Welcher CI-Anbieter? Die Qual der Wahl...

  • Hallo Summer,

    darf ich Dir noch in Deinem Thread schreiben?

    Kurz vor der Implantation hat sich der Cousin von meinem Mann auf seinen Sprachprozessor festgelegt. Ihm war die MRT-Tauglichkeit extrem wichtig, da er in vergangener Zeit einen Tumor hatte und dementsprechend oft MRT-Aufnahmen benötigt. Der Entscheidungsprozess ist ihm sehr s schwer gefallen, da er auch wie Du sich für das richtige Gerät entscheiden wollte.

    Letztendlich hat er sich für MedEl entschieden. Diese Woche war seine Erstanpassung (EA) und die ist wirklich vielversprechend gelaufen. Er ist ganz happy, und für ihn ist nun alles schlüssig.

    Ich wünsche Dir auch ein gute Entscheidung, wenn Du sie getroffen hast, dann würde ich mich auf keinen Fall mehr mit den anderen Herstellern befassen.

    Lieber Gruß

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Hallo Karin,

    danke für deinen Bericht :) Ja du hast recht, am besten beschäftigt man sich hinterher nicht mehr mit den anderen Herstellern... Das verunsichert nur und man hinterfragt alles.

  • Bei AB ist eine Kopplung CI mit HG möglich. Hat das sehr große Vorteile im Alltag? Bei Med-El ist ja so eine Kopplung leider nicht möglich, und die Geräte agieren getrennt.

    Ich frage mich auch, ob AB das Restgehör besser schützt, da die Elektroden kürzer sind als bei Med-El?

  • Ich kann Dir nur etwas zum Restgehör sagen. Es wird war immer gesagt, dass resthörerhaltend operiert wird. Leider kann wirklich niemand vorher sagen, ob es wirklich möglich ist. Es gibt Patienten, bei denen das Restgehör sofort nach der OP flöten ging, bei anderen ist es ein schleichender Prozess des Verlust d. Resthörvermögens nach der EA. In der Schnecke gab es letztes Jahr einen Artukel zum Resthörvermögens. Demnach verlieren die meisten ihr Restgehör. Für Dein eigenes Wohlbefinden ist es wahrscheinlich besser, nicht davon aus zu gehen, dass Dir das Restgehör erhalten bleibt. Wenn die zu den Glücklichen gehörst, dann freue Dich daran.

    Ganz lieber Gruß vom Staffelsee

    Karin

    rechts: von Kindheit an mittel- bis hochgradig schwerhörig, letzter Hörsturz mit 22 Jahren verursachte totale Taubheit.

    Juli 1990: in Hannover CI-Operation, aktuell Nucleus 6, CP920


    links: geburtstaub, Juli 2017: in München-Großhadern CI-Operation, EA: 07.08.17, aktuell Nucleus 6, CP920

  • Ich kann Dir nur etwas zum Restgehör sagen. Es wird war immer gesagt, dass resthörerhaltend operiert wird. Leider kann wirklich niemand vorher sagen, ob es wirklich möglich ist. Es gibt Patienten, bei denen das Restgehör sofort nach der OP flöten ging, bei anderen ist es ein schleichender Prozess des Verlust d. Resthörvermögens nach der EA. In der Schnecke gab es letztes Jahr einen Artukel zum Resthörvermögens. Demnach verlieren die meisten ihr Restgehör. Für Dein eigenes Wohlbefinden ist es wahrscheinlich besser, nicht davon aus zu gehen, dass Dir das Restgehör erhalten bleibt. Wenn die zu den Glücklichen gehörst, dann freue Dich daran.

    Ganz lieber Gruß vom Staffelsee

    Karin

    Hallo Karin,

    ja da hast du Recht, das hörte ich auch schon, dass es oft ein schleichender Prozess ist... Es ist schwer, das anzunehmen, finde ich. Es war auch ein Grund, warum ich die OP so lange rausgeschoben habe... Wahrscheinlich sollte ich es dann nicht von der Elektrodenlänge abhängig machen.

  • Hallo,

    da stimme ich Karin zu, es wird zwar immer versprochen, Restgehör erhaltend zu operieren, nur gelingen wird es selten. Mir fiel es vor knapp zwei Jahren auch verflixt schwer zu akzeptieren, dass meine letzten 15%, mit denen ich HG versorgt mein bisheriges Leben gehört habe, leider doch komplett verloren zu haben. Letztendlich musste ich es akzeptieren und bin immer wieder fasziniert, wie viel Gewinn das CI rechts bringt- im Vergleich zum HG links (ebenfalls Resthörvermögen etwa 15%). Ich merke jetzt erst, wie ich schlecht ich nur mit HG höre bzw mein Leben lang gehört habe. Und dass, wo ich die aktuelle starke Version von Resound habe (HG ist knapp 3/4 Jahr alt).

    Ich bin ehrlich: die andere Seite möchte ich derzeit noch nicht implantieren lassen, weil ich froh bin, „ohne Technik am Kopf“? noch etwas zu hören. Unabhängig davon habe ich auch Sorge, auch das zweite Gleichgewichtsorgan zu verlieren ?.

    Ich habe jedoch in der letzten Schnecke gelesen, dass derzeit an einem OP Verfahren gearbeitet wird, dass während der OP das Hörvermögen permanent überwacht wird. Mal abwarten, was diesbezüglich passiert, aber ich denke, bis sich ein diesbezügliches Verfahren durchsetzt, werden noch einige Jahre ins Land gehen...

    Fröhliche Ostergrüße

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Bei AB ist eine Kopplung CI mit HG möglich. Hat das sehr große Vorteile im Alltag? Bei Med-El ist ja so eine Kopplung leider nicht möglich, und die Geräte agieren getrennt.

    Ich frage mich auch, ob AB das Restgehör besser schützt, da die Elektroden kürzer sind als bei Med-El?

    Es kommt drauf an wie du Vorteile definierst. Ein Vorteil ist z.B. dass der Compilot der beim CI dabei ist, mit dem Naida Link auch funktioniert. Und eben auch die Sachen wie Duo Phone und der Kopplung.

    Viel wichtiger ist aber dass du mit dem Hörgerät klarkommst. Evtl. am besten erstmal zum Akkustiker und ein Phonak Naida Q90 (das baugleiche Gerät nur ohne CI Kopplung) testet. Wenn du mit dem HG klarkommst, kannst du das dann näher verfolgen. Wenn du mit dem HG nicht klarkommst, kannste evtl. die anderen Sachen weiterverfolgen.

  • Danke für deinen Beitrag. Verstehe ich es richtig, du hast beide Möglichkeiten, ohne T-Mic (aber mit Richtmikrofon) oder mit T-Mic? Und da verstehst du mit T-Mic im Störlärm besser als ohne T-Mic (trotz Richtmikrofon)?

    Darf ich fragen, warum du die MidScala-Elektroden hast und nicht die SlimJ? Ich dachte bisher, dass Elektroden, die an der lateralen Wand anliegen (wie SlimJ) das Restgehör besser schützen. Und vorgeformte Elektroden sind bei einer Reimplantation ungünstiger? Was war deine Motivation, diese Elektrode zu wählen?

    Hallo Summer,

    ich trage den Sonnet von MedEl und ein HG. Ich saß vor einiger Zeit mit einem Bekannten in der Kneipe mit AB un HG. Der hat schlechter verstanden als ich, obwohl er ca. 1 Jahr vor mir implantiert wurde. Ich glaube, es hängt in 1. Linie mit der Hörbiografie zusammen, wie gut jemand mit CI versteht. Meiner Beobachtung zufolge liegt es nicht am Hersteller.

    Grüßle Paula

    Hallo Summer,

    ja, ich habe je ein Programm mit T-Mic und eins nur für Prozessormikrofonen, und kann daher beide Konfigurationen ausprobieren. Das Programm mit den Prozessormikrofonen ist als Backup gedacht, für den Fall, dass das T-Mic ausfallen sollte.

    Wie Paula schon beobachtet hatte, ist es individuell, wie gut man letztlich verstehen kann. Ein Bekannter von mir kriegt im Störschall große Schwierigkeiten, etwas zu verstehen. Er hätte mit Prozessormikrofonen deutlich schwerer mit dem Verstehen. Da er aber ausschließlich mit dem T-Mic hört, wird er zu Prozessormikrofonen keine Aussage machen können. Ich schätze, dass ich mit Prozessormikrofonen im Störschall besser verstehen kann als er mit dem T-Mic. Verwende ich dagegen T-Mic, wird der Unterschied noch größer, da ich davon ebenfalls profitiere. Die eigentliche Herausforderung liegt im selektiven Hören, d. h. Herausfiltern von Nutzschall, eine Fähigkeit, die durch die Ohrmuschel unterstützt wird. Wer nur mit Hörgeräten versorgt war, wird sich hier schwer tun. Bei mir besteht trotz mehr als 40 Jahre lange Versorgung mit Hörgeräten die Chance, dass ich eines Tages selektiv hören kann.

    Die Einzigen, die eine konkrete Aussage zur Leistungsfähigkeit der Ohrmuschel machen können, sind Träger von Harmony- und Naida-Soundprozessoren.

    Zum Implantat:

    Die Slim-Variante war zum Zeitpunkt der Implantierung nicht verfügbar.

    Zum Hörrest:

    Auch ich hatte für mehr als 1 Jahr Hörreste gehabt, die sich mittlerweile verabschiedet hatte. Warum der Hörrest trotz aller Sorgfalt dennoch verlorengeht, war bis März 2018 nach einer Aussage des Professors während des Vortrags zu diesem Thema nicht klar. Das dürfte auch ein Jahr später nicht anders sein. Das Problem ist herstellerunabhängig.

    Da mein Hörrest audiomäßig sowieso ziemlich im Keller war, vermisse ich ihn auch nicht.

    Nun zum Schluß für Dich:
    Wenn Du Dich für ein System entschieden hast, bitte bleib auch dran! Wenn Dir das T-Mic gefällt, nimm AB; wenn nicht, hast Du freie Wahl!


    Grüße,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

    Einmal editiert, zuletzt von BerLin71 (22. April 2019 um 19:06)

  • Viel wichtiger ist aber dass du mit dem Hörgerät klarkommst. Evtl. am besten erstmal zum Akkustiker und ein Phonak Naida Q90 (das baugleiche Gerät nur ohne CI Kopplung) testet. Wenn du mit dem HG klarkommst, kannst du das dann näher verfolgen. Wenn du mit dem HG nicht klarkommst, kannste evtl. die anderen Sachen weiterverfolgen.

    Das Phonakgerät habe ich sogar mal getestet, glaube ich. Ich mochte den Klang viel weniger als vom Resound-Gerät.

  • Nun zum Schluß für Dich:
    Wenn Du Dich für ein System entschieden hast, bitte bleib auch dran! Wenn Dir das T-Mic gefällt, nimm AB; wenn nicht, hast Du freie Wahl!


    Grüße,
    Bernd

    Hallo Bernd,

    danke für deinen Bericht. Natürlich gefällt mir das T-Mic sehr... Nur die Elektroden von Med-El halt besser als von AB... Aber beides geht ja nicht.

  • ich finde das beste ist ein optimal angepasstes CI und

    getrennt davon ein optimales HG

    ohne autom. Programmen die selbst. anpassen ... macht ja oft Blödsinn ...

    habe einen Kollegen mit 2 ganz neuen HG zum testen (Phonak) der ist fast

    verrückt geworden vom ständigen autom. herumschalten, hat sich dann

    Oticon HG ohne autoprog. genommen.

    PS: fürs tel. wäre es sicherlich von Vorteil, wenn gleichzeitig ins HG und Ci gestreamt via bluetooth werden kann,

    da werden aber sicherlich alle Hersteller bald nachziehen, mit den externen HdO kann man ja jederzeit auswechseln.

  • Bei AB wird mit normalem Telefon über das t-Mic zum kompatiblen Hörgerät gestreamt. Ohne Bluetooth oder spezielles Telefon.

    Aber die anderen Hersteller haben auch interessante Lösungen zum telefonieren.

    rechts seit Sept.2010 AB Harmony, EA Okt. 2010 MHH, seit Okt. 2013 Naida CI Q 70.
    links Phonak HG mit Anbindung an ComPilot.

  • Das Phonakgerät habe ich sogar mal getestet, glaube ich. Ich mochte den Klang viel weniger als vom Resound-Gerät.

    Resound ist mit Cochlear kompatibel ? aber die hast du ja wohl schon ausgeschlossen .

    VG und viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung! Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • AB hat doch jetzt den CI-Connect rausgebracht..der ist doch ohne das nervige gebammsel um den Hals tragbar..direkt am CI..und mit Bluetooth verbunden..mit CI und HG koppelbar..

    Darauf bin ich jetzt schon ganz heiß..hoffe es im Mai bei der nächsten Reha live zu erleben..und am besten schon mitzubekommen..

    AB mit dem Phonak HG ..bin voll zufrieden..mir waren T-mic wichtig..ich wollte viele micros rundum um das beste beim Hören zu erreichen..

    Kann von meiner Sicht AB nur empfehlen..

    Gutes Nächtle..und viel Glück bei der Entscheidung..??

  • AB hat doch jetzt den CI-Connect rausgebracht..der ist doch ohne das nervige gebammsel um den Hals tragbar..direkt am CI..und mit Bluetooth verbunden..mit CI und HG koppelbar..

    Darauf bin ich jetzt schon ganz heiß..hoffe es im Mai bei der nächsten Reha live zu erleben..und am besten schon mitzubekommen..

    AB mit dem Phonak HG ..bin voll zufrieden..mir waren T-mic wichtig..ich wollte viele micros rundum um das beste beim Hören zu erreichen..

    Kann von meiner Sicht AB nur empfehlen..

    Gutes Nächtle..und viel Glück bei der Entscheidung..??

    Ich würde mich wahrscheinlich auch für AB entscheiden, wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass ich mit Med-El aufgrund der längeren Elektroden die Töne auch tiefer wahrnehmen könnte. Äußere Geräte kann man ja verbessern, aber das Implantat nicht mehr auswechseln.

    Einmal editiert, zuletzt von Summer (26. April 2019 um 19:19)

  • Ich würde mich wahrscheinlich auch für AB entscheiden, wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass ich mit Med-El aufgrund der längeren Elektroden die Töne auch tiefer wahrnehmen könnte. Äußere Geräte kann man ja verbessern, aber das Implantat nicht mehr auswechseln.

    Nach meinem Verständnis hat die länge der Elektrode nichts mit dem Hören der Frequenzen zu tun. Du hast nur einen längeren Elektrodenträger. AB hat z.B. 16 Elektroden und Med-EL glaub ich 22. Da muss der Elektrodenträger etwas länger sein. Die Frequenzen werden durch den SP bestimmt und vom Gehirn.

  • Hallo, ich trage Med EL und bin zufrieden. Ich musste mich 2017 entscheiden.

    -damals gab es den N 7 von Cochlear noch nicht.

    - Med El war der einzige Hersteller mit der besseren MRT-Tauglichkeit. Finde ich persönlich extrem wichtig. Aber da ziehen ja alle Hersteller nach. Selbst bei Cochlear scheint da jetzt ganz kurzfristig was Neues zu kommen.

    - ich hatte persönlichen Kontakt zu zufriedenen Med El Trägern.

    -AB schien mir noch eher ein Außenseiter zu sein.

    Was die technischen Features angeht, schein Med El ein wenig ins Hintertreffen zu kommen ?. Die sind mir nicht so wichtig.

    Es gibt tatsächlich Menschen, die Med El und einen anderen Hersteller auf dem anderen Ohr tragen.

    Med EL kommt da offensichtlich bei dem Höreindruck ganz gut weg.

    Resthörvermögen sollte vielleicht nicht ganz so ausschlaggebend sein. Das Hörvermögen verschlechtert sich bei fast jedem Menschen mit dem Älterwerden und Vordergründig hört man ja über das CI.

    ( ich habe gut reden, mein Ohr war taub ).

    Auch glaube ich für die endgültige Entscheidung sollte man auf sein Bauchgefühl vertrauen.

    Ich wüsste nicht, wie ich mich heute entscheiden würde. Schon in diesen 2 Jahren hat sich einiges getan.

    Alles Gute

  • Was die technischen Features angeht, schein Med El ein wenig ins Hintertreffen zu kommen ?. Die sind mir nicht so wichtig.

    Meinst du damit die äußeren Geräte oder die Elektrode? Meine Einstellung ist immer, äußere Geräte kann man später noch optimieren, die Elektrode wechselt man aber in der Regel nicht mehr aus.