Hundetraining für Hörgeschädigte?

  • Hallo,

    Über mehrere Meter hinweg wird es für viele Hg Träger schwer mit dem Verstehen. Wie gesagt eine FM kann man mit der richtigen Begründung bei der KV durchsetzen. Außerdem gibt es für manche Hörgerätemodelle Partnermikrofone, MiniMics o.ä. Das sind keine vollwertige FM Anlagen, werden für deine Zwecke aber vermutlich ausreichen. Die Kosten im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich. Da musst du mal den Akustiker fragen

  • Ihr lieben, die ihr mir hier habt bereits teilweise sehr hilfreich geantwortet, und ich habe mich sehr gefreut.

    Ich werde noch darauf zurück kommen eingehen. Vielleicht dem einen oder anderen per PN.

    Ich hab diesen Thread und Euch nicht vergessen.

    Ich schaffe es nur gerade nicht so, ich ich am liebsten möchte.

    Aber ich komme hier noch wieder drauf zurück!!

    Drei Fragen, die man sich stellen sollte:

    "WILL ich das?"

    "Will ICH das?"

    "Will ich DAS?"

  • Hallo Kolja, nachdem ich einen älteren Antwortpost hier gelesen habe, möchte ich das Thema doch noch einmal aufgreifen: KÖRPERSSPRACHE . Als ich mir nach (bzw. auch wegen) der Ertaubung einen kleinen Hund anschaffte, hatte ich mich zunächst mit Körpersprache der Hunde befasst (LIteratur). In Ermangelung anderer Möglichkeiten habe ich die bei der Erziehung meines kleinen Hundes eingesetzt, also menschliche Körperhaltungen als Entsprechung dessen, was Hunde verstehen. Der kleine Hund hat sehr schnell verstanden, worauf es ankam und was ich ihm nonverbal vermittelte. Einzige Ausnahme: auf Autogeräusche (wir wohnen in einer wenig befahrenen Gegend) reagierte er genauso wenig wie ich. Das Ganze liegt 25 Jahre zurück und ich hatte das eigentlich schon vergessen.

  • Es geht mir primär darum, wie Sheltie schon geschrieben hat -aber Maryanne hat auch nicht ganz unrecht.

    In mir ist auch eine gewisse Unsicherheit (weil ich sowieso wegen des ausgefallenen Gehörs mich immer unsicherer fühle) gegenüber dem Hund, ob ich ihn denn ohne Gehör auch richtig lesen kann oder ob ich ohne Gehör irgendwas falsch interpretiere.

    Aber Unsicherheit beim Hund lesen, ist nicht jenes Problem, worüber ich hier im Thread weiter schreiben möchte, sondern ich suche Wege, wie ich auf Zuruf reagieren kann, wenn die Trainerin mir in der Praxis zuruft: "Jetzt muss Du reagieren!" oder was anderes...

    Wir werden es demnächst mit Telefon versuchen, weil hören über T-Spule aktuell meine Chance ist, das meiste zu verstehen.

    Drei Fragen, die man sich stellen sollte:

    "WILL ich das?"

    "Will ICH das?"

    "Will ich DAS?"

  • Ich habe auch nicht vorausgesetzt, dass du die eine Anlage leisten kannst, sonder, dass so eine Anlage nicht billig ist und soweit ich weiss die Krankenkassen einer Bewilligung nur zögerlich zustimmen.

    Wenn das Grundbedürfnis nach Kommunikation nur mit FM zu erfüllen ist, so muss die GKV diese übernehmen.

    Ich bin zwischenzeitig bei 2 verschiedenen Akustikern gewesen. Beide haben mir unabhängig voneinander gesagt, dass es für mein HG keine kompatible FM-Anlage mehr am Markt gibt. Es gibt nur noch Ersatzteile für ältere FM-Anlagen.

    Auch gibt es für mein HG kein kompatibles Mini-Mic mehr. Auch nur noch Ersatzteile für Reparaturen.

    Über ein neues HG haben wir auch gesprochen. Da ich bereits eines der stärksten HG (130dB Verstärkung) habe, und damit zu rechnen ist, dass die Progredienz weiter voran schreitet, empfahlen sie mir, mich eher Richtung CI zu informieren.


    Man muss nicht jedes Wort ablesen, das können die wenigstens. Tust du antlitzgerichtet kommunizieren oder verstehst du ohne Gesprächspartner zu sehen die Gespräche?

    Gehört zwar jetzt nicht direkt zum Thema, aber denke dass du ggf unbewusst tust.

    Ich selber muss den Gesprächspartner nicht ansehen. Seit Du oben zitiertes hier schriebst, versuche ich bewusst auf das Lippenbild zu achten. Auch wenn es mir sehr schwerfällt die Leute dabei anschauen zu müssen, weil ich dann das Ohr vom Sprecher immer wegdrehe und Gehörtes sofort stärker verzerrt. Selbiger Effekt, wenn der Sprecher zur Seite spricht statt in meine Richtung.

    Das Mundbild fehlt mir nicht, sondern in meiner Hörwahrnehmung ändert sich sofort das Klangbild, wenn nicht via Luftlinie vom Sprecher in mein Ohr gesprochen wird. Deshalb drehe ich mich immer so zum Sprecher hin, dass es für mich am besten passt.

    Drei Fragen, die man sich stellen sollte:

    "WILL ich das?"

    "Will ICH das?"

    "Will ich DAS?"

  • Update:

    Inzwischen haben wir die Trainerin gewechselt. Natürlich ist meine so starke Hörbeeinträchtigung auch für die neue Trainerin eine Herausforderung im Umgang damit. Aber mein Empfinden ist, dass sie trotzdem anders damit umgeht, als die erste.

    Ein privates Beratungsgespräch zuhause am Tisch per Telefon ging recht gut.

    Einzig das allgemeine Problem, das Gesundhörende für Hörgeschädigte oft mit sich bringen ist ihr schnelles Sprechen. Aber sie erlaubt mir dann, dass ich sie ausbremsen darf -bat mich aber um Geduld mit ihr. Liiiiebend gerne. Wenn es so kommuniziert wird, und ich sehe, sie gibt sich Mühe, hab ich Geduldsfäden aus Gummi.

    Anders war es heute im Outdoortraining mit 3 anderen Hundehaltern in einer Gruppe. Die neue Trainerin gab sich größte Mühe, ich durfte immer direkt neben ihr stehen, wenn sie Erklärungen machte. Sie gab mir aber auch zu verstehen, dass sie in der Gruppe nicht so viel auf mich achten könnte, wie im Einzeltraining zuhause, weil die anderen auch Geld bezahlen und auch adäquat was von der Stunde haben wollen und ihre Hilfe brauchen.

    Das war voll okay für mich.

    Die Idee mit Telefon erwies sich schnell als unpraktikabel: Eine Hand für den Hund an der Leine, die andere für evtl. eingrenzen oder Leckerli -und in welcher Hand nun das Telefon halten? Funktionierte bei mir irgendwie nicht. Auch hatte ich nicht bedacht, dass ich ja keine Flat habe -mich würde die Hörhilfe "Telefon" 20ct die Minute kosten x 60min - das hätte die Stunde ganz schön teuer gemacht.

    Fazit der ersten Gruppenstunde mit 4 Teams: Auch wenn mich das nicht verstehen können frustriert, ich bin TROTZDEM froh, dass ich dabei bin. Bin froh über die Chance, dass im Rahmen dessen, was möglich ist Rücksicht genommen wird, und mir ist es allemal lieber, nur ganz wenig von dem mitzukriegen, was die Trainerin erklärt, als von vorn herein ausgeschlossen werden, weil Gruppe mit mir ja nicht geht (solch ein Gefühl hatte ich bei der ersten Trainerin).

    Ganz wenig zu verstehen ist mir momentan lieber, als mit meiner Ratlosigkeit beim nicht so funktionierendem Selbstversuch den Hund zu erziehen allein gelassen zu bleiben. Und durch zuschauen kann ich mir auch das eine oder andere hoffentlich abschauen.

    Ich bin dankbar, dass die Trainerin es mit mir versucht, denn auch für sie ist es anstrengend, Neuland und kostet sie auch Kraft so gesondert kommunizieren zu müssen - und gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit und Zeit für die anderen Gruppenteilnehmer nicht aus den Augen zu verlieren..

    Meine Hoffnung ist, dass wir über tuen, machen und probieren einen Kompromiss-Weg finden, mit welchem ich klar komme und der sie nicht überfordert.

    Drei Fragen, die man sich stellen sollte:

    "WILL ich das?"

    "Will ICH das?"

    "Will ich DAS?"

    Einmal editiert, zuletzt von Kolja (13. August 2022 um 21:47)

  • Wieso leistet Du Dir denn nicht Einzelstunden?

    Wenn Du Power- Hg tragen musst, ist der Roger ggf. über Adapter anschließbar. Wenn Du Hg älter als sechs Jahre hast, würde ich auch neue probieren, evtl. können neue Hörgeräte das CI noch rauszögern. Die neue Paradise Serie von Phonak soll sehr gut sein und in Kombination mit dem Roger On die Lebensqualität sehr erleichtern.

    Gruß Andrea

  • Moin,

    ein kleiner Beitrag von mir zum Thema FM-Anlage bei Tiertraining/Setting auf dem Platz/Freifeld:

    Ich hatte in den letzten Tagen Einführungsseminar horsemanship auf dem Platz am Pferd. Natürlich habe ich dem Seminarleiter mein Roger Select umgehängt. Leider ist das keine Lösung, wenn er dann weiter weg von mir auf dem Platz steht und mit dem Pferd spielt. Jedesmal wenn er sich umdreht, von mir weg zum Pferd bricht die Verbindung ab. Beim CI früher als beim HG. Also FM kann man in solchen Settings nur einsetzen, wenn der Sprechende still steht und der Hörende aktiv sein soll.

    Hat hier irgendwer einen Tipp wie ich dieses Problem eventuell mit einer Transkriptionsapp lösen könnte?

  • Huhu,

    also... der Roger Select und der Roger On haben ein sehr schwachses Signal. Das habe ich schon mal in einer Reha-Klinik feststellen müssen, wo der Select keine 5 m geschafft hat. Der TouchMic ist da deutlich besser, d.h. er sendet ein stärkeres Signal.

    Wegen App: Es gibt verschiedene Apps, wo man sich -- ähnlich wie Zoom -- mit mehreren anmelden kann und wo dann alles übersetzt wird, was die einzelnen Parteien gesagt haben (mit Zuordnung was von wem kommt).
    Dafür müssen beide Parteien jedoch die App haben und sich online einwählen (einer macht das Meeting auf und die anderen gehen dann mit Code online). Geht nur, wenn alle eine Internetverbindung haben.
    Für sowas kannst du z.B. Group Transcribe nutzen.

  • Was spricht bei sowas gegen die Verwendung von veralteten Systemen a la Funkgeräten? Die sind aus Prinzip für größere Distanzen ausgelegt. Genauso wie in der Motorradfahrschule auch.

    Moderne FM Anlagen sind halt nicht in jeder Situation die beste Lösung. Genausowenig Bluetooth-Verbindungen über Distanz.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Gute Frage Dani!

    Bei Funkgeräten muss der Sprecher den Sender in der Hand halten so viel ich weiß, geht nicht, wenn man mit Körpersprache mit Pferd kommuniziert und nebenbei Menschen voll textet. Außerdem habe ich diese technische Ausrüstung nicht. Das IA hatte mir zu beruflichen Zwecken eine komplette FM Anlage finanziert, für Seminare, Konferenzen und Teamsitzungen. Ich durfte selbst testen, welche Anlage gut ist. Zu der Zeit hatte ich noch keine Freifeldseminare, die kommen jetzt erst dazu. Ich befürchte, jetzt wird mir das IA nicht auch noch ein komplett anderes System finanzieren.

    Bevor hier irgendwelche weiteren Tipps kommen: Die Horsemanship Seminare sind rein beruflich, ich bin Fachkraft zur tiergestützten Therapie und muss nun unser zukünftiges Therapiepferd ausbilden. Also Krankenkasse ist nicht Leistungserbringer.

  • Danke Muggel für deinen Tipp.

    Meintest du den Roger Touchscreen MIC ?

    Ja, genau das meinte ich. Aber: damit brauchst du andere Roger-Lizenzen.
    Das bedeutet, dass du nicht unter 3000 Euro wegkommst. Ob das Integrationsamt das zahlt, wenn du gerade erst die Anlage nach Testung bekommen hast?

  • 🤔 wenn ich dem Seminarleiter ein Haedset aufsetze oder sein Handy mit einem tragbaren kleinen Mikrofon verbinde, so das er sein Handy weiterhin in der Tasche hat und dann auf beiden Handys zum Beispiel Group Transcripe läuft, das wäre dann wohl eine Lösung, die ich selbst stemmen kann.

  • Also meine alte Anlage, von Phonak der SmartLink, ist ja für freie Fläche und etwas größere Entfernung ausgelegt.

    Das hat auf dem Hundeplatz, große Wiese und wobei der Trainer schon mal sich bewegt, zu anderen Teilnehmern geht, oder ich mich vom Trainer enternen muß und dann weitere Anweisungen bekomme, ziemlich gut ausgereicht.

    Mit der Zeit, wenn der Akku schwächer wurde, wurde es auch etwas schwieriger, wenn der Sprecher sich umdrehte, und auch auf Distanz wurde dann etwas schlechter, was den Empfang betraf.

    Als die FM Anlage mal einen neuen Akku bekommen hatte, wurde es wieder so gut wie früher!

    Jetzt gehe ich mal davon aus, daß man es nicht noch einmal "reparieren", bzw. "optimieren" kann, obwohl es noch seinen Job hervorragend tut. Das Ding ist ja schon "Auslaufmodell", und es gibt längst neuere Produkte auf dem Markt, die noch auf andere Weise funktionieren! Und ich brauche es halt auch nicht mehr so oft. Beim Training gar nicht mehr! Bei Seminaren nutze ich es noch recht gerne!


    Ich kenne die neuen Dinger nicht, und weiß auch nicht um ihre Stärken oder Schwächen Bescheid.

    Aber manchmal empfinde ich so manch einen Fortschritt eher wie einen Rückschritt, weil nicht alles, was deutlich besser klingt, auch viel besser funktioniert.

    Das habe ich mal beim Funkkopfhörer gemerkt, welches ich extra fürs Fernsehgucken geschenkt bekommen habe.

    Klar, ist gut, wenn man keinen Kabel hat und sich frei in der Wohnung bewegen kann, und trotzdem alles hört, was im TV gesprochen wird.

    Aber einen TV Marathon (was ich regelmäßig an Silvester Abende mache) kann so ein Kopfhörer nicht stemmen! Nach zwei Stunden hat es gerauscht, und nach vier Stunden war der Akku alle - ohne Ersatz Akku (hatte ich nicht!) - ist das Murks! Diese Probleme habe ich mit Kabel-Kopfhörer nie! Da könnte ich 24 h TV gucken und immer noch alles prima hören. Und hierbei ist die einzige Schwachstelle das Kabel!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Also meine alte Anlage, von Phonak der SmartLink, ist ja für freie Fläche und etwas größere Entfernung ausgelegt.

    Das stimmt, der SmartLink war leistungsfähiger. Mit dieser tollen Anlage hatte ich schon super Erlebnisse bei meiner Arbeit im Zoo während der großen Fangaktion der Enten auf dem Teich bis über zweihundert Meter guter Sprachkontakt zu den Kollegen. Auf dem Reitplatz während der Weiterbildung, Übungsleiter mit entsprechendem Tier voll in Aktion und trotz an die zehn Meter Entfernung jedes Wort verstanden. Selbst als das Pferd dran rum geknabbert hatte, ist das gute Teil nicht ausgestiegen. Ich vermisse diese Anlage sehr. Leider ging sie mir bei einer Therapiestunde verloren und die Rentenversicherung wollte sie nicht ersetzen, da zu dem Zeitpunkt arbeitslos und die Stunde nur Praktikum für die Weiterbildung. Tja und jetzt hat Phonak seine Anlagen modernisiert und scheinbar verschlimmbessert.

    Hat jemand den RogerOn im Einsatz?Wie ist denn dessen Reichweite? Und der müsste ja eigentlich mit derselben Lizenz wie der Select und Table MIC empfangen werden können?

  • Die Smartlink hat sehr viel gerauscht. Und die Richtwirkung war längst nicht so ausgereift wie beim Select. Mehrere Mikrofone waren auch nicht koppelbar. Ich finde die Smartlink im Vergleich zu heutiger Technik einfach nur gruselig. Besonders das Rauschen ist mir so furchtbar auf den Keks gegangen.

    A propos, ich kann Dir meine S martLink schenken. Ich weiß nur nicht wie es um den Akku der Smartlink bestellt ist. Melde dich per PN.

    Gruß Andrea