Wie ist der Ablauf?

  • Nachdem ich mich nun bereits hier vorgestellt habe und schon wirklich viele positive Eindrücke gewinnen konnte, würde mich interessieren wie so die Abläufe einer Planung des CI so sind.

    Da ich seid Frühjahr diesen Jahres regelmässig zu Krebsnachsorge, inkl. MRT alle 3 Monate, muss, würde mich hier interessieren ob ich mit einem CI überhaupt noch ins MRT darf.

    Ausserdem wäre für mich interessant zu wissen ob es direkt im Anschluss an die EA in Reha geht, oder ob da größere Zeitspannen dazwischen liegen.

    Ich arbeite in einer Notaufnahme, muss also gut hören können um wieder arbeitsfähig zu sein.

    Ich freue mich auf Antworten, bis dahin C@ro

  • Hallo C@ro,

    willkommen hier im Forum

    Da ich seid Frühjahr diesen Jahres regelmässig zu Krebsnachsorge, inkl. MRT alle 3 Monate, muss, würde mich hier interessieren ob ich mit einem CI überhaupt noch ins MRT darf

    MRT ist schwierig mit einem CI. Bis 1,5 Tesla machen wohl die meisten mit, aber reicht das für Deine Untersuchungen? Du solltest Dich da noch genauer informieren.

    Ausserdem wäre für mich interessant zu wissen ob es direkt im Anschluss an die EA in Reha geht, oder ob da größere Zeitspannen dazwischen liegen.

    Je nachdem, wo Du Dich implantieren lässt, gibt es unterschiedliche Konzepte. In Tübingen z.B.setzt man meist auf eine ambulante Reha, die sich über ca.3 Jahre hinzieht mit Blöcken von 10 x 2 Tagen. An den Tagen werden Einstellungen korrigiert, Sprachtrainings gemacht, Hörtests um den Fortschritt zu dokumentieren, ...

    Unabdingbar ist aber Deine Bereitschaft, auch außerhalb der Reha also daheim zu trainieren. Der Erfolg/die Möglichkeit wieder besser zu hören, hängt also maßgeblich von Dir ab! Ausdauer ist da das Zauberwort

    Ich arbeite in einer Notaufnahme, muss also gut hören können um wieder arbeitsfähig zu sein

    Einen Erfolg der Implantation wird Dir niemand garantieren. Deshalb wird auch erst dann implantiert, wenn alle anderen Maßnahmen nicht mehr greifen. Aber wenn das so weit ist, kannst Du mit der Implantation ja nur gewinnen. Sicherlich wird die erste Zeit schwer werden, aber lass Dich dann von etwaigen Rückschlägen nicht entmutigen. Wie ich oben schon schrieb: Ausdauer ist das A und O

    LG Konrad

  • Hallo C@ro,

    zum Thema Reha: ich trage mein CI seit ziemlich genau einem Jahr und habe jetzt erst die Reha bewilligt bekommen - stationär über die Rentenversicherung. Das läuft bei mir vor Ort so, weil meine operierende Klinik keine eigene Reha-Maßnahmen anbietet. Ich habe dann nach der Erstanpassung mit Logopädie begonnen und diese jetzt auch das Ganze Jahr über weitergeführt. Wie und wann eine Reha erfolgt, ist also tatsächlich sehr individuell, je nachdem, wo Du wohnst oder bei welcher Klinik Du Dich operieren lässt.

    Linksseitig durch Hörsturz 2016 ertaubt, rechts normales Gehör

    operiert in Bielefeld am 08.06.2017; MedEL Sonnet links

  • Hallo Caro,

    willkommen bei uns. <3

    Mit deiner Frage der notwendigen regelmäßigen MRT-Untersuchungen hast du gerade mein Interesse geweckt.

    Ich bin eigentlich kein Freund von einer Herstellerempfehlung bezüglich der Cochlea Implantate, aber in diesem Fall ist es ein vielleicht entscheidender Hinweis:

    Du kannst zwar mit allen CIs unter ganz bestimmten Bedingungen ins MRT, aber ich würde dir in diesem Fall sogar Med-El als CI-Hersteller nahelegen. Dort sind die aktuellen Implantate bis zu 3,0 Tesla geeignet, allerdings auch hier mit vorbeugenden Maßnahmen zu empfehlen und dazu auch nur in eine Praxis/Klinik zu gehen, die damit auch Erfahrung hat.

    Bei den anderen Herstellern (Cochlear, Advanded Bionics und Oticon Medical) ist derzeit noch 1,5 Tesla als höchste Stufe geeignet.

    Ich würde dir ruhig empfehlen, Informationsmaterial zum CI von allen Firmen anzufordern, auch um evt. Vergleiche anstellen zu können.

    Abgesehen davon ist es auch von der Klinik abhängig, wie die CI-Planung vonstatten geht. Hattest du hierzu schon eine Voruntersuchung für die CI-Eignung mitgemacht oder leitest du das gerade ein? Das habe ich jetzt gerade nicht ganz im Hinterkopf, bei den Infos, die du bisher im Forum abgeliefert hast.

    Krankenhauswahl:

    Wichtig wäre schon durchaus: Wohnortnah, denn bei Problemen kannst du schneller hin, die CI-Klinik sollte durchaus schon gute Erfahrungen mit den OPs haben und auch ein gesundes Nachsorgekonzept nach der OP aufweisen. Dazu muß ich erwähnen, daß es Kliniken gibt, die wissen, wann sie etwas NICHT machen können und verweisen auf eine besser aufgestellte Klinik, z. B. wenn jemand eine Radikalhöhle des Ohrs hat und hier zwangsläufig keine normale OP vorliegt.

    Manche Kliniken handhaben die Nachsorge eher stiefmütterlich, obwohl DAS das A und O für den Mit-Erfolg einer OP darstellt. Daher ist es sehr wichtig, daß du auch hier in dem Bereich gezielt nachfragst!

    Nicht sehen trennt den Menschen von den Dingen.
    Nicht hören trennt den Menschen vom Menschen.
    (Immanuel Kant)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    12/2008 Freedom - li, aktuell 07/2015 N6
    11/2014 HG Phonak Naida S I UP - re

  • Hallo caro
    es ist nicht nur wichtig zu wissen welches Implantat am besten geeignet ist, die Radiologie sollte auf jeden Fall auch informiert werden.
    Ob sie überhaupt bereit sind MRT bei CI Trägern durchzuführen.
    Infomaterial bekommt man über die DCIG. An deiner Stelle würde ich dieses Anfordern und damit die Radiologie aufsuchen.
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo. Vielen Dank für eure Infos.

    Das Thema CI war bereits 2016 schon mal da.

    De Vorstellung war damals in der Uni FFM.

    Jetzt werde ich mir aber nochmal die Uni in Marburg ansehen und dann entscheiden, welche Klinik es wird.

    Meine Krebsnachsorge erfolgt derzeit auch über die Uni in Marburg.

    Ich habe mich im November zu einem Seminar der Median Klinik in Bad Salzuflen angemeldet, da Bad Nauheim leider schon komplett voll ist.

    Reha würde ich, wenn ich mich zu einem CI entscheide gern in Bad Nauheim machen. Das ist bei mir quasi um die Ecke.

    Montag habe ich aber erstmal ein Termin bei meiner HNO Ärztin.

    Mit ihr möchte ich dann erstmal das weitere Vorgehen besprechen.

    LG Caro

  • Alle aktuellen Implantate sind für MRT-Untersuchungen bis zu 3,0 Tesla zugelassen!

    Bei Untersuchungen ab 1,5 Tesla muss der Magnet unter lokaler Betäubung operativ entfernt werden. Einzig beim Implantat von Med-El muss der Magnet nicht entfernt werden, da er frei beweglich ist und sich so ausrichtet, dass es vom MRT am wenigsten beeinflusst wird. Ein Druckverband ist immer Pflicht.

    Weiter werden die meisten MRT-Untersuchungen bis zu 1,5 Tesla durchgeführt. Noch höhere Flussdichten ermöglichen zwar detailreicheres Bild, doch der Mehraufwand lohnt sich nur in wenigen Fällen wie Prostata-Untersuchung.

    Ist das zu untersuchende Objekt im Bereich des Implantates, muss selbst der Med-El-Magnet entfernt werden, da er die Aufnahme stört (fremdes Magnetfeld).

    In deinem Fall, Caro, würde ich wie von Konrad empfohlen, erkundigen, mit welchen Flussdichten bei Krebsvorsorge gearbeitet wird.

    Herzliche Grüße,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • ch habe mich im November zu einem Seminar der Median Klinik in Bad Salzuflen angemeldet, da Bad Nauheim leider schon komplett voll ist.

    Das ist sehr empfehlenswert. :thumbup:
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Es ist alles genau so, wie Bernd sagt: Med-El hat wegen desMagneten außerordentliche Vorzüge, wenn du regelmäßige MRTs brauchst. Die Teslazahl gibt die Magnetstärke des MRTs an. In aller Regel reichen 1.5 Tesla. Du kannst das mit deinem behandelnden Arzt und dem Radiologen besprechen, dass du 1.5 Tesla möchtest und 3.0 nur dann wenn es eine klare medizinische Indikation gibt ( und nicht nur weil es schneller geht).

    Grüße,

    Stephan

  • Moin,

    zum Thema Flussdichte 1,5/3 ... Tesla: Da muss man sich wohl mit dem abfinden, was die entsprechende Klinik einsetzen kann. Da gibt's soweit ich weiß keinen Schalter min/max o.Ä (man möge mich korrigieren, wenn dem doch so sein sollte)

    Ein Dr.in einem Krankenhaus in der Oberpfalz war ziemlich fasziniert von den von mir vorgelegten Aufnahmen aus Tübingen. Die haben dort halt nur ein MRT, dass die Auflösung von 1,5 Tesla bietet, Tübingen macht's wohl mit 3.

    LG Konrad

    P.S.: Das allein sagt aber noch nichts über die Güte des KH aus! Ein guter Arzt veranlasst bei Verdacht immer ein weiterführendes MRT.

  • So, nach meinem heutigen HNO Besuch ist es Fakt, dass sich mein Gehör verschlechtert hat. Meine Ärztin meinte, es sei ein Wunder, dass ich überhaupt noch so gut mit Hörgeräten zu recht komme. Trotz, dass ich es selbst geahnt habe, war es ein Schock.

    Ich musste das erstmal realisieren.

    Hab Tränen vergossen und jetzt geht's wieder.

    Heute Abend geht es zu einem Konzert......da stellt sich jetzt bei mir die Frage, kann ich auch mit CI Konzerte besuchen?

    Ich hoffe es doch sehr!

    Ein neuen Termin in der Uni FFM habe ich auch bereits.

    Wie lange geht denn in der Regel die Reha?

    LG Caro

  • Moin C@ro,

    Heute Abend geht es zu einem Konzert......da stellt sich jetzt bei mir die Frage, kann ich auch mit CI Konzerte besuchen?

    Ich hoffe es doch sehr!

    Natürlich, Du sollst sogar :)

    LG Konrad

  • Hallo Caro,

    du wirst mit CI von Konzerten mehr haben, als „normal“ hörende Menschen, da du die Technik für dich nutzen kannst und entsprechend mit Programmen arbeiten kannst, die Störgeräusche unterdrücken bzw. dir ein für dich gutes Hörerlebnis liefern.

    Ich habe diese Erfahrung schon zwei Wochen nach meiner EA während eines Konzerts von Brings im Kino Vogelsang machen dürfen. Ich konnte mich entspannen während mein Mann und unsere Freunde regelrechten Hörstress hatten??.

    Dass die Diagnose ein Schock ist, kann ich sehr gut nachvollziehen- die Hoffnung stirbt nunmal zuletzt. Das war bei mir vor 1,5 Jahren nicht anders. Komm erstmal selbst zur Ruhe und gehe die nächsten Schritte nach und nach an.

    Ich selbst war für 5 Wochen in Bad Salzuflen in der Reha, manche waren auch für 6 Wochen dort. Das war ca. 6 Monate nach der EA. Bad Salzuflen kann ich nur wärmstens empfehlen.

    Viele herzliche Grüße

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear