Klangunterschied T-Spule

  • Hallo zusammen,

    ich hätte wieder mal eine Frage. Ich habe seit ca.6 Wochen meinen Sprachprozessor in Betrieb und habe also noch sehr wenig Erfahrung. In diesen 6 Wochen hat mein Hören gute Fortschritte gemacht. Über die T-Spule verstehe ich mittlerweile alles sehr gut bei meinen Übungs Apps. Ich kann auch problemlos Hörbücher und Hörspiele verstehen. Allerdings sind die Stimmen beim normalen Hören sehr zischig, nuschelig und Nebengeräusche sind sehr laut. Ich habe schon mit der Mikrofonempfindlichkeit herumgespielt, allerdings ohne merkliche Änderung. Ich verstehe also Sprache wesentlich schlechter als mit T-Spule. Ist da bei euch auch ein deutlicher Klangunterschied zu hören?:/

    Ich trage übrigens einen Rondo 2 von Medel.

    Gruß Hepfi

  • Hallo Hepfi,

    ja, das ist normal, dass du da besser verstehst. Dieses Phänomen hatte bzw. habe ich mit meinem Kanso und dem Minimikrofon ebenfalls.

    Man hat mir erklärt, dies sei irgendwie technisch bedingt aufgrund der direkten Übertragung.

    Bestimmt werden es die „Technik Freaks“ hier unter uns es uns ausführlicher erklären können.

    Bis dahin erfreue dich einfach an deinen Hörerfolgen?.

    LG SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Bedenkt bitte, dass beim Rondo und Kanso die Platzierung der Mikrofone weniger optimal ist, als bei den HdO-Sprachprozessoren. Gerade dann, wenn die Stimmen und Laute wie üblich von vorne kommen.

  • Also ich würde mal behaupten, dass es nicht an der Platzierung liegt. Mein Rondo sitzt quasi direkt über dem Ohr und es ändert sich auch nichts, wenn ich mit der Hand eine Ohrmuschel simuliere. Ich hoffe mal das ändert sich noch etwas nach der nächsten Einstellung. Andernfalls muss ich eben noch etwas üben ;)Hab ja nächste Woche meinen ersten ReHa Block. Danke für die Antworten.

    Gruß Hepfi

  • Gut, Du bist am Anfang und da wird sich mit der Zeit und den neuen Einstellungen das Hören noch deutlich verbessern.

    Jedoch ändert sich nichts an der Tatsache, dass der Rondo eher am Hinterkopf platziert ist. Also dort, wo sich bei einem HdO-Sprachprozessor die Sendespule befindet. Das ist Teil des Konzepts vom Rondo und vom Kanso.

  • Audi hat recht. Ich war auch Rondo-Träger, es ist schon ein Unterschied, ob ich einen Sprachprozessor mit einem Rundum-Mikrofon (Rondo) oder einen Sonnet HDO-Prozessor mit zwei Mikrofonen (eines nach vorne als Richt-, das andere Mikrofon mit weniger Input-Anteil rundum) verwende. Deshalb macht es auch leider keinen Unterschied, ob man den Rondo irgendwie dreht .... das war mein grösster Nachteil beim Hören damit, vor allem im Störschall. Mit den Rondos konnte ich mich nur schwer in einer Menschenmenge oder auch nur an einem Tisch im Restaurant vernünftig und vor allem stressfrei unterhalten. Daher bin ich so froh, nun die Sonnets zu tragen.

    Dazu lässt sich die Richtcharakteristik beim Sonnet z.b. so einstellen, dass ich alles, was in meiner Blickrichtung liegt, bevorzugt höre - der Rest drumherum wird heruntergeregelt, ich nehme das alles noch wahr, aber es stört mich nicht und es ist wesentlich stressfreier geworden für mich. Für reinen Rundum-Betrieb habe ich ein eigenes Programm, welches ich jedoch nur zum Telefonieren und mit dem Kopfhörer benutze - da sind alle Richtungsstrategien deaktiviert.

    Beim Kanso mag das anders sein, der verfügt auch über zwei Mikrofone. Wenn diese sich nun ähnlich dem Sonnet einstellen lassen, und die Position am Kopf eher seitlich-vorne als seitlich-hinten ist, kann das vielleicht auch funktionieren, aber da müssen die Kansoträger ran ...

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo Hepfi,

    ich trage seit 2014 den Sonnet. Über T-Spule höre und verstehe ich auch sehr viel besser, als über Mikro. Richtmikro hab ich übrigens nicht eingestellt, damit verstehe ich nicht so gut. Aber du stehst ganz am Anfang, da wird sich noch einiges tun. Versuche mehr ohne T-Spule zu üben, auch wenn das manchmal etwas frustrierend ist ?.

    Grüßle Paula

  • Ich trage meinen n7 jetzt ein Jahr und höre mit dem TV-streamer auch alles besser. Beim minimik ist dies auch so. Mir erscheint dies logisch, da hierbei alles direkt auf den Sp gestreamt wird und und die Umgebungsgeräusche ausgeblendet werden.

    Sabine

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Nicht nur die Umgebungsgeräusche werden ausgeblendet, ich habe auch den Eindruck, dass die ganzen Störschall-, Rausch- und Windunterdrückungsmechanismen wenig oder gar nicht aktiv sind, wenn man über die T-Spule hört. Ich war mal im Deutschen Bundestag im Plenarsaal, da war gerade eine Sitzung und ich hatte mein CI auf T-Spule gestellt. DAS war Hör-Luxus pur, klarer Klang überall und eine deutliche Wiedergabe des Sprechers. So habe ich T-Spule seither nicht mehr gehört, leider.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Leider wird fast gar nicht eine Induktionsschleife eingebaut, schade. Ich hatte das Vergnügen in einer Düsseldorfer Kirche mein CI auf T-Spule stellen zu können- so entspannt habe ich noch nie eine Messe verfolgen können. Die Verwandtschaft hatte da mehr Probleme ?...

    Ich finde es sehr schade, dass diese so selten verlegt werden, viele Menschen (CI- und HG-Träger) würden sehr profitieren.

    LG

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Über die T-Spule verstehe ich mittlerweile alles sehr gut bei meinen Übungs Apps. Ich kann auch problemlos Hörbücher und Hörspiele verstehen. Allerdings sind die Stimmen beim normalen Hören sehr zischig, nuschelig und Nebengeräusche sind sehr laut. Ich habe schon mit der Mikrofonempfindlichkeit herumgespielt, allerdings ohne merkliche Änderung. Ich verstehe also Sprache wesentlich schlechter als mit T-Spule. Ist da bei euch auch ein deutlicher Klangunterschied zu hören?

    Dass Du Hörbücher über die T-Spule so viel klarer verstehst, hat mindestens 2 Gründe.

    Das eine ist die direkte Übertragung ohne das ganze Umweltgedöns (100% T-Spule), oder zumindest stark abgemildert bei MT.

    Das zweite ist in der Übertragungstechnik begründet. Induktiv wird nur bis ca. 5000 Hz übertragen, alle höheren Frequenzanteile gehen verloren und damit auch nochmal jede Menge Störschall.

    Über die Mikrophone und per galvanischer Anbindung kann Dein CI die volle Bandbreite bis 8000 Hz bedienen. Die von Dir beschriebenen Störungen (zischlig, nuschlig, Nebengeräusche) solltest Du mit Deinem Audiologen besprechen. Da lässt sich vermutlich noch was optimieren.

    Das Hören über T-Spule kann eine feine Sache sein, aber ich denke mal, das Hirn wird faul, wenn es zu oft diesen ungestörten Input bekommt und ist dann überfordert, wenn das eigentliche "Tagesprogramm" ansteht. Aus diesem Grund verzichten auch einige CI-Träger auf Komforteinrichtungen wie Störschallunterdrückung etc.

  • Okay, das leuchtet ein. Es ist aber schwierig die CI Seite zu trainieren wenn man auf der anderen Seite noch einigermaßen gut hört. Selbst mit Oropax krieg ich auf dem guten Ohr noch zu viel mit. Aber ich versuche jetzt trotzden die CI Seite mehr zu fordern. Ich arbeite aber in relativ lauter Umgebung und bin immer noch sehr geräuschempfindlich. Deshalb ist das alles nicht so einfach, aber objektiv betrachtet bin ich wohl schon auf einem guten Weg nach nur 6 Wochen. Wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig.

    Grüße Hepfi

  • Zum Thema Kanso oder HdO Gerät. Es macht einen grossen Unterschied, ich habe zuerst 7 Minate einen Kanso getragen und dann auf den Nucleus wechseln können, aber vor allem weil ich ständig Kopfschmerzen hatte und er mir zu schwer war am Kopf.

    Man hört besser und klarer, vor allem im Störschall. Die Position der Mikrofone ist einfach optimaler auch wenn beide Geräte zwei Mikros haben. Ich haette das gern vorher gewusst und war recht überrascht.

    Hepfi

    Geduld, Geduld!

    Als einseitige taube war ich auch lange auf der Suche wie trainieren. Ohropax nehmen max 25 dB weg und das bringt zu wenig. Effektiver ist mit einem weissen Rauschen das gute Ohr zu vertäuben oder nur direkt das CI zu beschallen (Telefonclip, teleschlinge usw). Hörbücher oder Apps dazu nutzen.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Okay, das leuchtet ein. Es ist aber schwierig die CI Seite zu trainieren wenn man auf der anderen Seite noch einigermaßen gut hört. Selbst mit Oropax krieg ich auf dem guten Ohr noch zu viel mit. Aber ich versuche jetzt trotzden die CI Seite mehr zu fordern. Ich arbeite aber in relativ lauter Umgebung und bin immer noch sehr geräuschempfindlich. Deshalb ist das alles nicht so einfach, aber objektiv betrachtet bin ich wohl schon auf einem guten Weg nach nur 6 Wochen. Wahrscheinlich bin ich einfach zu ungeduldig.

    Grüße Hepfi

    Mir geht es ganz genau so... Nach drei Monaten mit CI und einem sehr gut hörenden anderen Ohr. Ich verstehe keine Sprache aber Vogelgezwitscher, Rascheln, Straßenverkehr, Stöckelschuhe und Tastaturklackern machen mich wahnsinnig! Morgen habe ich Reha, bin gespannt.

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Hallo MadameMim,

    Es wird tatsächlich besser. Ich glaube, es liegt wohl zum Teil noch an der niedrigeren Lautstärke im Sprachbereich. Geräusche nehme ich zwar auch noch etwas lauter war. In der Reha hatte ich 2 Anpassungen und ab da ging es einen großen Schritt weiter. Ich übe jetzt beim Fernsehen über den Lautsprecher mit Untertitel. Das "gute Ohr" verschließe ich dabei mit einer selbstgemachten Otoplastik. Es ist immer noch ein Unterschied gegenüber der Teleschlinge aber es wird wirklich besser. Ich verstehe schon sehr viel, muss mich dabei aber schon noch sehr konzentrieren und anstrengen. Am besten mit Nachrichten anfangen, da wird deutlich gesprochen. Mittlerweile gehen teilweise sogar schon Spielfilme. Ich denke, das Zauberwort heißt Geduld...und Übung;)

  • Hepfi
    Zum Verschliessen des guten Ohrs nützt eine Otoplastik leider wenig, die nimmt ca. 25 dB weg und das ist nichts.
    Einfacher gehts mit einem InEar Kopfhörer und einem weissen Rauschen darauf, z.B. von einem Noise Generator. Das ist effektiver als nur das Ohr verschliessen.
    Was auch sehr effektiv ist, ist einfach direkt auf dem Ci üben, sprich Ci direkt an Schallquelle anschliessen mittels Kabel oder Phoneclip, je nach Hersteller und dann nur damit hören. Das hat mir ehrlich gesagt am meisten gebracht und der Rest kam dann von selber.

    Ich habe mein Ci nun seit 15 Monaten und jeden Tag mindestens 1 Stunde mit Apps oder dann mit Hörbüchern (zuerst mit Mitlesen, dann ohne) Zuhause nur mit dem Ci gehört. Oft waren es 2 Stunden oder mehr, vor allem abends wenn alle schliefen und ich meine Arbeit erledigt hatte oder auch morgens früh.

    Ich habe nun ein Topresultat in der Jahreskontrolle erreicht und bin sehr zufrieden mit meinem Ci!
    Es braucht also sehr viel Geduld und Training.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Hallo Nikita,

    bei mir reicht das verschließen des Ohres, da ich damit nur noch 35% höre. Nach dem Verschließen höre ich nichts mehr, glaub mir.

    Ob das mit einem intakten Ohr geht, kann ich allerdings nicht beurteilen.