Hallo ihr Lieben!
Wie versprochen kommt hier nun mein Bericht über den ersten Tag meiner Erstanpassungswoche mit dem 2. CI.
Um 13:45 Uhr sollte ich zur Anmeldung da sein, war ich auch. Um 14 Uhr wurde ich dann von der Technikerin aufgerufen persönlich und wir begannen die Erstanpassung. Zuerst baute sie alle Teile des Naîda Q90 zusammen, war ja noch alles verpackt in den Schachteln usw. Danach startete sie das Programm für die CI-Einstellung. Leider suchte das Programm ständig nach dem neuen linken Sprachprozessor, tja, das dauerte erstmal ne gute Weile! Irgendwann war es doch geschafft, mithilfe eines Neuversuches und anschließend "putzte" das Programm noch die Elektroden, damit besser stimuliert werden kann. Ich war natürlich total aufgeregt usw. Dann kam der Moment, wo mein 2. Sprachprozessor eingeschalten wurde. Das 1. CI rechts hatte ich noch drin. Wir begannen ganz unten, von null an mit dem Hochfahren der Lautstärke. Bei Lautstärke 40 auf einmal hörte ich bisschen was, gaanz leise... Wow! War ich da überwältigt, dass ich was hören konnte!! Dann wurde weiter schrittweise lauter gestellt, bei Lautstärke 75 meinte die Technikerin, ob wir es so lassen sollen. Dann hatte ich das 1. CI komplett draußen, um besser hören zu können mit dem 2. CI links. Ich wollte noch ein bisschen lauter haben, also stellte sie auf 80 hoch. Das war dann ein echter Schock für mich so plötzlich diese Lautstärke zu hören. Habe dabei das Gesicht ganz schmerzvoll verzogen, sodass die Technikerin es wieder auf 75 an Lautstärke runterstellte. Das war dann noch vertretbar für mich fürs Erste.
Mein Schädel brummte dann auch nach einiger Zeit wegen des vielen Inputs auf einmal ja.
Ich höre alles wie Mickey Mouse Stimme, so wie damals mit dem 1. CI, alles ist noch ganz hoch usw. Klar, der Hörnerv muss jetzt das erste Mal so richtig arbeiten, hat er ja jahrelang nicht mehr so richtig arbeiten können, weil das alte HG (Phonak Naida) einfach zu schwach war.
Danach von 15 Uhr bis 15:45 Uhr hatte ich noch Hörtraining bei der netten Logopädin. Zuallererst fragte mich die Logopädin, wie es mir nach der OP denn ergangen sei, eben von Schmerzen her, Schwindel und Tinnitus. Danach fingen wir an mit Geräuschen. Sie machte mir verschiedene Geräusche aus dem Alltag vor, wie z.B. eine Karaffe Wasser in ein Glas einschenken, mit den Füßen stampfen, auf den Tisch klopfen, Papier zerreißen, Triangel, Trommel und Flöte wurden vorgespielt etc. Dabei sollte ich jeweils sagen, ob ich das entsprechende Geräusch gehört habe oder nicht, ob es für mich subjektiv angenehm oder unangenehm war, wie die Frequenz (Tonhöhe) war - hoch, mittel, tief, und wie die Lautstärke war - leise, mittel, laut. Wir stellten fest, dass ich Flöte überhaupt nicht hören konnte so wie manch andere Geräusche auch nicht. Somit kann ich Stimmen noch nicht hören, da Flöte und Stimme sich recht ähnlich sind, wie mir die nette Logopädin erklärte. Danach ging es direkt weiter mit Einsilbern. Sie las mir jeweils zwei Wörter vor, also z.B. "Apfel - Apfelbaum". Daraufhin sagte sie eins der beiden Wörter und ich sollte eben sagen, was ich höre. Das rechte 1. CI war bei den Übungen natürlich komplett weg. Bei einigen Wörtern habe ich immer komplett das Gegenteil von dem gehört, was die Logopädin sagte, also statt "Apfel" hörte ich "Apfelbaum".
Ich merke, dass die Einstellung von heute, was die Lautstärke angeht, mittlerweile zu wenig ist. Morgen muss die Lautstärke definitiv angehoben werden weiter! Auch wenns ziemlicher Input wieder wird!
Bei der Rückfahrt nach Hause mit der U-Bahn hat mein Schädel auch ziemlich gebrummt, weil so viel da war an Input, auch wenn ich noch nicht richtig heraushören konnte.
Morgen folgt der nächste Bericht meinerseits!
Liebe Grüße Janina