Eines meiner Ziele des Hörtrainings war es, in der Lage zu sein wieder telefonisch kommunizieren zu können.
Ich begann also ziemlich früh sämtliche Verwandte, Freunde, und Bekannte ins Trainingsprogramm mit einzubeziehen.
Auch längst vergessene „Quasselstrippen“ wurden kontaktiert und erklärten sich bereit von ihren Lebensereignisse oder die ihrer Nachbarn, Freunde, usw. telefonisch zu berichten.
Ich erweiterte dann langsam den Kreis und nun habe ich, auch durch die Erweiterung von technischen Hilfsmitteln, schon eine gewisse Routine.
Wenn ich selber einen Anschluss anwähle, erkenne ich meistens nach dem zweiten Freizeichen ob die Verbindung für mich akustisch verständlich wird.
Sollte dies nicht der Fall sein, erkläre ich dem Gesprächsteilnehmer meine Situation. Bisher wurde immer sehr freundlich darauf eingegangen und es entwickelte sich ein angenehmes Gespräch. Es ist auch sehr hilfreich dem Gesprächsteilnehmer für seine deutliche und angenehme Aussprache ein Kompliment zu machen……..er spricht dann noch deutlicher. Manche bedanken sich sogar.
In den Fällen wo es gar nicht klappt, beende ich freundlich das Gespräch mit dem Hinweis mich schriftlich zu melden.
Eingehende Anrufe sind da etwas komplizierter.
Meistens bin ich in einem ganz andern Raum oder habe alle Hände besetzt, nass oder verschmutzt, wenn das Telefon schellt.
Nun habe ich bei AB das T Mic und kann den Hörer direkt an die Ohrmuschel halten. Das Programm wechseln ist auch kein Problem, man drückt einfach die Taste am SP oder der Fernbedienung , möglichst mit sauberen Fingern, da heisst es dann schneller sein als der Anrufbeantworter.
Aber telefonieren macht Spass, besonders mit Firmen oder Behörden.
Man lernt mit der Zeit nicht nur sämtliche Warteschlangenhits auswendig, nein, man erfährt auch wann der zuständige Ansprechpartner seine Pausenzeiten hat, ob er gleitende Arbeitszeit hat, Beurlaubt oder Arbeitsunfähig ist.
Es kann passieren das man mit einem Grossteil der Belegschaft telefoniert ohne den zuständigen Bearbeiter zu erreichen…….ok……sehe ich das als Übung.
Der Zeitaufwand für solche Telefonate kann im wahrsten Sinne zur „Therapiestunde“ werden, wenn es heisst: „Wir rufen sofort zurück.“
Dennoch….ich liebe es und nur bei Angelegenheiten wo sich Emotionen eher negativ auswirken könnten oder das Gespräch verbindlich ist, ziehe ich die Schriftform vor.
Gruss Flocke