CI bei einseitiger Taubheit

  • hi vielen Dank!

    nein eigentlich gabs keinen Grund,ich hatte 2Geräte zum Testen,allerdings nur für kurze Zeit,und als ich gesagt hatte dass ich damit nicht zurecht komme,haben sie nur gesagt oh schade...
    ich bin ehrlich gesagt bis jetzt davon ausgegangen dass Hörgeräte mir nicht helfen weil mir gesagt wurde dass die mittleren Tonbereiche mehr geschädigt sind als die Hohen und Tiefen und dadurch ein Verstehen ohnehin nicht mehr möglich ist...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,

    also... erst mal generell zu sagen, dass die mittleren Töne schlechter sind als die anderen und es daher nichts wird mit einem Hörgerät halte ich für schlichtweg falsch, zumal du geschrieben hast, dass die Hörkurve schlechtestenfalls Werte um 80 dB anzeigen.
    Da gibt es Personen, die ohne Probleme mit Hörgeräten da gut telefonieren können...

    Auch kenne ich Personen, die Hörverluste breitbandig von ca. 100 dB haben, telefonieren und kein CI möchten, weil sie noch genug mit den Hörgeräten hören und verstehen.

    Wie geschrieben, wird die Anpassung eines Hörgerätes nicht leicht bei dir werden, da du vielleicht eine schwer versorgbare Hörkurve hast, zudem auf der anderen Seite normal hörst, was dir einen direkten Vergleich geben wird.
    Dennoch solltest du das Ganze nicht einfach aufgeben, sondern dir Zeit nehmen, auch das Ohr mittels Hörtraining zu trainieren.

    Du hörst zwar schlecht auf dem Ohr, aber es gibt ganz viele Pesonen, die mit dem Hörverlust (wohlgemerkt auf beiden Ohren!) mit der richtigen Hörgeräteversorgung sehr gut klarkommen. Natürlich wirst du wohl nicht 100% Sprachverstehen haben, der Klang wird wohl auch nie so gut wie mit der normalhörenden Seite werden, aber als taub würde ich das Ohr nicht bezeichnen.

    (Ich habe mit so einem Hörverlust auf beiden Ohren noch 80% Einsilberverstehen gehabt, d.h. konnte noch problemlos telefonieren... nur Unterhaltungen in großen Gruppen waren nicht mehr möglich! --- mal als Vergleich).

    Suche dir einen guten Akustiker und gehe das Ganze in Ruhe an. Mache Hörtraining, d.h. trainiere dein Ohr. Dieses ist ganz nötig bei dir, weil du es zu lange schon nicht mehr richtig benutzt hast. Das geht nicht von einem auf den anderen Tag, sondern wird Zeit kosten!!!

    Grüße,
    Miriam

  • vielen lieben Dank Miriam!!!
    Nur eins noch,wie soll ich mein Ohr trainieren?Soll ich nen Kopfhörer nur in die Seite rein stecken und versuchen die Sachen zu "verstehen" oder gibts bessere Methoden?

    An alle nochmal vielen Dank,das gibt wirklich neuen Mut!!!Hatte mich damit schon abgefunden...

    Viele Grüße
    Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,

    dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.
    Die einfachste und günstigste Möglichkeit ist, wenn du darauf achtest, dass die Hörgeräte eine T-Spule haben und diese auch in einem Programm aktiviert ist.
    Dann kaufst du dir für ca. 35 Euro ein induktives Plättchen, das MusikLink.
    Dann stellst du das Hörgerät auf die T-Spule, packst das Musiklink in einen MP3-Player oder einen CD-Spieler (oder sonst etwas, wo eine 3.5 Klinke reinpasst) und du hörst darüber Musik oder Hörbücher, einfache Sätze etc an. Je nachdem, wozu du Lust hast und meinst, dass es hilft.
    Es wird dauern und anfangs mag es sehr frustrierend sein!!! Aber bitte nicht aufgeben!

    Du musst bedenken, dass du jetzt mehr als 4 Jahre das Ohr nicht wirklich genutzt hast.
    ich vergleiche es mal mit einem Arm, der gebrochen ist und in Gips gelegt wurde. Je länger der Gips dran war, desto länger und mehr Training braucht man, damit die volle Beweglichkeit des Armes wieder hergestellt ist.
    Du hast nun 4 Jahre lang dein Ohr "in Gips" gelegt... zudem, dass du weiterhin dort schlecht hörst, wird es einfach lange dauern, bis etwas "gescheites" an dem Ohr ankommt. Aber du kannst das Ohr trainieren...

    Allerdings kann es ein, dass es auch mit viel Training nicht funktioniert, dass es nicht klappen möchte. Dann kann man nach anderen Optionen suchen... aber bitte, nimm dir erst mal Zeit und Geduld, denn das ist das, was du bei so einer Sache brauchst.

    Vielleicht testest du Hörgeräte... vielleicht eine Cross-Versorgung und findest dann das, womit du glücklich und zufrieden bist... vielleicht auch nicht. Aber dann kann man immer noch sehen, ob man als Studienpatient angenommen wird und bis dahin ist auch etwas Zeit vergangen, so dass die Technik sich weiterentwickelt hat, dass es vielleicht auch schon andere Lösungen gibt für solche Fälle wie du es bist.

    Grüße,
    Miriam

  • Zur Info, ich habe die versehentlich mehrfach gepostete Beiträge gelöscht, damit sich dann niemand wundert. ;)

  • Hallo Chris,

    worauf du vielleicht auch noch achten könntest:
    Viele Akustiker haben eine relativ geringe Auswahl an Hörgeräte-Firmen, da sie sich wegen Kostenersparnis auf einige Firmen (evtl. nur zwei) "einschießen". Suche dir lieber einen Akustiker, der viele Firmen als Vertragspartner hat, dann ist die Chance für dein "persönliches" HG sicher größer

    Gruß
    Rita

    Hier unterwegs im Namen der Neugierde! :grins:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Paulalina,

    bei einem Unfall kann die Flüssigkeit auslaufen. Diese bildet sich jedoch nach, d.h. wenn man das Leck verschließt, dann bildet sich die Flüssigkeit nach und die Schnecke verknöchert nicht.
    (Sonst würde jeder, der ein CI hat, kurze Zeit später eine verknöcherte Cochlear haben, denn ein Teil der Flüssigkeit tritt bei der OP aus.)

    Ob eine Cochlear verknöchert ist, das kann man auf einem MRT heute gut sehen. Ist dieses der Fall, so kann man noch versuchen, ein CI zu legen. Oft geht dieses nur mit speziellem Elektrodendesign, mit dem Double Array.
    Da der Hörverlust aber hier noch messbar ist, kann die Schnecke nicht vollkommen verknöchert sein (sonst wäre man vollkommen taub!) bzw. die gesamte Flüssigkeit aus der Schnecke kann nicht ausgetreten sein. Nähere Untersuchungen werden eh in der Voruntersuchungsphase gemacht, so dass Spekulationen an dieser Stelle, ob die Flüssigkeit ausgetreten ist oder nicht, eh unsinnig.
    Fakt ist: bei einem Hörverlust von ca. 80 dB kann man heute mit Hörgeräten noch eine ganze Menge erreichen!


    Grüße,
    Miriam

  • Hallo Chris,

    ich bin einseitig ertaubt bei (schwankender) mittelgradiger Schwerhörigkeit auf dem anderen Ohr. Im Prinzip komme ich zumindest im kleinen Kreis ohne Hörgerät klar, wenn die Hörkurve nicht wieder völlig im Keller ist.
    Da wegen des schwankenden Hörvermögens keine ordentliche HG-Versorgung möglich ist, hat sich die Uni köln für ein CI auf dem ertaubten Ohr ausgesprochen.
    Am 11.02.09 wurde das CI (Advanced Bionics) implantiert. Erstanpassung ist am 25.03.09
    Über meine Erfahrungen berichte ich im Forum (http://www.dcig-forum.de/phpBB2/viewtopic.php?t=937)

    gruß
    Michael

    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    rechts seit 09/2007 HG von Oticon, epoq xw, seit 11/2016 Phonak Link UP
    links seit 03/2009 Advanced Bionics, Harmony, seit 11/2016 Naida Q90

  • Hallo Chris!
    Ich habe einen 9jährigen Sohn der seit einem Unfall 2009 auf dem rechten Ohr taub ist.
    Er ist jetzt im Januar operiert worden hat das Nucleus von Cochlea und ist jetzt im März erstangepasst worden. Es gibt halt leider sehr wenig Erfahrungswerte deshalb war ich auch erst unsicher aber nach langem Kampf mit den KK bin ich froh diesen Schritt doch gemacht zu haben. Lucas ist grundsätzlich erst mal wieder froh wieder zu hören, jedoch wird es sehr lange dauern bis er wieder unsere Sprache verstehen kann. Der Prozess das normale Hören mit dem diditalen zu verbinden ist in diesem Fall die Hauptarbeit. Man steht definitiv erst mal alleine da und die meisten in diesem Forum haben auf beiden Ohren ein Defizit das kann man genau sowenig beurteilen wie wir die normal hören. Also nicht entmutigen lassen und wir sind heute soweit das die Technik uns so viel ersetzen kann also warum dies nicht ausnutzen !!!!!

    Bei Fragen kannst Du Dich gerne melden
    LG,
    Tanja

  • Ich weiß zwar nicht ob dies das richtige Thema ist, aber ich versuche es mal.
    Eine Frage an die Techniker im Forum:
    Ich war heute mit dem MTBunterwegs, da ich den SP nicht unter dem Helm bekomme ich immer nur mit dem Ohr das mit den HG versorgt ist fahren.
    Ich habe links ein HG von Resound das Enya 3.
    Während der Fahrt hörte ich sporadisch Stimmen und fragte meinen Mitfahrer, ob er gerade mit mir gesprochen hat, was er verneinte. Dann war Sprache wieder nicht zu hören. Nach einger zeit hörte ich wieder männliche und weibliche Stimmen, die wohl den Wetterbericht und Nachrichten übermittelten. Das alles sehr leise und nicht durchgängig. Je nach nach Geländebeschaffenheit ging es in Abständen auf der gesamten 60 km Tour so weiter. Kann es sein das mein HG wie ein altes Dedektor Radio funktioniert. Anders kann ich mir diese Übertragungen auf mein HG nicht vorstellen.

    Es grüßt der Biker

    Rechts Cochlear Kanso 1und Kanso 2 CI Modell 512; OP 25.04.2017 Hörschnecke bis auf dem Stumpf entfernt UNI-KLINIK Halle;
    Links HG AMPLI-CONNECT R 5 ON 312 GN seit September 2021.

    Seit dem 25.10.2021 Upgrade auf Kanso 2
    Zubehör: Cochlear™ Wireless Mini Microphone (Minimikrofon 2+); Telefonclip+ von Resound; ReSound TV Streamer 2