Hallo Ihr Lieben,
mit meinem Posting bin ich schon länger schwanger.....
Ehrlich gesagt, breche ich hiermit meine Lanze für AnniB. Im Gegensatz zu den meisten von uns, ist Ihre einseitige Taubheit erworben. Das ist ein wirklich schmerzlicher Prozess, sich mit diesem Verlust auseinanderzusetzen. Wir alle wissen, wie sehr die Hörbehinderung uns von den Menschen trennen kann. Der Hörverlust ist ja nicht nur das Nichthören, sondern durchzieht sich wie ein roter Faden durch alle Lebensbereiche (Familie, Freunde Beruf etc.). Wir leben in einer Gesellschaft, die so wahnsinnig lösungsorientiert ist. Und dabei wird vergessen, dass allenfalls die Hörbehinderung nur verbessert und nicht behoben werden kann. Das Urvertrauen zu seinem eigenem Körper leidet, und hinterlässt einfach Unsicherheit und auch Angst vor etwas Neuem. Jeder von uns geht anders damit, ein Patentrezept gibt es nicht. Da ja die Hörreise so individuell ist, neigen wir dazu alle Neulinge in ihrer Erwartung einzubremsen. Es ist richtig, dass eine zu hohe Erwartungshaltung die persönliche Hörreise beschwerlich machen kann. Aber jemand, der kurz vor der OP steht wünscht sich verständlicherweise auch Sicherheit, richtig entschieden zu haben. Jetzt muss sich AnniB noch mit dem Baha auseinandersetzen, obwohl sie schon längst die Bewilligung für ein CI hat. Ich finde das ehrlich gesagt, ein ziemliches Unding von der Klinik, die Geschichte mit BAHA noch durchziehen zu wollen. Wie soll AnniB, das alles beurteilen können, wo sie sich erst seit kurzem damit auseinandersetzt. Schon alleine deswegen stellen sich neue Fragen für sie, die sie gerne an uns weiterreicht. Bis ich wirklich meine Hörbehinderung annehmen konnte, sind Jahre vergangen. Diese Zeit darf auch AnniB haben.
Auch die Frage nach der Schnittführung finde ich sehr legitim. Ich habe ja noch den wirklich großen Schnitt durch meinen Gehörgang und bestimmt 20 cm halbmondförmig an der Seite. Der Schnitt hat mich wirklich sehr lange gestört, da ich bestimmt ein dreiviertel Jahr meine rechte Kopfseite nicht gespürt habe, und mir wirklich sehr oft den Kopf angehauen habe. Während bei meiner linken Seite der Schnitt nur ca. 4 cm lang ist und in der Falte von der Ohrmuschel sitzt und wirklich überhaupt keine Probleme machte. Aber es gibt immer noch Operateure, die nicht die Kunst für diesen minimal invasiven Schnitt beherrschen. Woher soll AnniB wissen, was heute Standard ist, deswegen macht es mehr Sinn vorher hier in diesem Forum nachzufragen, um so herauszufinden, ob ihr Operateur hier verziert ist.
Ich gehöre auch zu den Menschen, die vorher alle etwaige Problemen und Gegebenheiten recherchiert. Das hat mir immer die nötige Sicherheit gegeben und ich konnte so viel besser eine Entscheidung treffen, hinter der ich auch stehen konnte und auch anderen Menschen damit unterstützen konnte. Beispielsweise als bei den ungeborenen Zwillingen meiner Schwester sich herausstellt, dass beide einen schweren angeboren Herzfehler haben werden, habe ich mich tagelang im Internet und den unterschiedlichen Foren bewegt. Meine Schwester ist eher der Typ, der alles auf sich zu kommen lässt. Und so konnte ich ihr auch den wertvollen Tipp geben, die Kinder nach der Geburt innerhalb der ersten 7 Lebenstage privat zusatzversichern zu lassen. Danach ist es nur noch mit Gesundheitsprüfung möglich und dann wäre der Herzfehler ausgeklammert worden. Gerade in der Kinderkardiologie kann ein Familienzimmer sehr wohltuend sein. Jetzt bin ich vom Thema abgekommen..... Ich kann die Vorgehensweise von AnniB vollkommen nachvollziehen. Wenn es Euch stört, dann antwortet eben nicht darauf. Viel störender finde ich Neumitglieder, die vor einer OP die "Weisheit" gebucht haben, und nur ausschließlich diese als wahr verkaufen.
Liebe Anni, ich wünsche Dir für Deinen Weg alles Gute und hoffe sehr, dass Du Dich trotzdem bei uns gut aufgehoben fühlst.
Ganz liebe Grüße
Karin