Hallo Zusammen,
nun gehöre auch ich zum Kreis der Cyborg's.
Wurde gestern am 27.01.2023 um 9:30 mit dem Cochlear P1622 ausgestattet und bekam heute meinen Ausweis als Ci-Träger.
Hier nochmal meine Vorgeschichte.
Ich wurde vor 62 Jahren als Normalhörender geboren.
Mit 19 vor 43 Jahre hatte ich dann nach einem langen Discobesuch mit anschließender "Rocknacht" vor dem Fernseher mit Stroboskop-Blitzlichern meinen ersten schweren Morbus Meniere Anfall der 14 Tage anhielt und ins Krankenhaus führte.
Ich hatte dann in den nächsten Jahren noch zahlreiche ähnliche Anfälle ohne nennenswerten Auslöser mit insgesamt 3 Krankenhausaufenthalen bis die Anfälle immer seltener und kürzer wurden und vor 20 Jahren endeten.
2011 hatte ich nochmal einen unter 5Min. Den ich nicht mehr mit zähle.
10 Jahre davor war das linke Ohr schon so gut wie taub, so dass ich von fast 30 Jahren Taubheit spreche.
Mein Resthören belief sich links bis zur gestrigen OP noch auf 5% ab 110dB.
Rechts habe ich erst seit 20 Jahren Hörstürze die bis heute zu einem Resthören von 15% ab 90dB führten.
Da es mit dem rechten Ohr auch nicht mehr ewig gehen wird wurde es nun höchste Zeit vielleicht auch schon zu spät) auf der linken Seite Sprachverständnis mit einem Ci zu versuchen.
Nach 30 Jahren Taubheit sind das natürlich sehr schlechte Voraussetzungen. Dass man mir nur eine 40% Chance für Sprachverständnis einräumt.
In den letzten Monaten habe ich als selbstverordnete Vorbereitun beim Fernsehen den Schwerhörigen Kopfhörer so laut nach links eingestellt dass ich Geräusche hören konnte. Aber natürlich ohne Sprachverständnis.
Vorgestern bei der OP Vorbereitung bekam ich aber nochmal einen Hörtest und Sprachtest und überraschender Weise konnte ich links bei extremer Lautstärke ca. 40% der Zahlen verstehen. Bei Worten vielleicht 15%?
Das macht mir nun en wenig Hoffnung, dass ich mit dem Ci doch noch was erreichen kann.
Einige haben ja mitbekommen dass ich verzweifelt nach Vor- u. Nachteilen der Implantate suchte um meine 40% Chance zu steigern.
Durch das Beharren aller Beteiligten dass keine Vor- u. Nachteile beim Sorachverständnis gibt habe ich die Entscheidung dann an der besseren Datenverbindung zum Handy und allgemein BT festgemacht, weil ich mir bei der Schallfreien Übertragung noch die meisten Hoffnungen mache.
Einen Tag vor der OP bekam ich dann noch einen Termin bei einem Ing. im Haus der die Erstanpassungen für beide Marken vornimmt.
Und das war nun so kurz davor der Erste mit genug Hintergrundwissen und Erfahrung dass es eine klare Stellung bezog.
Und wie es kommen musste und Anfangs auch meine Meinung war, bringt die Längere 31.5mm Elektrode wegen der tieferen Töne, wenn sie in die jeweilige Cochlea passten, aus seiner Erfahrung zumindest Anfangs durchaus einen Vorteil. Auch die Feineinstellung der Frequenzen lässt hier mehr Spielraum für schwierige Fälle zu. Ebenso im Geschwindigkeitsversatz zum Hörgerät, und den auslesbaren Messdaten, lag die längste MedEl vorne.
Aber ich war nun nach der langen verzweifelten Suche nach dem besseren Implantat, eine Nacht vor der OP, nicht mehr bereit meine Entscheidung für BT usw. nochmal über den Haufen zu werfen.
Ich blieb also trotzdem bei Cochlear.
Nun hat man mich in der Klinik gebeten bei 2 Studien teil zu nehmen.
Zum ersten zur Erforschung der Vor- u. Nachteile einer Frühaktivierung.
Also die Erstanpassung nicht erst nach 2 od. 4 Wochen vorzunehmen, sondern gleich 3 Tage nach der OP. Also für mich am Montag (OP war am Freitag).
Zweite Studie dient der Ursachenforschung für Morbus Meniere. Dazu wurde mir bei der OP Flüssigkeit aus dem Labyrinth entnommen.
Ebenso Tränenflüssigkeit und Blut.
SOOO,
Also die OP ist gut verlaufen.
Ich bin zwar noch bisschen wackeliger als normal aber habe keinen Schwindel.
Der Tinitus ist sogar eher leiser als vor der OP.
Und der Ar... tut von der Leck m.a.A. Spritze mehr weh als das operierten Ohr und der Schädel.
Leider hab noch recht wenig geschlafen, zum Teil auch weil ich die Nacht nach der OP wahnsinnig Hunger hatte ;-))
Somierst erstmal alles super.