Tipps für den Umgang mit OP-Ängsten

  • Hi JochenPankow,

    ich stell mir das an deiner Situation wirklich unglaublich schwierig vor, sich für solch eine OP zu entscheiden, wenn einem die Ärzte vorher nicht mal positive Prognosen geben können. Ist vielleicht auch etwas, das ich mir vor Augen halten sollte, dass die Aussichten – zumindest was das Hören angeht – wohl wirklich gut sind ...

    Hallo Anne,

    in meiner doch speziellen Situation aufgrund der neurologischen Grunderkrankung habe ich von der Empfehlung zum CI bis zu ersten Implantation am linken Ohr 12 Jahre verstreichen lassen, bis es eben nicht mehr ging. Hören wirst Du mit dem Ci mit Sicherheit was; nur bei der Entwicklung eines freien Sprachverstehen hielt man sich damals - noch andere Klinik - zurück. Was die Entwicklung des freien Sprachverstehen anbelangt, so tickt jeder nun mal anders. Es kommt hier auch auf die mentale Bereitschaft des Einzelnen an, regelmäßiges Training zu wollen und auch durchzuführen.

    In Deiner Situation würde ich mal die Frage aufwerfen, was hast Du noch auf diesem Ohr zu verlieren? Eigentlich nichts, oder...?!

    Es war gut so, dass ich voll schlafend gelegt wurde bei beiden Implantationen! Ich kenne noch die Zeiten, wo ich in den frühen 1970ern noch mit Äther und Chloroform in einem kleinen Krankenhaus narkotisiert wurde. Eine Lokal-Anästhesie würde ich nur kleineren Operationen machen lassen oder wenn ich zu alt (70 +) bin wegen erhöhter Voll-Narkose-Risiken

  • Also wenn ich 70+ bin, dann ist genau die Zeit, wo meine Implantate 30 Jahre alt sind, so lange in etwa sollen sie ja halten.

    Dann müssen Neue rein.

    Das ist bei mir gar nicht mehr so lange.

    Wieso soll es da riskanter sein bei Vollnarkose ?

    Ich lass mich garantiert nicht mehr örtlich betäubt operieren.

    Einmal editiert, zuletzt von bestager (20. Dezember 2020 um 09:33)

  • Hallo Anne,

    in meiner doch speziellen Situation aufgrund der neurologischen Grunderkrankung habe ich von der Empfehlung zum CI bis zu ersten Implantation am linken Ohr 12 Jahre verstreichen lassen, bis es eben nicht mehr ging. Hören wirst Du mit dem Ci mit Sicherheit was; nur bei der Entwicklung eines freien Sprachverstehen hielt man sich damals - noch andere Klinik - zurück. Was die Entwicklung des freien Sprachverstehen anbelangt, so tickt jeder nun mal anders. Es kommt hier auch auf die mentale Bereitschaft des Einzelnen an, regelmäßiges Training zu wollen und auch durchzuführen.

    In Deiner Situation würde ich mal die Frage aufwerfen, was hast Du noch auf diesem Ohr zu verlieren? Eigentlich nichts, oder...?!

    Es war gut so, dass ich voll schlafend gelegt wurde bei beiden Implantationen! Ich kenne noch die Zeiten, wo ich in den frühen 1970ern noch mit Äther und Chloroform in einem kleinen Krankenhaus narkotisiert wurde. Eine Lokal-Anästhesie würde ich nur kleineren Operationen machen lassen oder wenn ich zu alt (70 +) bin wegen erhöhter Voll-Narkose-Risiken

    Hallo und einen schönen vierten Advent!

    Ich denke auf jeden Fall, dass es sinnvoll ist, mit einer CI-OP zu warten, bis es nicht mehr anders geht. Ein unnötiges Risiko muss man ja nun doch nicht eingehen. Auf jeden Fall hast du recht, dass ich rechts nichts mehr zu verlieren habe (gibt ja zB auch viele mit Restgehör), nur an dem Punkt kamen bei mir dann die Ängste bzgl. anderer Nebenwirkungen (Geschmacksnerv o. ä.) auf, sodass ich auf einmal dieses "es geht noch schlimmer" im Kopf hatte. Aber das hat sich inzwischen zum Glück einigermaßen gelegt, auch weil ich spontan noch mal mit einem CI-Arzt darüber sprechen konnte - und auch wegen euren ganzen Tipps. Danke @all!:)

    Eine Lokale Anästhesie würde ich bei einer Kopf-OP niemals mitmachen, genau wie du JochenPankow. Allein bei der Vorstellung gruselts mich =O

    __________________________________________

    Links: mittelgradige Schwerhörigkeit; ReSound-HG

    Rechts: Otosklerose; Ertaubung 02/2020; 1. CI-OP: 28.04.2021; Reimplantation: 11.08.2021 (beides Cochlear)

  • Eine örtliche Betäubung könnte ich mir bei mir auch nicht vorstellen, selbst wenn man da etwas zum Schlafen bekommt. Die Verträglichkeit könnte ja vielleicht besser sein. Aber prinzipiell käme das für mich nicht in Frage.

    Rechts ME DEL Mi1250Synchrony2 Flex28 Sonnet2 Implantation 24.06.2020, EA 22.07.2020 erfolgreich

    Links HG Signia Pure NX 13 seit Juni 2019

    • Offizieller Beitrag

    Es ist richtig das man sich Infomiert aber ich denke irgendwann kommt der Punkt wo msn soviele Infos hat und auch negative Berichte ( die ja auch richtig sind das es diese gibt) das man aufhören sollte den irgendwann ist genug. Ich glaube das sich manche ängste auch verstärken können durch viele Infos und Erfahrungsberichte.

    Die Op ist auf dem Weg zum hören das kürzeste Stück. Klar sollte der Operateur Erfahrung haben aber die Nachsorge ist mega wichtig, die sollte zu einem passen, es gibt ja verschiedene Konzepte der verschiedene Klinken, da sollte man schauen wie das aussieht. Sind CI-Techniker vorort oder kommen die immer von Firmen usw...

    Was ich noch Vergessen habe. Ich kenn deinen jetzigen Stand nicht also wie weit die Kranlheit vorgeschritten ist den, die Verknöcherung kann irgendwann auch auf das Innenohr übergreifen und somit ist irgendwann auch kein Platz mehr für die Elektorde mehr. Ich will dir keine Angst machen oder dich zur Op drängen. Das problem ist halt das keiner vorher weiß wann das alles passieren wird und in welchem Zeitraum.

    MedEl Synchrony -Sonnet CI 30.9.2014
    EA 27.10.2014
    links. Cochlear 512 10.11.2010
    EA 6.12.2010
    re-implantation 9.5.2011
    EA 14.6.2011

  • Wenn es bei rechts mal schlechter bis nichts mehr hören wird, dann hält mich nichts mehr ab für eine OP. Die Gefahr einer beginnenden Verkümmerung ist immer vorhanden. In der Schnecke ist dann alles tot.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Es ist richtig das man sich Infomiert aber ich denke irgendwann kommt der Punkt wo msn soviele Infos hat und auch negative Berichte ( die ja auch richtig sind das es diese gibt) das man aufhören sollte den irgendwann ist genug. Ich glaube das sich manche ängste auch verstärken können durch viele Infos und Erfahrungsberichte.

    Die Op ist auf dem Weg zum hören das kürzeste Stück. Klar sollte der Operateur Erfahrung haben aber die Nachsorge ist mega wichtig, die sollte zu einem passen, es gibt ja verschiedene Konzepte der verschiedene Klinken, da sollte man schauen wie das aussieht. Sind CI-Techniker vorort oder kommen die immer von Firmen usw...

    Was ich noch Vergessen habe. Ich kenn deinen jetzigen Stand nicht also wie weit die Kranlheit vorgeschritten ist den, die Verknöcherung kann irgendwann auch auf das Innenohr übergreifen und somit ist irgendwann auch kein Platz mehr für die Elektorde mehr. Ich will dir keine Angst machen oder dich zur Op drängen. Das problem ist halt das keiner vorher weiß wann das alles passieren wird und in welchem Zeitraum.

    Hi Franzi,

    ich sehe das absolut wie du: Irgendwann sind die ganzen Informationen nur noch verwirrend und nicht mehr hilfreich, und dann verstärken sie auch die Ängste irgendwie, je mehr negative Berichte man hört. Für mich war der Austausch hier noch mal echt hilfreich, weil es mir ein paar neue Anhaltspunkte gegeben hat, vor allem was die Klinik und Nachsorgekonzepte angeht.

    Meine Otosklerose ist zum Glück nicht weit fortgeschritten (bin ja auch noch eher jung). Ich habe vor der Stapes-OP auf dem rechten Ohr noch recht gut gehört (ca 60 % Verständnis). Beim CT und MRT gab es meines Wissens nach keine Indizien dafür, dass das Innenohr schon betroffen ist. Ist für mich aber trotzdem kein Grund, noch zu warten. Ich will ja auch endlich wieder was hören rechts ^^

    Liebe Grüße

    __________________________________________

    Links: mittelgradige Schwerhörigkeit; ReSound-HG

    Rechts: Otosklerose; Ertaubung 02/2020; 1. CI-OP: 28.04.2021; Reimplantation: 11.08.2021 (beides Cochlear)

  • ... Irgendwann sind die ganzen Informationen nur noch verwirrend und nicht mehr hilfreich, und dann verstärken sie auch die Ängste irgendwie, je mehr negative Berichte man hört. Für mich war der Austausch hier noch mal echt hilfreich, weil es mir ein paar neue Anhaltspunkte gegeben hat, vor allem was die Klinik und Nachsorgekonzepte angeht.

    ...

    Hallo zusammen,

    Weihnachten ist (fast) vorbei, nun, nach all den Märchen-, Historien- und Liebesfilmen mit UT oder Gebärdensprachunterstützung und kurz vor dem (vielleicht vorletzten) Traumschiff (aufgrund der nicht verabschiedeten Rundfunkbeitragserhöhung) etwas aus dem wahren Leben, das manches erklärt und so evtl. helfen kann, mit OP-Ängsten besser umgehen zu können:

    Expertentalk - Der perfekte Weg zum Cochlea Implantat - YouTube

    Wünsche Euch allen eine gute Rückkehr in den (Corona)Alltag

    Goes

  • Hallo zusammen,

    Weihnachten ist (fast) vorbei, nun, nach all den Märchen-, Historien- und Liebesfilmen mit UT oder Gebärdensprachunterstützung und kurz vor dem (vielleicht vorletzten) Traumschiff (aufgrund der nicht verabschiedeten Rundfunkbeitragserhöhung) etwas aus dem wahren Leben, das manches erklärt und so evtl. helfen kann, mit OP-Ängsten besser umgehen zu können:

    Expertentalk - Der perfekte Weg zum Cochlea Implantat - YouTube

    Wünsche Euch allen eine gute Rückkehr in den (Corona)Alltag

    Goes

    Hi Goes,

    danke dir für den Hinweis und den Link. Werde mir das Video demnächst ganz in Ruhe mal anschauen.:)

    Liebe Grüße und allen vorab einen guten Rutsch!

    __________________________________________

    Links: mittelgradige Schwerhörigkeit; ReSound-HG

    Rechts: Otosklerose; Ertaubung 02/2020; 1. CI-OP: 28.04.2021; Reimplantation: 11.08.2021 (beides Cochlear)

  • Ich glaube dass gegen OP-Angst am besten ein Gespräch mit dem Chirurgenteam hilft. In erster Linie der Chirurg aber eben auch der Anästhesist. Die sollten sich genug Zeit nehmen und alle Fragen beantworten. Notfalls kann man die OP immer noch absagen-auch am OP-Tag selbst. Ich kenne im privaten Bereich jemanden, wo am OP-Tag Zweifel aufkamen. War kein Problem in dem Fall.

    Das Gefühl muss stimmen, man muss sich sicher fühlen und dem Team vertrauen. Dann kann man auch mit Zuversicht in die OP gehen.

    rechts AB HiRes Ultra 3D mit HiFocus MS Elektrode

    links Phonak Naida Link

  • Hallo zusammen !

    Gegen OP Angst hilft:

    1. Sich in eine Klinik zu begeben, zu dieser man Vertrauen hat.

    Dort sich dem Team anvertrauen, und alle Ängste und Sorgen zu besprechen.

    2. Ein Austausch mit Leuten, die die OP schon hinter sich haben, z.B. in einer Selbsthilfegruppe.

    3. Der Link, den Goes einige Posts vorher schon eingestellt hat. Ich fand ihn sehr interssant.

    Ich selbst wurde im Juni implantiert, Angst in dem Sinne hatte ich nicht, da ich ausreichend informiert war und wusste was auf mich zukam. Zudem fühlte ich mich in der implantierenden Klinik gut aufgehoben. Das sollte das A und O sein.

    In diesem Sinne einen schönen Abend.

    Gruß Elke

    Rechts ME DEL Mi1250Synchrony2 Flex28 Sonnet2 Implantation 24.06.2020, EA 22.07.2020 erfolgreich

    Links HG Signia Pure NX 13 seit Juni 2019

  • Hi Elke,

    ich bin nach wie vor sehr froh über diesen Austausch, vor allem weil ich so auch noch mal den Aspekt "Klinikwahl" abgewogen/hinterfragt habe. Ich stimme dir, Elkeline54, also in allen Punkten zu! Dank @Goes und meinem Hörgeräteakustiker konnte ich tatsächlich auch mit der Klinik in Mannheim bzw. dem behandelnden Arzt dort mal sprechen. Das hat mir wirklich geholfen, besonders im Hinblick auf etwaige Risiken. Und es hat mir gezeigt, dass ich mich bei meiner Klinik in Mainz wohl nicht zu 100 % aufgehoben gefühlt habe – Ich will damit nicht sagen, dass es hier schlecht ist, mein Eindruck ist lediglich, dass es anderswo besser ist, und bei dieser Sache ist mir das "sich-aufgehoben-Fühlen" dann doch sehr wichtig. (Es geht hier natürlich auch nur um die HNO-Abteilung. In anderen Abteilungen, in denen ich hier mal war, habe ich für mich bessere Erfahrungen gemacht.) Und insofern habt ihr auch alle Recht damit, dass die Klinikwahl etwas ist, das jeder für sich entscheidet. Es gibt sicher auch viele, die in Mainz total zufrieden sind. Ich für meinen Teil werde mich auf jeden Fall in Mannheim mal vorstellen und ggf. noch die Klinik wechseln, wenn sich auch das live-Gespräch besser anfühlt als bisher in Mainz.

    Allen, die zu diesem Beitrag etwas geschrieben hatten: Vielen Dank noch mal. Ihr ward mir eine echt große Hilfe!:)

    Ansonsten allen ein frohes neues Jahr und liebe Grüße!

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    Links: mittelgradige Schwerhörigkeit; ReSound-HG

    Rechts: Otosklerose; Ertaubung 02/2020; 1. CI-OP: 28.04.2021; Reimplantation: 11.08.2021 (beides Cochlear)