Viele Fragen nach Erstvorstellung

  • Hallo Muggel

    Ganz einfach ich war 45 Jahre normalhörend, Mundbild habe ich nie gebraucht und kann das auch bis heute nicht!

    Ich meine natürlich das daß vielleicht auch nicht so gut ist sich auf das Mundbild zu verlassen und mehr sich auf das hören konzentriert.


    Gruß Joachim

  • Nur mal so am Rande: Auch gut hörende Menschen nutzen unbewusst das Mundbild und keiner versteht jeden zu 100 %.

    Um im Alltag mein CI Ohr zu trainieren, muss ich allerdings auch ganz gezielt woanders hinschauen, da ich mein Leben lang vieles vom Mundbild abgesehen habe. Wenn die Masken nicht 10 dB dämpfen würden, wären sie perfekt fürs Hörtraining. Wenn ich aber einfach nur leben möchte und nicht hochkonzentriert aufs Verstehen ausgerichtet sein will, dann nehme ich nach wie vor das Mundbild gerne mit und Gebärdensprache ist und bleibt meine favorisierte Sprache, ich bin nur leider damit nicht aufgewachsen und wünsche mir da mehr Kontakte zum üben und reden.

  • Joachim, dann verlinke mal eine Studie hierzu. Ich glaube auch, ohne Mundbild weitgehend klarzukommen, würde jedoch nicht behaupten, es wäre keine Hilfe.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo,

    ist es nicht so, dass es im Alltag genug Situationen gibt, bei denen man das Hören ohne Mundbild unbewusst bzw. automatisch/gezwungenermaßen übt? Jetzt mit Maske sowieso, aber auch sonst?

    Ich sehe das wie Andrea: Weshalb sollte dann man in den Situationen, wo das einem helfen kann, drauf verzichten (gerade wenn man Schwierigkeiten beim Verstehen hat)? Ich habe bei meinem Sohn zwar nicht das Gefühl, dass er für das Verstehen aufs Mundbild angewiesen ist (versteht z.B. trotz Masken gut (eigene Beobachtung, Rückmeldung Logopädin (da tragen beide dauerhaft Maske), Lehrer) und er versteht mich sehr gut, wenn ich ihn im Rolli vor mir schiebe (da sieht er ganz sicher kein Mundbild)). Trotzdem ist es doch in Ordnung, wenn man ihn trotzdem bewusst anschaut, wenn man z.B. was Wichtiges erklären will. Ob er es dann noch besser versteht, weil er das Mundbild sieht oder weil er sich besser konzentriert, ist ja dann egal.

    Außerdem schaue auch ich als Normalhörende meinem Gesprächspartner an, ob ich dabei aufs Mundbild achte, weiß ich gar nicht :/ .

    Tommy: Ich wünsche dir die für dich richtige Entscheidung :) . Für uns war es damals relativ "einfach", uns für unseren Sohn für das/die CIs zu entscheiden, da er ohne CI definitiv keine Sprache hören konnte (in der Bera bis 110 dB keine Reaktion, Hörkurve mit HG bei 70 dB) und zusätzlich auch eine Sehbeeinträchtigung hat (die damals als viel stärker angenommen wurde). Wir gehören wohl zu den wenigen, wo die Erwartungshaltung von der CI Klinik/den Therapeuten etc. aufgrund seiner Mehrfachbehinderung sehr niedrig gehalten wurde (OTon wir sollen ja nicht erwarten, dass er Lautsprache erlernen würde, bei ihm ginge es "nur" darum, seine Umwelt besser wahrnehmen zu können, damit er sich entwickeln kann). Diese wurden extrem übertroffen (er hört selbst bei Umgebungsgeräuschen ziemlich gut, hat Lautsprache erlernt (auch wenn er nicht perfekt spricht), seine Horkurve lag das letzte Mal bei ca.20dB (vorher meist 25 bis 30 dB))😀. Das ist so ein Beispiel, wie wenig man vorhersagen kann, wie sehr man selbst/ das eigene Kind vom CI profitieren wird (in beide Richtungen). Deswegen sind die Ärzte da wohl auch so zurückhaltend, etwas zu versprechen.

    Alles Gute :)

    Viele Grüße

    Katja

  • Ganz einfach ich war 45 Jahre normalhörend, Mundbild habe ich nie gebraucht und kann das auch bis heute nicht!

    "Mundbild" heißt nicht, dass man völlig taub von den Lippen ablesen kann (kann ein Normalhörender übrigens im begrenzten Umfang sehr wohl. Wie oft kommt in irgendwelchen Filmen der stumme Satz "I love you" vor und jeder weiß, was gesagt wurde).

    Egal, das lenkt nur vom Thema ab. Worauf ich hinaus will: Es ist doch super, wenn du ohne Mundbild gut verstehst. Das ist doch kein Widerspruch zu dem, was ich geschrieben hatte. Ganz im Gegenteil bestätigt das doch, dass CIs auch für "Grenzfälle" gut geeignet sein können, die (ich schätze wie TommyG) mit Hörgeräten auf das Sehen des Mundbilds angewiesen sind.

    Ich war mit HGs zwar meist nicht darauf angewiesen, aber das Mundbild hat damals das Verstehen ungemein unterstützt. Mittlerweile mit CIs ist es für mich (aus persönlichen Gründen) eher hinderlich, weil ich dann meine Konzentration auf das Hören UND Sehen aufteilen muss - in den meisten Fällen fällt mir das Beobachten der Mundbewegungen schwer wegen nicht optimaler Bedingungen. Zu HG Zeiten war es aber auch dann eine große Hilfe.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • CI_joe.. War für Nachteile sollte bei Mundbild geben?

    Deine kurze eingeworfene Sätze (nicht nur hier sondern in div Threads) ohne Erklärung finde ich nicht hilfreich und sorgt immer wieder für Unverständnis/Missverständnis etc.

    Wenn man mit Thema nicht auskennt ist Zurückhaltung besser!

    Ich kenne div Hörgeschädigte die sagten dass nicht zwangsläufig darauf angewiesen ist und wenn man unterhält dann nicht alles versteht und bei Wiederholung mit Antlitzgerichtete Kommunikation läuft dann besser

    In Reha vorallem in Rendsburg merkt man wieviele Hörgeschädigte dann hinterher bemerken, das unbewusst das Mundbild nutzen tun aber vieles aus hören und "Mundbild" kombinieren tun.

    Man kann nur ca 30% der Buchstaben "ablesen".

    Klassischer Beispiel "Mutter" und "Butter" kann man ohne Kontext nicht ablesen

  • Hallo ci_joe (Joachim),

    ich muss Wallaby und den anderen Kritikern von Dir recht geben. Du legst häufig eine nervige „kurz daddelnde“ Sprache mit oft nichtssagenden Inhalten an den Tag.

    Wie wäre es denn mit ordentlicher deutscher Rechtschreibung auch mal mit längeren erklärenden Sätzen bitte zum Thema oder der Sache selbst?

    Zum Mundbild lieferst Du auch nur pauschale Aussagen, statt das zu belegen. Gerade in Situationen mit extrem lauten Stör- bzw. Hintergrundgeräuschen bin ich nach wie vor aufs Mundbild angewiesen. Das machen Normalhörende auch, sogar unbewusst. Das kenne ich aus meiner früheren Arbeit als Tischlerhelfer in den 1980ern noch mit HG´s ....

  • Hallo

    Ich sage ja nur was machen die Leute die das Mundbild nie bewusst benutzt haben. Natürlich kann ich in der Zwischenzeit ein paar Brocken erraten was das heißen Soll. Das heißt auch nicht das andere darauf verzichten müssen oder sollen.

    Gruß Joachim

  • Hallo Muggel

    Da gibt es auch ein paar gegen Studien das das nicht so ist.

    Gruß Joachim

    Na dann ci_joe Butter bei die Fische, wo sind die Studien. Das interessiert mich jetzt. Oder sind das Fake Fakten die hier verbreitet werden?

    Rechts Cochlear Kanso 1und Kanso 2 CI Modell 512; OP 25.04.2017 Hörschnecke bis auf dem Stumpf entfernt UNI-KLINIK Halle;
    Links HG AMPLI-CONNECT R 5 ON 312 GN seit September 2021.

    Seit dem 25.10.2021 Upgrade auf Kanso 2
    Zubehör: Cochlear™ Wireless Mini Microphone (Minimikrofon 2+); Telefonclip+ von Resound; ReSound TV Streamer 2

    Einmal editiert, zuletzt von Biker (16. Mai 2022 um 12:31)

  • Wenn nicht alle das Mundbild nutzen würden, würde es nicht so auffallen, wenn ein Film schlecht synchronisiert ist oder aber Bild und Ton nicht synchron sind.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Hallo,

    ich präzisiere mal genauer: Normalhörende betrachten beim Sprechen auch das Mundbild und leiten Informationen davon ab. Dies zeigen verschiedene Studien.
    Wenn der Laut, der gehört wird, nicht mit dem übereinstimmt, was gesehen wird, so werden Normalhörende sehr unsicher. Dies zeigte eine Studie, bei dem Probanden ein Video gezeigt wurde, wo entweder der Laut "f" oder der laut "s" zu hören sind, sowie Mundbilder zu diesen Lauten. Passten die Mundbilder zu den Lauten, so war die Zuordnung korrekt; passten diese nicht, so stellt sich heraus, dass die Probanden nur noch zu 50% die korrekte Antwort gegeben haben, also im Prinzip im "Ratemodus" waren, ob ein "f" oder ein "s" gesagt wurde.


    Wie auch hier schon mehrfach geschrieben wurde, merken auch Normalhörende sehr schnell, wenn das Mundbild nicht zu dem gehörten Text passt, z.B. bei Synchronisationen. Dieses würde ihnen nicht auffallen, wenn das Mundbild nicht unbewusst als zusätzliche Informationsquelle zum Verstehen herangezogen wird.
    Gerade jetzt in der Maskenzeit sagen ganz viele Normalhörende, dass sie deutlich schlechter verstehen -- nicht, weil sie schwerhörig sind oder die Masken soviel Schall schlucken, sondern einfach weil das Mundbild fehlt.

    Ich selbst kann auch nicht ganze Wörter oder Sätze von den Lippen absehen -- da scheitere ich regelmässig. Aber gerade im Störlärm hilft die Kombination aus "Sehen" und "Hören" ungemein. Und glaub mir, auch du erkennst, wenn etwas schlecht synchronisiert ist, auch wenn du vielleicht nicht von den Lippen absehen kannst (bestes Beispiel: die aktuelle Tena-Werbung. Da sitzt eine Frau auf der Toilette und erzählt was von warum man Monatsbinden bei Inkontinenz nimmt. Das Gesprochene passt überhaupt nicht zum Gehörten -- und wem ist es aufgefallen? Meiner normalhörenden Tochter! )
    Oder teste einfach mal, wenn du dich mit wem streitest und dann antlitzgerichtet, aber lautlos "Arschloch" sagst -- wetten, dein Gegenüber bekommt das mit??

    Also noch mal die Frage: was genau sollen "deine" Studien zeigen? Welches Gegenteil? Das Normalhörende nicht auf das Mundbild achten? Dass sie Gespräche ohne Laute nicht verstehen?
    (Das ist übrigens das, was ich extrem kritisiere. Du gibst nichts klares, eindeutiges von dir. Sondern entweder sowas schwammiges wie "gibt Studien, die was anderes zeigen" (was denn anderes? auf was genau beziehst du dich?) oder pauschalisierst (schließt von dir auf andere, auch wenn es nicht passend ist) oder du legst ein absolutes Schwarz-Weiß-Denken an den Tag (nur zwei Möglichkeiten, gut / schlecht). Wenn man dich darauf ansprichst, dann "ruderst" du zurück und behauptest, dass du was anderes meintest usw. Oder du wirst angreifend, zB dass die Leute nicht lesen können.
    Schreib doch einfach detaillierter, was genau du meinst.

  • Hallo Muggel

    Die Anmerkung auf den Einwand die Studie X besagt, das du irgendwelche Studien als Einwand verwendest ohne Nachweis. Ich habe nur aufmerksam gemacht dass es bestimmt auch andere Studien gibt die wo das Gegenteil behaupten. Mich nervt Zeit Corona den ständigen verweist auf irgendwelche Studien um schlau dar zu Stehen.

    Und jetzt mal kurz zum Inhalt: der normalhörend benutzt außer dem gehören Wort, natürlich auch Körpersprache und Mimik. Um den Wahrheitsgehalt der Aussage des Gegenübers zu prüfen. Und ist was anderes wie nur auf das Mundbild zu schauen. Wenn du das mal nachlesen willst besorge dir mal ein paar Bücher über Rhetorik.


    Gruß Joachim

  • Hallo Muggel

    Da gibt es auch ein paar gegen Studien das das nicht so ist.

    Gruß Joachim

    Mich nervt Zeit Corona den ständigen verweist auf irgendwelche Studien um schlau dar zu Stehen.

    sorry, der musste sein ;)

    rechts: CI, N6 von Cochlear seit 3/2016,

    reimplantiert 3/2019,

    Entfernung des Implantates aufgrund eines großräumigen Cholesteatoms 12/2021

    reimplantiert 3/2022, CI 622, N7 von Chochlear

    links: HG Omnia 4 von Resound

    Mein Motto: Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen

  • #ci_joe

    also es ist wirklich schwierig zu verstehen, warum du an deiner Meinung festhältst, obwohl deine Argumentation schlecht um nicht zu sagen totaler Quatsch ist.

    Erstens lernt man, jedenfalls war es bei mir so, das Lesen von den Lippen automatisch, weil du instinktiv dein Verstehen verbessern willst. Auf diese Art und Weise bin ich bis jetzt durchs Leben gekommen.

    Zweitens kann man das Verstehen auch über Mundbild gerade jetzt in der Corona- und damit Maskenzeit wunderbar studieren oder warum schreien sich die Leute gerade im Supermarkt dermaßen an? Ja warum denn ci_joe? Na kommst du drauf. Weil das Mundbild fehlt. Selbst mein Mann, der nun wirklich super hört schreit mit der Verkäuferin an der Wursttheke, die leider gar nichts versteht.

    Ich persönlich nutze, trotz CI nach wie vor das Mundbild und habe mich zur Maskenzeit streckenweise doch recht hilflos gefühlt. Kann man natürlich trainieren sollte man dann vielleicht auch mal angehen.

    Trotzdem sind wir doch jetzt vom Thema abgekommen. Tommy G wollte wissen, ob es sich lohnt ein Implantat einsetze4n zu lassen.

    Fazit aus der ganzen Diskussion ist doch eigentlich, dass ein CI eine ganz persönliche Entscheidung ist und jeder für sich und eben sein persönliches Leben einen Vorteil oder -im schlimmsten Fall - einen Nachteil hat.

    Tatsache aber ist doch auch, dass das Cochlea Implantat die größte Errungenschaft im Fachgebiet der HNO Medizin ist und das finde ich persönlich einfach überwältigend. Ich für mich bin sehr froh, dass ich mich für eine Operation entschieden habe.

    LG Rike

    seit der Kindheit SH, nun an Taubheit grenzend.
    links: CI Naida Q70, OP am 03.06.2014 EA am 21.07.2014
    rechts: CI Naida Q70 OP am 16.04.2015