Höre gut, verstehe schlecht

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin 36 Jahre alt und hochgradig schwerhörig, auf beiden Seiten, wobei die links etwas besser ist. Leider ist mein Sprachverständnis total im Keller, ich sollte auf 90% kommen mit Hörgeräten, aber mehr als 30-40% kommen nicht dabei heraus :( Deswegen soll ich nun rechts implantiert werden, wobei sehr schonend vorgegangen werden soll, sodass noch viel natürliches Hören erhalten bleibt, wenn es klappt.

    Die Diagnose war, das die Synapsen beschädigt sind, das wurde bei der unangenehmen Messung (ER) mit der Nadel im Trommelfell festgestellt. Da kam offenbar teilweise null Reaktion vom Gehirn. Ich höre aber fast alles, habe auch einen normalen Wecker (Handy) und noch nie verschlafen. Die Ärztin meinte, das dieser Fall häufig vorkommt.

    Jetzt mal die Frage: Wer hat ähnliche Erfahrungen und Hörwerte und wie war bei euch die Implantation? Wie schnell habt ihr was gehört / verstanden mit dem CI?

    Auch ne Frage, warum höre ich was, wenn die Synapsen beschädigt sind? Was genau wird bei dieser Messuzng gemessen? Ich habe zwar Physik als Nebenfach studiuert, aber Biologie abgewählt 8)

    Advanced Bionics Marvel rechts, implantiert Februar 2021 und Juli 2023 an der Uniklinik Freiburg

  • ich sollte auf 90% kommen mit Hörgeräten,

    Wieso solltest Du?

    Wer sagt das?

    Wenn man hörgeschädigt ist, ist es schon fast "normal", daß das Hören mit der Zeit immer mehr nachläßt, und man stärkere Geräte braucht, bis auch die nicht mehr helfen können.

    Schade, ja - auf jeden Fall! Aber irgendwie doch schon normal.

    Dann wäre wohl in der Tat der nächste Schritt das CI.


    Hören ist nicht gleich Hören.

    Töne, und Geräusche kommen echt oft und meist auch sehr lange noch relativ gut an, auch wenn man schon kein Sprachverstehen mehr hat. Das eine hat eben nichts mit dem anderen zu tun.

    Man kann auch Stimmen hören, ohne gleich alles verstehen zu können, was die Menschen da so sagen!

    Deshalb ist für mich kein Indiz, wenn man den Wecker noch hören kann ohne Hörhilfe.

    Wie gesagt, Geräusche gehen noch lange, und sie klingen auch noch "richtig" - während Sprache schon nicht mehr richtig ankommt.

    Die Diagnose war, das die Synapsen beschädigt sind

    Ähm, meinst Du es wirklich so?

    Weil, Synapsen sitzen bei mir im Gehirn. Auch wenn es als Endstelle für das eigentliche Hören zuständig ist, so findet die Aufnahme von Geräuschen und Weiterverarbeitung weiter vorne, nämlich in den Ohren statt. Die kleinen Haarzellen IN der Hörschnecke verbreiten quasi die letzten Signale fürs Gehirn die Töne weiter.

    Das genau diese kaputt gehen können, ist für einen Hörgeschädigten nicht so wirklich ungewöhnlich. Denn diese sind ja schon seit einer Weile zum Teil zerstört, oder sehr träge, darum sind wir ja schwerhörig.

    Man darf nicht vergessen, daß sie ordentlich Wumms bekommen, damit wir überhaupt was Hören können. Zuviel Wumms, und die knicken um. Passiert das, fehlen uns genau diese Frequenzen.

    Würden Synapsen beschädigt sein, so bedeutet es für mich, daß was mit dem Gehirn nicht stimmt.

    Jetzt mal die Frage: Wer hat ähnliche Erfahrungen und Hörwerte und wie war bei euch die Implantation? Wie schnell habt ihr was gehört / verstanden mit dem CI?

    Na ja, das ist individuell bei jedem etwas anders.

    Wer sich recht früh implantieren läßt, so ist die Wahrscheinlichkeit wohl recht hoch, daß man auch recht früh, also praktisch sofort bei der EA was hören kann.

    Ich würde mich nur nicht darauf fest verlassen wollen, denn dann wäre die Enttäuschung umso größer!

    Und selbst wenn man direkt am Anfang tatsächlich schon was hören, und sogar was verstehen kann, so heißt es noch nicht, daß alles gut und "richtig" klingt. Bis alles richtig eingestellt wurde, so dauert es auch eine Weile.

    Hörtraining ist also auf jeden Fall angeraten.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ok, das hilft mir schon mal sehr weiter, danke! Ich dachte immer, die meisten Implantierten hören eben auf einem Ohr garnichts mehr. Das es häufiger vorkommt, dass man noch relativ viel hört, aber nichts mehr versteht, war mir nicht ganz klar. Die Sache mit den Synapsen werde ich nochmal genau nachfragen, das habe ich mir in der Kürze der Zeit nicht richtig merken können, aber Sie meinte auf jeden Fall, dass das CI die einzige Möglichkeit ist.

    Bei mir soll auf jeden Fall EAS gemacht werden um das natürliche Hören zu erhalten, wenn das eben klappt. Mir ist klar, dass es keine Garantie gibt.

    Würde mir helfen, wenn sich hier ein paar Leute melden, die auch EAS haben und mir sagen könnten wie gut sie mit dem CI klarkommen. Ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen C-Träger, der auch EAS hat, d.h. CI + Hörgerät in einem. Warum ist das so selten?

    Mir ist völlig klar, dass das CI nicht sofort hilft sondern viel TRaining nötig ist. Aber es ist die einzige Hoffnung wieder besser zu verstehen! Und dann kann ich da auch aktiv drauf einwirken. Mit dem HG versauere ich nur in sozialer Isolation. Insofern kann es bei mir nur besser werden.

    Es war bei mir ein sehr langer Weg zur Entscheidung mit dem CI, weil ich eben noch relativ viel höre und einen Grenzfall darstelle.

    Advanced Bionics Marvel rechts, implantiert Februar 2021 und Juli 2023 an der Uniklinik Freiburg

  • Ich kann mal ein bißchen erzählen, wie es bei mir war.

    Ich hatte 2005 einen Hörsturz rechts gehabt. Da hatte ich erst alles schief und verzerrt, und dann gar nichts mehr gehört. Nur noch hier und da ein paar laute Geräusche.

    Habe auch 10 Jahre damit gewartet, bis ich mir endlich ein CI habe implantieren lassen.

    Deshalb hatte es bei mir auch eine Weile gedauert, bis ich was hören konnte, aber dann klappte alles sehr, sehr gut! Und der Techniker hatte noch einiges "gezaubert", so daß sich mein Hören wieder normal und natürlich anhörte!

    Ich war gerade mit meiner Reha fertig gewesen, als ich merkte, daß es links komisch wurde!

    Ich hörte noch was, sogar recht gut für die linke Seite, aber mein mühsam antrainiertes Sprachverstehen war auf einmal futsch gewesen.

    Das hatten die auch im CI Zentrum gemerkt!

    Bei der Abschlußuntersuchung wird ja beide Seiten getestet. Und da kam auch heraus, mein Sprachverstehen war auf einmal bei 10%.

    Vermutung war dann halt, daß da auch ein Hörsturz statt gefunden haben könnte, wenn auch ein leichter.

    Also habe ich mich dann quasi sofort operieren lassen.

    Das Hören hatte sich auf der zweiten Seite viel schneller eingestellt. Die Töne waren noch "komisch" und "unnormal", aber das kannte ich ja schon von meiner rechten Seite auch so, also habe ich einfach weiter gemacht. Der Rest kommt halt mit der Zeit und mit dem Training.

    Jetzt ist es okay.

    Ich kann auf beiden Seiten nun gleich gut hören, und es klingt sogar recht normal!

    Und ich muß sagen, ich höre viel mehr und deutlicher, als noch zu meiner besten Hörgeräten Zeit! ;)

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen C-Träger, der auch EAS hat, d.h. CI + Hörgerät in einem. Warum ist das so selten?

    Schwer zu sagen.

    Bei vielen lohnt es sich wohl nicht, überhaupt einen EAS zu probieren.

    Schätze mal, da waren die Voruntersuchungen schon schlechter gewesen.

    Bei den wenigen, die es sich haben machen lassen, war es wohl schon so gewesen, daß sich dann bei einigen von ihnen nach der OP das Restgehör nun nach einiger Zeit doch noch endgültig verabschiedet hatte.

    Kann man auch hier im Forum so nachlesen.

    Keine Ahnung, ob es sowiewo passiert wäre, oder ob dies doch das "Ergebnis" der OP war.

    Dazu kann ich nichts sagen.

    Spekulieren bringt hier auch nichts.

    Da manche User auch nicht mehr aktiv sind, würde ich mal die Suche bemühen.

    Vielleicht findet man doch die Beiträge zum EAS.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ok, danke sehr!

    Würde ja dafür sprechen, dass ich auch relativ gut klar kommen werde, denn ich hatte keinen Hörsturz, sondern als Kind eine Infektion, die wohl auf das Gehirn übergegriffen hat. Ich höre also die ganze Zeit etwas auf beiden Seiten, Reize sind also da, nur das Sprachverstehen bleibt auf der Strecke, besonders in Gruppen oder jetzt in Videokonferenzen. Brauchte eben immer Mundbild und das funktioniert bei den Konferenzen nicht, wegen der Latenz.

    Natürlich versuche ich realistisch zu bleiben, aber ich denke es wird für mich einfacher als bei jmd, der jahrelang taub war.

    Advanced Bionics Marvel rechts, implantiert Februar 2021 und Juli 2023 an der Uniklinik Freiburg

  • Okay.

    Also beim Gehirn bin ich raus!

    Da fehlt mir einfach die Vorstellung und die Erfahrungen dazu.

    Ein CI, also der Strang davon, endet ja in der Hörschnecke und von da aus sendet es elektrische Impulse - ein Job, den sonst normalerweise die Häärchen in der Hörschnecke machen - weiter.

    Was davon weiter geleitet wird, bzw. wie spezielle jetzt Dein Gehirn das Ganze verarbeiten kann, weiß ich nicht. Da werden Dir die Ärzte noch was zu sagen müssen, solltest Du Probleme mit dem Gehirn selbst haben. Dann würde das auch mit den Synapsen wieder mehr Sinn machen.


    Alles Gute!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Sie haben mir das ja schon erklärt, ich konnte mir bloß nicht alle Details merken. Sie meinte halt sowas, dass der Hörnerv an sich ok sei, anber die Anschlüssstelle an die Cochlear müssten durch die elektischen Impulse etwas "übersteuert" werden. Es ist vielleicht auch nur so, dass diese Zellen "eingerostet" sind.

    Auf jeden Fall fand ich die Ärztin sehr freundlich und sie schien sich 1. bei der Diagnose sicher zu sein und 2. habe ich sie gefragt ob dieser Fall häufiger auftritt und sie sagte klar ja, das kommt oft vor.

    Solche Sachen im Gehirn sind leider nicht so einfach zu diagnostizieren.

    Advanced Bionics Marvel rechts, implantiert Februar 2021 und Juli 2023 an der Uniklinik Freiburg

  • ich habe auch noch ein Restgehör auf dem rechten Ohr, aber verstehen tue ich da kaum was. Auf EAS würde ich verzichten bei mir, wenn es mal soweit ist, da ich auf diesem Ohr schon zig Hörstürze hatte und ich lieber eine Elektrode haben möchte, die den ganzen Bereich abdeckt, so weit möglich eben.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Zum EAS nur soviel:

    Hab gerade meine Erstanpassung hinter mir und beim Schnacken mit dem Techniker kamen wir auf das EAS zu sprechen. Er hat bei 80 % der Patienten das EAS später deaktiviert mangels Nutzen. Der Aufwand ist recht hoch. Nach seiner Erfahrung waren es oft Leute die sehr stark an ihrem Restgehör festhielten.
    Durch die OP leidet das Hörvermögen immer und die Elektrode wird nicht ganz in die Cochlea eingeführt. Man hat so unter Umständen eine Hörsituation die „ weder Fisch noch Fleisch“ ist.

  • Hast du schon irgendwo ein Audiogramm geschrieben oder gepostet? Vielleicht lässt es sich von uns hier dann leichter einschätzen.

    Was Videokonferenzen betrifft: Ich will dir da jetzt nicht die Hoffnung nehmen, aber damit tu ich mich in größeren Runden schon schwer. Gerade deshalb, weil jeder ein anderes Mikro hat und anders laut ankommt. Tatsächlich verstehe ich da Bahnhofsdurchsagen "vom Band" noch besser.

    Warum hörst du was, wenn die Synapsen hinüber sind? Ich weiß nicht, was genau damit gemeint ist. Es gibt aber genügend Fälle, bei denen zwar im Hörtest alle Piepstöne gehört werden. Aber bei umfangreicheren Tests festgestellt wird, dass nicht alle Töne dazwischen gehört werden. Dann wird es natürlich auch schwierig mit dem Verstehen. Konkret dieses Szenario kann mit CI besser werden. Denn mit CI ist nicht mehr nur 1 Nervenfaser pro Frequenz zuständig, sondern es wird prinzipbedingt ein ganzes Bündel befeuert. Das Gehirn muss aber wie bei allen CI-lern erst lernen, mit der neuen Art der Kodierung zurecht zu kommen.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Bei der zweiten OP hatte ich auch noch Restgehör.

    Habe mit dem Operateur über die Möglichkeit geredet das noch mit dem Hörgerät zu kombinieren.

    Da hat er oder besser sie dann ehrlich gesagt, dass das bei mir keinen Sinn macht, weil es eh klar ist, dass ich an meiner Erkrankung ertauben werde.

    Vielleicht mal den Operateur fragen, wie das bei dir aussieht und er soll da die Wahrheit sagen.

  • Dazu kommt noch, dass ca 10 db bei der OP nochmals verloren gehen, da die Elektrode die Schallwellen "stört", die bis ans Ende der Cochlear ankommen. Denn hier sind die tiefen Töne. 10 db, das sind nochmal 50 % Hörvermögen weniger als jetzt.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

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  • Im Grunde kann man sagen, dass man schon damit rechnen sollte, nach der CI-OP was vom Restgehör einzubüßen. Bei mir selber war es bei der 2. CI-OP so, dass ich links unmittelbar nach der OP noch Restgehör hatte, aber beim Hörtest stellten sie fest, dass ich nur die tiefen Töne spüre, aber eben nicht höre. Das war mir vorher aber schon klar. Mittlerweile höre ich links auch nichts mehr. 2. CI-OP war im Mai 2018. Beim 1. CI dagegen wurde mir sofort das Restgehör, was eh nicht mehr viel war, komplett gekappt und darüber bin ich auch sehr froh. Denn rechts habe ich keinen Tinnitus. Links habe ich seit meiner 2. CI-OP Tinnitus, dies meist bei Stress oder wenn ich zu lange Musik gehört habe oder ähnliches. Ich möchte damit sagen, dass es nicht bei jedem auftreten muss. Es kann, muss aber nicht.

  • Damit reche ich und deswegen mache ich die Implantation ja auf dem schlechten Ohr. Aber es hat eben bereits die Ärztin gesagt, dass EAS Sinn macht und dass Sie das versuchen würden. Die Ärztin hat da ja mehr Erfahrung als jeder hier im Forum, daher vertraue ich mal darauf, dass sie schon weiß, was sie sagt.

    Letztlich "hänge" ich auch nicht so am Restgehör auf der Seite, wichtig ist mir, dass mein Sprachverstehen endlich mal Fortschritte macht.


    Vielen Dank schon mal für eure Antworten, die haben mir wirklich sehr weiter geholfen.

    Advanced Bionics Marvel rechts, implantiert Februar 2021 und Juli 2023 an der Uniklinik Freiburg

  • wichtig ist mir, dass mein Sprachverstehen endlich mal Fortschritte macht

    Das ist die beste Einstellung, die du haben kannst! Und dann klappt das auch. Nur halt nicht von heute auf morgen.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Die Ansicht nicht an Restgehör festzuhalten ist gut. Dann kann das EAS als Bonus für die Versorgung angesehen werden. Finde ich gut.
    EAS ist aber kein CI + Hörgerät. Auf die Fahrzeugtechnik bezogen eher ein PlugIn Hybrid.

  • Ok, das hilft mir schon mal sehr weiter, danke! Ich dachte immer, die meisten Implantierten hören eben auf einem Ohr garnichts mehr. Das es häufiger vorkommt, dass man noch relativ viel hört, aber nichts mehr versteht, war mir nicht ganz klar. Die Sache mit den Synapsen werde ich nochmal genau nachfragen, das habe ich mir in der Kürze der Zeit nicht richtig merken können, aber Sie meinte auf jeden Fall, dass das CI die einzige Möglichkeit ist.

    Bei mir soll auf jeden Fall EAS gemacht werden um das natürliche Hören zu erhalten, wenn das eben klappt. Mir ist klar, dass es keine Garantie gibt.

    Würde mir helfen, wenn sich hier ein paar Leute melden, die auch EAS haben und mir sagen könnten wie gut sie mit dem CI klarkommen. Ich kenne ehrlich gesagt keinen einzigen C-Träger, der auch EAS hat, d.h. CI + Hörgerät in einem. Warum ist das so selten?

    Mir ist völlig klar, dass das CI nicht sofort hilft sondern viel TRaining nötig ist. Aber es ist die einzige Hoffnung wieder besser zu verstehen! Und dann kann ich da auch aktiv drauf einwirken. Mit dem HG versauere ich nur in sozialer Isolation. Insofern kann es bei mir nur besser werden.

    Es war bei mir ein sehr langer Weg zur Entscheidung mit dem CI, weil ich eben noch relativ viel höre und einen Grenzfall darstelle.Nk

    Hallo miraculix

    Ich trage Zeit 2019 ein EAS (Modell Medel Sonnet 1 EAS)

    Bei mir wurde 2011 implantiert in Mannheim und ich habe auch bis 2019 Standard Prozessor getragen.

    Das EAS ist soweit gut weil das Sprachverstehen ist besser besonderes im Störschall und auch Musik hören . Das biologische Gehör kann besser differenzieren als das ci.

    Der neurobiologische Grund des Unterschiedes zwischen hören und Verstehen ist das deine Hörrinde im Gehirn nicht mehr richtig zu orten kann. Das Beispiel: du erklärst was einem Hund aber der hört dich aber versteht dich nicht! !

    Gruß Joachim

  • Hallo Miraculix,

    Du scheinst was nicht richtig verstanden zu haben. Ich vermute mal ins Blaue, dass Du eine ganz normale Schallempfindungsschwerhörigkeit mit Hochtonsteilanfall hast: Das erklärt, dass Du zwar hörst, aber nichts verstehst, weil Dir einfach etliche Frequenzen fehlen. Dann würde auch ein EAS Sinn machen.

    Beim EAS von MedEL und Cochlear wird eine kürzere Elektrode als die Standardlängen genommen, bei AB m.W nicht. Allerdings ist dei Elektrode von AB von Haus aus schon etwas kürzer als bei den anderen Herstellern.

    Auch wenn das Tieftongehör während oder kurz nach der OP verschwindet, wirst Du nicht neu operiert. Das CI wird einfach umprogrammiert. Das bedeutet, dass Dann ein tiefer Ton die Hönerven an einer Stelle reizt, die von der Natur her eigentlich nicht für einen tiefen Ton vorgesehen ist. Das trifft in einem mehr oder weniger großen Ausmaß auf jedes CI zu. Deswegen nehmen CI-Neulinge das CI anfangs auch als hoch, schrill, klingelig wahr. Das Gehirn vollbringt da aber eine gewaltige Anpassleistung und justiert die Wahrnehmung wieder dahin, dass man bei einem tiefen Ton auch wieder einen tiefen Ton empfindet.

    (Unter uns gesagt, ganz tiefe Töne kann man mit CI nicht wahrnehmen, das merkt man v.a. wenn man auf der Gegenseite ein vergleichsweise gutes natürliches Tieftongehör noch hat)

  • Hallo Miraculix,

    Du scheinst was nicht richtig verstanden zu haben. Ich vermute mal ins Blaue, dass Du eine ganz normale Schallempfindungsschwerhörigkeit mit Hochtonsteilanfall hast: Das erklärt, dass Du zwar hörst, aber nichts verstehst, weil Dir einfach etliche Frequenzen fehlen. Dann würde auch ein EAS Sinn machen.

    Beim EAS von MedEL und Cochlear wird eine kürzere Elektrode als die Standardlängen genommen, bei AB m.W nicht. Allerdings ist dei Elektrode von AB von Haus aus schon etwas kürzer als bei den anderen Herstellern.

    Auch wenn das Tieftongehör während oder kurz nach der OP verschwindet, wirst Du nicht neu operiert. Das CI wird einfach umprogrammiert. Das bedeutet, dass Dann ein tiefer Ton die Hönerven an einer Stelle reizt, die von der Natur her eigentlich nicht für einen tiefen Ton vorgesehen ist. Das trifft in einem mehr oder weniger großen Ausmaß auf jedes CI zu. Deswegen nehmen CI-Neulinge das CI anfangs auch als hoch, schrill, klingelig wahr. Das Gehirn vollbringt da aber eine gewaltige Anpassleistung und justiert die Wahrnehmung wieder dahin, dass man bei einem tiefen Ton auch wieder einen tiefen Ton empfindet.

    (Unter uns gesagt, ganz tiefe Töne kann man mit CI nicht wahrnehmen, das merkt man v.a. wenn man auf der Gegenseite ein vergleichsweise gutes natürliches Tieftongehör noch hat)

    So ist das bei mir auch. Ich bin der Meinung wenn ein EAS geht dann soll man es machen. Es lohnt sind ganz klar! !

    Gruß Joachim