Hallo, ich habe auch hierhergefunden.

  • Hallo.

    Ich bin 39 Jahre alt und habe ständig Hörsturze schon erlitten. Mein rechtes Ohr ist seit über 10 Jahren schon komplett taub und überlege mitlerweile meinen HNO darauf anzusprechen und hoffe damit wieder gut hören zu können.

    Leider habe ich aktuell auch wieder einen Hörsturz auf meinen linken gesunden Ohr und bin in Behandlung.

    Es ist gut zu lesen das man hier Antworten findet, denn ich bin psychisch ziemlich niedergeschlagen von den ganzen Vorfällen.

    Ich weiss nichtmal woher ich ständig die Hörstürze habe, weil die Ärzte nur verdienen wollen und schnell abspeisen, so meine Erfahrungen.

    Evtl. habt Ihr Tipps oder Ratschläge für mich zur Vorbeugung?

    Wie ist es eigentlich mit einem CI, welche Hersteller zahlen die Kassen und wie teuer sind bessere Geräte? Wie kann man feststellen ob ein Hörnerv noch aktiv ist? Ich habe auf dem tauben Ohr auch einen Tinitus.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dan,

    erst einmal: herzlich willkommen.

    Bei sehr vielen Schlappohren ist es so, dass diese die Ursache nicht kennen. Vielfach Hörstürze - Grund unbekannt.

    Wurde bei dir schon mal ein MRT gemacht vom Kopf? Spontan denke ich an ein so genanntes Gusher-Syndrom. Hierbei ist der Druck in der Schnecke höher und Mikroverletzungen, zB durch spontane Druckveränderungen wie in der Achterbahn, können Hörstürze auslösen. Sollte ein solches Symptom bei dir vorliegen, so kannst du Hörstürze vorbeugen.

    Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man den Grund für einen Hörsturz herausfindet.

    Zu dem CIs: CIs sind Prothesen und werden daher bei Indikation von der (gesetzlichen) Krankenkasse übernommen. Hier gibt es verschiedene Firmen zur Auswahl, wobei keine Firma besser oder schlechter ist als andere. Im Wesentlichen unterscheiden sich die Hersteller in der Art der Verarbeitung und im Zubehör bzw Sprachprozessordesign.

    Grüße,

    Miriam

  • hallo ja das wurde damals gemacht, als das beim rechten ohr passierte. Allerdings wurde mir keine Auffälligkeit genannt.

    kann es eigentlich sein, wenn man nach einen hörsturz schnell wieder gut hört, das es danach trotzdem wieder schlechter wird?

  • Moin,

    herzlich Willkommen hier im Forum dan45x

    Ich weiss nichtmal woher ich ständig die Hörstürze habe, weil die Ärzte nur verdienen wollen und schnell abspeisen, so meine Erfahrungen.

    Evtl. habt Ihr Tipps oder Ratschläge für mich zur Vorbeugung?

    Wie ist es eigentlich mit einem CI, welche Hersteller zahlen die Kassen und wie teuer sind bessere Geräte? Wie kann man feststellen ob ein Hörnerv noch aktiv ist? Ich habe auf dem tauben Ohr auch einen Tinitus.

    - meistens sind die Ursachen von Hörstürzen unbekannt. Man kann denen nicht vorbeugen, und weiß auch nicht ob und wann die einem widerfahren

    - Alle gängigen Hersteller werden von den Kassen übernommen. Die Qual der Wahl hast Du in Zusammenarbeit mit Deiner implantierenden Klinik

    - Es gibt wohl keine besseren oder schlechteren Geräte. Egal für welchen Anbieter Du Dich entscheidest, nie ist die Wahl wirklich gut oder wirklich schlecht

    - Vor einer ev.Implantation gibt es eine gründliche Untersuchung, mit der die medizinische Indikation festgestellt wird. Dazu gehört auch ein Test durchs Innenohr, ob Dein Hörnerv intakt ist. Sollte das nicht der Fall sein, bringt auch ein Implantat nichts. Zudem wird bei dieser Untersuchung (dauert etwa einen Tag) noch ein MRT/CT vom Kopf gemacht (die müssen ja die Strukturen kennen, oder ev.Anomalitäten ausschließen), und diverse andere Dinge werden abgeklärt, je nach Krankenvorgeschichte

    - Das mit dem Tinnitus ist so eine Sache. Es kann sein, dass der nach der EA verschwindet, jedoch kann Dir niemand eine Garantie dazu geben. Meiner hat sich seit den 2 ,5 Jahren seit der EA dauerhaft verabschiedet (auch nachts ohne Prozessor am Ohr). Das hat mir tatsächlich einen "Haufen" mehr an Lebensqualität gebracht

    Bei Fragen einfach noch mal posten,

    LG Konrad

  • Hallo Audi,

    Es kann gut sein, dass man mit nur einem hörenden Ohr auf Dauer überlastet ist.

    Wie meinst Du das mit der Überlastung?

    Wie stellt sich das dann dar? Burn out o.Ä.?

    LG Konrad

  • Hallo,

    ich interpretiere die Überlastung als „Hörbelastung“ bzw. -Überlastung und bezeichne es gerne als „Born Out der Ohren“. Bei mir persönlich hat es nämlich so den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Es ist m. E. auch unrelevant, ob man „nur“ auf einem Ohr hört oder auf beiden Ohren schlecht bis fast nix. Jeder Hörverlust, egal wie gravierend er ist, birgt das Risiko einer Hörüberlastung. Leider wird diese jedoch von vielen (Betroffenen) unterschätzt.

    Hörpausen sind daher wichtig für uns.

    LG SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Vielen Dank.

    Woher weiss man denn ob man einen intakten Hörnerv hat? Kann man davon ausgehen das er intakt ist wenn man ein Tinitus auf diesen Ohr hat? Kann das der HNO auch feststellen?

    Ich habe gerade gelesen das es auch Single-Unit Audioprozessoren gibt, die wohl ohne Gerät hinter dem Ohr auskommen. Werden diese auch von den Kassen bezahlt oder ist bei so etwas ein Aufrpreis fällig. Falls ja weiss jemand in etwa wie viel so etwas kostet?

  • Ob man einen intakten Hörnerv hat, kann man definitiv nur nach der entsprechenden Untersuchung sagen. Dass du früher mit dem Ohr gehört hast, lässt aber vermuten, dass der Hörnerv vermutlich intakt ist. Sonst hätte das ja nicht funktioniert.

    Es ist egal, für welchen Prozessor du dich entscheidest, die Krankenkasse bezahlt ihn komplett. Das ist eine sehr nette Umstellung von Hörgeräten, bei denen man streiten und ggf. zuzahlen muss auf Sprachprozessoren, bei denen die Kasse komplett zahlen muss.

    LG

    Sunny

    ab 15. Lebensjahr progressiver Hörverlust ohne Befund
    Mi1200 SYNCHRONY von MED-EL
    links: OP am 20.10.2017, EA 14.11.2017
    rechts: OP 02.02.2016 EA 21.03.2016

    beidseitig inzischen Generationswechsel zu Rondo 3

  • @Konrad

    SaSel hat es ganz gut beschrieben, was ich mit Überlastung meinte. Als ich auf CI-Reha war, da war das Thema öfter angesprochen worden. Für einen Menschen ist es der Idealzustand, wenn er sich um das Hören und Verstehen keine Gedanken machen muß und mit zwei gesunden Ohren alles optimal funktioniert. Wenn dieser Idealzustand aber nicht gegeben ist, dann versucht er bewusst oder auch unbewusst seine Situation zu optimieren und die negative Abweichung - soweit es möglich ist - auszugleichen. Dieser Vorgang ist eine zusätzliche Belastung, ein zusätzlicher Stress, der sich dann auf vielfältige Weise in psychischen und physischen Beschwerden äußern kann. Dies kann ein schleichender Prozess sein, auch weil der Mensch in der Regel nicht jünger wird und damit seine Belastbarkeit abnimmt. Deshalb ist es gut, wenn alle Möglichkeiten genutzt werden, um das Hören und Verstehen zu verbessern und zu erleichtern.

  • Danke Audi, genau treffend ergänzt!

    Genauso ist es und diese Erfahrung musste ich auch leider machen.

    Wobei es total schwierig ist, seine alten Verhaltensmuster teilweise abzulegen und vor allem die Schwerhörigkeit zu akzeptieren- auch wenn sie von Geburt an besteht.

    Ich wünsche allen ein schönes Adventswochenende,

    lG SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear