mehrere Wochen nach Neueinstellung alles zu laut

  • Hallo liebe CI-Träger,

    wer kennt das auch? Ich bin sehr lärm- und geräuschempfindlich und habe nun schon zum dritten mal ca. 3-4 Wochen nach einer Neueinstellung das Problem, dass mir alles zu laut wird und sich vieles plötzlich vorher anders/schlechter anhört. Das alles mit der leisestmöglichen Einstellung. Bis zu diesem "Umkippen" freue ich mich immer, dass die Sprache immer mehr und deutlicher und ich das CI länger tragen wird. Solch ein "Umkippen" äußert sich dann immer in Lidzuckungen und ziemlich starken Schmerzen im Nacken-/Rücken-/Brustbereich und Übelkeit. Nach viel Schlafen und stundenweisem Tragen wird es etwas besser. Meist ist eine neue Einstellung nötig, die aber das Rehazentrum immer nur widerwillig vornmmt. Ich darf aber heute noch einmal kommen und man will sich dies anschauen. Meine HNO-Ärztin meint, dies könne vorkommen durch zu laute Einstellungen und meine jahrelange Fehlhaltung. Mit welcher Lautstärke habt ihr begonnen? Bei spricht man immer von irgendwelchen 60%, die ich mir aber nicht erklären kann bzw. die ich nicht verstehe.

    LG Sabine

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Hm,

    ich muß gestehen, daß ich bei mir die Lautstärke nicht in Prozenten kenne.


    Ich weiß, daß der Techniker bei mir stets mit einem leisenen Bereich anfängt.

    Zwar muß ich da immer sagen, wo bei mir die Töne art laut klingen, und wo ich sie als leise empfinde.

    Dort irgendwo wird das Ganze dann auch eingestellt, aber eher im unteren Bereich.

    Nach einigen Tagen Tragen ist es bei mir eher so, daß alles recht leise, bzw. leiser klingt, als noch zu Anfang.

    Allerdings wird auch das Anheben der Lautstärke eher "zaghaft" vorgenommen, einfach nur zur Sicherheit.

    Schließlich muß das Gehirn ja eine Menge leisten.


    Die umgekehrte Geschichte, daß alles erst richtig, normal und gut klingt, und es dann unerträglich laut wird, kenne ich nicht.

    Zumindest nicht bei mir.

    Andere User können eine ähnliche Erfahrung gemacht haben, so wie Du die aktuell machst.


    Was ich weiß, ist, daß sich die "Widerstände" bei der "Verbindung" vom künstlichen Strang zu den Hörnerven sich ändern, im Laufe der Zeit.

    Merkt man auch beim Batteriewechseln.

    Anfangs muß man eventuell viel schneller und öfters wechseln, als später, wenn sich alles richtig eingespielt hat.

    Und ich könnte mir vorstellen, daß dies auch am Hörerlebnis bemerkbar macht.


    Wurde bei Dir schon getestet, was passiert, wenn einige Elektroden abgeschaltet werden?

    Vielleicht ist dies für Deine Anfangszeit eine große Hilfe?

    Später, wenn sich alles irgendwie etwas eingependelt hat, könnte man die versuchsweise wieder dazuschalten.

    Das wäre jetzt erst einmal nur eine Idee.


    Eventuell muß Du auch "nur" zwischendurch etwas mehr und länger Pause mit dem SP tragen machen, bevor sich alles richtig mit dem Gehirn und den Hörnerven eingespielt hat?


    Ich drücke Dir die Daumen, daß die Ursache gefunden wird und Dir geholfen werden kann!


    Alles Gute!

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Sabine,

    bei mir ist es so, dass ich bei den jeweiligen Anpassungen immer mit zu hohen Lautstärken wieder heim gehe, dann regele ich regelmässig 9 Prozent zurück (1 x Knopfdruck auf die Fernbedienung entspricht 3 Prozent) - das passt komischerweise schon seit Anbeginn meiner CI-"Karriere". Im Laufe des darauffolgenden halben Jahres, bis zur nächsten Anpassung, verhält es sich dann ziemlich stabil.

    Wir CI-Träger haben ja auch noch die Tagesform zu beachten, die jeweilige vorangegangene Hörbelastung (bei mir viel Telefon), das macht wohl das Hören bzw. die Verarbeitung im Gehirn mal empfindlicher (zu laut) oder ich muss dann tatsächlich eine Pause machen. Ich merke das daran, dass die Ohren einen Druck bekommen, wie man das früher beim Fahrstuhlfahren oder bei Starts oder Landungen mit dem Flieger wahrnimmt.

    Es ist schwer zu sagen, woher Deine Probleme kommen, aber neben der Lautstärke könnte auch eine zu hohe Stimulation eine Ursache sein. Ich würde dies mal beim Audiologen ansprechen und ein Programm testweise so einstellen lassen, dass die Stimulation soweit herunter gesetzt wird, ohne dass das Sprachverstehen wesentlich leidet. Ein Versuch wäre es wert, das war u.a. auf bei mir der Fall, als ich meine Hörnerv-Reizung hatte - da war auch alles am Dröhnen, ohne dass ich das regeln konnte.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo Sabine,

    wie Sheltie kenne ich auch nur die Version, dass irgendwann sich alles irgendwie zu leise anhört und dann entsprechend nachgestellt werden muss.

    Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Mikrofonempfindlichkeit nicht zu hoch eingestellt sein darf, da fühlte sich an, als wenn etwas im Ohr ziepen würde und es war sehr unangenehm.

    Frag mal bei dem nächsten Termin diesbezüglich nach.

    Verspannungen in Schulter- und Nackenmuskulatur sind für uns Schwerhörige leider treue Begleiter, da wir uns unbewusst sehr auf das Hören (je nach Situation mehr oder weniger) konzentrieren müssen und uns zwangsläufig dabei verspannen.

    Hier helfen immer mal wieder bewusste Hörpausen und das Lockern der Muskulatur.

    Ich wünsche dir, dass dir gut geholfen werden kann und du in den Genuss des etwas entspannteren Hörens kommst!

    Viele herzliche Grüße

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • Hallo Sheltie,

    danke für die schnelle Antwort. Das Laut und Leisetonspiel wird fast jedes mal gemacht. Mir konnte nur bisher keiner(es sind immmer unterschiedliche Techniker da) sagen was Laut bedeutet: wenn es schmerzt oder wenn ich den Ton grad noch länger ertragen kann.Das macht für mich einen Unterschied. Bei meinen 22 Elektroden dauert die Prozedur ja auch ne ganze Weile. Meist bin danach total k.o. Die Widerstände ändern sich bei mir auch noch. Man erkennt aber langsam bei mir, dass ich leise anfangen muss. Jedoch gibt es unterschiedliche Ansichten was leise bedeutet.:cursing:

    Werde aber dann deinen Tipp mit Elektroden still legen mal ansprechen. Ich lass mich jetzt überraschen, was heute rauskommt. Doof ist, dass bei mir die Einstellungen normalerweise nur in sehr großen Abständen erfolgen und ich solche "Zwischentermine" alle ca. 3-4 Wochen erbetteln muss.

    LG Sabine

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Mir konnte nur bisher keiner(es sind immmer unterschiedliche Techniker da) sagen was Laut bedeutet: wenn es schmerzt oder wenn ich den Ton grad noch länger ertragen kann.

    Man erkennt aber langsam bei mir, dass ich leise anfangen muss. Jedoch gibt es unterschiedliche Ansichten was leise bedeutet.

    Dann würde ich an Deiner Stelle genau da ansetzen wollen.

    Ich habe jetzt in einem andren Beitrag gelesen, daß Du auch Cochlear hast. Zwar das N7, aber das ist ja egal!

    Bei mir ist es so, daß ich so ein Blatt Papier vorgelegt bekomme, und dann muß ich drauf tippen, wenn ein Ton da ist, wo ich den so gerade eben noch hören kann, und wann es laut, bzw. für mich persönlich zu viel zu laut ist.

    Genau damit arbeitet mein Techniker weiter.

    Er orientiert sich auch ein wenig an der Kurve, die während meiner OP gemessen wurde.

    Dann stellt er das ein.

    Setzt es etwas tiefer, also leiser an, und stellt dies entweder auf Platz 5, oder sogar nach meinem Wunsch etwas niedriger, auf 2/3.

    Dann kann ich es selbstständig, bei Bedarf, nach einigen Stunden / Tagen langsam höher drehen, wenn mir alles viel zu leise rüber kommt.


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • So, bin gerade von der Technikerin zurück und möchte kurz berichten. Sie war etwas erschrocken als sie mich müde und erschöpft reinkommen sah, hat mir vorgeschlagen mein zuletzt benutztes Programm in einigen Elektroden zu ändern und alles deutlich leiser zu stellen. Da mir heute aber wirklich alles, auch das HG, zu laut war, war das nicht ganz einfach. Ich hatte aber schon das Gefühl, dass es angenhmer und leiser ist. Ich ruhe mich jetzt erstmal aus und freue mich auf den Urlaub. So werde ich ab morgen versuchen stundenweise wieder den SP tragen. Da lasse ich mich dann überraschen.

    LG Sabine

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Ausruhen und (Hör-)Pause machen ist eine gute Idee!

    Morgen ganz in Ruhe wieder neu starten, manchmal muss man einen Schritt zurück gehen, um zwei vorwärts zu kommen.

    Ich drücke dir die Daumen!

    LG

    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear