Hallo zusammen,
ich denke, es ist an der Zeit, dass auch ich mich vorstelle. Ich lese schon seit ein paar Wochen mit und habe auch schon den ein oder anderen guten Tipp für mich entdeckt.
Bei mir hat alles vor 25 Jahren mit meinem ersten Hörsturz angefangen, der dann auch gleich zum Verlust meines Gehörs auf dem linken Ohr geführt hat. Nichts hat geholfen, kein Cortison, keine Druckkammer, keine Akupunktur. Hochgradig schwerhörig. *seufz*
Aber eigenartigerweise habe ich mich damit echt gut arrangiert. Ja, okay, natürlich gab es manchmal Verständigungsprobleme, aber im Grunde waren die die Ausnahme. Ich dachte, mit nur einem hörenden Ohr ist zwar nicht ganz so toll, wie mit zwei funktionierenden Ohren, aber es geht und ich kann gut damit leben.
Mein rechtes Ohr dachte aber wohl anders und fing nach einiger Zeit an, auch Probleme zu bereiten. In unregelmäßigen Abständen hatte ich immer mal wieder Hörstürze, deren Folgen aber durch Cortison immer verschwanden bzw. klein gehalten werden konnten.
2019 habe ich dann Hörgeräte für beide Ohren bekommen und kam damit gut zu recht. Nur in Restaurants oder auf Feiern war es ätzend, aber gut, auch damit konnte ich leben.
Bis dieses Jahr im Februar. Hörsturz, Cortison (ambulant und Klinik), alles wieder einigermaßen gut und nur eine Woche später der nächste Hörsturz - und nichts ist mehr gut.
Jetzt habe ich also zwei nicht wirklich funktionierende Ohren und die Hörgeräte helfen auch nicht mehr so richtig. Sprachverständnis auf dem rechten Ohr tendiert gegen Null. Links ist es dagegen erstaunlich gut.
Es war die letzten Jahre immer mal wieder ein CI für das linke Ohr im Gepräch, aber ich habe mich immer dagegen entschieden, denn ich kam ja gut zu recht. Meinte ich. Bei meinem beiden Krankenhausaufenthalten dieses Jahr wurde natürlich auch das Thema CI wieder angeschnitten und schon einmal ein paar Untersuchungen (MRT, CT, BERA etc.) gemacht. Ich brauchte aber noch Bedenkzeit. Ich musste lernen, dass es so, wie es jetzt ist, nicht weiter gehen kann. Nicht privat, nicht beruflich. Ich habe wirklich verständnisvolle Kollegen und Chefs, aber ich kann Ihnen nicht zumuten, auf Dauer mein Telefon zu übernehmen.
Also habe ich mich mit dem CI befasst, hier viel gelesen, in Hannover eine Termin mit den Herstellern gemacht und vorgestern hatte ich nochmal ein Gespräch in der Klinik - und kam mit einem OP-Termin in 2 Wochen für mein rechtes Ohr wieder nach Hause. So schnell hatte ich jetzt nicht damit gerechnet, aber vielleicht ganz gut so, dass ich nicht noch lange Zeit zum Überlegen habe.
Lange Rede - kurzer Sinn: Jetzt ist auch für mich bald die Zeit gekommen, meine Hörreise zu starten. Immer in der Hoffnung, irgendwann wieder vernünftig hören zu können, wieder am Leben teilhaben zu können, denn das ist in den letzten 2 Jahren nicht nur durch Corona eindeutig auf der Strecke geblieben. Ich bin mir bewusst, dass das nicht von jetzt auf gleich geht. Aber ich werde üben, mir Hörbücher (Harry Potter natürlich ) kaufen, um mein Hirn an die neue Situation zu gewöhnen, aber mir auch Auszeiten gönnen.
Ich habe jetzt also noch fast 2 Wochen, um richtig nervös zu werden, mich ständig zu fragen, ob die Entscheidung richtig war und vor Aufregung die Wände hoch zu gehen. Ach, habe ich die schlaflosen Nächte schon erwähnt?
Und heute in 2 Wochen habe ich die OP hinter mir. Dann gibt es kein Zurück mehr. Nur noch den Blick nach vorne und die Freude auf die EA.
Ich werde bestimmt noch jede Menge Fragen haben, Euren Rat brauchen oder auch einfach nur eine Schulter zum Ausheulen. Ich sage schon jetzt "Danke", dass Ihr hier so fleißig Auskunft gebt und uns Neulingen Mut macht. Wir können das gut gebrauchen - aber das wisst Ihr bestimmt genauso gut, wie wir.
Viele Grüße
Sunny