Guten Morgen aus Berlin!

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mich gerne bei euch vorstellen. Ich hatte 2017 einen schweren Hörsturz und bin seit dem einseitig ertaubt. Mitte Januar habe ich mir ein CI implantieren lassen. Nach der EA war ich dann leider ziemlich enttäuscht über diesen nicht zu definierenden künstlichen und unverständlichen Klang... Ich habe ein HdO und ein Single Unit ausprobiert und bin beim Kanso geblieben. Leider ist er plötzlich am Samstag so unerträglich laut geworden, dass ich ihn seit dem nicht mehr tragen kann. Außerdem höre ich ein hohes Ploppen, immer wenn der Prozessor sich einen Millimeter bewegt. Das nervt mich extrem. Wie ihr seht, bin ich zur Zeit sehr unzufrieden mit der Situation... Ich hoffe, dass ich bald einen Termin bei meinem Techniker kriege und dann endlich loslegen kann.

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Liebe MadameMim,

    Deine Implantation ist ja relativ frisch.

    Nach einer EA musst Du erst einmal das Hören wieder lernen und das braucht seine Zeit. Bei dem einen geht es schneller, bei den anderen dauert das. Jeder von uns musste zwangsläufig lernen, geduldig mit seinem neuen Hören zu sein. Bei meinem geburtstauben Ohr ( Implantation Juli/2017) habe ich erst seit ca Sept. 2018, dass sich Geräusche und auch die Sprache, wie auf meinem anderen langjährigen CI-Ohr anhört.

    Du solltest ganz dringend Kontakt mit Deinem Techniker aufnehmen, damit er eine Änderung in der Map vom Sprachprozessor vornehmen kann. Wenn der Sprachprozessor nicht mehr getragen werden kann, ist das nie ein gutes Zeichen. Hast du schon versucht mittels der Fernbedienung die Lautstärke und auch die Mikrophonempfindlichkeit zu ändern. Vielleicht stört Dich das Rascheln der Haare so. Aber wie gesagt, ich würde an deiner Stelle den Texhniker anrufen, damit du eine neue Einstellung bekommen kannst.

    Lieber Gruß

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Danke für die aufmunternden Worte, Karin!

    Das Rascheln der Haare stört mich auch, deswegen werde ich sie wohl wieder abschneiden. Aber das ist ok. Das Geräusch, das ich meine, ist ein zartes Plopp, als würde eine Seifenblase zerplatzen. Immer, wenn der Prozessor über den Magneten rutscht, auch bei kleinsten Bewegungen.

    Das andere ist die plötzliche Lautstärke. Ich war total erschrocken als es plötzlich so laut wurde. Ich hörte meine Stimme als würde ich in der Kirche stehen und die Orgel dröhnt los. Ich habe sofort ganz leise gestellt aber es nützte nichts.

    In diesem Moment habe ich einen Termin bekommen und kann morgen um 14 Uhr zu meinem Techniker kommen. Gott sei Dank!

    Mir tut auch die Narbe noch weh und ich merke oft einen unangenehmen Druck an der Stelle wo das Implantat sitzt.

    Gibt es eine Gruppe in Berlin, wo sich Gleichgesinnte treffen? Sowas würde mir bestimmt helfen.

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Guten Morgen,

    auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Die EA war anscheinend recht kurz nach der OP und die operierte Stelle ist erstmal eine ganze zeitlang empfindlich, bei dem einen länger, bei dem anderen kürzer.

    Ich trage selbst auch mit Begeisterung den Kanso seit Juli 2017 (vorher von Geburt an beidseitig an Taubheit grenzend schwerhörig mit HG Versorgung). Dieses von dir beschriebenes Ploppen auf dem Magneten kenne ich nicht, vielleicht ist der Magnet zu schwach, wenn sich der Kanso auf dem Implantat bewegt. ?

    Ich würde den Techniker mal auf den Magneten ansprechen. Welche Stärke hast du drin?

    Bei meiner EA habe ich auch erstmal einige Tage nur ein „Pling“ gehört- ich habe konsequent Geräusche produziert und bewusst hingehört, um diese dann immer weiter zu differenzieren.

    Wie Karin schon schrieb, heißt unser Zauberwort tatsächlich „Geduld“ . Davon hat mir der liebe Gott leider auch nicht viel mitgegeben.

    Mach dich nicht jeck, lass die Dinge auf dich zu kommen und gehe einen Schritt nach dem nächsten.

    Vor allem: du warst mal normal hörend, ein CI ersetzt niemals das natürliche Hören!

    Kopf hoch, es wird schon!

    Jecke karnevalistische Grüße aus dem Rheinland,

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallo SaSel,

    danke für die liebe Aufnahme hier!

    Ich hatte schon den 4er, der war zu stark, es hat nicht geploppt aber dafür weh getan. Das war aber noch das Testgerät. Dann den 3er in meinem eigenen Kanso, damit hat das Ploppen angefangen. Jetzt habe ich den 2er und es ploppt immer noch. Ich sage das auf jeden Fall auch dem Techniker.

    Die EA war 4 Wochen nach OP. Ich hatte einfach andere Erwartungen, da ich meines Erachtens nicht richtig aufgeklärt wurde. Und Geduld kenne ich leider auch nicht :rolleyes:;)

    Momentan nerven mich die beiden verschiedenen Höreindrücke und ich versuche den Kanso im Alltag zu ignorieren. Nur wenn ich übe mit der Asklepios App konzentriere ich mich voll und ganz auf ihn. Ich habe ihn ja erst seit Freitag und war so froh, endlich aktiv werden zu können und zu üben. Mit dem Testgerät konnte ich das nicht, weil ich kein Mini Mic dazu hatte. Ich fühlte mich so ausgeliefert. Außerdem wurde mein Geschmacksnerv bei der OP verletzt und seit dem schmecke ich sauer und bitter die ganze Zeit auf einer Seite der Zunge. Ich bin heute etwas zart besaitet, glaube ich...

    Stimmt, heute ist ja Rosenmontag. Dann sollte ich mich heute mal nicht so ernst nehmen, was? 8o

    Viele Grüße und danke für den Zuspruch!

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Was passiert denn, wenn Du den Magneten mal ganz herausnimmst, und nur so Dein Kanso hin und her zum Gegenstück im Kopf bewegst.

    "Ploppt" es dann auch?

    Mal ein anderer Gedankengang: Was ist, wenn das auch nur ein Teil vom (neuen) Hören ist?


    Wenn es plötzlich zu laut geworden ist, könnte es sein, daß die Einstellung noch zu heftig waren, und Du jetzt einfach viel besser hörst, als noch vor wenigen Tagen.

    Kannst Du mit der Fernbedienung noch etwas an der Lautstärke runter regeln?

    Mein Techniker hat meist gern meine N6 auf mittig eingestellt, so daß ich nach Bedarf lauter oder leiser regeln konnte.


    Ansonsten, wünsche ich Dir weiterhin alles Gute auf Deiner Hörreise!


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hm, merkwürdig ?. Ich hätte wirklich auf die Magnetstärke getippt.

    Okay, bei mir reicht zum Glück der 1‘er Magnet; beim Joggen ziehe ich eine Baseballkappe an und beim Reiten habe ich ohnehin den Reithelm an, da hält dann auch alles.

    Wird es denn mit dem Geschmack wieder besser? Vielleicht erholt sich der Geschmacksnerv ja wieder und ist erstmal nur beleidigt? Ich drücke dir die Daumen, dass sich das wieder einrenkt.

    Betreffend Lautstärke: die Impulse können da wirklich zu stark sein. Bei mir wurde jede Woche die Lautstärke erhöht, so dass ich zum Glück nie das Gefühl des zu laut Hören hatte. Mein Techniker achtet sehr darauf, dass das CI nicht zu laut eingestellt ist.

    Ich bin mal gespannt, was bei dir raus kommt.

    In Geduld musste und muss ich mich auch üben. Man hätte mir in der Klinik bei den Vorgesprächen auch gesagt, dass ich ganz schnell wieder einigermaßen hören würde. Ich habe jedoch unbewusst so gut mein noch nie vorhandenes Hören kompensiert, dass ich erfahrene Ärzte und Therapeuten an der Nase herum geführt habe. So musste ich auch erst bitter lernen, dass aufgrund meiner Hörbiografie ich niemals auf 10% Sprachverstehen kommen werde, sondern froh sein kann, wenn es 70-80% werden. Meine Erwartungen waren daher sehr hoch und ich musste sie erstmal massiv runter schrauben ?.

    Je weniger ich mich zwinge, umso besser klappt es mit dem Hören.

    Kleiner Tipp für den Alltag: einfach die andere Seite vertäuben (ich schalte am HG einfach aus) und sich geräuschmäßig nur von der CI-Seite „berieseln“ lassen. Einfach auch mal bewusst auf Geräusche achten.

    Mir hilft das gut.

    Ich wünsche dir die Geduld die du brauchst und Durchhänger sind völlig normal.

    LG SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallo MadameMim,

    willkommen bei uns "Blechohren"! :)

    Deine Implantation und Erstanpassung des SP sind ja nun noch nicht lange her. Wie meine Vorrednerinnen schon schrieben, dauert es halt, bis der "Mickey Mouse-Effekt" im Laufe weiterer Einstellungen weniger wird und eines Tages ganz verschwindet .... Jeder von uns hier tickt ganz anderes und macht seine eigenen Erfahrungen - deswegen sind Vergleiche nicht zielführend.

    Und diese "Durchhänger" mit einem Auf & Ab hatte ich auch - gehört leider dazu.

    Gibt es eine Gruppe in Berlin, wo sich Gleichgesinnte treffen? Sowas würde mir bestimmt helfen.

    Wie wäre es mit dem CI-Café im Werner-Otto-Haus?


    Außerdem wurde mein Geschmacksnerv bei der OP verletzt und seit dem schmecke ich sauer und bitter die ganze Zeit auf einer Seite der Zunge.

    Das ist natürlich doof und legt sich im allgemeinen langsam wieder.... Darf ich fragen, wo Du implantierst wurdest?

    Ich wünsche Dir eine spannende Hörreise mit besser werdenden Einstellungen! Hab einfach mehr Geduld mit Dir.... :)

  • Hallo zusammen und danke für eure Antworten!

    Ich bin gerade so froh und dankbar, dass es dieses Forum gibt.

    Super Idee, den Magneten raus zu nehmen. Darauf wäre ich nicht gekommen! Ohne Magnet ist das Ploppen nicht zu provozieren! Kann es sein, dass der innere Magnet hin und her rutscht??

    Mit der Fernbedienung lässt sich nix mehr machen. Die einzige Erklärung, die mir logisch vorkommt, ist die, dass ich plötzlich besser höre. Denn ich kann auch plötzlich besser die Übungsaufgaben der App verstehen. Aber warum geht das so schubweise und nicht langsam?

    Der Geschmack verändert sich, sehr langsam. Momentan ist es sauer, davor war alles bitter. Aber da bin ich hoffnungsvoll, dass es wieder normal wird.

    Es hilft mir sehr, eure Geschichten zu lesen. Danke, dass ihr sie mit mir teilt!

    Mit dem vertäuben der hörenden Seite ist es so eine Sache. Ich versteh dann halt niemanden mehr, der mich ansprechen will. Aber das mache ich mal und gebe der Familie vorher Bescheid. Nicht, dass die sich wundern ^^

    Der Micky Maus Effekt geht wirklich weg? Ich freue mich drauf!!

    Ich wurde in Berlin, Virchow, operiert. Bei Dr. Ücker.

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Ohne Magnet ist das Ploppen nicht zu provozieren! Kann es sein, dass der innere Magnet hin und her rutscht??

    Hm, :/

    irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, daß es nicht passen könnte.

    Aber spannend ist es schon!

    Wäre es eventuell möglich, daß Du einen "falschen" Magneten bekommen hast? Das wäre irgendwie die einzig logische Erklärung.

    Ich weiß nicht, ob die Magneten vom Kanso eine andere Größe haben, als das N6, oder sogar N7.

    Aber, auf der anderen Seite - denken könnte ich es mir schon. Immerhin wird das ja bei allen anderen Geräten auch so gemacht, daß die Kabeln, Akkus von älteren Modellen nicht mehr passen können.


    Die einzige Erklärung, die mir logisch vorkommt, ist die, dass ich plötzlich besser höre. Denn ich kann auch plötzlich besser die Übungsaufgaben der App verstehen. Aber warum geht das so schubweise und nicht langsam?

    Ja, manchmal hat man so Schübe, dann wieder so Phasen, wo die aktuell erreichte Lage eine Weile so bleibt, bis es wieder flutscht.

    Das Gehirn kennt wohl kein "langsam" ^^

    Deshalb liegt es auch an uns selbst, langsam(er) zu machen, und uns schön in Geduld zu üben.

    Nicht, daß wir dann denken, "Yeah, der nächste Schub ist da, das gilt es auszunutzen". Denn, genau so gut könnte es sein, daß es wieder einen kleinen "Rückschritt" vom Schub gibt, bevor man dann wieder genau dort landet.

    Der Geschmack verändert sich, sehr langsam. Momentan ist es sauer, davor war alles bitter. Aber da bin ich hoffnungsvoll, dass es wieder normal wird.

    Ich hatte bei beiden OPs einen, zum Glück nicht vollständigen, Geschmackverlust gehabt. War bißchen gewöhnungsbedürftig gewesen.

    Es hat auch eine recht lange Weile angehalten, aber jetzt geht es wieder.

    Der Micky Maus Effekt geht wirklich weg? Ich freue mich drauf!!

    Bei mir war es nicht Mickey Mouse, sondern eher bißchen roboterhaft gewesen.

    Jetzt klingt für mich das Hören richtig schön, sogar recht "natürlich", wenn man es so schreiben darf.

    Das macht einfach die Macht der Gewohnheit, und kommt mit der Zeit wohl auch automatisch, wenn man immer wieder so nebenbei "mithört".

    Ich schätze mal, daß nach meiner ersten OP auch meine linke HG Seite mit dem natürlichen Hören nachgeholfen hat. Ich habe nicht immer nur mit der CI Seite alleine gehört, sondern auch mal in Kombination mit der HG Seite. Gerade am Anfang, wo ich eh noch nichts verstehen konnte.

    Später habe ich dann mein HG immer öfters ausgeschaltet und länger mit der CI Seite alleine gehört.

    Wenn Sprachverstehen kommt, macht es dann eh noch viel mehr Mut und auch Spaß.

    Ich fand, daß ich sogar richtig mithören konnte, wie mein Gehirn eine Stimme (zum Beispiel aus dem TV, oder beim Hörbuch hören), die ja gerade am Anfang schon mal gerne in die "falschen Tonlage springen wollte", wieder zurecht gerückt hatte :D

    War spannend gewesen, manchmal sogar lustig. 8o

    Aber ich habe nichts davon bewußt gemacht. Das kam halt so mit der Zeit.


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Danke, Sheltie, für deine ausführliche Antwort!

    Ich war heute bei meinem Techniker. Was das Ploppen angeht: Es war wirklich der Magnet. Er sitzt ziemlich locker im Kanso und hat ein wenig Spiel. Mein Techniker hat ein kleines Gummipad von AB drunter geklebt, jetzt ist er fest und es ploppt nicht mehr - juhuuuu!

    Den Kanso hat er dann ein ganzes Stück leiser gemacht und noch ein paar Elektroden nachjustiert. Jetzt geht es wieder. Bin ich froh!

    Ich höre auch nicht wirklich Micky Maus (das sagt man wahrscheinlich nur so), sondern wie du sagst, eine sehr hohe Roboterstimme auf Helium im Weltall. Aber es wird schon tiefer. Es mischt sich ein bisschen, ich kann die tiefen Töne einer männlichen Stimme schon raus hören. Das Gehirn ist ein tolles Organ ^^

    Langsam und deutlich gesprochenes verstehe ich schon sehr gut. Auch ganze Texte. Was ich nicht verstehe sind Umlaute, Vokale sind schwer auseinander zu halten, hohe Stimmen furchtbar, Einsilber sind schwierig und viele einzelne Konsonanten und einzelne Laute. Alltagsgeräusche kann ich auch nicht gut zuordnen.

    Ich bin gespannt wie es weitergeht! Danke für eure Unterstützung!

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Hallo in die Runde ?

    Sehr viel von dem was du schreibst MadameMim kommt mir von meiner Zeit nach der 1. OP bekannt vor.

    Jetzt, 4 Jahre später, kann ich dir, wie die anderen auch, nur raten: habe Geduld und sage das auch deinem Umfeld!

    Ja, du bist nun mit einem CI versorgt, aber das heißt nicht zwingend, dass man wieder sehr gut hören kann.

    Alles braucht seine Zeit.

    Das Gehirn muss einfach lernen, dass es wieder Impulse bekommt und aktiv werden muss. Nicht nur allein das Hören als solches ist wichtig.

    Bei mir gab es nach den ersten 3 Anpassungen ein richtiges Tief. Ich zweifelte ob das nun alles sei. Danach ging es stetig bergauf bis es sich auf einem guten Level eingependelt hat.

    Nichtsdestotrotz war im November meine 2. OP. Danach hatte ich genau wie du einen teilweisen Geschmacksverlust, welcher bis heute anhält. Es ist besser geworden, aber eben noch nicht weg. Ganz ehrlich? Na und, ich schmecke ja noch.

    Ich gebe meinem Körper da einfach noch Zeit zum Regenerieren. Nerven müssen sich ja wieder erholen und ggf zusammen wachsen, das dauert. Bis zu einem Jahr ist dahingehend wohl auch völlig "normal".

    Klar sind Versprechungen von Ärzten und auch Technikern gut gemeint, aber es gibt diese und solche Fälle.

    Nach der 2. OP habe ich zum Glück dieses Tief (und die ersten 3 schlechten Termine) komplett übersprungen.

    Somit bin ich mit mir wieder im Reinen!

    Melde dich gerne per PN, ich wohne "bei" Berlin.

    LG, Impli

    Einmal editiert, zuletzt von Impli (6. März 2019 um 14:02)

  • Danke für deine Worte, Impli!

    Das mit dem Geschmack ist echt ekelhaft <X Mir wurde gesagt, dass es bis zu drei Monate dauern kann...

    Aber vorher: Ach, das kommt gaaaanz selten vor!

    Ich war sehr enttäuscht nach dem ersten Hörtraining, weil ich kaum was verstanden habe. Aber jetzt geht es langsam wieder bergauf. Auch dank euren Worten!

    Gestern habe ich eine Serie mit deutschen Untertiteln geguckt. Habe das Handy mit dem Kanso verbunden. War anstrengend aber ging ganz gut :)

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Das mit dem Geschmack ist echt ekelhaft <X Mir wurde gesagt, dass es bis zu drei Monate dauern kann...

    Aber vorher: Ach, das kommt gaaaanz selten vor

    Keine Ahnung, wie häufig, oder selten so etwas auftreten kann.

    Bei mir ist dies bei beiden OPs aufgetreten ;)

    Bei der ersten OP konnte ich nur vorne links auf der Zunge was schmecken, sonst nirgends.

    Ich glaube, es hat etwas mehr als ein halbes Jahr gedauert, bis diese winzige kleine Stelle an der Zunge so nach und nach größer geworden war, und ich an deutlich mehr Stellen was schmecken konnte. :/

    Bei der zweiten OP gab es geschmacklich wieder einen Absturz, wenn auch nicht mehr ganz so krass wie beim ersten Mal.

    Aber auch hier hat es deutlich länger als nur diese drei Monate gedauert, bis ich wieder das Gefühl hatte, daß die Geschmacksknospen wieder alle richtig funktionieren.

    Ich habe mir stets eingeredet, daß das zwar doof ist, wenn alles nach Pappe schmeckt, auch wenn man sich gerade eine Pizza gegönnt hat, denn das war mir doch lieber gewesen, als wenn ich ein Muskelzucken durch die OP bekommen hätte.

    Denn, dies wäre - nach Aufklärung vor der OP von Ärzten - ebenso möglich gewesen.

    Ich war sehr enttäuscht nach dem ersten Hörtraining, weil ich kaum was verstanden habe.

    Nun ja, Deine OP ist ja noch recht frisch.

    Wir haben ja gerade erst einmal Anfang März.

    Versuche es mal anders zu sehen ;) , das aktuelle Hören ist schon ein enormer Fortschritt!

    Wenn ich so früh schon hier und da mal ein Wort verstanden habe, oder sogar schon ganze Sätze, so habe ich mich darüber gefreut, natürlich, aber trotzdem nicht viel mehr erwartet. Ich habe einfach TV mit Untertitel, ohne Kopfhörer als zusätzliche Hilfe, und ohne die andere Seite, auf mich einprasseln lassen, und auch nicht viel erwartet.

    Ich war froh, daß die Stimmen nicht mehr so viel "hin und her gesprungen" sind ^^, und wenn ich heraus hören konnte, daß im Untertitel was anderes stand, als das, was gerade wirklich gesagt wurde, so wußte ich zwar, daß UT mir die Richtung ein wenig vorgegeben hatte, was nun vom Inhalt her kommen mußte, aber ich war dann froh darüber gewesen, daß ich den Satz verstanden habe, UND sagen konnte, daß UT nicht original dem Satz entspricht 8o

    Deutsche Filme, da konnte ich, wenn die Gesichter der Darsteller beim Sprechen in die Kamera geschaut hatten, sogar vom Mundbild ablesen, und gleichzeitig hören, was gesagt wurde.

    Für Hörbücher war es so kurz nach der OP noch viel zu früh gewesen. Habe mich dann nur durch sehr bekannte Hörbücher "beschallen" lassen. Habe ich inhaltlich was verfolgen können, gut. Wenn nicht, dann auch gut, weil, es war ja eh noch viel zu früh dafür. Also habe ich lieber einfach das Ganze im Hintergrund weiter laufen lassen (während der Autofahrt ;)) und mal darauf geachtet, ob die sehr bekannte Stimme dafür immer normaler klingt, oder doch noch zu sehr in anderen Oktaven herumspringt. :D

    Und, nun ja, ich habe noch zusätzlich oft bekannte Musik, die ich praktisch in und auswendig kannte, gehört, auch wenn gerade DAS am Anfang so <X klang. Aber mir war das wichtig gewesen, also habe ich mich auch damit beschallen lassen.

    So nach und nach ist daraus was Vernünftiges geworden.

    Alles braucht nun einmal seine Zeit ;)

    Versuche, Dich lieber an die kleinen Erfolge zu erfreuen. Die treiben uns an, halten die Motivation aufrecht! ;)

    Wenn man sich nur darauf konzentriert, was jetzt (noch) nicht geht, dann überhört man vielleicht einen winzigen kleinen Fortschritt, der zur nächsten Stufe führen kann. ;)


    Nur Mut!

    Das wird alles schon wieder werden!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Nur kurz, das mit den Haaren und dem Stören verschwindet auch, resp. man gewöhnt sich daran und hört es nicht mehr.

    Ich bin auch einseitig taub und habe nun seit genau einem Jahr mein CI. Ich habe ca. 9 Monate gebraucht um mich daran zu gewöhnen und ein Hörlevel zu erreichen das passt, ich war allerdings mehr als 30 Jahre taub auf dem Ohr und darum ist es schon eher ein Wunder als normal.

    Du brauchst einfach ganz, ganz viel Geduld und viel, viel Übung. Ich habe und übe immer noch ca. 1 Stunde am Tag, meist morgens vor dem Aufstehen oder abends vor dem ins Bett gehen. Am meisten habe ich zu Beginn mit den Apps geübt und mit dem Programm AudioLog, das hat mir sehr viel gebracht. Seither höre ich nur noch Hörbücher, zuerst habe ich noch mitgelesen, das geht mit der Kindle app und Audible Hörbüchern ganz gut, seit ca. einem halben Jahr höre ich nur noch, es muss aber ganz leise sein dazu.

    Hören lernen ist eine Anstrengung und dauert eine Weile, nach so kurzer Zeit kann man nicht so viel sagen.

    Ich habe auch mit dem Kanso gestartet, war aber nicht so glücklich, ich hatte immer wieder Kopfschmerzen und der Magnet schmerzte. Seit ein paar Monaten habe ich nun einen N6 und bin viel glücklicher, weil die Mikrofone an einem besseren Ort sind und die Haare viel weniger stören, zudem kann ich nun wieder meine normalen Helme tragen.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Vielen lieben Dank für euren Zuspruch!

    Den Nucleus 7 habe ich auch ausprobiert aber er hält nicht hinter dem Ohr. Außerdem kam ich mit dem Spulenkabel nicht klar. Und da ich meine Haare immer hinter die Ohren klemme, hat das hinten und vorne nicht viel gebracht. Mit dem Kanso bin ich zufrieden. Ich habe mittlerweile 3 Magneten ausprobiert und der 3er ist in Ordnung. Manchmal mache ich auch den 2er rein.

    Mein Problem ist, dass ich Hörbücher nicht leiden kann... Ich konnte noch nie etwas damit anfangen. Ich lese für mein Leben gern aber ich kann einfach nicht zuhören. Meine Gedanken schweifen dann ab und irgendwann schlafe ich ein ^^ Da werde ich mich noch rantasten. Zurzeit gucke ich eine lustige Serie auf Amazon prime mit Untertiteln. Hatte ich ja schon geschrieben. Das macht Spaß! Und mir geht es auch so, dass ich mich freue, wenn ich mal was anderes höre, als der Untertitel mir vormachen will!

    Ich übe mit der Asklepios App und meine Familie und ich lachen uns schlapp über die norddeutschen Varianten :D

    Das mit den Haaren habe ich auch schon überlegt. Ob ich mich vielleicht daran gewöhne... Freitag habe ich einen Friseurtermin, mal sehen was da so bei rauskommt.

    Ich wünsche euch allen einen guten Start in die neue Woche!

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Hallo MadameMim,

    das mit den Haaren hatte Sohnemann überhaupt nicht gestört oder er hat es gar nicht wahrgenommen. Er hatte die Haare recht lang und ging dem Prof vor der OP „auf den Keks“ diese ja nicht so viel abzurasieren ? es war auch wirklich minimal.

    Vor 14 Tagen dann die radikale Änderung, die Haare sind raspelkurz .....

    Ich wünsche dir viel Spaß beim Friseur ( muss ja nicht raspelkurz sein ?) und dass du dich nachher wohl fühlst ?.

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • Vor 14 Tagen dann die radikale Änderung, die Haare sind raspelkurz .....

    Hallo Fibi,

    da kann ich Deinen Sohnemann verstehen... :) Wahrscheinlich hat er wie ich eine zu dicke Schwarte und bereits nach drei Wochen hält der Magnet nicht mehr richtig bzw. "schwebt" nur noch. Joah, dann alle 14 Tage untern "Rasenmäher" inklusive Kopfmassage.... 8)

  • Danke für die lieben Wünsche, Fibi! Ich bin auch schon gespannt, wie es wird. Habe meine Haare eigentlich immer kurz und nur für das CI wachsen lassen.

    Raspelkurz wird es aber wohl nicht ;)

    Viele Grüße

    MadameMim

    Hörsturz in 2017, seit dem SSD, sonst normalhörend, Cochlear Kanso seit 2019

  • Hallo Jochen,

    ich glaube nicht, dass es unmittelbar mit dem CI zutun hat, vielmehr mit der Pflege der Haare. Als Teenie hat man sich mit Dusche und Co eher gestritten ?

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018