HG nach der Operation?

  • Hallöchen, ihr Lieben!

    Meine erste Operation steht nun endlich bald an und zwar am 7. November (Halleluja!) und nun steht mir ein kleines Problem bevor. Aus privaten Gründen werde ich vermutlich bald aus meinem Elternhaus in eine eigene kleine Wohnung umziehen. Da ich sie selbst finanzieren muss, sollte ich auch regelmäßig zur Arbeit. Nun stellt sich mir die Frage: Kann ich nach der OP auf dem operierten Ohr immer noch das Hörgerät tragen? Zumindest bis ich den SP bekomme, weil sonst wird es mir auf der Arbeit sehr, sehr schwer fallen und ich hatte eigentlich vor gehabt mich für diesen Monat krank zu melden. Das mit dem Umzug wurde erst vor kurzem beschlossen, deswegen würde ich doch lieber zur Arbeit gehen, bin mir aber nicht sicher, ob das mit dem HG funktionieren wird.

    Vielleicht hat auch jemand Erfahrung gesammelt in den ersten vier Wochen nach der OP?

    Freundliche Grüße

    Lerin <3

  • Bedenke bitte, daß einfach die Möglichkeit besteht, daß eben nicht restgehörerhaltend operiert werden kann.

    Sprich, es spielt keine Rolle, ob ein HG drin ist, oder nicht, denn Du würdest nichts hören können ;)

    Und, solange die OP Wunde frisch ist, stelle ich es mir auch etwas schwierig vor, generell ein HG hinter dem Ohr zu klemmen.

    Je nach dem, was für ein Beruf Du hast, bedenke bitte, daß Du in den ersten vier Wochen möglichst nichts Schweres heben sollst!


    Ansonsten, ich war direkt nach meiner OP auch wieder arbeiten.

    Die HNO Ärztin meinte, es wäre okay, weil es mir eigentlich ganz gut geht.

    Ich habe auch einen Job, wo ich keinen Kundenkontakt habe. Zwar muß ich ab und an telefonieren, aber eher intern.

    Da die Kollegen alle Bescheid wußten, haben wir uns übergangsweise was anderers überlegt.

    Direkte Gespräche mit mir, viele Notizen auf einem Blatt (eher zu meiner eigenen Sicherheit, damit ich auch ja nichts vergesse ;):))

    Mußte mal was etwas Schwereres getragen werden, sind die männlichen Kollegen alle lieb eingesprungen.

    Ansonten habe ich mich nach der ersten OP wirklich richtig fit gefühlt.

    Es kann aber auch sein, daß Du Dich nicht so ganz fit genug fühlen wirst.

    Muß nicht, aber es kann halt.

    Nach meiner zweiten OP war ich um die kurze "Pause" vor der Arbeit schon froh gewesen.

    Habe mich ausgeruht, und konnte dann, als ich wieder arbeiten durfte, voll durchstarten.


    Nach beiden OPs habe ich nur "einseitig" gehört.

    Es mußte in den Wochen vor der EA halt so gehen.

    Und wir haben es irgendwie auch geschafft!


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Lerin,

    wie Sheltie schon schrieb, stelle ich darauf ein, dass dir dein HG nach der OP nicht mehr viel helfen wird. Auch wirst du höchstwahrscheinlich die ersten paar Tage und Wochen nix hinter dem Ohr haben wollen, weil auch die Narbe erstmal abheilen muss. In deinem eigenen Interesse: nimm dir die Zeit dich in jeder Beziehung von der OP zu erholen, die dein Körper benötigt!

    Außerdem wirst du krank geschrieben werden, ich gehe mal davon aus, dass du in einem „normalen“ Arbeitsverhältnis stehst. Daraus resultiert, dass du grundsätzlich Anspruch auf eine 6wöchige Lohnfortzahlung (Entgeltfortzahlung) hast. Demnach dürftest du kein finanzielles Problem haben ?.

    Ich persönlich war sehr lange nach der OP dienstunfähig, da ich im Rahmen der OP mein Gleichgewichtsorgan verloren habe und im wahrsten Sinne des Wortes erstmal wieder „auf die Füße“ kommen musste. Geplant war ein so langer Ausfall natürlich auch nicht ?.

    Für die OP wünsche ich alles Gute.

    LG SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallöchen, ihr Lieben!

    Meine erste Operation steht nun endlich bald an und zwar am 7. November (Halleluja!) und nun steht mir ein kleines Problem bevor. Aus privaten Gründen werde ich vermutlich bald aus meinem Elternhaus in eine eigene kleine Wohnung umziehen. Da ich sie selbst finanzieren muss, sollte ich auch regelmäßig zur Arbeit. Nun stellt sich mir die Frage: Kann ich nach der OP auf dem operierten Ohr immer noch das Hörgerät tragen? Zumindest bis ich den SP bekomme, weil sonst wird es mir auf der Arbeit sehr, sehr schwer fallen und ich hatte eigentlich vor gehabt mich für diesen Monat krank zu melden. Das mit dem Umzug wurde erst vor kurzem beschlossen, deswegen würde ich doch lieber zur Arbeit gehen, bin mir aber nicht sicher, ob das mit dem HG funktionieren wird.

    Vielleicht hat auch jemand Erfahrung gesammelt in den ersten vier Wochen nach der OP?

    Freundliche Grüße

    Lerin <3

    Hallo Lerin,

    einige haben dazu ja schon etwas geschrieben. Das ist abhängig davon ob Du noch ein Restgehör hast oder nicht. Auch von der OP selbst. Bei mir zumindest ist es so das ich nichts ohne das Implantat mehr hören kann. Zumindest was Sprache angeht.

    Am Anfang wirst Du wie viele andere auch ersteinmal nur Glockenläuten wahrnehmen. Das bessert sich aber mit der Zeit.

    besonders schwierig empfand ich vor allem Tonunterschiede wahrzunehmen. Männer und Frauenstimmen hören sich Anfangs noch identisch an. Das Vokaltraining das Dir dann bestimmt auch bevorsteht ist auch ein kleiner Kampf für sich. Dort wird einem ersteinmal bewusst wie ähnlich von der Aussprache die Vokale sind. i und e verwechsle ich noch heute ganz gerne. O und U bilden den anderen Part.

    Das Logopädietraining kann ambulant oder Stationär erfolgen. Ob Du abends Termine bekommen kannst bei deinem Logopäden kann ich Dir natürlich nicht sagen. Die alternative ist dann natürlich dies stationär zu bekommen wenn es gar nicht anders geht.

    Liebe Grüße

    Tocken1978

  • Die Nutzung eines Hörgerätes auf der OP-Seite ist nur sinnvoll, wenn ein Resthörvermögen vorliegt und das System nicht wie bei mir komplett ausgeschaltet wird (Cochleosacculotomie), weil das Gleichgewichtssystem Theater macht.

    Es gibt die Möglichkeit des hybriden Hörsystems bei Patienten, bei denen das hochfrequente Hören ausgefallen ist. Ich nehme aber an, dass das bei dir nicht der Fall ist.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Hallo Bin jetzt seit dem 24.09.18 eingestellt und es kracht und scheppert wie am ersten Tag. Ich übe mit meiner Frau jeden Tag und bin bei der Logopädin 2x die Woche. Meiner Meinung nach würde ich viel mehr verstehen, wenn diese verdammten Geräusche nicht wären. Nun bekomme ich immer erzählt das das dauert. Glaube ich ja auch. Aber müßte denn nicht nach 4 Wochen eine wenn auch geringfügige Besserung eintreten? Wenn ich im Haus einen Kurzschluss habe und ich weiß nicht wo, dann schalte ich alle Geräte aus und eins nach dem anderen wieder an bis ich den Kurzschluss gefunden habe. So stell ich mir als Laie auch den Umgang mit Elektroden vor. Was meint Ihr? Es geht hier also nur um diese unmöglichen Nebengeräusche und nicht um das eigentliche Verstehen. Und bitte schreibt jetzt nicht das es noch ein Jahr dauert.

    Gruß Jannes

  • Hier wird es sich wohl nicht um einen Kurzschluss handeln, die Elektroden sind abwechselnd so gepolt, dass das nicht passiert. Es sind halt die anfangs ungewohnten, erstmal für Dein Hören neu zu erlernenden Geräusche, die nach und nach wieder durch das CI sozusagen aufgeweckt werden. Dann findet das daran-gewöhnen statt. Das dauert tatsächlich unterschiedlich lang, das ist bei jedem anders. Aber wenn Du bei der Logopädie schon Wörter verstehst, dann hast Du die erste Hürde genommen und jetzt heißt es: Geduld, auch wenn das schwer fällt. Wenn der „Hörknoten“ geplatzt ist, kann die Weiterentwicklung auch au einmal einen Schub bekommen. Deshalb: nicht verzweifeln, das wird mit der Zeit.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo Jannes,

    so wie sich hier liest, hattest Du ausser Erstanpassung noch keine weitere Nachjustierung erhalten. Wann wird Dein Nachjustierungstermin sein? Es bedarf in Anfangszeit bzw. vorallem im erstem Jahr noch weitere Nachjustierungstermine geben und Geduld. Mit jeder Nachjustierungen wird man oftmals spürbare änderungen geben - in postiver als auch negativer Hinsicht. Denn es dauert oftmals eine weile bis man eine Halbweges akzeptable Einstellung findet worauf sich dann erst recht aufbauen lässt.

    Ich weiss nicht was bei Dir eingestellt wurde und ob die Feactures Mikroempfindlichkeit, Störschallunterdrückung etc. bereits aktiviert wurde. Man sollte auch ein wenig an der FB herum experimentieren. Ich habe lange gebraucht, bis ich merkte, dass zb die Absenkung des Mikoempfindlichkeit die Sprache besser raus kam.

    Gruß

    Wallaby

  • @Janes

    Willst du keinen eigenen Thread aufmachen, das wäre wohl einfacher.

    Es braucht wirklich viel Geduld und es kommt auch darauf an wie lange du vorher mit dem Ohr nichts gehört hast und wie intensiv du übst auch Zuhause. 2x in der Woche reicht da, nicht man muss wirklich täglich dran sein und üben und eben viel Geduld haben.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Hey!

    Erstmal vielen Dank an alle, die geantwortet haben. Ich bin nun ein gutes Stück klüger als vorher.

    Ich werde wohl sehen müssen, ob ich nach der OP noch Restgehör besitze und selbst wenn, werde ich einige Tage warten, damit die Wunde in Ruhe verheilen kann. Ansonsten hängt wohl alles von meinem Zustand nach der OP ab.

    Nochmals vielen Dank!
    LG Lerin

  • .... Und bitte schreibt jetzt nicht das es noch ein Jahr dauert.

    Hallo Jannes,

    Du hattest erst am 24.09. die Erstanpassung (EA) des Soundprozessors (SP) ..... so wie ichs verstanden habe. Was hattest Du Dir denn vorgestellt? Bevor ich mein erstes Implantat links bekam, fragte mich mein Implanteur nach meiner Vorstellung danach: "Nun, ich denke; ich fange bei "Stunde Null" an".

    Da ich eine neurologische Grunderkrankung habe, war ich erst mal ganz baff, dass ich bei der EA trotz "Nebengeräuschen" - wie Du es nennst - Sprache auf Anhieb verstand. Bis zum "freien" Sprachverstehen habe ich gut 18 Monate gebraucht. Die Erstanpassung beim rechten Ohr lief anfangs gar nicht so toll, nachdem aber der "Hörknoten" geplatzt war, ging es schneller als links.... Diese "Nebengeräusche" und die blechern klingenden Stimmen der Leute werden von Anpassung zu Anpassung des SP weniger, bis sie irgendwann ganz weg sind. Ich hatte noch nicht mal Logopädie und habe immer selbst u. a. mit der Vorlese-Funktion- der Online-Ausgabe von der Rhein-Neckar-Zeitung trainiert, was ich heute auch ab und zu noch mache.

    Dein Gehirn muss ja erst mal über die Hörnerven die elektrischen Signale des Implantats als "Töne" und Sprache interpretieren lernen! Und da jeder von uns anders tickt, dauert es bei jedem seine ganz individuelle Zeit. Bei manchen geht das schnell, andere brauchen länger. Und wiederum bei anderen - kleineren Teil - will das Sprachverstehen einfach nicht zu Potte kommen.... Man muss auch mental hinter der Sache als Ganzes stehen und auch akzeptieren können, das auf Fortschritte auch mal Rückschritte folgen können.

    Für mich sind beide "Blechohren" eine Erfolgsgeschichte meines Lebens nach 45 Jahren Tragen von Hörgeräten geworden!:)

  • Das Hören mit dem CI ist ähnlich dem Hören von Neugeborenen. Es entwickelt sich nur langsam, vor allem, wenn man lange taub war. Man muss es nur intensiv füttern, also fleißig trainieren.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG