Welcher CI-Anbieter? Die Qual der Wahl...

  • Ich bin zur Zeit am Überlegen, welches Implantat am besten zu mir passen würde. Am meisten beschäftigt habe ich mich bisher mit Cochlear und Med-El, etwas weniger gut kenne ich mich mit Advanced Bionics aus. Neurelec und Nurotron lasse ich mal ganz raus, die beiden kommen für mich wohl weniger in Frage. Ich schreibe mal meine Gedanken dazu rein und würde mich über Tipps und Kommentare zu meinen Überlegungen freuen :)

    Mir ist klar, dass es für das Sprachverständnis kaum eine Rolle spielt, ob ich AB, Cochlear oder Med-El wähle. Also muss ich nach anderen Faktoren auswählen. Viele suchen sich das Implantat danach aus, ob der Prozessor gut aussieht, sich gut hinter dem Ohr anfühlt, es gutes Zubehör gibt bzw. gute Interaktionen mit anderen Geräten... All dies spielt für mich nur eine untergeordnete Rolle, da es äußere Komponenten betrifft, die sowieso weiterentwickelt werden. Die Fernbedienung von Cochlear finde ich z.B. sehr viel hübscher als die von Med-El, aber das ist für mich jetzt kein Kriterium ;) Mich interessiert vor allem das für mich beste Implantat, denn das tauscht ja nicht mehr aus. Am wichtigsten ist mir eigentlich ein möglichst "natürliches" Hören. Es ist klar, dass alle künstlich klingen, aber ich möchte das Implantat, das dem am nächsten kommt und den besten Musikgenuss bietet. Welchen Anbieter bzw. welche Elektrode sollte ich da am besten wählen?

    Ein paar Gedanken dazu:

    - wie wichtig ist die Anzahl der Stimulationskanäle? Angeblich spielt es keine Rolle, lese ich immer wieder. Aber hört sich das wirklich gleich an, ob man 22 (Cochlear) oder 12 (Med-El) Kanäle hat? Was, wenn welche ausfallen oder ausgeschaltet werden müssen? Ist man dann nicht mit Cochlear besser dran?

    - Tieftonbereich: Hier scheint Med-El wohl gut zu sein, da sie längere Elektroden anbieten als z.B. Cochlear

    - Med-El bietet FineHearing an, wobei ich da nicht weiß, ob das wirklich einen Unterschied beim Hören ausmacht oder nur eine gutklingende Werbemasche ist ;)

    - Musikgenuss: Welcher Anbieter ist da am besten geeignet?

    - Programme: Cochlear arbeitet meines Wissens sehr viel mit Programmen, z.B. für Störschallumgebung usw. Med-El setzt mehr darauf, dass das Gehirn selbst lernt, mit den Situationen umzugehen. Das klingt zwar ganz gut, aber ich bin nicht sicher, ob das in der Realität wirklich so funktioniert (das geht doch nur mit normalem Gehör), oder ob man mit den verschiedenen Programmen von Cochlear nicht besser zurecht kommt?

    - mit AB habe ich mich bisher noch am wenigsten beschäftigt. Was spricht für diesen Anbieter, was Cochlear und Med-El nicht bieten? Ich hörte mal das Argument, dass die Implantate so aufgebaut sind, dass in Zukunft am meisten Weiterentwicklungen noch möglich sind, ohne ein neues Implantat zu benötigen.

    - Restgehör erhalten: Welche Elektrode ist da am besten? Gut hört sich für mich z.B. die FlexSoft-Elektrode von Med-El an

    - kann man irgendwie rausbekommen, ob demnächst neue Implantate der Firmen auf den Markt kommen? Da es bei mir auf wenige Monate nicht mehr ankäme, würde ich in so einem Fall noch warten, um das neueste Implantat zu bekommen. Man kann schlecht die Firmen anschreiben und nachfragen, das sind sicher Betriebsgeheimnisse, oder?

    Sehr gut finde ich folgende Tabelle, welche verschiedene Anbieter miteinander vergleicht:

    https://weakearsingermany.blogspot.com/2017/03/ci-vergleich-2017.html

  • Ich versuche mal mein Glück.

    Obwohl ich CI-technisch gesehen ein totaler Laie bin!

    sich gut hinter dem Ohr anfühlt,

    Ich finde, der oben genannter Punkt ist schon wichtig!

    Wenn Du bei der VU die Möglichkeit hast, mit den Dummies zu "spielen", lege sie Dir an. Es kann tatsächlich mit dazu beitragen, Dich endgültig für ein Modell zu entscheiden, wenn Du bisher noch nicht gewußt hattest, ob Du nun Ding1 oder Ding2 nehmen sollst.

    Gerade dann, wenn Dir Modelle zwei verschiedener Firmen gleich stark zusagen, wäre das mein letzter Entscheidungspunkt.

    Denn, das sollte man nicht vergessen, trägt man das ausgesuchte Modell bestimmt an die 6 Jahre (oder wie lange das alles auch noch zufriedenstellend funktioniert und Ersatzteile dafür gibt).

    Die Fernbedienung von Cochlear finde ich z.B. sehr viel hübscher als die von Med-El, aber das ist für mich jetzt kein Kriterium

    Ja, Fernbedienung war mir auch nicht so wichtig gewesen.

    Klar, optisch hat mich die FB von Cochlear N6 eher überzeugt, als die FB vom Med-EL Sonnet.

    Da ich aber absolut kein "ich trage die FB ständig mit mir herum"-Typ bin (was ich vorab aber auch von mir wußte!), war mich vor allem wichtiger gewesen, daß ich meine Geräte auch umschalten kann, ohne ständig nach der FB kramen zu müssen.

    Ich bin jemand, der ungern im Alltag die Programme ändert, da laufe ich gerne mit einem Standard Programm herum. Ich denke mir, daß so eher das Hören eines Normalhörenden entspricht. Die können ja auch nicht einfach mal das Programm ändern, nur weil um sie herum zig Preßlufthammer im Einsatz sind.

    Aber, ich nutze gerne und oft das "T" Programm. Bei der Arbeit, um dann Telefonieren zu können, und unterwegs, um dann Musik mit meinem mp3-Player per Kopfhörer hören zu können.

    Deshalb fielen bei mir die HdO Geräte raus, die eben nicht extern am Gerät selbst bedienbar waren.

    Am wichtigsten ist mir eigentlich ein möglichst "natürliches" Hören.

    Da wird es nun etwas schwieriger.

    Natürlich ist uns allen das "natürliche Hören", soweit wir das als "normal" und "natürlich" empfinden, wichtig!

    Keine Frage!

    Aber, um auch dahin zu kommen, müssen wir üben!

    Und ich glaube, das ist nicht firmenabhängig.

    Meine Freundin hat Med-EL, ist damit total zufrieden, und sagt von sich, daß sie "normal" hört.

    Ich selbst habe Cochlear, und mir kommt mein Hören auch "natürlich" vor. Ich höre nicht viel anders, wie auch in meiner HG Zeit, nur halt etwas besser, deutlicher und lauter.

    Für uns beide hat sich die CI Entwicklung als ein Erfolgserlebnis gezeigt!

    Es ist klar, dass alle künstlich klingen, aber ich möchte das Implantat, das dem am nächsten kommt und den besten Musikgenuss bietet. Welchen Anbieter bzw. welche Elektrode sollte ich da am besten wählen?

    Da fängt es an, schwieriger zu werden!

    Musikgenuß ist praktisch das Sahnehäubchen bei der Hörreise.

    Um dahin zu kommen, muß definitiv gearbeitet werden!

    Ich glaube, man kann auch hierbei nicht sagen, mit welcher Firma da die bessere, weil "leichtere" Wahl getroffen werden kann.

    Es ist so, daß die Musik gerade am Anfang tatsächlich total komisch, und ziemlich gewöhnungsbedürftig anhört.

    Und, wenn es einem total wichtig ist, muß genau DANN DA auch weiter mit gearbeitet werden!

    Ich kann wirklich verstehen, wenn viele sagen "Bäh :P, klingt doof, ich lasse das sein!"

    Ich kann nur vermuten, daß genau das dann auch ein Grund ist, warum es dann halt länger dauert, bis überhaupt mal etwas Musik genossen werden kann.

    Dabei muß man klein anfangen!

    Am besten erst einmal lauschen, mit welchem Instrument man nach der CI OP am besten klar kommt.

    Bei mir war das Panflöte gewesen.

    Klavier dagegen, oder Gitarre, klang in meinen Ohren :thumbdown:

    Und man kann am besten mit Stücken "arbeiten", die man in- und auswendig kennt, und so sein Hören trainieren, lernen, das alles "anzupassen".

    Meine Logopädin hat eine Musiktherapiekurs gestartet.

    Wir sind nur eine kleine Gruppe, viele haben, nach den Fernbedienungen zu urteilen, Med-EL, eine AB und ich Cochlear. Die meisten sind nur einohrig mit CI versorgt, und die sind froh, noch das andere, "natürliche" Ohr zu haben, weil sie den alten Klang noch nicht missen wollen. Ich bin aktuell die einzige dort, die beidohrig mit CI versorgt ist. Da gab es noch eine andere, die ist auch beidseitig versorgt, kann aus zeitlichen Gründen aber eher selten kommen. Sie hat auch ein anderes Modell.

    Alle beschreiben das anfängliche Hören mit Musik recht gleich. Nämlich, klingt komisch bis unzumutbar.

    Man kann es also nicht auf eine Firma festlegen.

    Und, da ich nur Cochlear habe, kann ich nicht sagen, ob mein Weg ein anderer, besserer oder gar schlechterer gewesen wäre, wenn ich statt Cochlear Med-EL oder AB gewählt hätte.

    Ich kann nur eines sagen: Wenn Dir die Musik so wichtig ist, dann setze Dich von Anfang an damit auseinander, und "arbeite" auch richtig daran. Egal, wie bescheuert es auch klingen mag.

    Ich habe sogar das Gefühl, daß meine "persönliche Musiktherapie" (ich habe einfach nur instinktiv meinen Weg gemacht ;)) auch geholfen hat, die Umgebungsgeräusche und Sprache deutlicher, "sauberer" differenzieren zu können.

    Ist aber nur, wie schon gesagt, ein Gefühl! ;)

    wie wichtig ist die Anzahl der Stimulationskanäle? Angeblich spielt es keine Rolle, lese ich immer wieder. Aber hört sich das wirklich gleich an, ob man 22 (Cochlear) oder 12 (Med-El) Kanäle hat? Was, wenn welche ausfallen oder ausgeschaltet werden müssen? Ist man dann nicht mit Cochlear besser dran?

    Jetzt kommt die Technik, womit ich mich natürlich nicht so ganz so gut auskenne.

    Ich rede ja auch viel mit meinem Techniker. Der hat ja sein reichliches Erfahrungsschatz, und kann auch so einiges sagen.

    Es stimmt zwar, daß Cochlear an die 22 Elektroden hat, und Med-EL "nur" 12. Aber es ist auch wichtig, wie die angesteuert werden können. Med-EL nutz eine ganz andere Technik. Die sorgt dafür, daß die Elektroden einzelnd angesteuert werden können.

    Bei Cochlear ist es so, daß, wenn ich mir den Bildschirm so anschaue, während der Techniker spricht und ich meine Elektroden sehen kann, daß stets mehrere Elektroden, quasi als gemeinschaftliches Bündel angesprochen werden, und diese Bündel dann abwechselnd.

    Irgendwie läßt es sich schwer beschreiben. :/

    Was "besser" ist, kann ich nicht sagen.

    Und alles wird wohl seine Vor- und Nachteile haben.

    Dein Gehirn lernt eh, damit umzugehen.

    - Musikgenuss: Welcher Anbieter ist da am besten geeignet?

    Wie gesagt, ich weiß es nicht.

    Keine Ahnung, ob man, wenn man unbedingt Musik genießen will, dann unbedingt DING 1 wählen muß, und für alles andere dann die anderen Modelle.

    Ich kann Musik richtig genießen, worüber ich wirklich froh bin.

    Meine Freundin sagt auch, daß sie Musik gut hören kann, es klingt nicht anders, als früher.

    Von den Musiktherapie Teilnehmern gibt es zwei, bei denen das immer mehr, immer besser klappt, und ich freue mich so richtig mit denen mit, und eben etliche Teilnehmer, die nach wie vor sagen, daß Musik für sie wie "verquirlte Scheiße" klingt.

    Ich kann nur vermuten, daß es für Dich auf jeden Fall viel Arbeit bedeuten wird, wenn Du es genießen willst, egal, ob Du nun Med-EL, Cochlear oder sogar AB wählen solltest.

    Da heißt es nur, Augen zu, Zähne zusammenbeißen, dran bleiben, und schauen, womit man am Anfang am besten klar kommt.

    Programme: Cochlear arbeitet meines Wissens sehr viel mit Programmen, z.B. für Störschallumgebung usw. Med-El setzt mehr darauf, dass das Gehirn selbst lernt, mit den Situationen umzugehen. Das klingt zwar ganz gut, aber ich bin nicht sicher, ob das in der Realität wirklich so funktioniert (das geht doch nur mit normalem Gehör), oder ob man mit den verschiedenen Programmen von Cochlear nicht besser zurecht kommt?

    Ja, man kann bei Cochlear bis zu vier Programme draufpacken lassen.

    Ob man die auch nutzt, bleibt jedem selbst überlassen.

    Ich tu es, aus welchen Gründen auch immer, echt gar nicht. Ich habe mein Hauptprogramm, und das nutze ich in allen Lebenslagen.

    Musikprogramm, wenn ich mal daran denke, nur dann, wenn ich selbst auf meinem Keyboard klimpere. Und dafür fehlt es mir einfach an Zeit und Nerven. Ich habe genug andere Hobbies.


    Ich bin mir nicht sicher, und daß muß auch ein Med-EL Nutzer sagen, aber ich glaube, die Fernbedienung von Med-EL kann auch einige verschiedene Programme abspielen? :/

    - mit AB habe ich mich bisher noch am wenigsten beschäftigt. Was spricht für diesen Anbieter, was Cochlear und Med-El nicht bieten?

    Mir hat damals die Idee von dem T-Mic am besten gefallen!

    Da wird das natürliche Hören simuliert. T-Mic ist nämlich bißchen so geformt, wie ein Hörgerät, nur daß das Ende nicht im Ohr verschwindet, sondern vor dem Ohr aufhört.

    Dann soll der Schall, wie bei einem normalhörenden Menschen, mit der Muschel "aufgefangen" und zum Ohr weitergeleitet werden. Ab da macht das T-Mic seine Arbeit weiter.

    Telefonieren geht dann auch so, wie ein Normalhörender es tun kann. Nämlich Lautsprecher direkt an die Muschel halten, und nicht weiter oben, wo die Mikrofone vom SP sind, oder die "T" Spule sich befindet.

    kann man irgendwie rausbekommen, ob demnächst neue Implantate der Firmen auf den Markt kommen? Da es bei mir auf wenige Monate nicht mehr ankäme, würde ich in so einem Fall noch warten, um das neueste Implantat zu bekommen. Man kann schlecht die Firmen anschreiben und nachfragen, das sind sicher Betriebsgeheimnisse, oder?

    Ich habe damals sämtliche Firmen, die CI herstellen, angeschrieben und um Infomaterial gebeten.

    Ich denke mir mal, man bekommt eh die Prospekte mit den neuesten Geräten, die bei denen gerade auf dem Markt sind, bzw. demnächst noch kommen sollen.

    Betriebsgeheimnisse werden es nicht sein ;)

    Aber alles andere schon, was für den Kunden recht wichtig sein könnte.

    Schließlich will man ja sich auch von den anderen Firmen abheben.


    Ich wünsche Dir viel Glück bei Deiner Entscheidungsfindung!


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

    Einmal editiert, zuletzt von Sheltie (27. November 2018 um 07:08)

  • Noch vergessen, zu erwähnen, und im Edit funktionert es oben nicht, weil ich sonst viel zu viel Wörter im Text habe 8|:whistling::saint::

    Das SCAN Programm.

    Das habe ich zwar drauf, und ich soll es auch mal testen.

    Meist vergesse ich es.

    Erst kürzlich habe ich daran gedacht, war in einem vollen Saal, viele Menschen, sehr laut, und es hat auch noch so gehallt.

    Also, mich an SCAN erinnert und das direkt mal ausprobiert.

    Meine Welt war es nicht.

    Klar, es regelt runter, und soll mir helfen, die Stimmen vor mir deutlicher zu hören.

    Joah, diese Arbeit hat es auch gemacht.

    Es klang dann halt nur so komisch.

    Überwiegend alles so, wie in Watte gepackt ||

    War überhaupt nicht so meine Welt gewesen.

    Klar, mich nervt der Störschall extrem, vor allen in bestimmten Umgebungen, und wenn viele Menschen reden müssen.

    Aber das ist mir irgendwie doch noch lieber, als wenn ich das Ganze so extrem runtergedrückt anhören muß. Da kommt bei mir nichts mehr "natürlich" an <X:thumbdown:

    Wenn ich an der Stanze arbeiten muß, mag es ja noch praktisch sein. Da höre ich aber lieber im "T"-Modus Musik.

    Aber sonst, für meinen Alltag, da verzichte ich doch lieber auf mein SCAN Programm.


    Zu all Deinen anderen Punken vermag ich nichts zu sagen.

    Nur, was mich total überrascht hat:

    Ich scheine auf meinem linken Ohr doch noch etwas Restgehört zu haben :/

    Wenn ich meine SPs nicht trage, und es klatscht in der Nähe vom linken Ohr was, oder meine Hunde bellen mir da rein, höre ich das :huh:

    Hätte ich jetzt echt nicht gedacht!!!!!

    Ich bin davon ausgegangen, daß es ohne Restgehörerhalt operiert worden ist.


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
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    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Noch ein Edit:


    Was Du nicht vergessen darfst, ist, daß wir nicht vergleichen können. ;)

    Die meisten von uns haben nur ein CI.

    Meist bleibt dies ein Leben lang drinnen, oder, wenn es mal "ersetzt", also reimplantiert werden muß, kommt wohl in der Regel das aktuelle Nachfolgermodell der gleichen Firma rein.

    Und wenn doch mal bilateral versorgt, dann meist auch von der gleichen Firma für beide Ohren.

    Da kann niemand sagen, wie das wäre, wenn statt dessen Produkt X von der Konkurrenzfirma drin ist.

    So funktioniert es noch mit den Hörgeräten.

    Aber nicht mit einem CI!

    Nur manch einer trägt pro Ohr ein Modell von einer anderen Firma.

    Gibt auch Berichte dazu hier im Forum, und anderen CI Foren.

    Ich würde gerne vermuten, daß selbst da das Vergleichen untereinander etwas schwer fallen dürfte.


    Mach Dir nur bewußt, daß Deine Entscheidung (in der Regel auch) eine endgültige Entscheidung sein wird, sein sollte.

    Bauchgefühl muß also (auch zu-) stimmen!

    Direkt nach der OP geht es dann damit weiter!

    ;)


    Alles Gute!

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
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    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Weiter gilt es bei der Entscheidung zu berücksichtigen, in welcher Weise das Implantat für ggf. notwendige MRT-Untersuchungen geeignet ist.

    Hier die Ausführungen dazu von MED-EL:

    https://www.medel.com/de/cochlear-implants-mri-safety/

    Cochlear:

    https://www.cochlear.com/de/startseite/…kompatibilitaet

    Advanced Bionics:

    https://advancedbionics.com/de/de/home/pro…ar-implant.html

    ... natürlich vorbehaltlich der Aktualität des Seiteninhalts. Aber das ist ein ganz wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Implantats.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Sheltie da hast du aber in die Tasten gehauen ^^:thumbup:
    Ich kann da nur zustimmen.
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo Summer,

    vor mehr als 2 Jahren stand auch ich als SSD vor der schwierigen Entscheidung, welches Implantat das Richtige ist. Als technisch versierter Mensch habe ich mich über alle verfügbaren Kanäle auf die Suche gemacht, um das für mich geeignete System zu suchen. Zu finden sind allerdings wenig Informationen, sondern meist nur Hochglanzprospekte mit der Selbstbeweihräucherung der entsprechenden Firmen. Mehr oder weniger entnervt habe ich mich dann für das AB entschieden, vor allem wegen dem Alleinstellungsmerkmal T-Mic

    Ob ein anderes System besser/schlechter wäre, kann ich auf Grund fehlender Testmöglichkeiten nicht beurteilen. Fest steht, dass sich mein Tinnitus komplett verabschiedet hat, und ich Sprache auf dem Ohr verstehen kann. Das allein ist schon eine Menge. Schwindel/Übelkeit habe ich weder vor noch nach dem plötzlichen 100%igem Hörsturz sowieso nicht gehabt. Ich bin jedenfalls froh, den Schritt zur Implantation gegangen zu sein, und bin seither wieder zufriedener

    wie wichtig ist die Anzahl der Stimulationskanäle? Angeblich spielt es keine Rolle, lese ich immer wieder

    Nach meinem Dafürhalten ist das schon relevant. Man kann sich übers Netz Onlinefrequenzgeneratoren runter laden, und die eine Steigung mit höher werdender Frequenz bei gleichbleibender Amplitude fahren lassen. Mein gesundes Ohr nimmt da keine Unterschiede in der Amplitude wahr. Sehr wohl aber das CI-Ohr. Dort gibt es "Wellen und Täler". Es wird also zwischen den Elektroden interpoliert. Immer da, wo die Elektrode ihre Resonanzfrequenz hat, wird sie auch die höchste Amplitude liefern. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich, dass eine größere Anzahl an Elektroden auch für eine bessere Linearisierung des wahrgenommenen Frequenzganges führt. Und damit auch zu einer detailgetreueren Wahrnehmung

    Musikgenuss: Welcher Anbieter ist da am besten geeignet?

    Ich habe 58 Jahre Musik genießen können und habe das das auch intensiv genutzt. Nicht von der Lautstärke her, sondern dem tatsächlichen Zuhören, dem bewussten Hören, wo man räumlich den Klang zuordnen konnte. Das ist mir nun in der Intensität nicht mehr gegeben, ich bin aber dankbar drum , dass mir das so lange möglich war. Ob Musik hören mit einem anderen Implantat besser wäre, weiß ich nicht, ich würde das aber mal bezweifeln wg.oben.

    ...setzt mehr darauf, dass das Gehirn selbst lernt, mit den Situationen umzugehen. Das klingt zwar ganz gut, aber ich bin nicht sicher, ob das in der Realität wirklich so funktioniert

    Das mit dem lernen ist sicherlich richtig. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich bei einigen Lauten Schwierigkeiten hatte. Die waren einfach nicht zu zu ordnen. Erst durch intensive spezielle Übung habe ich das dann dauerhaft hingekriegt. Das betraf das Sprachverständnis.

    Wie man das mit Musik hinbekommen soll, weiß ich allerdings nicht. In etwa ist das so, als würde ich einen Schwarz/Weiß-Röhrenfernseher mit einem UHD-Signal betreiben wollen. Der Fernseher skaliert (wenn möglich) halt runter. Bei uns machen das dann die Elektroden für das Audio-Signal.

    LG Konrad

  • Hallo zusammen,

    bei mir musste die Entscheidung für ein Implantat ja relativ schnell getroffen werden...

    Gefühlsmäßig war ich bei einem nicht HDO Gerät, weil ich mich auf das Mittelohrimplantat eingestellt hatte, das so gewesen wäre.... nur war das Ohr fürs Mittelohrimplantat ja plötzlich zu schlecht geworden.

    Ich hatte also quasi einen Termin für die Entscheidung. Ich glaube das war gar nicht so schlecht...

    In dem Termin wurde mir alles vorgestellt. Ich durfte alles anprobieren... Vor- und Nachteile für meine persönliche Situation wurden besprochen und überlegt.... Im Laufe des Gesprächs konnte ich mich dann entscheiden.

    Und ich bin sehr zufrieden....

    Manchmal ist zu viel denken gar nicht so gut....

    Vertrau dir! Du wirst die richtige Entscheidung treffen!

  • Hallo,

    meine erste CI-Implantation liegt schon mehr als 15 Jahre zurück. Da ich aus medizinischer Sicht nicht an ein Fabrikat gebunden war, wollte ich selbst aussuchen. Hatte dann 2 CI Firmen besucht und mich beraten lassen. Lies mir die Handhabung, Zubehör, etwas technisches Details erklären.

    Da mittlerweile in div. Orten sogenannte GareCenter gibt, kann ich mir vorstellen, dass die Möglichkeit gibt sich in GareCenter beraten und zeigen zu lassen. Damals war mir die Hauptzentrale in Hannover und später noch das Hörzentrum in Friedberg (hier kam wöchentlich ein Vertreter des jeweiligen Firma zwecks Beratung ins Haus) bekannt die sowas angeboten hatten.

    Dann sollte man auch schauen, mit welchem Fabrikate die jeweiligen Kliniken noch wichtiger die Audiologen (insbesondere in kleinere Klinik kann es sein, dass nur 1 oder 2 Audiologen im Hause tätig sind) Erfahrung haben. Früher gab Kliniken die nur 1-2 Fabrikaten anboten. Inzwischen dürften in meisten Kliniken AB, Cochlear und Medel zur Auswahl stehen. Bei Neurelec muss man sich erkundigen, da dies erst in letzten Jahren bekannter wurde.

    Ansonsten wurde hier schon vieles erwähnt wie man vorgehen kann. Die einen schauen nach der Optik, andere Handhabung, FB Funktion, kann man am Prozessor selbst schalten falls FB nicht zur hand hat, MRT-tauglichkeit und die Technikinteressierten bzw. die davon was verstehen werden damit auch noch beschäftigen,

    Inwiefern die jeweiligen CI-Träger am Ende vom CI profitieren - muss nicht immer am Fabrikat liegen. Ich kenne von allen 3-gängigen Nutzer die ein wenig Geräusche wahrnehmen ggf. Sprache verstehen bis supergut verstehen und sogar Telefonieren können. Musik wird auch jedes anders interpretieren. Es kommt auch noch auf jeweilige Hörbiographie an. Ein Frühschwerhörige wird anders beurteilen als ein Kurzzeitig ertaubte Person es tun würde.

    Wann was auf den Markt kommt, wird man nicht so schnell von div. Fabrikate erfahren. Oftmals gab bei Terminbekanntgabe verzögerungen. Die äusseren Teile also der Prozessor kam bisher im Schnitt alle 5/6 Jahre neues auf dem Markt raus. Implantat selbst dauerte meines Wissens noch länger - hier weiss ich gar nicht aus dem Kopf seit wann die aktuellen Implantate bereits gibt.

    Sheltie: Das SCAN ist für Unterhaltung nicht geeignet, da alles gleichmässig abgesenkt wird. Ich nutze falls ich mit jemanden im Störlärm unterhalten will das Prog Focus und bin je nach Situation zufrieden. Das wusste ich erst zu bedienen, nachdem in der Reha ein Audiologe mir erklärte wie damit handzuhaben sei. Aber wie gesagt ist nicht jedermanns Sache was die div. Progauswahl anbelangt.

    Gruß

    Wallaby

  • Hallo Summer,

    meine Vorredner haben praktisch alles gesagt, so schreibe ich nur über das T-Mic.

    Über das T-Mic wird viel diskutiert und gestritten, ob die Vorteile wirklich so groß ist wie AB wirbt. Hier kann man nur auf Studien von AB zurückgreifen, denn die Erfahrungen der CI-Träger sind individuell.

    Bis heute ist mir persönlich kein AB-CI-Träger begegnet, der das T-Mic schlecht findet. Mich ausgenommen kann ich auf die Schnelle 9 Personen nennen (kleiner Kreis), von denen ich weiß, daß sie CI-Systeme von AB tragen. Alle benutzen das T-Mic. Das spricht bereits für sich.

    Für das Naida-Soundprozessor gibt es drei Betriebsmodis:

    1) nur Prozessormikrofone

    2) Prozessormikrofone + T-Mic

    3) nur T-Mic

    (das Spulenmikrofon kann nur allein betrieben werden und wird hier nicht mitgezählt)

    Die Prozessoren besitzen wie jedes Hinter-dem-Ohr-Gerät immer zwei Mikrofone, mit deren Hilfe durch unterschiedliche Schallaufzeiten die Richtung bestimmt werden kann. Eine Richtungsbestimmung mit einem Mikrofon ist technisch nicht möglich.

    Wird das Naida nur mit T-Mic betrieben, steht nur ein einziges Mikrofon zur Schallaufnahme zur Verfügung. Dass damit dennoch ein Richtungshören möglich ist, liegt am Ohrmuschel. Je nach dem, wie der Schall auf die Ohrmuschel trifft, wird der Schall mehr oder weniger verzerrt und die Schallaufzeiten entsprechend verzögert. Das Gehirn ist nach einer Lernphase in der Lage, anhand der Verzerrung und Verzögerung die Schallquelle zu lokalisieren.

    Durch die Ohrmuschel ist man in der Lage, im Raum zu hören. Damit ist gemeint, dass man die Schallquelle nicht nur vor sich, hinter sich oder seitwärts lokalisieren kann, sondern auch, ob sie über sich oder unter sich befindet. Das funktioniert mit Prozessormikrofonen im allgemeinen nicht, da hierfür technisch drei Mikrofone nötig wären, für jede Raumachse eins. Im Allgemeinen deshalb, solange das 2. Ohr den Schall nicht wahrnimmt.

    Die Ohrmuschel macht das T-Mic somit sehr mächtig. Die Vorteile liegen auf der Hand und das war auch der Grund meiner Entscheidung für AB.

    Seinen Nutzen liefert es vor allem im Störschall. Hier fällt das Ergebnis oft sehr deutlich aus.

    Ich persönlich habe die verschiedenen Modis ausprobiert und merke auch den Unterschied zwischen Prozessormikrofone und T-Mic. Mit letzerem höre ich differenzierter und runder.
    Je nach Hörbiographie besteht die Chance, dass man so gut wie kein Zubehör braucht, außer das Roger-System.

    Ein Problem sei hier nicht verschwiegen:

    das T-Mic bricht recht schnell bei unsachgemäßem Gebrauch oder falscher Bewegung, da es ein kunststoffummantelter Draht mit Mikrofon in Tropfenform am Ende ist. Bricht der Kunststoffmantel, muss das T-Mic ersetzt werden. Ist der Mantel angebrochen, kann man ihn mit einem Tropfen Kleber stabilisieren, bis Ersatz da ist (hatte ich noch nicht getestet).

    Lebensdauer eines T-Mics sollte meiner Einschätzung nach 1,5 bis 2 Jahre betragen.

    Soviel zum Vorteil des T-Mics.

    Wer ihn will, muss sich für AB entscheiden. Wem das nicht wichtig ist, hat freie Wahl.

    Herzliche Grüße,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • Hallo,

    noch ein Hinweis.

    Cochlear sowie Medel bieten "single unit" Prozessor an.

    Die Mikrofone der "single unit" und Hdo sind unterschiedlich gelagert. Bei "single unit" wird vermutlich zwangsläufig stärkere Magnet benötigt als Hdo Prozessoren.

    Bei einem Vortrag der beiden Fabrikate werden Testprozessoren für glaube ca. 4 Wochen angeboten und danach muss CI Träger sich entscheiden.

    Diese Testphase wurde vor einiger Zeit eingeführt, da div. CI Träger zuvor "single unit" haben wollte und nach einiger Zeit aus was für Gründen auch immer zb. hält nicht so gut/benötigt stärkere Magnet und Schmerzen traten auf, Zubehör nicht praktikabel nutzbar etc.

    Im Umkehrschluss gibt CI Träger die Hdo zu schwer finden da dies auf die Ohren drücken kann oder es drückt wenn noch Brillenträger ist.

    Da die genutzte Prozessor nach Rückgabe nicht ohne weiteres an nächsten Kunden weitergegeben werden darf (ist bei medizinische Geräte so) daher wurde die Testphase eingeführt. Falls ihr zwischen "single unit" und Hdo noch nicht sicher seid, dann sprich dies bitte gleich mit Audiologe/Techniker ab und nutzt dieses Angebot falls dies noch möglich sein sollte. Wenn dann erst nach zb 2 Monate auffällt es passt doch nicht so richtig, wird es schwierig zwecks Prozessortausch zu verhandeln.

    Es wird immer vor-/Nachteile geben die jeder CI Träger im Vorfeld abwägen soll was einem wichtig ist.

    Gruß

    Wallaby

  • Ich bin jemand, der ungern im Alltag die Programme ändert, da laufe ich gerne mit einem Standard Programm herum. Ich denke mir, daß so eher das Hören eines Normalhörenden entspricht. Die können ja auch nicht einfach mal das Programm ändern, nur weil um sie herum zig Preßlufthammer im Einsatz sind.

    Das ist genau auch meine Erfahrung! Weswegen ich nur ein "Alltags-Programm" ganz ohne Filter und sehr selten ein "Dämpfung-Programm" für extrem laute Situationen verwende, wo im Störschall die Sprache quasi "gezoomt" wird.

  • Wallaby
    Danke für deinen Beitrag!
    Ich finde das Thema HdO und Single Unit auch wichtig. Ich musste mich vor der OP entscheiden und habe mich damals aus ästhetischen Gründen für den Single Unit entschieden, habe aber nun gemerkt, dass es mich schmerzt, resp. Kopfschmerzen gibt mit dem halt schwereren Teil am Magneten. Nun habe ich echt Mühe nach 8 Monaten noch wechseln zu können, klappt aber evtl. doch. Hier in der Klinik gab es die Möglichkeit mit dem Monat zum Testen oder wechseln bislang leider nicht.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Nikita

    Deswegen fiel mir es ein, da ich Dein Problem vernommen hatte. Damit die künftigen Neulinge gleich vor Prozessorwahl ggf. danach erkundigen können/sollen.

    Für Dich freue ich mich, dass Du quasi die Notbremse zog und nach einer andere Lösung suchte. Hoffe für Dich dass mit umtausch klappt und dann tragbarer wird.

    @alle: Hörende können nicht am Ohr einstellen - zieht bei mir definitiv nicht. Letztendlich sollte man dennoch wissen, was für möglichkeiten die SPs bieten und wie man am ende handhaben tut ist dann selbst überlassen. Man sollte nicht vergessen, dass die Hörende die Geräusche anders wegfiltern können. Wenn ich daran denke als ich erstmalig das CI bekam, was ich da hörte und nicht auf Anhieb wusste was in der Wohnung für Geräusche zu hören war . Meine Eltern liessen mich wissen, dass nix sei bis die dann BEWUSST hinhörten dass zb Uhr tickt, Kühlschrank brummt, Waschmaschine über 1 bzw 2 Stockwerke vom Keller zu hören sind etc. Diese Geräusche kann ich inzwischen teilweise „überhören“. Auch hier spielt denke ich die Hörbiografie eine Rolle und wie diejenigen dies „überhören“ können.

    Gruss

    Wallaby

  • Ja, schwierig, und die FB habe ich gefühlt insgesamt in den 6 Jahren 10x benutzt, mehr nicht. Und eine Aussage eines Arztes, dass es ja auch bei den Autos mehrere Premiumhersteller gibt, wo man auswählen, habe ich gleich ausgekontert. Ein Auto kann ich jederzeit wechseln, ein CI natürlich nicht. Das schien er wohl vergessen zu haben....Ich habe damals Medel genommen, weil der SP klein war und mir auch sonst gefallen hat. ich bin zufrieden, außer dass Medel nichts neues rausbringt. Für mich wichtig, da nach 6 Jahren die Probleme anfangen und ein neues hermuss.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Danke BerLin71 für die verständliche Erklärung des T-Mic. :thumbup:
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Moin,

    Bis heute ist mir persönlich kein AB-CI-Träger begegnet, der das T-Mic schlecht findet

    das kann ich 100%ig unterschreiben, da mir am Anfang des Urlaubs diesen Jahres mal das T-Mic verreckt ist, und das Hörergebnis nur mit Prozessormikrophonen eher dürftig war. Lag aber wohl auch an den Programmen, die ich mittlerweile habe modifizieren lassen

    Die Prozessoren besitzen wie jedes Hinter-dem-Ohr-Gerät immer zwei Mikrofone, mit deren Hilfe durch unterschiedliche Schallaufzeiten die Richtung bestimmt werden kann. Eine Richtungsbestimmung mit einem Mikrofon ist technisch nicht möglich.

    Zum Richtungshören benötigt das Hirn 2 funktionierende Ohren/Auswerteeinheiten (links und rechts) und nicht 2 oder mehr Mikrophone für ein Ohr. Das kann so auch mit T-Mic nicht funktionieren. Ich denke eher, dass die Signale der beiden Prozessormikrophone vereinfacht gesagt interpoliert werden, um ein besseres Hörergebnis zu erhalten.

    Die Vorteile des T-Mic sind, dass die Hörmuschel als natürlichem "Schallfänger" genutzt wird, und somit dem natürlichen Hören näher kommt. Nebeneffekt ist auch die erleichterte Benutzung von Telefon und Kopfhörer. Das war's aber auch schon

    Durch die Ohrmuschel ist man in der Lage, im Raum zu hören. Damit ist gemeint, dass man die Schallquelle nicht nur vor sich, hinter sich oder seitwärts lokalisieren kann, sondern auch, ob sie über sich oder unter sich befindet. Das funktioniert mit Prozessormikrofonen im allgemeinen nicht, da hierfür technisch drei Mikrofone nötig wären, für jede Raumachse eins. Im Allgemeinen deshalb, solange das 2. Ohr den Schall nicht wahrnimmt.

    Ohne 2.Ohr gibt es kein Richtungshören, da kann man in das 1.Ohr noch so viele Mikros einbauen. Wir habe da ja nur einen Kanal zur Datenverarbeitung. Auch normal hörende Menschen haben so betrachtet nur 2 Mikrophone am Kopf (Ohren links und rechts) zwischen denen das Hirn die Laufzeitunterschiede ermittelt. Der Prozessor kann dem ihm zugeteilten Hörnerv ja auch nur ein Signal mitteilen. Wie sollte er dem jetzt noch Laufzeitunterschiede übermitteln?

    Wird das Naida nur mit T-Mic betrieben, steht nur ein einziges Mikrofon zur Schallaufnahme zur Verfügung. Dass damit dennoch ein Richtungshören möglich ist, liegt am Ohrmuschel. Je nach dem, wie der Schall auf die Ohrmuschel trifft, wird der Schall mehr oder weniger verzerrt und die Schallaufzeiten entsprechend verzögert. Das Gehirn ist nach einer Lernphase in der Lage, anhand der Verzerrung und Verzögerung die Schallquelle zu lokalisieren.

    ... immer in Zusammenarbeit mit dem anderen Ohr. Wenn das nicht gegeben ist, ist auch mit T-Mic kein Richtungshören möglich. Ohrmuschel hin oder her

    Im Allgemeinen deshalb, solange das 2. Ohr den Schall nicht wahrnimmt

    ohne 2.Ohr ist kein Richtungshören möglich siehe oben

    Die Ohrmuschel macht das T-Mic somit sehr mächtig. Die Vorteile liegen auf der Hand und das war auch der Grund meiner Entscheidung für AB.

    Seinen Nutzen liefert es vor allem im Störschall. Hier fällt das Ergebnis oft sehr deutlich aus.

    Ich persönlich habe die verschiedenen Modis ausprobiert und merke auch den Unterschied zwischen Prozessormikrofone und T-Mic. Mit letzerem höre ich differenzierter und runder.
    Je nach Hörbiographie besteht die Chance, dass man so gut wie kein Zubehör braucht, außer das Roger-System.

    Das T-Mic ist eine tolle Sache ohne Frage. Wie oben schon gesagt war ein Ausfall des T-Mic's und ein Hören nur über Prozessormikrophone für mich im Ergebnis ziemlich enttäuschend. Jedoch kann auch das T-Mic keine Wunder bewirken und ein Richtungshören allein ermöglichen.

    Im Umkehrschluss ist es für die Nutzer anderer Systeme durchaus möglich, Richtungshören zu realisieren

    LG Konrad

  • Danke @Konrad für diese Klarstellung!

    Was mir hier noch fehlt, selbst von AB leider nicht so klar dargestellt wird und dann bisweilen zu merkwürdigen Entscheidungen seitens der Kostenträger führt: das T-Mic ist das Standard-Mikrophon des AB Naida Q70/Q90 SP und damit KEIN optionales Zubehör oder gar Schnickschnack.

    Die 2 zusätzlichen Mikrophone im SP selbst (im Ohrhakenansatz und beim Lauter-Taster) werden für die das gezielte Richtungshören (Ultrazoom) benötigt.

    Ein viertes Mikro befindet sich im Überträger und ist zum einen eine schöne Option z.B. für's Radfahren (Windgeschützt unterm Helm) zum anderen aber für das ohrferne Tragen des SP (Nadia im AquaCase als Schutz vor Wasser/Feuchtigkeit aber auch Staub) oder mit dem Neptune SP erforderlich.

  • Letztendlich sollte man dennoch wissen, was für möglichkeiten die SPs bieten und wie man am ende handhaben tut ist dann selbst überlassen.

    Klar, auf jeden Fall!

    Gar keine Frage!

    Man sollte nicht vergessen, dass die Hörende die Geräusche anders wegfiltern können.

    Das stimmt!

    Und es gibt anscheinend auch einige CI Träger, die das können, nach einer Gewöhnungs und Lernphase, wohlgemerkt.

    Das kann natürlich auch eine Weile dauern, bis das dann auch "richtig" funktioniert. Da spielt der persönliche Erfahrungswert einfach eine zu große Rolle, und dann lernt das Gehirn, bestimmte Geräusche dementsprechend zu filtern.

    Die Fähigkeit verschwindet ja nicht immer automatisch, nur weil einer schwerhörig geworden ist, jahrelang deswegen Hörgeräte trägt, oder (plötzlich) ertaubt. Diese muß vielleicht nur noch einmal neu "geeicht" werden.

    Deshalb verstehe ich die Techniker und Logopäden schon, daß sie das auch mit ihren Patienten so üben (wollen). Denn erst dann zeigt es sich, ob es für eben diese Person ebenso möglich ist.

    Dann ist es schon (meiner bescheidenen Meinung nach) etwas schade, daß sich so manch ein CI Träger sich erst gar nicht auf diese Möglichkeit einlassen will. Denn dadurch wird ja sich selbst die Möglichkeit genommen, das eigene Gehirn neu "auszurichten".

    Wer dann ständig eine Art Hilfsprogramm nutzt, welches für den Menschen "diese Arbeit abnimmt", nimmt sich somit auch automatisch die Möglichkeit. Dann hat das Gehirn auch keine Chance, dies selbst regeln zu können.


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ich bin klar der Meinung, dass die Hersteller grundsätzlich darauf hinweisen müssen, dass mit 2 oder mehr Mikrofonen niemals Richtungshören möglich ist, Nur mit 2 Ohren. Ich kenne einige CI-Träger, die meinen, mit mehr Mikros ist Richtungshören möglich. Ein absolutes NoGo.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Jesaja 35, 4-6
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