Hallo an alle,
ich hatte mich Ende letzten Jahres hier angemeldet, als ich gerade mit der Hersteller-Wahl durch war und mich emotional auf die CI-OP vorbereitete. Da ich mein Gehör durch eine missglückte Otosklerose-OP verloren habe, habe ich mir besonders wegen der Risiken (vor allem hinsichtlich Geschmacks- und Gesichtsnerv oder Schwindel) etwas Sorgen gemacht.
Zwischenzeitlich bin ich dann auch aus Mainz zu einer anderen Klinik gewechselt, wo ich mich viel besser aufgehoben fühlte (fühle). Der Termin für meine OP war dann der 28. April, vor inzwischen anderthalb Wochen.
Medizinisch gesehen verlief alles super; kein Schwindel, keine Probleme mit Geschmacks- oder Gesichtsnerv, kaum Schmerzen. Womit ich nicht gerechnet habe (auch weil das anscheinend wirklich nicht oft passiert), ist nun leider Folgendes: Kurz nach der OP erfuhr ich, dass die Impedanzen bei 9 (von 22) Elektroden viel zu hoch waren. Zuerst wurden anatomische Ursachen vermutet (anscheinend gelangt manchmal bei der OP Luft ins Innenohr). Als ich gestern zur erneuten Kontrolle da war, waren die Impedanzen aber leider unverändert. Dementsprechend wird nun ein Defekt am Implantat vermutet.
Mein Operateur hatte im Voraus für gestern den Hersteller kontaktiert, sodass ein Techniker von Cochlear da war. Dieser hat verschiedene Tests durchgeführt - kurzer Funfact: Dabei wurde auch das Mikro einmal eingeschaltet; man, das war vielleicht cool, sag ich euch! (trotz Micky Maus) - Das Ergebnis bekomme ich vermutlich Ende nächster Woche. Dabei geht es wohl aber nicht mehr darum, einen Defekt auszuschließen, sondern eher, das Ausmaß zu beurteilen. So muss dann entweder auf jeden Fall reimplantiert werden, oder (und das ist wohl wahrscheinlicher) ich kann mir aussuchen, ob ich das Implantat mit etwas über der Hälfte an Elektroden nutze oder mich auch hier für eine Reimplantation entscheide.
Natürlich ist es jetzt noch zu früh, um irgendetwas zu entscheiden, aber da festzustehen scheint, dass ein technischer Defekt vorliegt, versuche ich schon mal, Infos einzuholen. Mal angenommen, ich entscheide mich dafür, das Implantat mit verminderter Elektrodenanzahl zu nutzen:
1. Hat jemand Erfahrungen gemacht (oder kennt jemanden) mit dem Hören, wenn so viele Elektroden fehlen?
2. Was wäre umgekehrt das Maximum an Elektroden, auf die man eurer Meinung nach verzichten kann/sollte? (Dass ein oder zwei mal abgeschaltet werden, ist ja anscheinend nicht unüblich)
3. Würdet ihr es überhaupt in Erwägung ziehen, das Implantat zu behalten? (Wenn man bedenkt, dass andere Hersteller grundsätzlich mit weniger Elektroden arbeiten, scheint das nicht unrealistisch, aber ich glaube auch, dass das wiederum nicht so aussagekräftig ist, weil ja die Elektroden je nach Hersteller unterschiedlich zusammenspielen)
Mein Problem hier liegt vor allem darin, dass ich ja absolut keine Erfahrung mit dem CI-Hören und den Verhältnismäßigkeiten habe. Ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie viel eine einzelne Elektrode zum Gesamteindruck beiträgt (zumal das ja auch tonhöhenabhängig ist, oder?) bzw. wie stark sich das Fehlen von 9 Elektroden wirklich bemerkbar machen würde. (Auch wenn ich stark davon ausgehe, dass 9 von 22 Elektroden eher große als kleine Einbußen bedeuten würden.) Wenn also jemand hier dabei ist, der über seine/ihre Erfahrungen und die Auswirkungen vom Abschalten einzelner Elektroden erzählen könnte, wäre ich sehr dankbar dafür.
Da ja leider niemand in die Zukunft schauen kann und ja z.B. auch nicht mal klar ist, wie gut das Hören mit funktionierendem CI geworden wäre (bzw. wird auch niemand genau wissen, wie gut es mit dem eingeschränkten Implantat werden würde), tendiere ich momentan stark zu einer Reimplantation, zumal mein Operateur auch bereits angedeutet hat, dass die OP nicht so "schlimm" wäre wie die erste.
Ansonsten wünsche ich allen ein schönes Restwochenende.
Viele Grüße
Mainzelmädchen