Grüße aus Niederbayern!

  • Liebe Blechohren,

    wie so viele vor mir habe ich im letzten halben Jahr immer mal wieder mitgelesen, aber noch nicht die Energie gefunden, mich einzubringen.

    Ich bin 39, aus Passau, zwei kleine Kinder, Frau und Hund, eigentlich ein recht idyllisches Leben bis zum 03.05.2020.

    Bei handwerklichen Arbeiten rund um´s Haus wurde mir plötzlich schwindlig , ich brach zusammen und auf 10 Sekunden war mein rechtes Ohr taub - und ist es leider bis heute geblieben.

    Ab in die HNO - Klinik Straubing, Tympanoskopie. Hier wurde eine Ruptur der ovalen Fenstermembran festgestellt.

    Bei diesem Klinikaufenthalt bin ich auch auf dieser Seite gelandet, da ich (wie bestimmt auch schon viele vor mir) wissen wollte:

    Wie fühlt sich das für andere an? Ist das normal? Ist es bei mir anders?

    Ich habe hier viele Erfahrungsberichte gelesen und gerade am Anfang viel Kraft daraus gezogen weil ich nun wusste, dass es anderen genau so oder noch schlimmer geht.

    Ich bin selbständig und habe ein ruhiges Büro, daher kann ich meinen Arbeitsalltag mit einer ruhigen Umgebung ausstatten.

    Jedoch ist bis heute leider überhaupt nichts auf dem rechten Ohr zurückgekommen, daher stehe nun auch ich vor der Gretchenfrage:

    CI oder nicht?

    Im Moment teste ich eine Cross-Versorgung, welche mich in keinster Weise befriedigt. Es gibt Situationen, in denen sie hilft, aber zumeist stört mich einfach nur der mechanische Klang auf meinem gesunden Ohr .

    Jetzt habe ich mich entschlossen, auf jeden Fall die nötigen Voruntersuchungen zum CI machen zu lassen, da ich die vermeintliche Chance auf Wunderheilung dem nicht im Wege stehen lassen möchte.

    Gerade die vielen Berichte hier, welche von den Höreindrücken nach der Entscheidungsfindung erzählt haben, haben mich in diesem Entschluss bestärkt.

    Zur Voruntersuchung werde ich mich demnächst an die Uni-Klinik Regensburg begeben. Zum einen ist das dortige CI Zentrum das erfahrenste in Bayern, zum anderen spielt natürlich auch die räumliche Nähe eine Rolle. München wäre zwar auch in Schlagdistanz, jedoch wäre die Nachsorge (nach Regensburg) an der Kooperations-Klinik in Straubing und die dortige HNO-Klinik hat mich im Mai schon überzeugt : Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.

    Ich freue mich über regen zukünftigen Austausch hier und bin sehr dankbar, dass ich von so vielen Erfahrungen und Anregungen profitieren durfte.

    Vielen Dank dafür!

    lg Dominik

  • Lieber Dominik,

    herzlich willkommen hier im Forum. Ich bin auch erst seit September dabei und nicht implantiert, bin sozusagen auch auf dem Weg dorthin :). Auch ich bin sehr dankbar auf dieses Forum gestoßen zu sein. Ich wünsche Dir viel Freude hier.

    Liebe Grüße!

    Mia007

  • Lieber Dominik,

    Herzlich Willkommen hier bei uns! Ich bin auch aus Passau. Hätte ich jetzt nicht gedacht, hier in diesem Forum auf jemanden zu stoßen, der auch aus Passau kommt. ;)

    Darf ich fragen, warum du sagst, dass das CI-Zentrum Regensburg zu den Erfahrensten in Bayern zählt? Ich selber wurde in München im Rechts der Isar mit dem 2. CI implantiert (2018). Ich war auch schon mal im Klinikum Regensburg, wegen meiner langanhaltenden Probleme mit dem 1. CI (implantiert 2001). Dort aber wegen Meinungseinholung und leider hat man sich für mich und meine Mutter dort nicht so die Zeit genommen, was meine Probleme betraf zwecks Lösung und so. Da hieß es dann nur, gleich das 2. Ohr implantieren und was mit dem 1. CI-Ohr gewesen wäre, schien denen egal zu sein so mein Eindruck. Das war aber auch ein Arzt, der dies sagte. Keine Sorge, ich möchte dir damit jetzt keine Angst machen oder so. Die Nachsorge in Regensburg ist sicherlich gut!


    Ich wünsche dir jedenfalls noch viel Freude hier im Forum! :)


    Liebe Grüße ReCI

  • Hallo Dominik,

    auch von mir aus dem Rheinland ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Ein CI wird dir sicherlich einiges an Hören wieder zurückbringen - sei jedoch auf einen langen Weg gefasst, da das Hören mit dem CI quasi neu erlernt werden muss. Dein großer Vorteil ist, dass du auf dem nun leider ertaubten Ohr "normal" gehört hast und dein Gehirn weißt, was Hören ist und wie es geht.

    Dennoch wird auch hier das Zauberwort "Geduld" sein...

    Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung und alles Gute.

    VG

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Liebe ReCI ,

    Du schriebst:

    " .......Das war aber auch ein Arzt, der dies sagte. Keine Sorge, ich möchte dir damit jetzt keine Angst machen oder so. Die Nachsorge in Regensburg ist sicherlich gut!"

    Finde ich total wertvoll auch das zu berichten, was man / Du / ich / wir negativ erlebt haben. Es geht ja auch um was, wenn irgendwie möglich sollten wir uns in beste Hände begeben:!: Auch wenn das natürlich auch keine Garantie ist.

    Liebe Grüße!

    Mia007

  • Huhu,

    das ist ja witzig, klein ist die Welt ^^

    Ich habe mich da vielleicht ungenau ausgedrückt, es ist das älteste spezialisierte CI Zentrum (inkl Reha Zentrum) in Bayern,

    was mich hoffen lässt, dass das notwendige medizinische know-how für die Transplantation vorhanden ist. Zudem hat ein guter Freund von mir (HNO - Arzt) mehrere Jahre dort gearbeitet und so konnte ich vorab schon Kontakte knüpfen.

    Mit empathiearmen Ärzten hatte hier wohl jeder von uns in seinem Leben schon seine Erfahrungen und kann ein Lied davon singen, daher werde ich es mir wohl live ansehen müssen, um mir ein Urteil zu bilden :)

    Ich würde mich, wie ja auch du, nicht von einem Arzt operieren lassen, mit dem ich nicht kann (na gut, vielleicht bei einem eingewachsenen Zehennagel, aber bei einem CI?) und der nicht ausreichend auf mich und mein Problem eingeht.

    Das Reha - Klinikum in Straubing und dessen Team konnte ich im Mai schon kennenlernen und die Leute fand ich sehr sympathisch und man hat sich nebenher viel Zeit genommen, obwohl ich nur "Besucher" war.

    SaSel

    Wahrscheinlich ist es so wie mit Kindern: Als ich noch keine hatte, hatte ich einen genauen Plan, wie mein zukünftiges Leben mit Kindern aussehen würde und wie ich alles regle und deichsle. Hinterher kam dann eh alles anders und heute weiß ich, dass ich es mir einfach nicht vorstellen konnte, wie es sein würde. In der Zeit nach dem Hörverlust habe ich 16-18 Std am Tag geschlafen vor Erschöpfung, würdest du aus deiner Erfahrung schätzen, dass es mindestens genau so hart wird, wenn das Gehirn wieder Reize empfängt?

    lg Dominik

  • Guten Morgen lieber Namensvetter!

    Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich wurde und werde in München in Großhadern operiert. Das ist neben Rechts-der-Isar für mich die nächstgelegene. Es ist richtig, dass einem die Klinik sympathisch sein muss und das Rehakonzept zusagt. Am meisten Erfahrung haben allerdings nicht die ältesten Kliniken, sondern die größten. Hannover ist bei CI Implantierungen mit deutlichem Abstand die größte. In Bayern sind das die beiden Unikliniken in München. Aber auch andere bringen viel Erfahrung mit, weil das Personal durchaus auch Kliniken wechselt.

    Was den Schlafbedarf betrifft:

    Meiner hat sich nach der Erstanpassung verringert, weil es für meinen Kopf praktisch sofort eine Erleichterung war. Allerdings war und bin ich immer schon hochgradig schwerhörig, ich hab also eine andere Ausgangssituation als SSDler (einseitig Ertaubte). Diesen Unterschied musst du beim Lesen von Erfahrungsberichten unbedingt berücksichtigen!

    Beim Wiedererlernen des Hörens hast du anders als ich immer das gute Ohr zum Vergleich, was dann eher mal deprimierend sein kann, weil es immer besser klingen wird als das CI. Wenn man sich dies von Anfang an bewusst macht, dürfte die Enttäuschung geringer und der allmähliche Erfolg größer sein.

    Hier gibt es ja auch SSDler, vielleicht berichtet ja noch jemand.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • ...

    Wahrscheinlich ist es so wie mit Kindern: Als ich noch keine hatte, hatte ich einen genauen Plan, wie mein zukünftiges Leben mit Kindern aussehen würde und wie ich alles regle und deichsle. Hinterher kam dann eh alles anders und heute weiß ich, dass ich es mir einfach nicht vorstellen konnte, wie es sein würde. In der Zeit nach dem Hörverlust habe ich 16-18 Std am Tag geschlafen vor Erschöpfung, würdest du aus deiner Erfahrung schätzen, dass es mindestens genau so hart wird, wenn das Gehirn wieder Reize empfängt?

    lg Dominik

    Lieber Dominik,

    du sprichst mir aus der Seele.

    Erschöpfung und erhöhter Schlafbedarf aufgrund der Hörschädigung kenne ich ebenfalls nur zu gut.

    Meine Geschichte ist noch etwas komplizierter als deine. Ich trug 15 Jahre Hörgeräte, bevor ich 2019 zunächst links einen Hörsturz hatte und ertaubte. Also hörte ich nur noch rechts und mit Hörgerät, was zwar anstrengend war, aber irgendwie auch gut funktionierte, weil ich damals Unterstützung durch meine Partnerin hatte. Acht Monate später, ich wurde zwischenzeitlich implantiert, zwei Wochen nach der Erstanpassung, bekam ich zudem rechts einen Hörsturz und ertaubte auch auf der Seite. Seitdem höre nur links mit CI. Auch das geht. Nach der Trennung von der Partnerin fiel ich allerdings in ein Loch und kann dir beipflichten, dass das persönliche Umfeld und Unterstützer weitaus wichtiger sind als alle medizinischen Hilfsmittel, ohne vergessen zu wollen, dass das CI eine wunderbare Erfindung darstellt und ich sehr dankbar bin, dass es dies gibt.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du den Operateur und die Techniker, Audiologen und Logopäden findest, die dir sympathisch sind und die ihr Handwerk verstehen und dass du weiterhin in der Familie Halt und Verständnis findest:thumbup:. Dann klappt auch alles andere wie von selbst.

    Ich bin im Nachhinein sehr dankbar, in der Zeit der Ertaubung diesen Halt gefunden zu haben und in meiner Partnerin ein Vorbild.

    Alles Gute

    Goes

    Bemerkenswerte Anekdote am Rande: als ich damals meine Partnerin zum Hörtraining begleitete (sie trägt zwei CIs), war ich so erschöpft, dass ich neben ihr einschlief, während die Logopädin mit ihr übte. Das nennt sich wohl Vertrauen;)

  • Hallo Dominik,

    leider kann ich dir deine Frage nicht abschließend beantworten, da es einen Unterschied macht, ob man normalhörend war und zum Glück auf dem anderen Ohr noch normalhörend ist, oder ob man sein Leben lang hochgradig bzw. an Taubheit grenzend schwerhörig war und nie "normal" gehört hat.

    Mir geht es heute noch so, dass ich nach einer Hörbelastung einfach nur müde bin und nichts mehr hören möchte - da nehme ich mir im Idealfall eine Hörpause und nehme "die Technik vom Kopf" um meine Ressourcen wieder aufzufüllen. Das klappt mal mehr, mal weniger und ist insbesondere bei einem Vollzeitjob mit Abendterminen (Dienstbesprechungen) leider oftmals schwierig.

    Möglicherweise wirst du erstmal müde und erschöpft sein; daher sollte es mit dem Hörtraining nach der EA auch nicht übertrieben werden - leichter gesagt wie getan;).

    Solltest du dich für ein CI entscheiden, wirst du ganz bestimmt deinen eigenen individuellen Weg gehen:thumbup:.

    VG

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Aus meiner Erfahrung als SSDlerin: Es bleiben Anstrengungen, aber der Tag ist bei Weitem nicht mehr so ermüdend wie mit nur einem Ohr. Der Weg bis zum Hören erfordert allerdings auch Zeit und ist anstrengend, aber es ist m.E. eine andere Anstrengung, weil man ein Ziel hat und - hoffentlich - ja auch Fortschritte macht.

    Das Gefühl ist für mich ein ganz anderes, weil die andere Seite wieder „da“ ist.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Hallo Dominik,

    positiv muss man klarstellen bei dir, dass du bisher normal gehört hast. Deshalb ist auch die Wahrscheinichkeit groß, dass es mit dem CI auch gut klappt. So jedenfalls bei mir. Aber wie gesagt, kann, muss nicht. Und meinen Operator kannte ich nicht, hat trotzdem einen sehr guten Job gemacht bei mir (MHH).

    gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Herzlich Willkommen

    Ich bin auch einseitig ertaubt, allerdings in meiner Kindheit und konnte mich erst 30 jähre später implantieren lassen. Für mich war es nach der Erstanpassung sehr anstrengend, ich hätte eigentlich normal weiterarbeiten sollen ab dem nächsten Tag und Zuhause wartete auch noch die Familie mit den Kindern auf mich... also auch nichts von Erholung.
    Ich rate jedem, dass er oder sie gut auf sich Acht gibt nach der Erstanpassung und am besten schaut ob man sich noch krank schreiben lassen kann bis man so weit ist, dass man nicht jeden Abend total ko ins Bett fällt. Ich fand die Phase nach der Erstanpassung sehr, sehr anstrengend vor allem in Kombination mit dem normalen Berufsalltag, das war hörtechnisch für mich eine Überforderung.

    Ich habe alles getestet, zum Teil jahrzehntelang, sprich CROS und auch ein BAHA. Ans Ci kommt aber nichts heran und man kann mit keiner anderen Hilfe wieder richtig stereo hören wie mit dem Ci. Ich würde es auch sofort wieder machen, es war und ist für mich ein totaler Gewinn, fast wie ein Lotto-Sechser!

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Ich steige hier mal ein!

    Ich lese hier in diesem Thema sehr viele wertvollen Beiträge!

    Gerade von betroffenen einseitigen CI-Trägern möchte ich gerne mal vieles erfahren bzw. fragen.

    Z.B.

    - ist es überhaupt möglich, via CI das kaputte Ohr akustisch an das gesunde "Ohr" angleichen zu können?

    - inwieweit kann ein gesundes Ohr einem wirklich sagen, dass mit CI am anderen Ohr etwas akustisch nicht stimmt?

    (d.h. der Audiologe hat nicht richtig gemacht...)

    Unabhängig von allem... Wichtig es ist, dass im OP wirklich ein erfahrener Arzt das implantiert. Da würde ich wirklich auch z.B. und unter anderem auch Freiburg, Frankfurt, Aachen oder Hannover anschauen. Es wird zwar gesagt, dass A in Bayern das meiste hat oder so. Aber was ist das denn in Bezug auf was? Ich selber kam vor 2 Jahren eher auf Freiburg, Aachen, etc. bzgl. Rangfolge an Erfahrungen.

    Mit einem Ohr kann ich da was riskieren. Aber für beiden Ohren?

    Mit anderen Worten möchte ich folgendes sagen:

    - Wähle im Zweifel den besten bzw. die erfahrende Stelle (Klinik)

    - Abgesehen von der direkten Nachsorge im Zusammenhang mit der OP im Klinik, gilt das erstmal nur für die Erfolgskontrolle der OP.

    Bzgl. der Entfernung zu der Klinik und meiner "Gesundheit", ergibt sich für mich die Frage. Erstmal ist eine erfolgreiche CI-OP

    zu erfolgen! Danach auch eine direkte Nachversorge (Wundversorgung, Erstanpassung).

    - Nachhaltig hängt es nur noch für den Rest vor Ort ab, die nach meiner Meinung, vernachlässigt werden kann.

    (Hängt aber ab von den eigenen Fähigkeiten ab....)

    - Vor Ort kann jeder HNO-Arzt dir direkt bzgl. Wundheilung, etc. helfen. Aber.... Rest bzgl. CI???

    - In diesem Sinne, kann ich nur sagen, dass vor Ort kaum ein Arzt gibt, welcher bzgl. CI dir echt weiter helfen kann.

    (Anpassung, Einstellungen, Umprogrammierung, etc....)

    Unter der Voraussetzung, dass medizinisch ein CI korrekt und perfekt bei dir eingesetzt wurde, ist man voll vom fähigen Audiologen abhängig.

    Der Audiologe ist, bis auf wenigen Ausnahmen, generell nicht betroffen. Nicht wie wir.

    Der Audiologe kann gut oder schlecht mit Geräten oder Erfahrungen ausgestattet werden.

    Hmmm... anders gefragt... wie will der Audiologe denn genau wissen, was wirklich richtig ist...?

    In diesem Sinne sage ich mal so, dass für eine BESONDERE EINMALIGE EREIGNIS, die örtliche Lage der Klinik für mich eine SEHR nachrangige Rolle spielt. Für die OP und einige Monate für Nachbetreuung.

    Für mindesten 10 Jahren.

    Nur für das Implantat!

    Denke mal daran!

    Alles andere kann man ja in Ruhe danach lösen.

    Ich wünsche viel Erfolg!

    Bitte bleibe Gesund.

    PS:

    - Solch ein Schaden hat massive Auswirkungen auf kognitive Fähigkeiten im Gehirn.

    - Das Gehirn ist der höchste Energieverbraucher im Körper.

    - Kein Wunder, dass bei der neue akustische oder wiederhergestellte Forderung an Hirn, einem so müde macht...

    3 Mal editiert, zuletzt von dcig4jojo (3. Dezember 2020 um 01:00)

  • Der OP-Ort scheint mir schon wichtig, auch wenn es ein einmaliges Ereignis ist. Dem Operateur muss es gelingen, die richtige Elektrode auszuwählen, sie gut einzuführen, der Spulenort muss gut gewählt sein, es sollen keine Nerven verletzt oder beleidigt werden usw.

    Aber die Nachsorge ist auch wichtig, man sollte also auch mit nicht zu aufwändigen Möglichkeiten seinen Techniker erreichen können, man sollte eine gute Hörrehabilitation machen können usw.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Ich finde dcig4jojo hat hier einige sehr gute Gedankengänge niedergeschrieben und gute Fragen gestellt!

    Ja, das Hirn gleicht es aus, siehe nächstes Zitat. Dies braucht einfach zu Beginn viel Zeit und Energie. Aber nach ein paar Monaten hört sich stereo wirklich stereo an und bei Hören im Raum macht das Hirn keinen grossen Unterschied mehr zwischen CI und normalem Ohr. Dies ist aber sicher auch nicht bei allen gleich rasch der Fall.

    Wenn man mit einem Kopfhörer hört, dann merkt man den Unterschied, resp. bei mir übernimmt dann das gesunde Ohr den Lead und das CI macht fast Pause, ausser ich stelle die Balance beim Kopfhörer so ein, dass mehr aufs CI Ohr kommt, dann ist allerdings das Ganze ein wenig monotoner und blecherner zum anhören. Das CI Ohr hört sich alleine halt nicht so natürlich an wie das gesunde Ohr und vor allem Musik ist mit dem Ci überhaupt kein Genuss, es fehlen viele Tonlagen und tönt wirklich blechig und nicht schön.

    Wenn etwas nicht stimmt:
    Das gibt es schon, z.B. wenn einige Frequenzen zu laut oder dominant sind, dann stört der Ci-Höreindruck den gesamten Höreindruck, z.B. es hallt nach, hohe Töne sind blechig. Ich merke dass relativ rasch und lasse mir dann einen neuen Termin für eine Einstellung geben, weil es sonst noch müder macht und einfach unangenehm ist.
    Mein Ingenieur ist dann froh wenn ich genau sagen kann was stimmt und was eben nicht passt und wo es stört, dann kann er gezielt anders einstellen und reagieren.

    PS:

    - Solch ein Schaden hat massive Auswirkungen auf kognitive Fähigkeiten im Gehirn.

    - Das Gehirn ist der höchste Energieverbraucher im Körper.

    - Kein Wunder, dass bei der neue akustische oder wiederhergestellte Forderung an Hirn, einem so müde macht...

    Die Klinik die operiert ist sicherlich sehr wichtig und vor allem auch der Operateur, er muss viel Erfahrung haben und gut auswählen welche Elektrode er braucht und wie er die einsetzt, man liesst ja immer mal wieder von Fällen wo die Elektrode irgendwo anders gelandet ist als in der Cochlea...

    Die Nachsorge, sprich Einstellungen darf man aber nicht vergessen und sind ebenso wichtig. Zu Beginn hat man ja regelmässig Einstellungen und dann mit der Zeit noch einmal jährlich oder halbjährlich. Wichtig ist, dass diese Person, sprich der Audiologe oder Ingenieur auch viel Erfahrung damit hat oder zumindest ein Team in dem er sich das Wissen holen kann. Ich bin immer sehr skeptisch wenn ich höre, das sich D auch Akustiker CI Einstellungen vornehmen können, ob das wirklich Sinn macht. Es ist nicht einfach ein Ci richtig einzustellen vor allem wenn man noch ein gutes Gegenohr hat.

    Darum sorgfältig auswählen wo man sich operieren lässt und wie die Nachsorge aussieht und wer die macht.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Man sagt aber allgemein und das zu Recht, dass die Nachsorge sehr wichtig ist bei einer CI-Implantation. Denn diese erfolgt ja ein Leben lang. Sicher ist es auch wichtig, dass die OP gut verläuft. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die MHH Hannover die meisten Erfahrungen mit der CI-Implantation haben. Aber heutzutage ist die CI-OP reinste Routine und ich würde echt danach schauen, wie die Nachsorge ist usw. Ob diese für einen stimmig ist usw. ;):)

  • Hallo,

    ich ssehe das auch so, dass die Nachsorge (zumindest fast) genauso wichtig ist wie die OP selbst (wobei OP ERfahrung natürlich auch wichtig ist, ich persönlich würde nicht an eine Klinik gehen, die nur 20-30 CIs im Jahr implantiert und wo evtl. sogar nur 1 Operateur (selbst wenn der von einer großen Klinik kommt und Erfahrung mitbringt) da ist).

    Noch dazu bieten CI-Kliniken unterschiedliche Nachsorgekonzepte an! Da muss man auch schauen, was für einen passt.

    Mit der Entfernung muss man dabei meiner Meinung nach ein Zwischending suchen. Wir wären von Süddeutschland z.B. nie nach Hannover gefahren (trotz der größten Erfahrung dort), fahren zu unserer jetzigen CI-Klinik (die mit der meisten Erfahrung in Süddeutschland) aber über 200 km - immerhin aber noch eine Strecke, die man mit selbst mit dem Zug noch gut an einem Tag hin und her schaffen kann. Das mussten wir bisher in 11 1/2 Jahren nur 2 x machen, da diese Klinik zunächst eine 5 tägige Erstanpassungswoche und dann 2-3 tägige Rehatermine anbietet.

    Für uns war es die absolut richtige Entscheidung! Wir haben dort einen tollen Techniker (seit 11 Jahren nahezu immer den gleichen), aber ich weiß, dass zur Not mehrere weitere Techniker da sind, die übernehmen könnten bzw. bei denen sich "unser" Techniker" Rat holen buw. austauschen könnte, wenn er wirklich mal nicht weiter wüsste.

    Morigan: Ich wünsche dir eine Gute Entscheidung und dann eine gute OP und tolle Hörerfolge! Wenn du an der Klinilk ein gutes Bauchgefühl hast, ist das doch schon ein gutes Zeichen!! 100% Sicherheit gibt es nirgends, selbst beim besten Operateur und den allerbetsen Randbedingungen!

    Viele Grüße

    Katja