• Hallo allseits,

    bin 42 und von Kleinkind an rechts hochgradig Schwerhörig und links an taubheits grenzend. Von Anfang an mit HG versorgt. Ging auch 40 Jahre total gut. Besuchte die Regelschule , spreche und höre soweit, also kann mich ganz normal unterhalten. Links höre ich laute Geräusche alle; nur habe ich kein Sprachverstehen. Rechts hingegen ein wenig lauter und höre besser und habe auch Sprachverständnis. Mein Problem mit den Hörstürzen fing 2016 an. Nach 3 Monaten war Ruhe. Bis Mai 2019. Das Unheil nahm seinen Lauf. Das Problem- Ohr links. Das schlechtere Ohr. In meiner Not, habe ich die Uniklinik in Ffm angerufen und dort einen Termin ausgemacht. Bin hin und ja auf beiden Ohren ein CI Kandidat.

    Ich bin ein anderer Mensch geworden durch die Hörstürze und starken Hörminderungen , so ängstlich und ständig unter Strom und zudem in der Ausbildung im 2. Lehrjahr.

    Mein Problem ist die enorme Unsicherheit, was die Hörstürz Serien anbelangt.

    Jeden Morgen bemerke ich eine Besserung des Gehörs. Aber 2 Std später merke ich, dass das Gehör schwindet. Es pfeift sehr laut und hoch. Es folgt ein Druck auf den Ohren, manchmal der ganze Kopf, Nacken krampft, Ohr fühlt sich komplett taub an und wird überempfindlich Hyperakusis dann tot bis zum nächsten Morgen. Ich trau mich fast nie, meine Hörgeräte anzuschalten aus Angst, ich höre die 5 Töne beim anschalten nicht. Meist höre ich es ganz leise. Weiß aber in 2-3 Std wars das, Ohr wieder tot. Angst und Panik erfüllt den Raum. Werd langsam aggro und schrei rum. Nach paar Minuten beruhige ich mich wieder, weil ich mir sage: Paar Tage noch, dann hast es geschafft.

    Ende November ist die CI OP. Soweit gut, freue mich total.

    Meine Unsicherheit besteht darin, nicht zu wissen, ob die ganzen Psychospiele mit dem Ohr nach der Implantation aufhören, ob ein CI die Problematik beheben kann. Kann doch nicht jeden Tag in die Klinik marschieren und mal lauter mal leiser stellen etc. Wann hört das auf? Kennt das jemand? Morgens ist alles gut . Nur ab Mittag bis zum nächsten Morgen ist Sense

    Ich will wieder ich selbst sein. Klärt mich bitte auf

    Achja hab mich für den Sonnet 2 entschieden

    Einmal editiert, zuletzt von Caddia (6. November 2019 um 17:24)

  • Hallo Caddia,

    erst einmal herzlich willkommen. Das klingt schon fast wie eine Reaktion Deines Ohres auf Stress/ Stresssteigerung.

    Du bist in vermutlich durch das Handicap und Deine Ausbildung schon in einer starken Stresssituation. Dann kommt noch Deine permanente Angst (die ja nicht unberechtigt ist) dazu und der Körper reagiert darauf in irgendeiner Art und Weise. Bei Dir wird es, wie auch bei mir, das Gehör sein. Nachts ruht der Körper und erholt sich langsam. Das würde Dein besseres Hören am Morgen erklären. Ist bei mir auch teilweise Morgens besser wie später am Tag. Wenn ich mal richtig unter Dampf stehe, habe ich enorme Probleme mit dem Sprachverstehen. Vermutlich weil dann das Gehirn, nicht mehr wie sonst, die fehlenden Frequenzen/Töne ausgleichen kann.

    Versuche erst einmal mehr Ruhe, ich weiß das sagt man so leicht, in den Alltag zu bringen. Gönne Dir, wenn immer möglich, Auszeiten.
    Wirst Du nach der OP auf jeden Fall machen müssen!

    Ich werde, auch bald ein 1. Blechöhrchen bekommen, da es mit dem Sprachverstehen beidseitig langsam gegen Null geht. Ich freue mich auf meine Hörreise. Man hat ja eigentlich nicht mehr viel zu verlieren. Wenn es auch durch das Blechöhrchen nur etwas besser wird, ist es schon ein Gewinn und eine Steigerung der Lebensqualität.

    Wünsche Dir viel Erfolg auf Deiner Hörreise

    Lieben Gruß

    Micha

    Unmögliches wird sofort erledigt.... Nur Wunder dauern etwas länger!;)

    Als Kind sehr oft starke beidseitige eiterige Mittelohrentzündungen, danach mehrere Hörstürze.

    Implantation rechtes Ohr Cochlear CI622 am 16.12.2019 UKM-Münster; EA am 16.01.2020 UKM-Münster;

    Implantation linkes Ohr Cochlear CI622 am 11.01.2021 UKM-Münster; EA am 09.02.2020 UKM-Münster;

  • Hallo Micha,

    Dankeschön

    Ja ich denke auch das es die Überlastung des Ohres ist. Durch die ganzen Geräuschkulisse. Aber Schule macht mir riesen Spass , nur das blöde Ohr macht sich Stress. Aber ich kann es nicht abstellen. Heute hab ich links kein Hörgerät drin. Macht 0 Sinn. Höre nix. Morgen früh wird es wieder etwas besser um gen Mittag wieder abzustürzen

    Ich hoffe nur, dass diese Probleme , die ich jetzt habe, mit einem CI nicht mehr auftreten. Sonst bringt mir ein CI gar nix.

    Hoffe, dass es bei dir klappt, so wie du es dir wünschst


    Ich habe keine großen Ansprüche wenn ich mein Blechohr bekomme. Das einzige links Sprachverstehen und ggf. damit telefonieren können, mehr möchte ich nicht. Weiß nicht mal, ob es möglich ist, da kein Sprachverstehen aber von Anfang an HG versorgt und Geräusche und Stimmen höre ich auch mit links.

    Was meint ihr?

  • Hallo Caddia,

    wenn Du schon mal Sprachverstehen auf dem "kaputten" Ohr hattest, ist es vermutlich einfacher für das Gehirn die Geräusche und Töne des CI in Sprache umzusetzen da Dir ja schon was bekannt ist.

    Ich war eigentlich erst "später" tauber (so ab dem 20. Lebensjahr wurde es spürbar und ich wurde HG Träger) geworden. Hoffe das es dadurch für meine graue Masse und auch für mich einfacher wird des gehörte umzusetzen.

    Schauen wir mal wo unsere Reise so hinführt

    Unmögliches wird sofort erledigt.... Nur Wunder dauern etwas länger!;)

    Als Kind sehr oft starke beidseitige eiterige Mittelohrentzündungen, danach mehrere Hörstürze.

    Implantation rechtes Ohr Cochlear CI622 am 16.12.2019 UKM-Münster; EA am 16.01.2020 UKM-Münster;

    Implantation linkes Ohr Cochlear CI622 am 11.01.2021 UKM-Münster; EA am 09.02.2020 UKM-Münster;

  • Was würdest du denn verlieren, Wenn es weiter so bliebe?


    Garantieren kann dir das glaube ich keiner. Aber meines Kenntnisstandes nach ist dieser Lärm eine Folge von Überforderung oder falschen Informationen im Hirn. Mein Tinitus hat früher auch immer wild rum geheult wie ein bockiges Kleinkind.

    Mit dem Implantat bekäme dein Hirn theoretisch wieder Informationen. Insofern ist die Chance, dass die Probleme geringer werden oder vielleicht sogar verschwinden, doch gegeben. Mein Tinitus ist seit der Aktivierung des Prozessors deutlich leiser geworden (und die Welt lauter).

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

    Einmal editiert, zuletzt von AnniB (6. November 2019 um 17:08)

  • Genau AnniB so sehe ich das auch. In meinem jetzigen Stand stehe ich eher im Abseits als mitten im Leben. In ca. 5-10 Jahren wäre ich eh taub nach dem jetzigen Verlauf des Hörverluste. Daher kann es nur aufwärts gehen.

    So solltest Du das auch sehen Caddia. Es wird und war für einige bestimmt auch kein leichter Gang. Aber ein bisschen Lebensqualität sei uns auch gegönnt ;)

    Unmögliches wird sofort erledigt.... Nur Wunder dauern etwas länger!;)

    Als Kind sehr oft starke beidseitige eiterige Mittelohrentzündungen, danach mehrere Hörstürze.

    Implantation rechtes Ohr Cochlear CI622 am 16.12.2019 UKM-Münster; EA am 16.01.2020 UKM-Münster;

    Implantation linkes Ohr Cochlear CI622 am 11.01.2021 UKM-Münster; EA am 09.02.2020 UKM-Münster;

  • Hallo Caddia und Willkommen.

    Dein Ohr muss viel arbeiten um dir ein Verstehen zu ermöglichen. Da aber das Ohr geschädigt ist (wodurch auch immer) muss man mit HGs nachhelfen. Die pusten dann ganz schön in die Ohren und reizen es sehr. Das Gehirn muss mit dem Orkan fertig werden und versuchen, etwas verständliches daraus zu formen - das ist schwerstarbeit und Stress!!! Also nicht wundern, wenn man morgens mehrt hört als abends - morgens bist du auch einen Zentimeter größer als abends ;)

    Mit dem CI wird es einfacher, denn es wird der Hörnerv stimuliert und nicht die ganze Hörmechanik sowie die Häärchen belastet. Das erste Jahr wird es noch stressig, da das Gehirn die neuen Infos erst sortieren und verarbeiten muss, aber dann ... wird es genial 8):):S