Passender Zeitpunkt für ein CI?

  • Hallo zusammen,

    also, ich bin jetzt eigentlich mir so zu 85% sicher, dass ich ein Cochlea Implantat möchte, jedoch ist es bei mir irgendwie gerade ein sehr unpassender Zeitpunkt. Ich schreibe nächstes Jahr im April und so mein Abitur, davor kommt für mich eine Implantation überhaupt nicht infrage. Dann beginne ich im Oktober ein duales Studium. Ist vielleicht sogar jemand unter euch, der sich ein CI imolantieren lassen hat, während der Ausbildung oder dem Studium. Denn ich habe Respekt davor, wie ich das alles managen soll, auch mit der Reha und dem Hören lernen.

    Hat jemand von euch Erfahrungen und will diese mit mir teilen?

    Als kurze hintergrunfinfo, ich bin einseitig ertaubt und dadurch nicht zu hundert Prozent eingeschränkt und kann meinen Alltag auch ohne Hörhilfe gut meistern, möchte jedoch auf lange Zeit gesehen eine Hilfe/, ein CI für mein taubes Ohr.

    LG Julia

  • Nein, warten bis du bereit bist und du musst voll dahinterstehen. Schließlich ist jede OP auch mit Risiken verbunden.

    Hier mal eine passende Geschichte, die ich letzte Woche erlebt habe. War zur jährlichen CI-Kontrolle; und nach dem Hörtest und Gerätetest gings nocht zum Arzt. Ich habe links ein CI und rechts ein HG, welches aber kaum noch was nützt. Während die beiden Tests ratzfatz über die Bühne gingen und ich mich schon auf die Heimfahrt gefreut habe, saß ich anschließend über 2 Stunden im Wartezimmer, bis ich endlich dran war. Inzwischen wurden immer Leute aufgerufen, die schon abgehauen waren und die Warterei satt hatten. Der Arzt hatte sich dann nur für mein rechtes Ohr interessiert und ich sollte auf jeden Fall auch da ein CI einsetzen lassen. Ich habe laut und deutlich gesagt, das ich noch nicht bereit bin und die Vorstellung, dann ohne SP garnichts mehr hören zu können, einfach (noch) untragbar ist. Familie und Bauchgefühl müssen auch zusagen. Seine Antwort: Aber Sie wollen doch besser hören mit beiden Ohren. Ja, schon klar, aber ich bin noch nicht bereit,

    4 Tage später erhalte ich einen Anruf vom KH, das alles bereit ist für eine OP und wann ich kommen kann. Ich war noch gerade in der Lage, abzusagen und der Tag war gelaufen. Sowas geht garnicht. Habe nur noch das Gefühl gehabt, dass es nur ums verkaufen und sammeln von OPs geht.

    Leider habe die gleiche Szene vor 2 Jahren an gleicher Stelle auch schon gehabt.

    Also: Nicht unter Druck setzen lassen, Der richtige Tag wird schon kommen.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo Julia,

    ich kann dir gern von Sohnemann berichten 😉.

    Mittelgradig schwerhörig bds. Hörgeräteträger, in der 8. Klasse erster Hörsturz auf dem gut/besser hörenden Ohr (das Ohr war für das Sprachverstehen zuständig) mit CortisonInfusionen behandelt mit Besserung, halbes Jahr später, nächster Hörsturz, kaum Besserung. In der 9. Klasse Op, wo wegen einer Stapesplastik geschaut wurde. Hat nicht funktioniert. Halbes Jahr warten, dann hat der Professor ihm wärmstens ein CI ans Herz gelegt. Wir haben uns dann mit allem drum und dran für die OP in der 10. Klasse nach den schriftlichen Prüfungen und der Abschlussfahrt entschieden. Nach der OP war er eine Woche „krank“ und hat dann noch die mündlichen Prüfungen gemacht. Alles in Absprache mit der Schule und den Lehrern. Der Abschluss war prima, die zwei Jahre vorher ne Katastrophe 🙈.

    Dann hat er die Schule gewechselt um Abi zu machen und Reha in sogenannten Blockwochen. Meist in den Schulferien, darauf haben die im Rehazentrum sehr geachtet. Fand ich prima, Sohnemann natürlich blöd ( wer will schon in den Ferien „arbeiten“ 😉).

    Im Nachhinein sind wir froh, dass alles so geplant zu haben und natürlich auch mit dem Ergebnis glücklich. Jetzt hat er gerade seine Ausbildung (Studium ist nicht sein Ding, komplett sich selbst organisieren ist nichts für ihn) angefangen und fühlt sich wohl. So langsam scheint er auch aus seinem Schneckenhaus wieder raus zu kommen, in das er sich in der schweren nichthörenden Zeit verkrochen hat.

    Wenn du noch Fragen hast, nur zu 😊.

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • Danke für deine ausführliche Antwort, ich hätte dann immer halbjährlich Praxis und Theorie Phasen im Wechsel, während den Praxistagen habe ich auch urlaubstage an denen ich dann die Reha machen könnte, während den theoriephasen habe ich allerdings kein Urlaub und auch nur Ferien um die Feiertage herum und auch nur sehr kurz, da wäre es dann etwas schwerer mit der Reha. Ich denke ich muss einfach für mich gut überlegen ob ich es fpr mich persönlich für machbar halte, oder ob ich halt noch lieber die drei Jahre warte bis ich fertig bin und mich dann voll und ganz auf das CI konzentrieren kann

  • Hallo Julia,

    das musst du tatsächlich ganz für dich entscheiden 😉.

    Bei unserer Reha war es übrigens so, dass man mit der Klinik absprechen konnte, wieviele Tage man zur Reha kam . Zwischen 2 und 5 war da alles möglich. Auch ist es ja so, dass man sich die Tage auf Jahre aufteilen kann. Und ambulant kann man ggf. auch noch Logopädie machen. Da gibt es gute, die sich auf CI spezialisiert haben.

    Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung 👍.

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • Ich finde es total spannend das mit den optischen CIs. Aber denk dran, wenn ca. 2025 (oder noch später...), dann kann es noch gut 10 Jahre bis zur Markreife dauern. Für mich leider keine Option mehr, aber du bist ja noch jung......

    Und so lange warten, ich weiss nicht.......

    Gru0 Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Ich finde es total spannend das mit den optischen CIs. Aber denk dran, wenn ca. 2025 (oder noch später...), dann kann es noch gut 10 Jahre bis zur Markreife dauern. Für mich leider keine Option mehr, aber du bist ja noch jung......

    Und so lange warten, ich weiss nicht.......

    Gru0 Norbert

    Das mit dem optischen CI habe ich inzwischen für mich ausgeschlossen, jetzt geht es für mich nur noch darum eigentlich, wann ein ci bei mir implantiert wird, wann für mich der passende Zeitpunkt ist

  • Hallo Julia,


    ich bin im 3. Ausbildungsjahr und habe nächstes Jahr meine Abschlussprüfung.

    Im September habe ich mir das CI implantieren lassen und bin jetzt seit 3 Wochen wieder im Betrieb und Schule.

    Viel verpasst habe ich in der Schule nicht, da mir ein Klassenkamerad immer die Unterrichtssachen am Ende der Stunde schicken durfte.

    Die CI-OP war schon meine zweite Ohr OP in diesem Jahr gewesen.
    Im Betrieb freuen sich die Kollegen zumindest das ich wieder da bin und meine OP ein Erfolg gewesen ist. Als mir mein HNO im August endlich mal gesagt hat, das mein linkes Ohr nun quasi Taub ist und mir dann gesagt hat das ein CI die letzte Option wäre, habe ich gar nicht viel drüber nach gedacht und gesagt das ich es machen will. Er konnte mir dann am gleichen Tag noch die Überweisung dafür ausstellen, damit geschaut werden kann, ob ich dafür geeignet bin. Habe meine Chefin von meinen Plänen eingeweiht und die meinte auch ich soll es machen, wenn das die letzte Option wäre. Ich bin einfach nicht bereit mit 20 mein Gehör aufzugeben. Es ist ja schon schlimm genug das mein Gehör so schnell schlechter geworden ist und es keine Erklärung dafür gibt, da alle Test, Bilder und co. Zeigen das meine Ohren total gesund sind.
    Meine Chefin und Kollegen meinten auch, ein passenden Zeitpunkt wird es dafür nie geben. Ich soll es machen bevor es zu spät ist und ich es bereue, das nicht viel ehr gemacht zu haben🤗
    Eine Reha habe ich nicht, hat man mir bis jetzt nie etwas von gesagt. Morgen habe ich meinen 4. Anpassungs- und 2. Logopädie Termin, der allerdings auch der letzte für dieses Jahr ist. Die Logopädie geht dann in 2 Wochen bei mir vor Ort weiter, damit ich nicht extra nach Bielefeld kommen muss deswegen.


    Bereuen werde ich diese OP jedenfalls nicht, auch nicht das ich es sofort durchgezogen habe ohne lange zu überlegen. Bin jetzt total happy, das ich wieder etwas auf dem Ohr höre.
    Ps. Die OP habe ich auch so schnell durchgezogen, damit die OP nicht meiner Abschlussprüfung in die Quere kommt. Als ich im März meine Trommelfell-Op auch auf dem linken Ohr gemacht habe, habe ich damit auch nicht lang gezögert. Die war direkt ein paar Tage nach meiner Zwischenprüfung gewesen. Normalerweise wäre die schon im Januar gewesen, aber wegen Corona hat die Klinik 1 Tag vor der OP den Termin verschoben, so das die genau 1 Woche nach der Prüfung gewesen war😅


    Wie gesagt einen passenden Zeitpunkt wird es dafür leider nie wirklich geben. Es wird immer irgendetwas sein, da bleibt entweder nur das man es durchzieht, oder man verschiebt es nur Jahre und wenn diese Jahre rum sind wird wieder etwas sein, das man es wieder X Jahre verschiebt.
    Ich konnte nicht warten, da ich nicht weiß wie lange mir mein rechtes Ohr noch mit Hörgerät funktioniert, dann wäre ich ja plötzlich irgendwann auf beiden Ohren taub. Da ich bemerkt habe das es einfach viel zu schnell passiert und mein Sprachverstehen nachgelassen hat. Da ich leider mit einem Schwerhörigen Ohr nicht mehr alles verstehe und somit einfach verlerne richtige Sätze zu sprechen😐
    Hoffe mein Beitrag ist etwas nützlich und kann dir etwas weiter helfen, bei deiner Entscheidung.🤗


    LG Conny

  • Hallo Ju.li,

    erleichtert Dich der Gedanke noch einige Jahre mit dem CI zu warten? Das wäre ein Indiz, dass Du noch nicht so weit bist. Du solltest vielleicht in Dich gehen , ob es ein normales Unbehagen vor einer OP ist, oder ob sich inwendig alles dreht, wenn Du an die OP denkst.

    In meinen Augen wäre direkt nach dem Abitur der richtige Zeitpunkt. Bis Oktober ist genug Zeit die OP und die Erstanpassung hinter Dich zu bringen. Du solltest für die Reha auch eine Krankschreibung holen. Den Urlaub brauchst du zur Erholung oder zum Lernen. Es gibt auch Rehakonzepte, mit Du nach der Erstanpassung nur tageweise weg bist, z.B. Hannover macht das so. Das Hörtraining kann man ggf auch ambulant bei Logopäden machen so dass nur die Einstellungenin der Klinik stattfinden.

    In drei Jahren bist Du mit Berufseinstieg beschäftigt, dann passt dies nicht und dann das nicht und die Jahre vergehen. Die Zeit muss man sich nehmen und wenn man reif für ein CI ist, dann nimmt man sich die Zeit auch.

  • Hey vielen Dank für Deine super ausführliche Antwort. Ich werde mich definitiv mal informieren welche Möglichkeiten es nach der OP dann gibt, ob man so eine Reha mit mehreren Tagen am Stück und das mehrmals machen muss oder ob man das eben alles vor Ort bei einer Logopädin machen kann und man dann nur für die Anpassubgen etwas weiter fahren müsste

  • Hallo Ju.li,

    erleichtert Dich der Gedanke noch einige Jahre mit dem CI zu warten? Das wäre ein Indiz, dass Du noch nicht so weit bist. Du solltest vielleicht in Dich gehen , ob es ein normales Unbehagen vor einer OP ist, oder ob sich inwendig alles dreht, wenn Du an die OP denkst.

    In meinen Augen wäre direkt nach dem Abitur der richtige Zeitpunkt. Bis Oktober ist genug Zeit die OP und die Erstanpassung hinter Dich zu bringen. Du solltest für die Reha auch eine Krankschreibung holen. Den Urlaub brauchst du zur Erholung oder zum Lernen. Es gibt auch Rehakonzepte, mit Du nach der Erstanpassung nur tageweise weg bist, z.B. Hannover macht das so. Das Hörtraining kann man ggf auch ambulant bei Logopäden machen so dass nur die Einstellungenin der Klinik stattfinden.

    In drei Jahren bist Du mit Berufseinstieg beschäftigt, dann passt dies nicht und dann das nicht und die Jahre vergehen. Die Zeit muss man sich nehmen und wenn man reif für ein CI ist, dann nimmt man sich die Zeit auch.

    Hi, ja da hast du total recht, ich persönlich würde eigentlich am liebsten sofort ein CI haben und die Reise starten, nur bis nach dem Abi werde ich definitiv noch warten. Aber ich werde mich auf jedenfall mal gründlich über all die möglich leiten des hören Lernens nach der OP informieren

  • Das mit der Operation würde ich auch zwischen Abitur und Studium machen, den es macht auch Sinn den Vorlesungen finden meisten in große Hörsäle statt und ist das hören mit 2 Ohren leichter.

    Gruß Joachim

    Das stimmt, die OP wären wenn definitiv dazwischen. Jedoch sind bei mir die Vorlesungen wie in Art Klassenzimmern, da es pro Klasse auch maximal 30 Schüler sein werden

  • @Ju.li…..Jedes Klinik hat ihre eigene Konzepte wie der Ablauf nach der CI-OP verläuft. Weiß du denn schon in welche Klinik Du Dich implantieren lassen würdest und hast du schon nach dessen Konzeptablauf gefragt.

    Was Reha anbelangt, da hat zb Freiburg ein Paket indem innerhalb 3 Jahren glaube 20 Rehatage angeboten wird.

    Wenn in Deine Klinik keine Blockreha gibt aber Du evtl. Stationäre Reha die zb St. Wendel, Bad Nauheim meinst…..diese muss man nicht sofort machen.

    Du solltest abwägen inwiefern Du mit einem Ohr klar kommt

    Reicht es um in Schule, bei Ausbildung, Studium …wie auch immer deinen weiteren Bildungsweg verläuft mit einem Ohr durch zu schlagen

    Man kann Hörtraining bei Logopäden am Heimatort machen, aber da muss man schauen inwiefern die Logopraxen mit Hörtraining für CI auskennen…ggf. kann Logopraxis mit CI Klinik austauschen wie so ein Hörtraining verläuft.

    Falls nach Abschluss Deines Bildungsweg oder Sommerferien Möglichkeit ergibt kannst du falls notwendig sein sollte immer noch eine Stationäre Reha in Erwägung ziehen.

    CI Anpassungen finden in meisten Kliniken an einen ambulanten Tag statt.


    alles gute für deine Entscheidung und lass Dich nur implantieren, wenn DU selbst dafür bereit bist. In Anfangszeit werden mehrere Tagestermine geben und ab 2. Jahr findet dann oftmals 1 mal pro Jahr statt. Oder du merkst dass was an Einstellung nicht passt, kannst du jederzeit Zwischenbereiche einhole.

  • Huhu,

    ich kann auch gern mal meine Erfahrung bzgl. Studium und CI-OP schildern. Ich studiere inzwischen im Master, bin letztes Jahr im Februar wegen einer Stapes-OP einseitig ertaubt und habe dann ab April meine Bachelorarbeit geschrieben. In den Sommersemesterferien habe ich angefangen, die CROS-HGs auszutesten und mich ernsthaft mit CIs zu beschäftigen. Somit war der Fokus anfangs nie wirklich auf beidem gleichzeitig, und ich konnte das meiste auch in die vorlesungsfreie Zeit schieben. Ab Oktober war dann aber schnell klar, dass die HGs nichts für mich sind, und ich war dann gedanklich bei der CI-Herstellerentscheidung; parallel gings mit dem Master los. Beides zusammen war für mich viel zu viel, also habe ich mich sehr schnell dafür entschieden, es mit dem Master langsamer angehen zu lassen und nur die Hälfte der vorgesehenen Kurse zu belegen. Das war für mich im Nachhinein auch die beste Entscheidung, da ich letztes Jahr dann noch den Arzt gewechselt habe und dieses Jahr leider zwei CI-OPs hatte (Erst- und Reimplantation auf demselben Ohr). Gleichzeitig habe ich jetzt dieses Semester auch weniger Kurse, was sehr praktisch ist, da es für mich ja auch das erste Präsenzsemester mit solch einer Hörschädigung ist (digital war das viel einfacher zu kompensieren). Außerdem – auch wenn ich sehr hoffe, dass dieses Problem langfristig nicht mehr besteht –: Durch die Maskenpflicht ist die Uni deutlich anstrengender als früher (ungeachtet der Tatsache, dass ich dadurch sowieso nicht alles verstehen kann). Was hast du da für Erfahrungen gemacht? Wäre das für dich ein Grund, das CI vor Unistart implantieren zu lassen?

    Man kann das natürlich nicht ganz vergleichen, weil ich mich während des Studiums hab operieren lassen, und du willst das ja eher vermeiden, oder? Ich denke auf jeden Fall, dass du für dich schauen musst, was für dich am realistischsten und am wichtigsten ist. Könntest du dir auch vorstellen, das duale Studium und gleichzeitig die OP zu machen, dafür dann aber evtl. nicht zu 100 % darin aufgehen zu können? Es ist also m.M.n. auch eine Frage der Prioriäten. Ich denke, das weißt du am besten. :) Ich hätte es bestimmt zeitlich irgendwie geschafft, beides unter einen Hut zu bringen, wollte mich aber zu 100 % auf das Studium konzentrieren können. Genauso war mir die CI-Herstellerentscheidung (z.B.) auch wichtig. Beides zu 100 % gleichzeitig ging (bei mir) leider nicht. Insofern verstehe ich auch den Gedanken, bis nach dem Studium zu warten, damit du dich auf beides konzentrieren kannst. Auch aus der Perspektive heraus war die Entscheidung für mich total richtig, weil ich jetzt inhaltlich viel mehr mitnehmen kann.

    Was für mich wie eine gute Option klingt, ist die OP vor dem Studienbeginn. Wäre ich vor dem Beginn des Master schon so weit gewesen, hätte ich das sicherlich zwischen Bachelor und Master gemacht. (Wobei die Reimplantation ja trotzdem in den Master gerutscht wäre – Das zeigt aber auch, dass man manchmal so viel planen kann, wie man möchte, und am Ende kommt trotzdem alles ganz anders.:D) Bei mir lassen sich Uni, CI-Einstellungen und das Hörtraining (privat, aber z.B. auch Logopädie einmal die Woche) gut kombinieren. Das könnte natürlich auch daran liegen, dass ich eben nicht Vollzeit studiere, gleichzeitig habe ich aber generell (sowohl bei der Uni als auch auf meiner Arbeit) die Erfahrung gemacht, dass man vieles durch individuelle Absprachen lösen kann. Vielleicht sind das also auch Fragen, die du mit deiner Uni / dem Betrieb vorab klären kannst?

    Wenn alles klappt, werde ich die stationäre Reha in den nächsten Semesterferien machen. Wenn ich das richtig sehe, hast du keine "normalen" Semesterferien; das sollte aber nicht unbedingt ein Hinderungsgrund sein, finde ich. (Ich glaube übrigens nicht, dass du für die Reha Urlaubstage opfern musst, sollte diese in deine Praxisphase fallen.) Wie die anderen würde ich dir hier empfehlen, mal zu fragen, was deine Klinik bzgl. der Nachsorge anbietet – und wenn das absolut nicht zu deinen Plänen passt, kannst du dich ja auch bei einer anderen Klinik mal informieren. :)

    Liebe Grüße aus Mainz:)

    __________________________________________

    Links: mittelgradige Schwerhörigkeit; ReSound-HG

    Rechts: Otosklerose; Ertaubung 02/2020; 1. CI-OP: 28.04.2021; Reimplantation: 11.08.2021 (beides Cochlear)

  • Hey, vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Also ansich habe ich durch das Tragen von Masken nicht wirklich eine Einschränkung feststellen können. Ich würde wenn definitiv die OP vor dem Studienbeginn machen. Ich werde mich auf jedenfall sehr genau über verschiedene Kliniken und so weiter informieren.