Neuling beim CI Thema, CI für Tochter ( 5 J.) geplant bei SSD rechts

  • Hallo liebe Forumsmitglieder!

    Ich bin froh, gestern Eure Seite entdeckt zu haben. Hier steht wirklich viel drin, maches über all die Geräte und Zubehör und Upgrades ist mir als Neuling noch etwas zu hoch ;)

    Meine Tochter hat eine SSD rechts ( an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit) und ein grenzwertig normal hörendes linkes Ohr. Ob angboren oder nicht ist letzlich unklar. Wir waren vor 2 Wochen in Freiburg zur CI- Voruntersuchung und es wird ihr zu einem CI geraten.

    Jetzt überlegen wir fieberhaft, welches System wir ihr aussuchen sollen. Im Augenblick tendieren wir zu Cochlear oder Medel. Aber ich fühle mich noch ziemlich überfordert mit all den Vor- und Nachteilen der einzelnen Firmen. Medel setzt auf periodische Stimulation im Tieftonbereich zusätzlich zur tonalen Stimulation hiess es von der Technikerin in Freiburg, was angeblich ein natürlicheres Hören von Musik ermöglicht, Cochlear hat mehr Elektroden, aber ob das besser ist??! Der Service der Firmen, wenn man mal Ersatzteile braucht,oder eine Frage hat, oder so ist vermutlich auch sehr wichtig, denn man ist ja an den gewählten Anbieter jahrelang gebunden. Und dass man lange Kompatibilität bei neuen Sprachprozessoren zum Implantat hat sei wohl auch nicht bei Allen Firmen gleich. Könnt ihr mir da Eure Erfahrungen mitteilen? Vielen herzlichen Dank im Voraus,

    Treenily

  • Erst einmal Hallo, und Herzlich Willkommen hier im Forum! :)

    Leider, muß man schon fast so sagen, ist es so, daß niemand Euch die Entscheidung, welches Gerät die Tochter nun nehmen soll / kann, nicht abnehmen kann.

    Im Prinzip ist es so, daß man mit ALLEN Modellen hören kann.

    Und, was auch ganz wichtig ist, mit allen Modellen muß erst einmal das Hören komplett NEU erlernt werden!

    Musik hören wird auch mit allen Modellen erst einmal komisch klingen.

    Will man unbedingt Musik hören, so empfiehlt es sich, das auch von Anfang an, neben dem Sprachverstehen / Hören lernen, auch die Musik mit im Training einzubeziehen, und das zu üben. Da wird man, wie man es so schön sagt, am Ball bleiben müssen.


    Ihr habt Eure Suche ja bereits eingegrenzt.

    Jetzt ist Euer Bauchgefühl gefragt ;)

    Was sagt Euch mehr zu?

    Welche Idee gefällt Euch besser?

    Wenn die Optik eine Rolle spielt, welche Formen und Farben sagen Euch mehr zu?

    Beide Modelle bieten jeweils eine Option an, den SP direkt am Kopf zu tragen. Beim MED_El wäre das das Rondo, und beim Cochlear das Kanso.


    Ich wünsche alles Gute für die Entscheidungsfindung!


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • HAllo Sheltie,

    danke für Deine schnelle Antwort. JA, ich weiss schon, dass wir das entscheiden müssen und uns das keiner abnehmen kann. Aber in Freiburg haben sie uns auch empfohlen , sich mal bei anderen CI- Trägern umzuhören, was die so für Erfahrungen haben, eben auch in Puncto Service über die Jahre etc... Das kann man ja nur über andere Leute rausfinden. Die Firmen sagen ja immer, dass sie alle einen bestens betreuen werden.

    Vielleicht kannst Du mir/ kann mir dazu jemand etwas berichten aus seinen/ihren Erfahrungen.

    Viel Grüße,

    Treenily

  • Musik ist generell ein schwieriges Thema. Auch AB behauptet dass Musik gut geht. Ich denke aber dass man bei jedem System hier oder da Kompromisse eingeht. Vor allem der Tieftonbereich ist etwas womit sich ein CI sehr schwer tut. Das können Hörgeräte einfach klar besser. CIs dagegen trumpfen dann im Hochtonbereich auf.

    Service wird sicher gleichwertig sein. Ich habe AB und gute Erfahrungen mit dem Service gemacht. Meine Frau hat mit dem Cochlear Service gute Erfahrungen gemacht.

    Was die Kompatibilität mit neuen Prozessoeren angeht, kann niemand etwas definitives sagen. Es ist jetzt aber so langsam eine Grenze erreicht, wo die 20 Jahre alten Implantate nicht mehr auf neue Prozessoeren angepasst werden. Hannover scheint derzeit fleißig am reimplantieren zu sein.

    Ist denn die Schwerhörigkeit durchgehend? Evtl ist der Tieftonbereich noch gut genug um ein EAS nutzen zu können? Wäre für Musik besser.

  • Stimmt schon,

    jede Firma sagt von sich, daß sie die Beste ist.

    Soweit ist es ja auch in Ordnung, schließlich muß man ja Werbung in eigener Sache machen ^^

    Ich bin noch "neu" dabei.

    Habe seit zweieinhalb Jahren rechts, und seit einem halben Jahr links einen CI.

    Ich habe mich damals für Cochlear entschieden, trage den N6, weil es mir wichtig war, daß ich die Geräte auch mal ohne die Fernbedienung umstellen kann. Wenn ich mal telefonieren muß, oder Musik per Kopfhörer hören will, mal eben schnell alles auf "T" stellen zu können.

    Ich bin komplett zufrieden.

    Viel Service habe ich noch nicht anfordern müssen, und kann dazu auch noch nichts sagen.

    Ich habe nur zu Anfang mal einen Magneten wechseln lassen, weil ich als Ersatz einen stärkeren im Koffer hatte, als ich es brauchte. Das wurde anstandslos und schnell gewechselt.


    Mir persönlich ist Musik hören auch wichtig.

    Und deshalb habe ich von Anfang an geübt.

    Und ja, es klingt für mich schon richtig gut! :love::)


    Schönen Gruß

    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Treenly,

    herzlich willkommen!

    Mein Sohn wurde auch in Freiburg implantiert (allerdings beidseitig und schon vor 9 bzw. 6 Jahren) und wir sind sehr zufrieden dort.

    Er hat (noch, soll nächstes Jahr den N7 bekommen, wenn es klappt) den N5 von Cochlear, so dass ich dir zu den neuen Modellen noch nichts schreiben kann. Ich persönlich hatte auch noch nie direkten Kontakt mit "unserer" Firma, da bei uns alles über Freiburg läuft, d.h., wenn ich Ersatzteile brauche, wende ich mich an die Hörwelt (bzw. nehme die Ersatzteile bei den Rehaterminen dort mit) und wenn mit einem der SPs was nicht stimmt (was jetzt schon ganz lange nicht der Fall war), wende ich mich auch an die Hörwelt oder an "unseren" Techniker. Ersatzteile sind dann fast immer am nächsten Tag, spätestens am übernächsten Tag (wenn z.B. am späten Nachmittag bestellt) hier. Das wäre bei Medel aber genauso, von daher kann ich dir auch nichts zum Service von Cochlear direkt schreiben.

    Was mich damals beruhigt hat ist das, was auch Sheltie geschrieben hat: Wie gut deine Tochter mit dem CI hören wird, hängt nicht davon ab, welchen Hersteller ihr wählt (oder nur zu einem ganz geringen Anteil, auch wenn manche hier das anders sehen werden). Erik hört z.B. mit seinem SP von Cochlear sehr gut, das wäre mit Medel oder AB vermutlich nicht anders :/. Ich habe während den Rehas (und wir waren schon auf ganz vielen) schon Kinder getroffen und da waren immer welche dabei, die perfekt gesprochen haben und welche, die kaum bzw. gar nicht gesprochen haben (unabhängig davon, CIs von welchem Hersteller sie hatten). Das kann man vorher ja nie vorhersagen!

    Richtig Falsch machen könnt ihr bei der Wahl des Herstellers eigentlich nichts !

    Ich wünsche euch alles Gute für die Entscheidung und später dann für die OP :).

    Viele Grüße

    Katja

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Weiss irgendwer, ob das mit dem durch Periodische Impulse verbesserten Tieftonhören bei MEdel was bringt?

    Sprechen ist kein Problem , sie spricht sehr gut, sie hat ja noch ihr gutes Ohr.

    @ Lupus: Was war nochmal EAS? NAja, Bis zu 1 kHzliegt die Hörschwelle von Lilly ( meiner Tochter) bei 110 bis 105 dB, mit Hörgerät bei 70 und bei 1 kHz sgar nur bei 50 dB, das ist der Top- Wert in ihrem Audiogramm, bei 2 und 4 kHz hat sie dann 55 und 65 dB, Sprachverständnis hat sie mit und ohne Hörgerät aber fast null.

  • Hallo Treenily und willkommen,
    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und möchte hinzusetzen das auch die Anatomie der Ohren berücksichtigt werden sollte, Wenn die Möglichkeit besteht dann lasse die Geräte einmal anprobieren.
    Bei mir passte das Cochlear Modell irgendwie nicht in die Ohrfalte, es hat zwar gehalten aber AB passte wie angegossen.
    Bei Kindern verändert sich das ja auch noch, wie weit das eine Rolle spielt weiß aber nicht.
    Ist halt nur ein Denkanstoß.
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • @Treenily ein EAS ist quasi eine Kombi zwischen Hörgerät und CI. Das Hörgerät verstärkt die tiefen Töne und das CI übernimmt die hohen Töne. Dafür muss man aber im Tieftonbereich noch Hörvermögen haben. Ich glaube das in deinem Fall nicht wirklich vorhanden.

  • Hallo Treenily,

    auch mir fiel die Wahl schwer. Mein erstes Auswahlkriterium war für mich auch, wie Flocke schon geschrieben hat, das Tragegefühl. Schließlich muss das Gerät ja tagtäglich getragen werden. Dabei fiel bei mir z.B. Medel raus. Danach kam die Überlegung zum Zubehör bzw. den technischen Möglichkeiten. Voraussetzung ist aber immer, ob aus medizinischer Sicht Einschränkungen bei den Elektroden bestehen. Ich konnte die Geräte aller drei Hersteller (Oticon hatte meine Klinik nicht) im Rehazentrum im Vorfeld probieren.

    Viele Grüße

    durch Masernerkrankung im Kleinkindalter progrediente Schwerhörigkeit beidseits, rapide Verschlechterung in letzten Jahren,

    li: HG Siemens Motion P, re: CI - Cochlear CI522+N7, OP: 30.1.2018, EA: 12.3.2018(Kanso), 2.5.2018 (N7)

  • Ob jetzt beispielsweise Hersteller A ein besonders klangvolles Hören verspricht, weil die Stimulationsrate höher ist als bei Hersteller B und C, ist zwar auf den ersten Blick ein Vorteil für Hersteller A, aber was ist, wenn beim Anpassen festgestellt wird, dass man die hohe Stimulationsrate gar nicht verträgt? Eine schwierige Sache, die man nicht allein am Vergleich technischer Daten festmachen kann, weil man vorher gar nicht weiss, wie welche Hörstrategie mit welchen Parametern überhaupt für einen "passt" - und hier wird es auch immer wieder Veränderungen geben, je nachdem, wie sich Implantat und Hörzentrum aufeinander einstellen, so will ich das mal bezeichnen.

    Es ist leider so, dass man sich für einen Hersteller entscheiden muss, ohne sozusagen probehören zu können. Ich finde, wichtig ist, dass man die Unterschiede in Tragbarkeit, Anschlussmöglichkeiten, bei Kindern die Robustheit, genannt und erklärt bekommt, wichtig ist auch die Servicenähe im Falle eines Defekts usw. und dass man wenigstens die Prozessoren mal test-tragen kann.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Ich bin selber auch SSD, allerdings schon ein bisschen älter und musste mich nicht wirklich für ein Gerät oder einen Hersteller selber entscheiden. Bei mir hat die Klinik einen Vorschlag gemacht von einem Hersteller des Implantats und ich konnte dann noch den Sprachprozessor auswählen, sprich Nukleus oder Kanso bei Cochelar. Ich fand das io so, es ist ja enorm schwierig zu entscheiden was dann genau anders wäre und wie man anders hören würde.

    Bei mir war der Ausschlag, dass der Operateur meinte, mit der Elektrode sei es am besten bei mir und anhand von dem haben wir dann weitergeschaut.

    Ich denke der Werbung darf man auch nicht alles glauben und es wird ja eh nicht bei allen Leuten gleich sein. Wichtiger als der Hersteller finde ich, die Einstellungen danach, dass die Klinik und der Ingenieur das im Griff haben und auch einstellen können. Wenn man einseitig noch gut hört, ist es schon eine rechte Umstellung und dauert eine Weil bis man sich daran gewöhnt hat.

    Falls das Ohr von Geburt an taub war ist es nochmals eine andere Sache als wenn es schon mal gehört hat, darum auch dem Kind erklären, dass das neue "Ohr" dann nicht sofort gleich hört und tönt wie das normale Ohr und man das hören zuerst lernen muss und erst nach und nach werde es gleich oder fast gleich tönen.

    Macht bei euch nicht die Klinik danach die Einstellungen und Nachbetreuung? Hier ist es so, dass in der Uniklinik von allen Herstellern Implantate und Sprachprozessoren verwendet werden und auch eingestellt und repariert, sprich Kundenservice und so. Von dem her spielt es überhaupt keine Rolle welcher Hersteller.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18