SSD: Für welchen Hersteller habt ihr euch entschieden (u. aus einem bestimmten Grund?)?

  • Ich habe einen N7 von cochlear. Einen großen Anteil an der Entscheidung für cochlear waren für mich auch das Handling beim Batterie- und Filterwechsel und das angenehme Tragegefühl. Meine Erfahrungen zu Kanso und N7 findest du in meinem Thread : „ich habe jetzt auch ein Blechohr und...“. Die Batterien halten bei mir 5 Tage. Die Bedienung über das iphone finde ich super. Die Fernbedienung habe ich noch nie genutzt. Da ich links noch ein HG trage kamen eh nur AB oder cochlear wegen der Kompatibilität in Frage.

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Für mein Entscheidungsfindung war weniger die äußere Technik relevant - denn die wird systematisch und regelmäßig überarbeitet. In ein paar Jahren wird es eine direkte Verbindung zwischen bspw. Handy und Prozessor sehr wahrscheinlich zum Standard gehören. Es muss natürlich im Groben passen - aber auch dafür gibt es keine Garantie, weil auch eine OP Einfluss auf körperliche Merkmale und Empfindungen nehmen kann. Alles theoretisch natürlich... Mir half es nur, persönlich Schwerpunkte zu setzen - was ist einem wichtig?!

    Mir war wichtig, dass innen - also das Implantat an sich - technisch überzeugt. Denn das habe ich ggf. 30 Jahre (oder sogar lebenslang) im Kopf. Aber auch da kann man nur nach persönlichen Kriterien arbeiten.

    Zur erfragten Notwendigkeit bzgl. des Programmwechsels usw. kann

    ich von mir nach etwa 6 Wochen Tragezeit beideseitig sagen: ich nutze es kaum. Anfänglich noch sehr, aber dann findet man seine Einstellung und arrangiert sich damit. Ich habe das aber auch bei meinen HG's nahezu nie genutzt - es sei denn ich wollte zu Induktion wechseln. Ein normal-Hörender passt seine Möglichkeiten auch von alleine an und ich setze darauf, dass meine CI-Ohren das auch erlernen... Und wenn, hab ich eine Fernbedienung. Ich gehöre aber auch zu den (mittlerweile vermutlich eher selten vertretenen) Menschen, die ihr Handy nicht ständig am Mann haben. Ich persönlich möchte mich nicht zum Sklaven dieser Technik machen lassen... es gibt Durchaus Zeiten, wo ich das Teil den ganzen Tag irgendwo liegen habe und nicht beachte. Insofern würde fällt das Entscheidungskriterium der Handy-Bedienbarkeit und -Kopplung für mich flach. Es ist ein Bonus, den ich sicher nutzen würde, sofern ich ihn hätte und auch praktisch fände, der für mich aber nicht Entscheidungsrelevant gewesen ist.

    seit Geburt an Taubheit grenzende und progredient verlaufende Schallempfindungsschwerhörigkeit

    13.06.19 simultan bilaterale OP MedEL Flex 28/Synchrony1 an der MHH

    01.07.19 EA MedEL Sonnet1 im DHZ

    16.10.19 Wechsel von Sonnet1 auf Sonnet2 (Kulanz von MedEL)

  • Und ein anderer zentraler Punkt. Ich würde ein Implantat wählen mit welchem deine Klinik viel Erfahrung hat bei der Implantation. Es gibt Kliniken welche fast nur Medel implantieren oder Cochlear.
    Und evtl. fällt die Auswahl ja eh weg, falls anatomisch bedingt ein spezielles Implantat, resp. Elektrode verwendet werden müsste von der Länge der der Art her.

    Programmwechsel:
    Nutze ich auch nicht oft, aber manchmal schon vor allem in sehr lärmigen Situtionen. Ich mag all diese Scan Filter nicht und nutze ein Programm fast gänzlich ohne Filter, was am natürlichen Ohr/Hören am nächsten kommt, aber manchmal muss ich trotzdem auf die Unterstützung der Technik zählen, z.b. Bei sehr lärmigen Besprechungen oder im Restaurant.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Diese Folgefrage kann nur jemand mit zwei CI und von unterschiedlichen Herstellern, beantworten: Auf der Seite von MedEl steht, dass in einer Befragung Leute mit einem Implantat von MedEl und einem von Cochlear geantwortet hätten, dass die Cochlear-Seite viel metallischer und blecherner klinge. Könnt ihr das bestätigen?

    Das hier ist das Abstract zu der Studie: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/m/pubmed/22814383/

    Das die Seite von MedEl:

    https://www.medel.com/de/hearing-sol…-the-difference

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

    Einmal editiert, zuletzt von AnniB (10. August 2019 um 18:38)

  • Nikita: wenn die Klinik mir drei oder vier verschiedene Hersteller per Prospekt darbietet-erwarte ich auch entsprechende Wahlfreiheit und das vertrauen ,dass die Klinik mir nicht ihren Lieblings-Hersteller aufdrängt ,um mehr Provision zu erhaschen:/

    wohnhaft: Kreis Pinneberg(bei Hamburg)

    ~mehr als 70 Hörstürze /Vestibularerkrankung bds.

    Links: CI Med El Synchrony1-Flexsoft 28 / Sonnet 2-OP 19.11.2019--EA 9-11.12.2019

  • Hi Marc,

    hör ich bei Dir so ein sarkastischen Unterton heraus ?!

    ach sicher nicht, eher Verwunderung

    Man entscheidet sich ("kauft "die Katze im Sack) und ich hab nun mal ein gutes Gefühl für MED EL entwickelt :):P und kann jetzt loslassen bis zur OP

    Du weißt noch nicht wie es wird. Eigentlich hält man sich dann eher vornehm zurück mit voreilendem Lob

    Gruß Konrad

  • @Konrad: ich schrieb "loslassen bis zur OP" das nach der OP erst die Überraschung und Arbeit los geht-ist klar:P

    lass doch jedem seine Freude für sein " Hersteller"

    ich missioniere niemand zum Glauben an Med El :saint::/wo hab ich voreilenden Lob gepriesen nach deiner Einschätzung-habe lediglich die werbeargumente von Med El nochmal aufzeigen wollen.

    Würde ich nur CI träger um ihre Meinung bitten, hätte ich auch kein repräsentatives Bild- nach dem Motto "vor lauter Bäume den wald nicht sehen"

    wohnhaft: Kreis Pinneberg(bei Hamburg)

    ~mehr als 70 Hörstürze /Vestibularerkrankung bds.

    Links: CI Med El Synchrony1-Flexsoft 28 / Sonnet 2-OP 19.11.2019--EA 9-11.12.2019

    Einmal editiert, zuletzt von Maho68 (10. August 2019 um 19:33)

  • Maho68

    Das hat nichts mit Provision zu tun!
    An meiner Klinik wird am meisten Medel implantiert gefolgt von Cochlear, einfach weil sie damit die besten Erfahrungen haben. Man kann sich auch AB implantieren lassen, damit haben sie allerdings die wenigsten Erfahrung.

    Ich denke es hängt auch damit zusammen wie sie mit den einzelnen Herstellern zusammenarbeiten. Bei Medel machen sie gemeinsame Studien und operieren mit einem Roboter (noch im Studienmodus) bei Cochlear je nach Elektrode. Wenn ein Chirurg die meiste Erfahrung mit Medel hat und damit gut fährt inkl. seinen Patienten macht es doch Sinn dass er so weitermacht und nicht ab und zu ein anders Implantat einsetzt und dann nicht so viel Erfahrung hat damit.

    Ich finde ehrlich gesagt wichtiger wie viel Erfahrung der Operateur und die Klinik hat als welches Implantat eingesetzt wird. Es kann nämlich recht viel schief laufen wenn einer nur ab und zu 3-5x jährlich ein Ci einsetzt als wenn eine Klinik, resp. Arzt soviel in einer Woche operiert. Da gibt es dann Elektroden die nicht in der Cochlea liegen und alles mögliche.

    Hast du schon ein Ci oder sprichst du erst aus den Prospekten/Werbung?
    Und wenn man einseitig normalhörend ist, ist es nochmals anderes als wenn man beidseitig schlecht hört, das gute Ohr hilft auch beim entwickeln des Höreindrucks, vor allem weil man vergleichen kann und so anderes trainieren.

    AnniB
    Du machst dir zu viele Gedanken vorher, ein Ci tönt eh nie natürlich egal welcher Hersteller, es ist dein Hirn dass dann den Höreindruck weitergibt und nach ein paar Monaten tönt das nicht mehr metallisch oder blechern, das ist eine Frage des Trainings.
    Lass dich von der Klinik beraten welches Implantat auf deine Anatomie passt und entscheide dann, evtl. fällt ja eh etwas bis dahin schon weg.

    Die Studie ist von 2012 und spricht nicht von Medel und Cochlear, sondern von zwei unterschiedlichen Kodierungsstrategien bei den damaligen Cis, das sind aber zwei Generationen ältere Geräte als die aktuellen.
    Jeder Hersteller lobt in den Prospekten und auf dem Netz sein Gerät samt seinen Strategien und Programmen, Filtern. Jeder findet er sei der Beste, da würde ich ich die Hälfte davon glauben und glaub mir, es hängt sehr viel davon ab ob gut operiert wurde und wie die Einstellungen gemacht werden und was dein Hirn aus dem Höreindrücken macht.
    Es kann auch noch ein Unterschied sein ob man mit Akku oder Batterien arbeitet. Ich mag den Höreindruck mit den Akkus lieber als mit Batterien und mein Ingenieur meinte diese Rückmeldung gäbe es ab und zu.
    Darum einen Baucheintscheid fällen, der mehr davon abhängt was man für Zusatzgeräte brauchen will und dann dabei bleiben.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Was ich während meiner Entscheidungs Zeit sehr hilfreich fand, war die Tatsache dass ich keinen einzigen Menschen getroffen habe der mit seiner Entscheidung gehadert hat. Nicht einmal Leute die Probleme hatten zu Anfang hätten sich anders entschieden, wenn Sie die Entscheidung noch einmal hätten treffen müssen. Das Gute ist: wenn das Implantat drinne ist, ist es drinne und man kann es nicht mit einem anderen Implantat vergleichen. Somit ist jeder CI-Träger mit seinem Implantat zufrieden. Meines ist AB, weil ich auf dem anderen Ohr ein Hörgerät habe und es mir wichtig war, dass die beiden miteinander kompatibel sind. Jeder Hersteller hat seine Stärken aber auch seine Schwächen.

    rechts AB HiRes Ultra 3D mit HiFocus MS Elektrode

    links Phonak Naida Link

  • Nikita Ich habe blöderweise den Termin im CI-Zentrum eine Woche vor dem Abschlussgespräch in der Klinik (Letzteres ist drei Wochen vor der OP). Den OP Termin habe ich aber nach Festlegung der Termine im CI-Zentrum bekommen und sie kannten den OP-Termin nicht. Die Ärztin hat bisher nur den Bericht des CT vom Felsenbein gelesen, aber die Bilder sieht sie erst beim Abschlusstermin. Die Dame vom CI – Zentrum hat die Klinik jetzt noch einmal angeschrieben, ob ich nicht doch die CD das CT vorher schicken soll. Bei dem Termin im CI-Zentrum muss ich mich ja auf einen Hersteller festlegen, ohne zu wissen, ob aus ärztlicher Sicht da eine Einschränkung ist. Aber vielleicht hätten sie denen das schon mitgeteilt, wenn es sowas gäbe..?

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Alle sind gut, Niemad kann vorher wissen, wie gut es wird. Wenn jemand mit seinem Modell hochzufrieden ist, dann freu........

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • AnniB
    Kompliziert, ist deine Klinik nicht auch das CI Zentrum?
    Bei mir ist das alles zusammen und der Arzt der operiert sieht einem dann auch später noch, resp. der Leiter des CI Zentrums. Er hat nach den CT Bildern für einen Herstellern gesprochen, resp. für eine Elektrode die er am passendsten sah. Er machte die Untersuchungen, sah sich die Aufnahmen an und war dann auch für die OP verantwortlich. Sie besprechen auch im Team mit den Ingeneuren wenn was bei den Einstellungen ist oder machen gemeinsame Sitzungen mit ihnen um das Vorgehen zu besprechen. Der Ingenieur ist auch während der OP anwesend und testet das Implantat noch im OP bevor zugenäht wird auf seine Funktionalität hin.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Nikita vielleicht benutze ich auch die falschen Begriffe. Ich war am vergangenen Donnerstag bei der CI-Abteilung des Akustikers, mit dem die Klinik zusammen arbeitet. Dort hat man mir die verschiedenen Hersteller vorgestellt. In zwei Wochen muss ich wiederkommen und unter anderem (?) einen Hersteller nennen. Sie sagten, sie bräuchten vier Wochen Vorlaufzeit. Eine Woche später bin ich wieder in der Klinik bei der Ärztin. Was da ansonsten noch miteinander und überhaupt geschieht, weiß ich nicht

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich habe auf beiden Ohren das gleiche Implantat, den gleichen SP, wurde von der gleichen Ärztin implantiert. Auf beiden SPs ist die gleiche Strategie und die anderen Einstelloptionen sind (bis auf die C-Level) allesamt identisch.

    Dennoch ist der Klang rechts und links total unterschiedlich. Während rechts alles heller klingt, klingt es links voller und natürlicher. Dafür habe ich rechts eine super Musikwahrnehmumg, während ich mit links deutlich besser Sprache verstehe.

    Was ich damit sagen möchte: eine solche Studie wie die erwähnte ist sehr kritisch zu sehen. Auch spielt die Technik der Sprachprozessoren manchmal eine enorm große Rolle. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen ist die Studie kein Beweis für die Überlegenheit von Medel. (So müsste ich sagen: das linke Implantat bei mir ist deutlich besser für Sprache, das rechte für Musik -- zufällig ist es von der gleichen Firma, die gleiche Ausführung!)

  • muggel Das ist ja interessant 😃 und relativiert für mich in der Tat die Studienergebnisse (und die Aussagen der anderen ergänzen das für mich gut - ich nehme einfach das, wozu ich aus ‚Bauchgründen‘ tendiere.)

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Hallo AnniB,

    bei mir ist es genauso wie bei Muggel. Ich habe sowohl rechts als auch links das gleiche Implantat und den gleichen Sprachprozessor. Auch der Operateur war der Gleiche. Selbst nach inzwischen 4 Jahren sind die Höreindrücke unterschiedlich. Links klingt es natürlicher und heller als rechts. Dafür kann ich rechts besser damit telefonieren. Ich glaube, es ist auch immer eine Frage, was dein Kopf daraus macht.

    rechts Nucleus 6 von Cochlear OP 2014

    links Nucleus 6 von Cochlear OP 2015

  • Gut, dann hängt es wahrscheinlich wirklich alles auch von meinem Kopf ab, was der daraus macht 😃 Dann suche ich einfach wagemutig einen nach dem Bauchgefühl aus

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Eine Mischung aus Bauchgefühl und Überlegung halte ich für richtig.

    Es ist sicherlich wichtig, dass einem das Gerät intuitiv gefällt- schließlich wird es zum alltäglichen Begleiter.

    Für mich SSDler sind solche Fragen wie unterschiedliche Programmierungen, Zubehör etc. nicht so wichtig. Das CI-Ohr betrachte ich als Ergänzung zum gut hörenden Ohr, das im unauffälligen Mitlaufen seine Dienste tut. Beim Telefonieren, genau hinhören etc. muss sowieso das funktionierende Ohr ran.

    Eine wichtige Überlegung für mich war bspw.: Ich wollte mit Kopfhörern Musik, Hörspiele etc. hören (was ich heute oft tue, auch um das CI zu trainieren). Da das mit einem Single-Unit-Prozessor nicht geht, habe ich von dieser ursprünglichen Idee Abstand genommen. Ich wollte einen Prozessor mit Akku, den morgens auf- und abends wieder absetzen kann. Batterien erschienen mir zu aufwändig. Andere setzen wieder andere Prioritäten. Deshalb würde ich sagen: Persönlich Essentials definieren, alle zur Verfügung stehenden Geräte testen, dann intuitiv entscheiden. Ich wünsche dir eine gute Wahl!

  • Moin,

    lass doch jedem seine Freude für sein " Hersteller"

    Du darfst Dich gerne freuen wie Bolle, da habe ich kein Problem mit.


    Nur:

    habe lediglich die werbeargumente von Med El nochmal aufzeigen wollen

    aha, Werbeargumente. Bedenke bitte: keine Firma schreibt "Wir sind fast so gut wie die anderen". Was Werbeaussagen bedeuten erleben wir doch tagtäglich, und haben uns daran gewöhnt, dem wenig Wahrheit beizumessen

    Würde ich nur CI träger um ihre Meinung bitten, hätte ich auch kein repräsentatives Bild- nach dem Motto "vor lauter Bäume den wald nicht sehen"

    Wer, wenn nicht langjährige CI-Träger können halbwegs seriösen Rat geben? Deine Gewichtung bei der Informationseinholung solltest Du überdenken. Glaubst Du ernsthaft, dass alle anderen 100-tausende vor Dir bedenkenlos solch eine OP haben durchführen lassen? Jeder stand vor der Entscheidung, wie Du jetzt auch, und hat sich so weit möglich mit den wenig aussagekräftigen Reklamebroschüren oder aber besser bei verfügbaren Implantatträgern und HNO-Ärzten umfassend versucht zu informieren. Das hast Du auch gemacht, aber dann Deine individuelle Entscheidung, die für uns nicht nachvollziehbar sein kann, hier hervorgehoben.

    Die meisten, so auch ich, waren sich bis zuletzt unsicher, die "richtige" Entscheidung bzgl.Klinik/Anbieter getroffen zu haben. Letztendlich werden wir das auch nicht erfahren, da nie jemand zwei oder mehr Systeme zeitgleich am gleichen Ohr testen kann. Beruhigend ist, dass man eigentlich mit keinem der aktuellen Hersteller einen Reinfall erlebt. Außerdem lebt die Entwicklung: In einigen Punkten sind Deine Aussagen von anderen Usern (Miriam) schon wieder relativiert worden.

    Das was für Dich tatsächlich nützlich ist, und was weniger relevant, wirst Du erst erkennen, wenn Du Dein Implantat mal drin hast, und (mindestens) mehrere Monate mit dem CI "gelebt" hast in vielen verschiedenen Situationen. Der Alltag lässt sich nicht simulieren

    Dann können wir gerne weiter diskutieren

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine komplikationslose OP und eine erfolgreiche EA

    LG Konrad

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mich hier auch mal melden, weil ich auch gerade die Entscheidungsphase hinter mir habe. Eine Entscheidung habe ich getroffen und trotzdem bleibt eine Unsicherheit. Erst fängt man mit den Prospekten an, dann werden die Ärzte und Audiologen gefragt und dann Betroffene. Dann wird im Internet geforscht und technische Werte verglichen und am Ende war ich zumindest wieder völlig verwirrt.

    Ich habe letztendlich nochmal in der Klinik, in der ich mich operieren lasse, mit der Ärztin und dem Audiologen gesprochen. Dort werden alle vier Hersteller implantiert. Es gibt bei mir keine medizinische Einschränkung, die eine Sonde ausschließen würde. Der Audiologe sagte, er kann alle Geräte gleichermaßen einstellen. Ich habe dann die Geräte samt Brille zur Probe getragen und bin bei Oticon hängen geblieben. Das war am angenehmsten und kleinsten hinter dem Ohr. Das ist nun genau der Hersteller mit den wenigsten Implantaten auf dem Markt. Technisches Zubehör gibt es auch nicht sooo viel. Und wie sich das ganze dann am Ende anhört und wirklich anfühlt und was man an Zubehör so hätte brauchen können, weiß man, wenn es implantiert ist und man einigermaßen "eingehört" ist. Die Unsicherheit bleibt und das ist genau die blöde Situation, die wohl alle irgendwie mitgemacht haben.

    Ich hoffe auch darauf, dass früher oder später alle Hersteller irgendwie nachziehen und eine Bedienung übers Handy o.ä. ermöglichen und dass es keine so ganz riesigen Unterschiede in der Qualität gibt. Vielleicht brauche ich das auch gar nicht, wer weiß.

    Viele Grüße

    Andrea

    Seit November 2018 einseitig hochgradig schwerhörig. OP-Termin steht ... im Oktober geht`s los, nun bin ich gespannt was kommt :/