CI bei einseitiger Taubheit

  • Hallo zusammen!!!

    ich bin eben durch Zufall auf das Forum gestossen und da musste ich mich doch gleich mal anmelden.

    Ich bin seit ca. 4Jahren durch einen Unfall auf einem Ohr ertaubt. Hörnerven sind in Ordnung, vermutet wird dass die Flüssigkeit im Innenohr ausgelaufen ist.

    Weiss jemand, ob es Sinn macht sich ein CI implantieren zu lassen, wenn das andere Ohr vollkommen intakt ist?
    Ich kann mir vorstellen dass es durch die unterschiedliche Wahrnehmung der Klänge eher zu Verwirrung führt als dass es helfen würde...

    das einzige was ich im Internet gefunden habe ist dieser Artikel (http://www.egms.de/de/meetings/dgpp2007/07dgpp55.shtml )laut dem erst bei 5 einseitig Ertaubten ein CI eingesetzt wurde.

    Gibt es hier jemanden der damit Erfahrung hat,oder etwas darüer weiss?

    Vielen Dank für Tipps und Ratschläge!!!

    Viele Grüße

    Chris

  • Hallo Chris,

    Herzlich willkommen hier im Forum.

    Ich glaube, dass es wohl nichts bringt
    Im Ausnahmefall, du zahlst die OP selbst.
    Das hört sich jetzt hart an aber so eine
    ähnliche Geschichte habe ich gerade bei
    einer Freundin. Sie ist auf einen Ohr seid
    Baby taub und auf dem anderen Ohr hört
    sie noch. Leider ist das hörende Ohr
    ständig entzündet. Sie trägt ein HG, was mit den tauben Ohr gekoppelt ist, damit das hörende Ohr sich frei entfalten kann. Auf meinen Anraten hin hat sie sich für ein CI deswegen entschieden. Leider wurde bei einen einzigen Gespräch alles zunichte gemacht. Das aber kann ich dir nicht genauer erklären. Ich kann dir nur raten, mal zu deinen HNO-Arzt zu gehen oder am besten gleich in eine Klinik, die CI-Sprechstunde führen. Leider weiß ich nicht, wo du her kommst. Dann hätte ich dir vielleicht schon sagen können, welche Klinik für dich angebracht wäre.
    Also, ich denke mal, daß es nichts bringt aber besser wäre einen Spezialisten zu fragen.
    Ich wünsche dir viel Glück.
    Wenn es nicht klappt,sei nicht traurig. Du hast noch ein gesundes Ohr. Hier im Forum sind bei fast allen beide Ohren kaputt. Ich gehöre dazu. Ich habe nun 2 CI und höre dank dieser Technik fast normal.

    HG von Peggy

  • Hallo Chris,
    es sind drei Hauptaspekte, die Du klären solltest.
    1. Ist das taube Ohr CI-tauglich? Ein intakter Hörnerv ist schon mal gut, aber nicht alles. Gute CI-Voruntersuchungen laufen oft über zwei, drei Tage.
    2. Wären Verbesserungen durch eine CI-Versorgung zu erwarten? Dein Bundeswehr-Artikel liest sich positiv - ich habe nur die Kurzfassung gelesen -, aber besser direkt Meinungen zu Deiner ganz individuellen Hörbiographie in einem CI-Zentrum einholen.
    3. Wer würde die CI-Versorgung finanzieren? Man liest verschiedene Zahlen von 28.000-35.000 Euro für OP und Anpassungen/Hörtraining/Reha, die man normalerweise nicht bezahlen muß, sondern die Krankenkasse, aber Du bist schon ein Sonderfall. Und die Bundeswehr-Fälle sind sicher aus besonderen Geldtöpfen gekommen.

    Alle drei Punkte solltest Du in einer Klinik abklären lassen, wo auch CI-OPs durchgeführt werden. Ich habe der MHH in Hannover einen Brief geschrieben mit meinen persönlichen Daten (Audiogramme usw.). Danach kam es dort zur CI-Voruntersuchung. Den Rest siehst Du in meiner Signatur. Ich habe auf beiden Ohren seit der Geburt eine nicht untypische Schwerhörigenkarriere mit progedientem Verlauf hinter mir.

    *1964, re. seit 10/2006 u. li. seit 12/2007 CI (2x Harmony), OP-Klinik MHH
    OP-Folgen: Nackensteife, Tinni, später max. Armschmerzen (9-10 auf VAS-Skala) u. Daumen/-gelenk taub (alles li.), Störschallverstehen verschlechtert. Reimplantation li. 09/2011

  • Hi!

    Vielen lieben Dank euch beiden!
    Ich komme aus München, hab gesehen dass eine unserer Universitätskliniken CI Sprechstunden anbietet, da werde ich dann wohl mal einen Termin ausmachen.

    Wegen den Kosten,das war mir gar nicht bewusst dass ich die selbst übernehmen müsste...dachte dass das natürlich die Krankenkasse übernehmen würde. Dann hat es sich ja fast eh schon erledigt.
    Aber wäre ich geeignet für ein CI, dann hätten mir das die Ärzte doch damals schon nach den Behandlungen empfohlen,oder meint ihr nicht?

    Viele Grüße

    Chris

  • Hallo Chris,
    das ist nur eine Möglichkeit von mir, da ich ja ähnliches erlebt habe mit einer Freundin.
    Geh mal schön brav zu dieser CI-Sprechstunde. Die Professoren könne dir das besser vermitteln als ich.
    Ich wünsche dir viel Glück, dass es so klappt wie du dir es wünscht.

    HG von Peggy
    _____________________________________________________________
    links seit 07/07 & rechts seit 02/08 Nucleus Freedom

  • Zitat von "Chris1405"

    Wegen den Kosten,das war mir gar nicht bewusst dass ich die selbst übernehmen müsste...dachte dass das natürlich die Krankenkasse übernehmen würde. Dann hat es sich ja fast eh schon erledigt.


    Nein, das steht keineswegs fest. Es gibt auch zu wenig Fälle, um das beurteilen zu können. Und wahrscheinlich ist es auch noch von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich. Deshalb erst einmal checken, ob Du überhaupt eine Empfehlung für ein CI bekommst, dann weitersehen, ob eine Kostenübernahme durch Deine Krankenkasse möglich ist. Lehnt sie dann ab, steht immer noch das Widerspruchsverfahren offen und bei weiterer Ablehnung auch der Gang vors Sozialgericht. Aktuell ist es so, daß man das erste CI normalerweise bezahlt bekommt, das zweite erst nach härterem Kampf. Bei mir reichte z.B. der Widerspruch, andere mußten vors Sozialgericht ziehen (dort gewinnt man wohl in der Regel). Dein Fall liegt anders, weil Du auf einem Ohr normalhörend bist. Insofern kann es natürlich sein, daß die Krankenkasse da schon Zicken macht.

    Zitat

    Aber wäre ich geeignet für ein CI, dann hätten mir das die Ärzte doch damals schon nach den Behandlungen empfohlen,oder meint ihr nicht?


    Ein CI wird nicht unbedingt von allen Ärzten offensiv empfohlen. Ich hatte meine erste CI-Voruntersuchung in Oldenburg. Ergebnis: Es ist noch ca. 5 Jahre zu früh für ein CI. Dann bin ich nach Hannover weitergegangen, und dann ging es relativ schnell. Ich weiß z.B. auch nicht, ob ein CI Dir weiterhelfen würde oder nicht bei einem starken Gegenohr. Dem steht aber gegenüber, daß es mit einem unversorgten tauben Ohr auch ganz schön hart ist.


    Deshalb nehme ruhig die CI-Sprechstunde in München wahr und laß Dich beraten. Wenn Du weitere Ärztemeinungen möchtest, holst Du Dir eben weitere Ärztemeinungen ein. Habe ich auch gemacht. Normale HNO-Ärzte wissen in der Regel oft nicht, ob ihr Patient für ein CI geeignet ist oder nicht und empfehlen es dann auch natürlich eher defensiv.

    *1964, re. seit 10/2006 u. li. seit 12/2007 CI (2x Harmony), OP-Klinik MHH
    OP-Folgen: Nackensteife, Tinni, später max. Armschmerzen (9-10 auf VAS-Skala) u. Daumen/-gelenk taub (alles li.), Störschallverstehen verschlechtert. Reimplantation li. 09/2011

  • hallo jens,

    du schreibst gerade, dass dir in oldenburg gesagt wurde es sei "fünf jahre zu früh" für ein ci. ähnliches habe ich in oldenburg auch erlebt. dort wurde mir vor 3,5 jahren gesagt, dass ich noch "viel" zu gut höre für ein ci. das gehirn könne sich nicht darauf einstellen mit ci und hörgerät auf der anderen seite zu hören. ergebnis war: ich habe mich drei jahre unnötig damit rumgeschlagen mit an taubheit grenzender schwerhörigkeit durchs leben zu kommen. beruflich sehr sehr schwierig. zum glück wurde ich von meiner hno-ärztin dann zu einer reha in bad berleburg überredet. dort konnte man die diagnose aus oldenburg in keiner weise nachvollziehen und hat mir dringend zu einem ci geraten. inzwischen habe ich seit 4 monaten mein ci und es geht in jeder beziehung wieder aufwärts. mein gehör hat sich in diesen drei jahren nicht verschlechtert. es wäre also durchaus berechtigt gewesen bereits vor drei jahren zu operieren. vollkommener unsinn das sich ci und hörgerät nicht vertragen. und selbst wenn, ich höre mit ci wesentlich besser als mit dem hörgerät auf der anderen seite. ich trage es nur noch zur unterstützung.

    was ist in oldenburg bloss los? ich würde niemandem empfehlen können dort zur voruntersuchung zu gehen. mich hat das drei jahre gekostet. ob dort nur gänzlich ertaubte operiert werden?

    lieben gruss
    karin

  • Hallo Chris,

    ein CI bei einseitiger Taubheit hat bisher nur das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz gewagt.

    Die Finanzierung war dort insofern gesichert, da es sich bei den dortigen Patienten um kriegsgeschädigte Soldaten handelte, was natürlich andere Kostenträger bedeutet, als für den durchschnittlichen Bürger.

    Anderswo könntest du mit deinem Anliegen durchaus abgewimmelt werden, mit dem Hinweis, dass du auf der anderen Seite weiterhin normalhörend bist.

    Zudem ist die Finanzierung ein u.U. schweres Unterfangen. Die Krankenkasse wird sicherlich zunächst ablehnen. Selbstverständlich könntest du dann Klagen, aber Beweise, dass genau eine solche CI-Therapie erfolgreich für dich sein könnte sind extrem dünn gesät. Mehr als diese Studie mit den 5 Patienten des Bundeswehrkrankenhauses in Koblenz gibt es nicht.

    Hast du dich schon über alternative Therapieformen wie z.B. das Baha, oder Crossversorgung informiert?

  • Hallo Chris,

    ich habe gehört, dass auch für normale Patienten eine weitere kleine
    Chance gibt, falls es stimmt.
    Irgendwo soll eine Studie geplant werden, wie das ist, als einseitig Tauber ein
    CI zu bekommen. Jedoch weiss ich aber leider nicht wo.

    Ansonsten würd ich die anderen Optionen wie Crossversorgung usw.
    ausprobieren.

    Hör dich einfach mal um, meld dich einfach mal, wenn was neues gibt,
    würd mich auch interessieren.

    Viele Grüße Rike


    beidseitig HiRes90k, Harmony, Advanced Bionics
    1. CI re 03/2007 und 2. CI li 10/2012

    Seit 11/2013 beidseitig neuer Sprachprozessor Naida Q70, Advanced Bionics

  • Hallo Chris,

    Du schreibst, dass Dein Ohr seit 4 Jahren durch einen Unfall ertaubt ist!

    Wie sehen Die Hörwerte auf dem Ertaubten Ohr aus? Hast Du mit Hörgerät versucht? Hat Dir jemand das CI empfohlen oder wie bist Du darauf gekommen?

    Gruss Sandra

  • Was ist denn eine Crossversorgung,davon hab ich noch nichts gehört,und finde auch keine richtige Erklärung im Netz dazu.

    laut Krankenhausbericht ein Verlust von 70-90 dB, die Hörkurven zeigen aber maximal 80dB.

    Ich hatte eine Zeit lang testweise ein Hörgerät,kam damit aber überhaupt nicht zurecht. Das Problem ist,dass die mittleren Töne stärker kaputt sind,und ich also wenn dann nur komische Geräusche gehört hatte, was mich im Alltag eher verunsichtert hatte. Mittlerweil hab ich mich zwar daran "gewöhnt", muss halt immer den Kopf neigen in Richtung der Gespächspartner. Räumliches Hören fehlt aber leider.

    Auf das CI bin ich durch Zufall drauf gekommen. Habe von dem Hörgeräteladen einen Werbeprospekt bekommen, da stand ein Artikel drin,dann hab ich danach gegoogelt. Dachte aber lange Zeit dass es nur für komplett Taube gedacht ist. Auch haben die meisten Ärzte nur gesagt, ja mei, sie haben ja noch 1gesundes Ohr, der Körper stellt sich auf die neue Situation ein, dann wird das schon.

    und dann hab ich vor kurzem nochmal gegoogelt und bin auf das Forum gestoßen.

  • Ich würde sagen, dass deine Hörkurve in etwa stark Grenzwertig zu einem CI ist.

    Ich denke, wenn du beidseitig schwerhörig wärest hätte man dir wahrscheinlich eher angeraten nochmals Hörgeräte zu testen. Dies gilt natürlich nur wenn alle Frequenzen vorhanden sind und keine absolute Lücke drin ist.

    Hast du denn mehrere Hörgeräte getestet? Es dauert eine Zeitlang bis man sich als Normalhörender an ein HG gewöhnt hat. Außerdem ist es geradezu eine Pflicht mehrere Hörgeräte zu testen, denn jedes tönt etwas anders und viele haben da ihren persönlichen Geschmack, wie es ideal für sie ist.

    Eine Crossversorgung bedeutet, dass auf beiden Ohren ein Hörgerät sitzt, wobei das Hörgerät auf den schlechteren/tauben Ohr quasi nur ein Mikrofon ist, welches den aufgenommenen Schall auf die andere normalhörende Seite weiterleitet. Früher (und bei sehr preiswerten Geräten) bestand dazu eine Kabelverbindung zwischen beiden Geräten, mittlerweile erfolgt die Übertragung über Funk.

    Du hast keine tolle Hörkurve, aber ich denke du hast noch viele Möglichkeiten mit Hörgeräten usw.

    P.S.:

    Auch mit einem CI würdest du erstmal wirre Geräusche hören. ;)

  • Ja, das Hören mit CI unterscheidet sich VÖLLIG vom normalen hören!
    Mit einem Hörgerät ist das nicht zu vergleichen!
    Und: Normalhörend macht ein CI auch nicht. Ein CI kann ein gesundes Ohr nicht ersetzen! Also falls deine Hoffnung ist: CI implantiert, Angepasst ich höre wieder normal:
    Chris, dann schmeis den gedanken an ein CI ausm Kopp! Mit CI wirst du erstmal ein Klingeln, Brummen, Surren und vorallem rauschen und Zwitschern hören. Alles durcheinander.

    Also ich möchte KEIN 2. CI!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    der Andy hat mich gerade auf diesen Thread gestossen.

    Also... erst einmal ist ein Hörverlust um die 70-90 dB generell noch mit Hörgeräten zu versorgen. Da ist ein CI an sich sehr grenzwertig, wie es Andy schon geschrieben hat.

    Wenn man Hörgeräte testet, dann sollte man immer mehrere Hörgeräte testen.
    Da hast du wegen dem noch recht moderaten Hörverlust auf der Seite erst einmal recht gute Auswahl.
    Power-Hörgeräte wie das Oticon Sumo XP oder das Phonak Supero sind noch nicht mal notwendig. Es genügen Hörgeräte mit weniger Power.. z.B. das Extra, das Savia (von Phonak), wie auch das Oticon Synchro oder andere Firmen sind möglich.

    Die Anpassung wird verhältnismässig schwierig werden, weil das Hören auf der Seite NIEMALS wieder wie früher sein wird, sondern immer "künstlich". Das Gehirn muss sich erst mal an die neuen Klänge gewöhnen und für dich bedeutet es, dass du dir Zeit geben musst. Zeit, um mit Hörgeräten überhaupt Sprache zu hören und zu verstehen.

    Ein CI ist medizinisch nur dann angeraten, wenn beidseitig Taubheit bzw. an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit vorliegt.
    Die Kostenübernahme ist das größte Problem, denn die Kosten werden nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn es medizinisch nötig ist. Bei einer einseitigen Taubheit jedoch liegt keine medizinische Indikation in dem Sinne vor, denn das Hören ist ja noch gewährleistet... wenn auch mit Einbüssen. Aber diese wird man immer haben, denn egal, wie gut ein Hörgerät / eine Hörprothese ist, an das Original wird es niemals dran kommen.. zumindest nicht in den nächsten 20-50 Jahren.

    Natürlich kann man es versuchen, eine Implantation bezahlt zu bekommen, denn es ist im Gesetz verankert, dass eine Behinderung möglichst gut auszugleichen ist. Allerdings ist es dann deine Sache zu beweisen, dass dieses nur mit einem CI möglich ist. Und genau da sehe ich die größte Schwierigkeit, denn du hast einen recht moderaten Hörverlust.
    Schau mal hier:

    http://www.gschwaninger.de/ohrenseite/mic…-Kandidaten.pdf

    (Achtung, groß!)
    Dort ist das Audiogramm aufgezeigt, wann man heute ein CI-Kanditat ist. Und bei einem Hörverlust um die 80 dB gehört man nicht dazu!!

    So gemein, wie das nun gerade klingen mag.. aber ich befürchte, du hast keine guten Chancen, ein CI zu bekommen, weil du nicht in die medizinische Indikation fällst (beidseitiger Hörverlust!), geschweige denn für die schlecht-hörende Seite ein definitiver CI-Kandidat bist.

    Was kannst du statt dessen machen?

    1. Hörgeräte (verschiedene!!!) testen, mindestens insgesamt ein halbes Jahr. Nur dann kannst du letztendlich sagen, ob es etwas für dich ist. Ein bisschen Zeit musst du deinem Gehirn schon geben. (Ist übrigens mit dem CI nicht anders... man sagt dort, dass nach ca. 2 Jahren größtenteils der Lernprozess beendet ist..!)

    2. Ein Cross-System testen.
    Das ist ein System, bei dem du auf der schlecht-hörenden Seite ein Mikrofon trägst, auf der normalhörenden Seite eine Art Hörgerät, das jedoch nicht verstärkt, sondern das Signal von der schlecht-hörenden Seite wieder gibt. Somit hörst du das, was auf der schlecht-hörenden Seite "rein kommt", auf deiner gesunden Seite. Dieses kann man bei einem Hörgeräte-Akustiker testen. Daher: dort anfragen...

    3. Ein Baha-Hörgerät.
    Ein Baha-Hörgerät ist ein Knochenleitungshörgerät. Dieses würdest du auf deiner schlecht-hörenden Seite ins Kochenbett verankert bekommen. Der Schall wird dann über den Knochen auf das gesunde Ohr übertragen und du hörst somit auch das, was von der "tauben" Seite herein kommt.
    Wobei ich behaupte, dass du eh noch einiges auf der Seite hörst.... nur halt nicht mehr verstehst.

    Es soll wohl eventuell (nichts genaues weiß man!) Studien geben, die ein "Experiment" wagen, wie es im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz gemacht hat. Ein CI, auch wenn das andere Ohr normal hört. Allerdings sehe ich dafür deine Chancen sehr schlecht, denn du bist einerseits dafür zu lange schon "unversorgt" auf der Seite, zum anderen bist du dort nicht taub, sondern "nur" hochgradig schwerhörig!


    Ich hoffe, dass du einen Weg für dich findest....

    Grüße,
    Miriam

  • herzlichen Dank für die vielen Tipps!!!, davon hab ich noch nie gehört gehabt,bzw niemand hat mich über diese Möglichkeiten aufgeklärt gehabt, eigentlich ärgerlich!

    Ich hatte 2Hörgeräte zum Test,aber jedes nur ca. 2-3 Wochen oder derart. Ich muss sagen mehr hat man mir vom Hörgeräte Akkustiker nicht gegeben(vermutlich war ich zu der Zeit auch noch total uninformiert...)

    Hat man denn ein "Recht" darauf die Hörgeräte so lange zu testen oder müsste ich mir alle kaufen um dann nach langem Tragen zu sagen -> das ist mein Gerät. ?!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,

    du hast erst einmal das Recht, 3 verschiedene Hörgeräte zu testen, mindestens eine Woche lang.

    Gute Akustiker lassen dir auch gerne länger die Hörgeräte bzw. bieten dir auch mehr als drei an.

    Ebenso würde ich dir empfehlen, dass du dann ein Hörgerät nimmst, wo man auch einen Audioschuh dran machen kann, und daran ein MP3 Player oder ähnliches. Mit diesem würde ich dann Hörtraining machen, d.h. Musik und Hörbücher etc. darüber hören, damit du dich vielleicht schneller an den Klang gewöhnst.

    Rede in Ruhe mit einem Akustiker und sage gleich, dass du die Hörgeräte länger testen möchtest. Dann siehst du gleich, wie dieser reagiert und kannst dann überlegen, ob du bei dem bleiben möchtest oder lieber doch einen anderen nimmst....

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo Chris,
    du hast die Möglichkeit mehre Hörgeräte zu testen. Nicht nur eins, zwei oder drei. Solange, bis du mit einen sehr zufrieden bist. Ich empfehle dir auch, mehrere Akkustiker aufzusuchen.
    Lasse dich von diesen Leuten richtig aufklären. Frage nach mehreren Möglichkeiten. Du wirst sehr viel testen müssen um das richtige Gerät zu finden. Erst wenn du rundum zufrieden mit den HG bist dann kannst du das Gerät auch komplett übernehmen.
    Aber ein Gespräch bei einen CI-Experten empfehle ich dir immer noch. Versuche alles.

    HG von Peggy
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    Mit der Zweiten hört man besser 8-)

  • Chris, auch mir scheint Dein Hörverlust für ein CI nicht groß genug zu sein. Das CI-Gespräch solltest Du trotzdem wahrnehmen, weil Du Informationsdefizite offenbarst. Und vielleicht wird das CI irgendwann später ja doch noch mal ein Thema.

    So vom Gefühl her würde ich bei Dir auch zu einem Hörgerät neigen. Am besten doch mal drei Geräte mit verschiedenen Einstellungen je zwei bis drei Wochen testen und dann mal weiterschauen. Manchmal reichen auch zwei Geräte, wenn man bei einem davon gleich ein gutes Gefühl hat. Dann kann man sich schneller auf die Feinanpassung des Geräts konzentrieren. Beim Probieren in viele Hörsituationen reingehen (Gespräche in Ruhe und im Störschall, Umweltgeräusche (Autos, Vögel, Geschirrgeklapper, Schlüsselklirren usw.), Fernsehen, Radio, vielleicht sogar Telefon, nur um ein Gefühl ohne Absehmöglichkeit und Hilfe durch das andere Ohr zu bekommen, auch wenn dieses natürlich das Telefonohr bleibt). Beim Hörtraining vielleicht auch mal längere Zeit einen Ohrenstöpsel in das gute Ohr packen, um sich voll auf das Hören mit Hörgerät konzentrieren zu können.

    Warum hast das Ohr eigentlich so lange unversorgt gelassen? Gab es dafür Gründe? Es gibt schon etliche Hörgeräte-Träger, díe heftigere Hörkurven haben.

    *1964, re. seit 10/2006 u. li. seit 12/2007 CI (2x Harmony), OP-Klinik MHH
    OP-Folgen: Nackensteife, Tinni, später max. Armschmerzen (9-10 auf VAS-Skala) u. Daumen/-gelenk taub (alles li.), Störschallverstehen verschlechtert. Reimplantation li. 09/2011