Noch ein SSSDler...

  • Hallo, liebe CI-Community, bald gehöre ich zu Euch. Ab morgen bin ich in der MHH in Hannover, und in den nächsten Tagen werde ich implantiert.

    Meine Geschichte: Ich bin einseitig vollständig ertaubt, einfach so, zwischen Weihnachten und Neujahr. Ich habe hier gelesen, dass einigen auch Ähnliches passiert ist. Es war natürlich ein Schock, vor allem auch, weil man in ratlose Gesichter schaut, Achselzucken hinnehmen muss, niemand einem weiterhelfen kann. Ursache: unbekannt. Aussichten: Unbekannt. Therapiemöglichkeiten: keine.

    Natürlich hat man mich als Hörsturz-Patient behandelt, stationär im Klinikum Minden (ich wohne im niedersächsischen Schaumburg), aber gebracht hat das alles nichts. Ein HNO-Arzt hat mir geraten, mich mal an das DHZ nach Hannover zu wenden. Das habe ich schnell getan, aber ca. 2 Monate nachdem es passiert war, war es noch zu früh, um über ein CI zu sprechen. Trotzdem habe ich mich seitdem erkundigt und schlau gemacht und bin zu der Überzeugung gekommen, dass das die einzige in Frage kommende Möglichkeit für mich ist.

    Zu dieser Zeit war ich sehr deprimiert. Ich habe ein CI-Entscheidungsfindungskurs-Angebot der Median-Klinik in Bad Salzuflen gefunden und mich angemeldet. Dort hat man mir relativ schnell klar gemacht, dass meine Entscheidung doch schon gefallen war. Aber dieses Wochenende war trotzdem wichtig. In einer kleinen Gruppe von 10 Personen wurde in Vorträgen, Untersuchungen, Gesprächen, Vorführungen (einer CI-Einstellung an einer Patientin), einer technischen Beratung und (neutraler) Vorstellung aller gängigen Modelle sowie eines Abschlussgesprächs alle Weichen gestellt. Und von da an ging es auch moralisch wieder bergauf. Ich kann dieses Angebot in Bad Salzuflen, gestaltet von den dortigen Mitarbeitern, völlig umsonst und getragen von individueller Zuwendung, nur empfehlen.

    Die weitere Behandlung erfolgte dann wieder am DHZ in Hannover. Wie es dort zugeht, wurde, wie ich sehe, hier schon ausführlich besprochen. Da ich aber die individuelle Beratung in Bad Salzuflen hatte, war das kein Problem für mich, ich wusste nun, was ich wollte, und ich hatte den Eindruck, am DHZ war man ganz dankbar dafür, dass man ohne viele weitere Worte zur Tat schreiten kann.

    Technisch habe ich mich für Oticon medical entschieden, und wenn es sich nicht noch aus irgendeinem Grund ändert, erhalte ich den Neuro 2 als Prozessor. Ich weiss, das ist ein eher seltenes Modell, aber "wir" haben uns gleich gefunden, der Prozessor passt super hinter das Ohr, und ich hatte das beste Gefühl dabei. Bauchentscheidung.

    Ich bin männlich, 44 Jahre alt, und muss in meinem Beruf oft Veranstaltung mit großen Gruppen moderieren. Das geht zwar auch mit einem Ohr noch, aber es ist sehr, sehr anstrengend. Ich hoffe, auf mittlere Sicht kann ich wieder besser meinen Alltag ausüben. Auch privat soll es wieder besser laufen. Ich hoffe, schnell wieder sportlich aktiv zu sein und auch wieder mit Genuss Musik hören zu können.

    Ach ja, Stichwort "herzundohr": Nach einer Herzoperation vor zwei Jahren habe ich mich sehr schnell wieder aufgerappelt und das Gefühl, ich sei jetzt unverwundbar. Das hat mein Ohr aber mal so richtig widerlegt!

    Also: Ich hoffe, mir ist danach, euch bald von meinen Fortschritten zu berichten. Besonders über den Austausch mit einseitig Ertaubten und ihren Erfahrungen würde ich mich freuen!

  • Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Für die anstehende OP wünsche ich auch alles Gute. Bad Salzuflen ist für eine Reha sehr zu empfehlen, ich war selbst im Januar für fünf Wochen dort.

    LG

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Herzlich willkommen auch von mir,

    und ein dickes Daumendrücken für die OP.

    Also in diesem Forum wird man gut unterstützt, dass hätte mir letztes Jahr auch gut geholfen.

    Mein CI- Start war recht holperig und ich mußte so manchen Rückschlag einstecken.Aber ich bereue trotzdem nichts und genieße alles Töne die ich 20 Jahre nicht hören konnte. Bei der EA liefen bei mir Freudentränen, denn ich konnte gleich ein paar Töne hören.

    VG Ute

  • Hallo HerzundOhr

    erst einmal auch von mir viel Erfolg bei der OP!

    nun aber gleich meine Bedenken: Tritt auf die Bremse! Nicht wieder mit Vollpower losrasen und Bonsai ausreißen :S

    Bin froh das mir- ich gehöre zu den Weihnachtsausfällen- nicht noch das 2. Ohr schlapp gemacht hat.

    Es lässt sich nichts erzwingen und du wirst eine Weile den Unterschied der Ohren merken.

    viele Grüße

    Dracci

    seit Anfang 2014 einseitig Ertaubt, Mitte des Jahres dann mit CI versorgt

  • Hallo herzundohr willkommen und alles Gute für die OP.
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo HerzundOhr.

    ersteinmal alles gute für die OP. Ich bin auch SSD ler. 05/2016 über Nacht ertaubt. 03/2017 OP. 05/2017 EA.

    11/2016 aufgrund der Ertaubung zu Reha in Bad Nauheim.

    Angesprochen wurde ich gleich in der Klinik auf das CI.

    Es ist sicher die richtige Entscheidung, um Erleichterung im täglichen Leben zu erfahren!

    Immerhin „ spendiert“ uns die Kasse ja den Mittelklassewagen am und im Kopf.?

    Die Erwartungen ein wenig runterschrauben ist sicher nicht verkehrt.

    Alles, alles Gute von mir.

  • Habt vielen Dank für den Zuspruch!

    In einer Sache habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt - es ist nicht so dass meine Erwartungen ins Unermessliche gehen. Ich freue mich aber darauf, dann auch aktiv etwas dazu beitragen zu können, wieder etwas besser zu hören. Ich werde da nicht ungeduldig sein, sondern möchte nach und nach in eine Normalität finden. Das ist mein Ziel.

    Und ja: Bad Salzuflen hat einen sehr guten Eindruck gemacht, und ich profitiere bis heute davon.

    Seit gestern bin ich in der MHH, wegen der Blutgerinnungshemmerumstellung als Marcumar-Patient Dauer alles etwas länger. Es ist aber, vielleicht auch deshalb, recht entspannt. Natürlich gibt es hier ab und zu mal einen Engpass, man muss warten oder wird von hier nach dort oder von dort nach hier geschickt. Alles in allem habe ich aber einen positiven Eindruck: Hier weiß jede und jeder, was sie und er macht und ich fühle mich nicht nur kompetent, sondern auch gut und umfassend behandelt. Auch mein Abstecher ins DHZ heute für Untersuchungen und Gespräche war deutlich entspannter als im Mai, als es zuging wie im Taubenschlag. Heute waren alle sehr zugewandt. Vielleicht habe ich auch mit der Ferienzeit einen guten Zeitpunkt erwischt, und es gibt einfach gerade nicht allzu viele geplante Operationen und Untersuchungstermine. Ich bin sehr gespannt auf meinen Mittelklassewagen!

  • Hallo herzundohr,

    dann wünsche ich nochmal alles Gute. Das ist doch positiv, wenn man sich gut aufgehoben fühlt. Wartezeiten gibt es in jeder Klinik.

    Mit der zusätzlichen Baustelle ist die Aufregung sicher noch ein klein wenig größer. Eigentlich ist das heutzutage ein Routineeingriff. Und in H machen die Ärzte das in jedem Fall oft genug.

    Ich wünsche eine komplikationslose Zeit nach der OP , Geduld bis zur EA und dann gute Hörerfolge.

    Lass nach der geglückten OP bitte wieder von Dir Hören ?

  • Herzlich Willkommen, auch ich gehöre zu den Weihnachtsausfällen, bei mir war es 2015- September 2016 wurde implantiert. Das war für mich die richtige Entscheidung, da das Hören wieder dreidimensional ist aber- ich kann in großen Gruppen ohne CI fast besser als mit hören, Musik mit CI klingt interessant, anders, schräg und ich finde das recht spannend. Gerade als SSD Patient hat man -glaube ich -eine fläche Lernkurve die aber auf hohem Niveau beginnt, da das Hirn gut verarbeitet. Ich wünsche alles Gute, und eine komplikationslose OP ( ich wurde an einem Mittwoch operiert, und könnten Montags darauf wieder arbeiten). Ich habe Akkus gewählt, da die für SSD weniger Problematisch sind (wenn sie leer sind hört man ja einseitig weiter)

  • So, meine OP ging nach einiger Verzögerung nun gestern über die Bühne. Danach ging es mir auch gleich gut, bin gestern munter mit der Familie durchs Krankenhaus gestapft. Heute aber ein herber Rückschlag: die Nacht über schon hatte ich einen Tinnitus, der dermaßen laut war, dass er alles bisher einohrig erlebte in den Schatten stellte. Und heute nun seit morgens plötzlich einsetzender Schwindel und Übelkeit, so dass ich nicht alleine gehen kann. Liege im Bett und hoffe auf Besserung . Etwas deprimierend, hätte ich mir nicht so heftig vorgestellt.

  • Gute Besserung!

    War bei mir auch so, am Do operiert und danach topfit, aber am Freitag war mir dann schwindlig und ein bisschen übel. War mach einem halben Tag aber weg.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Erstmal Glückwunsch zur OP und gute Besserung.

    Mir ging es die ersten vier Stunden nach der OP auch den Umständen entsprechend- bis sich beim Wechseln der Drainage das Gleichgewicht verabschiedet hat. Zack, das war’s dann. Hat gedauert, bis es einigermaßen kompensiert wurde.

    Bei dir vermute ich aber eher eine Überanstrengung, die dich bestimmt in den nächsten Tagen wieder geben wird.

    Alles Gute,

    liebe Grüße SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Glückwunsch zur überstandenen OP, und einen guten Heilungsverlauf wünsche ich Dir.


    Mir ging nach der ersten OP auch richtig gut!

    War aber vorsichtig gewesen, und habe mir auch lieber nicht zuviel zugemutet.

    Am Tag 2 ging es etwas besser, hatte mich auch getraut, etwas mehr herum zu laufen.

    Trotzdem hatte die Schwester empfohlen, nicht zu viel zu laufen.

    Hatte ich zwar eh nicht vorgehabt, doch hielt es die Schwester für wichtig, mir das noch mal zu sagen.

    Nach der zweiten OP habe ich mich zwar super gefühlt, hatte allerdings sofort mit dem Schwindel zu kämpfen gehabt, so daß an den ersten beiden Tagen nicht mal an Bewegung zu denken gewesen war.

    Da bekam ich extra noch eine Infusion dafür, damit es mir wieder besser ging.


    Vielleicht hast Du doch etwas übertrieben, und nun "rächt" sich Dein Körper?

    Ich drücke Dir die Daumen, daß es wieder schnell weg geht! :thumbup:

    Und dann erhole Dich gut von der OP!


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ich kann mich nur den Vorrednern nur anschließen. Gib deinem Körper Zeit mit der Situation zurechtzukommen. Das gilt nicht nur für die ersten Tage nach der OP, sondern auch für die ganze Zeit des Heil- und Gensungsprozesses und das wird einige Wochen dauern. Insbesondere ist es wichtig es mit dem Hörtraining wohl dosiert anzugehen, denn auch da kann zu viel des Guten Schwindel und andere Unannehmlichkeitgen hervorrufen.

    Aber wenn du auf dein Baugefühl hörst, dann wird schon alles gut.

    VG Andreas