2 Schlappohren ganz am Anfang

  • Hallo Sahne7,

    das hört sich doch schon mal viel besser als gestern an. Sehr gut.:thumbup:

    Ein Knacken im Ohr habe ich nicht, dafür aber ein dauerhaftes Rauschen, manchmal unterstützt von ein paar schönen Pieptönen.X/ Aber ich hoffe das dieser Tinnitus mit Anlegen des CI Prozessors in 2 Wochen in den Hintergrund rückt.

    Ich drücke dir weiter die Daumen das sich deine Ohren doch noch mal berappeln.;)

    Grüße

    SSD links nach Hörsturz seit April 21

    Rechts normal hörend

    CI Implantat AB seit 10.08.21

    EA 02.09.21 mit Naida CI M90

  • Hallo Sahne,

    Du hast noch Restgehör, oder? Da ist es nicht ungewöhnlich, dass EIgengeräusche sich anders und intensiver anhören als vorher. Wenn ich so intensiv schlucke, dass sich die Tube (Gang zwischen Mittelohr und Rachenraum) weit öffnet, höre ich das trotz minimalen Restgehör auf der nicht implantierten Seite auch und mit Hörgerät noch einmal stärker, da durch das Passstück ein Resonanzraum entsteht. Das hättest Du evtl. auch als Normalhörende wahrnehmen können, wenn Du darauf geachtest hättest.

    A Propos Hörgerät. Können Dir übergangsweise keine Hg angepasst werden?

  • Hallöle! Ich denke schon, man ist ja aktuell aber noch in der Akuttherapie. Heute Mittag hatte ich ne Phase, wo ich plötzlich wieder Leute verstanden habe! Leider abends dann erneut der Absturz. Verstehe auch den lauten Fernseher nicht. Aber die Lüftung rauscht. Auf dem linken Ohr habe ich so ne Art Phantomgeräusch wie ein zwitschernder Vogel. Schon komisch, was das Hirn so fabriziert. Komme mir verrückt vor. Ich dachte auch irgendwie, dass bei so nem Hörsturz beidseitig diagnostisch mehr passiert, auch bildgebend und so. Aber das hier sind ja die Experten und wissen sicher am besten, was Sinn macht.

  • Also, erstens kann man Dir ganz klar versichern, daß Du nicht verrückt bist!

    Was Du da beschreibst, ist teilweise sogar normal!

    Wenn es eine Pause, eine Art Reset, gab, kann es vorkommen, daß hier und da wieder was verstanden wird.

    Und selbst, wenn man nur hört, daß da was gesprochen wird, aber nichts verstanden werden kann, aber dafür andere Geräusche zu hören sind - alles normal!

    Das ist der Unterschied zwischen Verstehen und Hören!

    Hören kann man so einiges. Und Hören fällt oft leichter, weil es einfach nur darum geht, irgendwas, was da ist, auch zu hören. Ob laut, leise, verzerrt - sei erst einmal dahin gestellt. Da kommt was im Gehirn an!

    Für uns Hörgeschädigten ist Sprachverstehen DIE Königsdisziplin! Darum bekommen wir Hörgeräte, die den Schall soweit verstärken, damit aus dem Hören von Stimmen auch ein Verstehen vom Gesagten wird. Dies ist oft nur im begrenzten Umfang möglich.


    In Deinem Fall weiß man ja jetzt noch nicht so wirklich, wie es weiter gehen wird. Wenn Du Glück hast, erholt sich doch noch was, und Du kannst wieder was hören. Dafür drücke ich Dir die Daumen! Kann sein, daß es etwas leiser sein wird, kann sein, daß alles wieder wie sonst, also "normal" sein wird.

    Der Körper braucht seine Zeit, sich zu erholen - sollte sich die Häärchen wirklich wieder aufrichten und stabil bleiben.

    Könnte mir vorstellen, daß Du sogar nicht "übertreiben" darfst, und Dir mehr Ruhepausen gönnen müßtest :/

    Über Nacht scheinst Du Dich ja ein wenig erholen zu können, was auch erklärt, wieso Du morgens wieder was vestehen kannst.

    Im Laufe des Tages scheint es sich ja wieder abzuschwächen.

    In dieser Phase kann es sein, daß es eventuell keine so gute Idee ist, Hörgeräte zu tragen. Selbst, wenn dadurch das Sprachverstehen wiedererlangt wird - so könnte es sein, daß durch die Schallverstärkung die Häärchen noch mehr in Schwingungen kommen und erst recht was "abbrechen", bzw. endgültig umkippen und nicht mehr sich aufrichten kann.

    Sollte sich an Deinem Zustand nichts mehr ändern, so daß Du endgültig nichts mehr verstehen, aber sehr wohl was hören kannst, würde ich an Deiner Stelle erst einmal mit Hörgeräten probieren wollen.

    Der CI ist der letzte Schritt, und wird eigentlich nur dann eingesetzt, wenn ein Hörgerät nicht mehr helfen kann, bzw. wenn man ertaubt.


    Das, was Du als "Phantomgeräusche" betitelst, ist ebenfalls normal.

    Du konntest ja mal was (besser) hören, Dein Körper erinnert sich daran, und nun scheint er seine alten Platten abzuspielen, weil nichts Neues an Input reinkommt, was es verarbeiten kann.

    Dieses Phänomen ist mir nicht unbekannt! Habe ich zwischendurch sogar immer noch.


    Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Sahne,

    aus eigener Erfahrung mit Hörstürzen würde ich dir raten, sofern es für dich gelingt, einige Zeit zu warten, bis du dich evtl. für ein CI entscheidest.

    Vorrangig sollte geschaut werden, wieviel deine Ohren hören. Man kann sehr viel und gut die Ohren mit Hörgeräten versorgen.

    Was du jedoch sehr wahrscheinlich im Moment benötigst wird Ruhe sein. Als Lehrerin zu arbeiten ist nicht ohne, und man sollte sich überlegen, weshalb die Ohren "schlapp" gemacht haben? Es könnte auch ein Signal deines Körpers sein in die Ruhe zu kommen.

    Was mir für dich Hoffnung gibt, ist die Tatsache, dass du geschrieben hast, eine Phase gehabt zu haben, dass du wieder Leute verstanden hast. Es gibt eine relativ hohe Quote an Spontanheilungen nach Hörstürzen.

    Wenn es irgendwie möglich ist, dann würde ich dir tatsächlich empfehlen, eine längere Auszeit zu nehmen. Drei Monate würde ich den Ohren an Zeit geben.

    Aus meiner eigenen Erfahrung hat sich in jenen Monaten nach einem Hörsturz sehr oft eine Verbesserung ergeben.

    Einmal war ich sogar an einem Punkt, wo mein linkes Ohr nach einem Hörsturz komplett (!) ertaubt war und mir zu einem CI geraten worden ist. Ich lehnte dankend ab und wartete.

    Und tatsächlich: nach sehr langer Zeit hatte sich das Hören wieder soweit stabilisiert, dass ich mit dem ursprünglichen Hörgerät wieder gut hören konnte und es bis heute auch noch tue ;)

    Bei dir könnte es tatsächlich geschehen, dass deine Ohren sich gut erholen werden.

    Ruhe könnte sehr wichtig sein. Bewegung, ausreichend Schlaf, viel Wasser trinken und Entspannung.

    Ich drücke dir die Daumen, dass es besser wird.

    Viele Grüße,

    Salve

  • Liebe Sahne,

    ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es wieder besser wird! Kopf hoch!

    Vielleicht wäre für dich auch jetzt schon eine Selbsthilfegruppe interessant. Für den Raum Saarland/RLP gibt es eine Gruppe für HG-/CI-Träger:innen in den 20ern und 30ern. Dort wird sich nicht nur über WhatsApp ausgetauscht, sondern auch persönlich getroffen. Das nächste Treffen ist allerdings schon am Samstag in Saarbrücken. Das wäre für dich vermutlich nicht so optimal. Aber vielleicht wäre ja erstmal ein Austausch über die WhatsApp-Gruppe was für dich :) Sag mir bitte Bescheid, falls du Interesse hättest (dies gilt auch allen Anderen hier). Ich schicke dir/euch dann den Link.

  • Hallo ihr Lieben! An Selbsthilfegruppen habe ich Interesse, sehr sogar! So bald werde ich nicht fahren können.

    Danke für die vielen Mutmacher. Mein Fall ist wohl recht ungewöhnlich. Ich durfte heute nach Hause und es wir ambulant weitergeschaut. Die Hörprüfung zeigte heute keine Änderung. Es ist alles wie unter Watte.

    Die testen jetzt noch auf Borreliose(?), ein MRT wird nächste Woche auch gemacht, was ich gut finde, da meine Kopfhaut permanent kribbelt, was aber auch an der veränderten Wahrnehmung der Welt liegen kann. Aber noch ist die Hoffnung nicht verloren