schneller als ich.
    Auch der Schwindel usw. ist also ein vorrübergehendes Problem, an dem du nicht verzweifeln musst.

    Aber bleib mit deinen Sportarten immer am Ball, denn ohne mein Surfen und Moutenbiken und Klettern und Tischtennis, usw. wäre mein Gleichgewicht heute nicht durch andere Sensoren komplett ersetzt worden.

    Was du aber auf jeden Fall verhindern musst, ist dass deine Propleme, egal ob Schmerz oder Schwindel oder Hören zum Hobby oder Lebenszweck werden.
    Es gal was und egal wie schlimm, bleiben das vorrübergehende Begleiterscheinungen in deinem Leben, die dich nicht von deinen Hobbys, Zielen und Freuden abbringen dürfen. Konzentrier dich auf deine Hobbys, Freunde, geplante Urlaube und Reisen und lasse es nicht zu, dass all deine Gedanekn ständig nur um deine Probleme kreisen.

    Robert

    Links nach 30 Jahren Taubheit, seit 27.01.2023 Cochlear P1622 , aktuel N7, Kanso 2 wurde bestellt.
    Rehts seit 20 Jahren HG versorgt, Resthören 15% ab 110dB
    _______________________________________________________________________________

    Das größte Problem der Schwerhörigen ist nicht, dass Sie nichts hören, sondern dass Sie nicht gehört werden.

  • Hallo,

    also die Undichtigkeit hat nur dann wirklich Auswirkungen und macht Probleme, wenn man den Sprachprozessor auch trägt. Denn nur die Kombination "Wasser" (Gewebewasser) und Strom (durch die Reizung) machen die Probleme. Sind die Probleme aber da, obwohl der Sprachprozessor nicht getragen wird, kann eigentlich eine Undichtigkeit und damit entstehende Probleme ausgeschlossen werden.

    Zum zweiten Punkt, dass Zug auf dem Implantat wegen Schädelwachstum ist: das wird bei der OP bei Kleinkindern / Kindern natürlich berücksichtigt. Es wird daher extra eine Schleife gelegt etc. Bitte befass dich erst mal mit dem doch scheinbar komplexen Thema statt hier solche unhaltbaren Thesen aufzustellen und noch Eltern von (Klein)Kindern damit Angst zu machen.

  • Hallo,

    auch ich habe seit gut einem Jahr mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Erst war es nur Schwindel, später kamen noch Schmerzen und Druck hinzu und wie auch bei Dino sind die Ärzte ratlos.


    Der Unterschied ist nur das, ich das CI auf der betreffenden Seite erst seit zwei Jahren habe.

    Der erste Verdacht lag auf einer frühen Angelegenheit die zum Glück nicht beim Neurologen bestätigt hat.

    Gruß Taly

  • Hallo Dino,

    War der Virusinfekt, den Du im Januar hattest, eine Influenza oder ein starker grippalen Infekt, der vielleicht vom Mittelohr an der Elektrode hochgestiegen ist und sich evt. unter dem Implantat breit gemacht hat? So dass man auf dem Röntgenbild nichts sieht? Die Frage würde ich den Ärzten zumindest mal stellen.

    Ich nehme an, dass das fragliche Implantat ist ein CII ist? Das hat so ziemlich die gleiche Leistung wie moderne Implantate. Wenn Du noch ein altes Implantat mit nur 8 Kanälen haben solltest, würde ich eine Reimplantation wagen, auch wenn man im Vorfeld kein Implantatdefekt oder Entzündung feststellen kann. Bei einem CII oder Hires 90K muss man abwägen, ob man auf Verdacht reimplantiert.

    Ich würde auf jeden Fall das Ohr nicht " wegwerfen", sondern es entweder mit dem alten oder dem neuen Implantat wieder ins Hören bringen. Ich brauchte mit einem CII nach ca. 12-13 Jahren mit CI auch plötzlich eine Neueinstellung von Grund auf, da ich beim Hören Schmerzen, dröhnende Doppeltöne und ungewolltes Augenzwinkern bekam. Damals war der Audiologe in der Klinik die Null und AB ist auf die Idee gekommen von Pike auf neu einzustellen. Zwei Effekte, über die Jahre anz langsam aber kontinuierlich gesunkene Impedanzen und bestimmte Softwareinstellung nach einer Prozessorumversorgung hatten sich negativ aufgeschaukelt. Vielleicht hast Du ein ähnliches Problem.

    Edited 2 times, last by Andrea2002 (April 5, 2023 at 9:34 PM).

  • Erst einmal Danke für die vielen Antworten und Anregungen. Ich fühle mich nicht mehr als ob das Problem ungreifbar ist. Der Termin für den stationären Aufenthalt wurde jetzt noch einmal verschoben, soll nun aber im Juli stattfinden. Daumen werden jedenfalls schonmal gedrückt! Ich werde die Gelegenheit im Juli nutzen um andere Ursachen auszuschließen und mit den Ärzten über die verschiedenen Bedenken zu sprechen. Einen Termin mit dem Techniker werde ich für davor auch noch einmal machen. Hoffentlich kann man eine Ursache und Lösung finden. Das würde ich sehr begrüßen.

    Auf jedem Fall werde ich Nordmaedels Fall zur Sprache bringen wie Audi meinte. Ich stimme zu, dass es die Konversation wieder auf die Implantate lenken kann und auch zeigt, dass meine Symptome nicht einzigartig sind.

    Das mit der Infektion nochmal zur Sprache zu bringen finde ich ebenfalls eine gute Idee! Es stimmt, dass eine Infektion noch lange nachhallen kann, doch bin ich nach 3 Monaten und wiederkehrenden Schmerzen nicht ganz sicher. Eine Infektion des CI's hatten die Ärzte ausgeschlossen, da sie meinten, dass es dazu geschwollen sein müsste. Jedoch werde ich weiterhin auf meinen Körper achten, gesund leben und das im Hinterkopf behalten sowie auch nochmal zur Sprache bringen, wenn ich im Juli da bin. Bis Juli ist ja auch noch ein bisschen Zeit für meinen Körper sich zu erholen, falls das der Grund sein sollte.

    Auch vielen Dank für die Aufmunterungen und die ausführliche Antwort Rob! Ich denke, das generelle Schäden am Implantat auf jedem Fall als ein erneutes Gespräch mit den Ärzten was wert sind, da bei Nordmaedel ja auch etwas nicht gestimmt hat! Auch wenn Undichte vielleicht nicht ganz plausibel ist in meinem Fall von dem was muggel meint. An das linke Implantat, wo ich die Beschwerden habe, war auch eines der wenigen Implantate 2005 welches einen defekten Magneten hatte, wo ich 2010 dann nochmal in OP bin um das zu beheben. Deshalb bin ich generell skeptisch, was die Seite angeht, weshalb ich gerne nochmal die Ärzte drüberschauen lassen möchte. Ich habe mich gestern Abend auch nochmal mit ein paar Studien befasst über sogennante "soft failure" von Implantaten, welche nicht direkt durch ein Abtasten oder kurzes Messen ersichtbar sind. Diese äußerten sich bei Patienten häufig in Schmerzen und Schwindel, was bei mir ebenfalls der Fall ist. Also werde ich die Ärzte nochmal darauf ansprechen, was sie denken. Ich denke, das ist ein guter Schritt.

    Auch Hut ab, dass du trotz allem immer noch Windsurfen gehst und mit beiden Beinen im Leben stehst. Das finde ich klasse! Das macht mir auf jedem Fall neuen Mut, weshalb ich wirklich dankbar bin, dass du deine Geschichte mit mir teilst. Ich hatte 2016-18 ähnlich schlimme Schwindelanfälle. Konnte nicht mehr aufstehen, gehen, nichts mehr machen. Mein CI zu tragen, wie ich diese Anfälle hatte, hat es meistens nur noch schlimmer gemacht, weshalb ich dann in 2018 angefangen habe es immer weniger zu tragen bis gar nicht mehr. Man hat mir schliesslich in der Schwindelambulanz nach Untersuchungen Antiepilektika verschrieben, welche ich seitdem nehme (und was ich auch jedem vielleicht mal vorschlage mit dem Neurologen zu diskutieren, wenn er auch solche Schwindelanfälle hat - mir hat es mein Leben zurückgegeben). Bei mir haben sich damit die Beschwerden komplett eingestellt seit nun 5 Jahren. Jedoch trage ich wegen der vermutlichen Verbindung mein CI nicht mehr, da auch nie vollständig belegt wurde, ob es mit dem Implantat zusammenhing oder nicht. Erst letztlich wurde von meinem Neurologen hinterfragt ob die Diagnose so überhaupt stimmte. Das wäre die ganze Geschichte dazu.

    auch ich habe seit gut einem Jahr mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Erst war es nur Schwindel, später kamen noch Schmerzen und Druck hinzu und wie auch bei Dino sind die Ärzte ratlos.

    Das tut mir leid, dass du damit auch zu kämpfen hast. Ich werde das Thema auf jedem Fall auf dem Laufenden halten, über was sich bei mir ergibt. Gab es bei dir schon weitere Vorschläge was du machen könntest?

    Hallo auch Andrea! Der Infekt im Januar war eine schwere Grippe und Norovirus. Mein HNO hatte auch übermäßigen Wachstum von Staphylococcus aureus im Rachenraum festgestellt, gegen den ich Antibiotikum genommen hatte. Es ist nicht auszuschließen, dass etwas übergewandert ist und ich werde das nochmal mit den Ärzten ansprechen. Jedoch waren diese sehr entschlossen, dass es dazu Schwellung geben müsste.

    Das fragliche Implantat ist ein 2005 HiRes 90K, welches, was du wahrscheinlich oben auch schon gelesen hast, wegen defekten Magneten (Herstellungsfehler) bereits 2010 wiederholte OP gesehen hat. Das auf der rechten Seite (wo ich keine Beschwerden habe) ist ein CII. Du hast recht, ich werde das auf jedem Fall im Kopf behalten, dass auf Verdacht zu reimplantieren eine meiner letzten Optionen sein sollten.

    Zwei Effekte, über die Jahre anz langsam aber kontinuierlich gesunkene Impedanzen und bestimmte Softwareinstellung nach einer Prozessorumversorgung hatten sich negativ aufgeschaukelt. Vielleicht hast Du ein ähnliches Problem.

    Ich werde auf jedem Fall mal mit meinem Techniker darüber sprechen und mal meine Einstellungen überprüfen lassen, sobald wie möglich. ich stimme dir zu, dass ein CI wegzuwerfen keine gute Idee ist und ich hoffe wirklich, dass ich am Ende wieder zum beidseitigen Hören zurückkehren kann.

  • hi Dino,

    Mir kommen beim grübeln über dein Schmerzproblem noch paar unhaltbare Thesen in den Sinn. ;)

    Wenn Nerven absterben oder bei einer OP verletzt werden bilden sich offensichtlich manchmal neue die sich auch neue Wege suchen können.

    So zumindest war das bei einem Freund bei dem ohne jede Fremdeinwirkung eines Morgens der linke Gesichtsnerv komplett ausgefallen war. (Kein Schlaganfall)

    Er konnte dadurch weder das Augenlied schließen noch die Lippen auf der linken Seite bedienen und die Gesichtshälfte war taub.

    Über viele Monate kamen die Funktiinen nach und nach zurück dass man heute garnichts mehr sieht.

    Nur die Taubheit blieb an paar Stellen.

    Die Neurologen meinten dazu dass sich vermutlich neue Nervensträngegebildet haben.

    Da kommt mir die Idee, dass sich bei Dir ein Nervenstrang über, oder unter dem Implantat hindurch gebildet haben könnte den nun bei Kau- u. Sprechbewegungen das Implantat schmerzhaft reizt.

    Das wäre aber auch kein Beinbruch weil man Nerven veröden kann.

    Nur so ein weiterer Gedanke, wieder ohne ein Medizinstudium absolviert zu haben.

    Und zur Undichtugkeit ohne Strom habe ich auch noch geringe Restzweifel, dass keines der verbauten Materialien eine allergische Reaktion auslösen kann. Es gibt auch extrem seltene Allergien die nur ganz wenige Ausbilden.

    Wenn die Reaktion zwischen Knochenhaut und Implantat besteht ist womöglich aussen auch keine Schwellung erkennbar.

    Ich denke das gibst noch eine Menge möglicher Ursachen auf die nicht jeder Arzt sofort kommen "muss".

    Oder die Schleife ist ausnahmsweise sehr ungünstig ins Gewebe eingewachsen und erzeugt beim Kauen und Sprechen einen Schmerzhaften Zug am Implantat.

    Das einzige das hier sicher nicht sein kann, das ist, dass mal wieder ein Chirurg.eine Schere vergessen hat ;-)))

    Aber auch die psychischen Auslöser würde ich nicht ganz ausschließen.

    Robert

    Links nach 30 Jahren Taubheit, seit 27.01.2023 Cochlear P1622 , aktuel N7, Kanso 2 wurde bestellt.
    Rehts seit 20 Jahren HG versorgt, Resthören 15% ab 110dB
    _______________________________________________________________________________

    Das größte Problem der Schwerhörigen ist nicht, dass Sie nichts hören, sondern dass Sie nicht gehört werden.

  • Hallo Dino,

    hast du Deine Impedanzen überprüfen lassen? Sind sie über die Jahre stabil geblieben? Wenn die Impedanzen einen gewissen Wert überschreiten, können sie Probleme machen, so dass eine neue Einstellung erforderlich ist.

    Es gibt CI-Träger, die Probleme mit kurzen Pulszeiten haben. Die Probleme äußern sich in Schwindel und Schmerzen. Hier hilft es die Pulsweite raufzusetzen. Vielleicht kannst Du probeweise bei Deinem nächsten Besuch beim CI-Techniker ein langsameres Programm aufspielen lassen?

    Viele Grüße Lilly

  • Es könnte sein, dass vor 5 Jahren das Programm für Dino zu schnell war und dass der Schwindel dadurch mit ausgelöst wurde. Dino hat seitdem den Sprachprozessor nicht mehr getragen. Wenn Dino wieder einen Versuch macht den Sprachprozessor anzulegen und der Schwindel wieder kommt, könnte Dino versuchen ein langsameres Programm aufspielen zu lassen. Vielleicht klappt es mit einem langsameren Programm wieder? Aber natürlich ist es erst mal die oberste Priorität herauszufinden, woher die jetzigen Schmerzen kommen.

  • Es könnte sein, dass vor 5 Jahren das Programm für Dino zu schnell war und dass der Schwindel dadurch mit ausgelöst wurde. Dino hat seitdem den Sprachprozessor nicht mehr getragen

    Sobald das Problem hinter den Schmerzen gelöst ist und der Schwindel immer noch anhalten sollte, werde ich das auf jedem Fall verfolgen! Wenn es mir hilft damit meine Tabletten abzusetzen, auf jedem Fall einen Versuch wert. Im Moment versuche ich einfach mit dem Schmerz und Unwohlsein klar zu kommen bis ich stationär aufgenommen bin.

    Da kommt mir die Idee, dass sich bei Dir ein Nervenstrang über, oder unter dem Implantat hindurch gebildet haben könnte den nun bei Kau- u. Sprechbewegungen das Implantat schmerzhaft reizt.

    Auf jedem Fall eine Idee, aber ich bin mir nicht sicher. Die Schmerzen spüre ich auch, wenn ich nicht kaue/spreche. Es ist sehr schwer irgendwelche Zusammenhänge festzustellen zwischen den Schmerzen und alltäglichen Dingen, die ich mache, da die Schmerzen ziemlich zufällig erscheinen, doch ich meine sie stärker spüren zu können nach dem Duschen oder Baden und wenn ich meinen Kopf viel hin und her bewege, z.B. wenn man etwas abschreibt. Es ist auch deutlich unangenehmer, wenn ich meine Kopfhörer versuche zu tragen, die leicht auf dem Implantat liegen. Vielleicht sind das hilfreiche Anlaufstellen für den Arzt, wenn ich dort bin.

  • Wenn die Schmerzen stärker werden beim Druck auf das Implantat spricht das eher für eine Entzündung. Ich plage ich auch gerade mit einer durch die Zähne verursachten Entzündung und die Behandlung beim Zahnarzt hat noch nicht richtig angeschlagen. Entzündungen sind so mega-ätzend.