CI - ja oder nein, Seminar

  • Solche Seminare sind für Unentschlossene und Zweifler in der Tat sehr zu empfehlen. Ich habe selbst jedoch kein Seminar gebraucht. Bei mir war einfach völlig klar, dass auch mit starken "Power-Hörgeräten" nicht mehr zu gewinnen war.

    So habe ich denn zu dem für mich persönlich aus Sicht meines Neurologen "Sprung ins kalte Wasser" wegen meiner Körperbehinderung gewagt und wurde durch richtige mentale Einstellung und fleißigem Hörtraining mit einer besseren und gehobenen Lebensqualität belohnt. :)

  • Ging mir ähnlich. Ich habe meine Entscheidung pro CI nach dem Motto getroffen: Schlimmer kann es nicht werden… Es war die beste Entscheidung meines Lebens!
    Diese Entscheidungsfindungsseminare (welch ein Wort…😉) sind dennoch eine tolle Sache. Hätte ich vorher davon gewusst, hätte ich sicher eines belegt.

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • Ja, wenn alles gut geht bei der OP usw., dann kann es nicht schlimmer werden.

    Objektive Entscheidungsseminare sind gut, aber wenn ich zur Nachsorge oder Prozessor-Update usw, gehe, wird mir nur erzählt, rechts auch ein CI, rechts auch ein CI usw. usw. Meine Argumente, dass ja auch meine Familie mitleidet, weil dies und das schief gehen kann, interressiert nicht.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Natürlich sollte jeder die Entscheidung für oder gegen ein CI ausschließlich nach reiflicher Überlegung selbst treffen. Ich will hier auch nicht missionieren.

    Von Kleinkindheit an leide ich an einer hochgradigen, an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit, mit progredientem Verlauf. Mit Mitte 50 Jahren hatte die „Sache“ ihren absoluten Höhepunkt erreicht, ich habe nur noch sehr schlecht gehört und gerade im Beruf einen kaum zu bewältigenden Hörstress erfahren. Ich habe mich dann eingehend mit der CI-Thematik befasst, Vor- und Nachteile abgewogen, mich über die Risiken informiert und mich dann für die Implantation zunächst auf einer Seite entschieden. Der Chirurg hatte seine Arbeit super gemacht, mit intensivem Hörtraining trug ich meinen Teil dazu bei. 20 Monate später ließ ich mich auf der anderen Seite implantieren - vom selben Operateur und wieder ohne Probleme.

    CI bilateral: Mi1200 SYNCHRONY (am 19.04.2017 links und am 20.11.2018 rechts), Prozessor: MEDEL - Sonnet1

  • Freut mich für Dich!

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Jesaja 35, 4-6
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  • Für mich gab es keine Alternative zum CI.

    Bis ca. 22 normalhörend.

    Dann pregredient bis zur Ertaubung mit 40+ schwerhörig.

    Bei mir war es nach der zweiten CI Versorgung so, dass ich damit wesentlich schlechter im Störlärm Sprache verstand als noch zuvor mit zumindest einem HG.

    Es reicht schon ein leichter Wind und ich verstehe Sprache nicht mehr, das läßt sich auch nicht rausfiltern, denn dann verstehe ich gar nichts mehr.

    Alle Jahrelange Einstellerrei, Trainings und Rehas haben das auch nicht verbessert.

    Mit Musik kann ich bis heute seit CI nichts mehr anfangen.

    Nach einigen Jahren mit bilateralen CIs bekam ich zunehmend Probleme ,Schmerzen beim Hören damit.

    Abschaltung von Elektroden wegen plötzlichen Kurzschlüssen und den Schmerzen usw.

    Ich bereue meine Entscheidung fürs CI trotzdem nicht, es gibt eben keine Alternative dazu.

    Ich bin mein ganzes Leben, Berufsleben lautsprachlich orientiert gewesen, da ändert sich im Alter auch nichts mehr daran.

    Gerade auf MDR einen Bericht zum CI gesehen.

    Das größte Problem der Implantate ist eindringende Flüssigkeit im laufe der Jahre,

    Wie viele CIs wieder reimplantiert werden müssen, darüber gibt es in Deutschland keine Statistik, aber in der Schweiz.

    Im Film wurde von 7% Ausfallrate gesprochen.

    Wie gesagt, ich bereue es trotzdem nicht, aber man sollte sich auch damit beschäftigen und sich nicht immer nur an den Hörathleten orientieren.

    Denn dieses Verhalten setzt die, bei denen es nicht so toll läuft unter enormen gesellschaftlichen, beruflichen und sozialen Druck.

    3 Mal editiert, zuletzt von bestager (7. Juni 2020 um 09:36)

  • Wer die Möglichkeit hat, ein Entscheidungsfindungs-Seminar zu besuchen, sollte das tun. Es gibt neben der grundsätzlichen Entscheidung für ein CI auch noch die jeweilige persönliche Situation: Wo muss ich besonders gut hören, im Beruf, privat, muss ich viel telefonieren und ähnliches.

    Das alles beeinflusst auch die Herstellerauswahl, wichtig ist ebenso die Nachsorge, auch Techniktips, die das Hören mit dem CI unterstützen , sind dabei ein Thema - aber hierfür gibt es auch Technikseminare, die dann sinnvoll sind, wenn man sich schon etwas mit dem CI eingehört hat.

    Was vor einem Entscheidungsfindungs-Seminar auch als guter Anlaufpunkt dienen kann, sind die CI-Cafés bzw. -Stammtische der Selbsthilfegruppen, hier kann man sich auch - ohne Scheu und Rücksichtnahme darauf, mal etwas nicht gleich zu verstehen - mit Gleichgesinnten und Leuten unterhalten, die schon an einem Entscheidungsfindungs-Seminar teilgenommen haben. Das ist eine gute Vorbereitung hierzu. Und man bekommt im Austausch untereinander ein Gefühl dafür, wie unterschiedlich das Hören mit dem CI sein kann und - sehr wichtig - auch die Hörerfolge sehr individuell sein können in der Zeitdauer, das Hören und Verstehen wieder zu erlangen und mit welcher Qualität so allgemein zu rechnen ist. Hier stimme ich Bestager zu, was seine Aussagen zu den Hörathleten (schönes Wort :)) angeht.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Ja, dazu kommt noch die Werbung der Hersteller. über Risiken und Nebenwirkungen lese ich da nichts.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

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    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

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  • Ja, dazu kommt noch die Werbung der Hersteller. über Risiken und Nebenwirkungen lese ich da nichts.

    Gruß Norbert

    ;)... zumindest bei den CI-Seminaren der CI-Selbsthilfe ist Werbung ausgeschlossen, das dürfen wir auch nicht. Wir können lediglich von den Erfahrungen sprechen., und gerade Risiken und Nebenwirkungen sind schon ein Thema, das angesprochen wird.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.