Gebärdensprache

  • Guten Abend,

    mich würde mal interessieren, wer von den CI-Trägern Gebärdensprache kann.

    Als wir die Diagnose von Sohni bekamen, hieß es progrediente SH. Daraufhin habe ich selbst ein paar Kurse Gebärdensprache belegt. Leider hab ich bis heute davon nicht viel behalten ( auch mangels Übung).

    Sohni lehnt Gebärden vehement ab. Das Thema blockt er total.

    Ich hätte es insofern wichtig gefunden, dass er vermutlich irgendwann beidseitig taub sein wird und was macht man, wenn das CI mal nicht funktioniert? Ok, es gibt auch andere Möglichkeiten der Kommunikation, aber findet Ihr Gebärdensprache auch „so schrecklich“ ?

    Bin gespannt.....

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • Hallo Fibi,

    die Gebärdensprache ist eine sehr gute Ergänzung. Und nein, schrecklich ist sie nicht, nur etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man das Fremdeln und die Ablehnung überwindet, erhält man Zugang zu einer wunderbaren Sprache, die die Kommunikation im Ausland erleichtern kann (kann je nach Länder aber auch gewaltig schief gehen. Stichwort: Fettnäpfchen). Ich habe selbst erlebt, dass man trotz unterschiedlicher Nationen und Gebärden miteinander kommunizieren kann, da die Gebärdensprache eher sach- und handlungsbezogen ist, im Gegensatz zur Lautsprache.


    Bei dir wird der Erwerb der Gebärdensprache bereits von deinem Sohn blockiert und das macht die Sache umso schwieriger. Hat er den Grund genannt?
    Auf jeden Fall hast du alles richtig gemacht. Die Gebärdensprache lernt nicht jeder. Der Knackpunkt ist, wie du richtig festgestellt hast, dass man Praxis braucht. Wegen deinem Sohn, da hilft wohl nur Überzeugung, wenn er mit einer Situation konfrontiert wird, wo die Gebärdensprache sehr nützlich ist. Geräteausfall ist ein guter Grund. Ein anderer Grund ist laute Umgebung, die eine Kommunikation sehr erschwert, usw.
    Mir wurde von einem CI-Träger berichtet, wie zwei CI-Träger auf einem Vortrag trotz "Geschnatter" im Foyer oder Ähnliches auf Distanz mit Gebärden kommuniziert hatten. Das hatte auf einigen guthörenden Menschen drumherum Eindruck gemacht, die ja wegen der vielen Stimmen ihren Gesprächspartner wenig verstehen konnten.

    Daneben können Gebärden Mißverständnisse vorbeugen, so mir geschehen, als ich einem Guthörenden sagte, daß ich zur Bank gehe. Damit meinte ich die Parkbank (gut sichtbar einige Meter vor uns entfernt), er aber meinte den Kreditinstitut. In DGS gibt es mindestens 3 Gebärden für Bank; je nach Kontext ist es ein Kreditinstitut, eine Parkbank, eine Sandbank, usw.


    Grüßle,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • Ich empfehle immer Gebärdensprache parallel zu erlernen. Auch wenn dein Sohn es jetzt ablehnt, wie alt ist dein Sohn jetzt?
    Wenn er zurecht kommt, wird er nicht gebärden wollen. Er sieht noch nicht den Sinn. Wenn es DIR Spaß macht, würde ich weiter lernen und versuchen darin besser zu werden. Ihn würde ich damit völlig in Ruhe lassen, ggf nur parallel zum Sprechen weiter gebärden, einfach aus dem Grund, weil gerade wenn man nicht den Kontakt zu Gehörlosen hat doch ziemlich lange braucht, um eine einigermaßen vernünfige Kommunikation über Gebärden zu erreichen.

    Die Ablehung kann sich noch verändern. Mein Sohn hat Gebärden bis zum 6. Lebensjahr auch abgelehnt. Warum auch immer, ganz plötzlich fing er an, es zu übernehmen, weil er merkt, dass ich es manchmal brauche, es macht wohl erst jetzt Sinn für ihn aber wichtig er macht es jetzt auch mit Spaß. Ich bin sehr froh darüber, denn mir hilft es bei Mißverständnissen ungemein. Ein CI macht aus einem Gehörlosen/Spätertaubten ja keinen normal Hörenden. Es gibt reichlich Situationen, wo Gebärden unterstützend eingesetzt werden können. Vor allem im Störlärm, wenn man nicht alles versteht, können ein paar Gebärden helfen. Es ist total schade, wenn man sein Kind nicht versteht, da versuche ich zu nutzen, was möglich ist. Wichtig ist: keinen Druck ausüben, wenn er es will ok, wenn nicht musst Du es eben akzeptieren.

    Dazu kommt noch, falls man sich später in der Hörgeschädigten-Szene bewegt gehört man nirgendwo so richtig dazu, Du bist nicht hörend und nicht gehörlos, in beiden Sprachbereichen bist du eine Art Außenseiter, kannst du dich nicht 100% bewegen, was entspannte Kommunikation angeht. MIt entspannter Kommunikation meine ich immer und überall zu verstehen und nicht nur im Zweiergespräch in Ruhe.

    Und je nachdem, wie stark man in den unterschiedlichen Sprachwelten unterwegs ist, ist das auch ein Identitätsproblem, aber das führt hier zu weit.

    Das CI ist zweifellos eine tolle Sache und ich nutze es fast rund um die Uhr :) ich bin ein absoluter Ohrenmensch aber es sind eben auch technische/physische Grenzen gesetzt, da spricht nichts dagegen sich weitere Wege zu eröffnen.

    spätertaubt
    re: Cochlear N7 CP1000 (CI422) seit 09/2014

    li: Cochlear N7 CP1000 (CI522) seit 12/2015

  • Ich habe mich ehrlich gesagt nie damit beschäftigt und auch nie den Anreiz dazu gehabt die Gebärdensprache zu lernen - ich war ganz einfach froh hören zu können, wenngleich auch nie ohne Hilfsmittel sprich Hörgerät oder neuerdings CI. Dein Sohnemann "tickt" da wohl ähnlich.

    L: HG Phonak Naida IX / Cochlear CI522, CP1000 Nucleus 7 (OP 23.01.2018 / EA 05.03.2018)
    R: HG Phonak Naida IX / Cochlear CI522, CP910 Nucleus 6 (OP 21.11.2016 / EA 02.01.2017)

  • Ich bin lautsprachig aufgewachsen, meine Schwerhörigkeit begann erst, als ich etwa 15 Jahre alt war. Von daher war das nie Thema bei mir.

    Trotzdem finde ich die Gebärdensprache als Unterstützung bzw. als gleichwertige Sprache sehr empfehlenswert für gehörlose Kinder, auch wenn sie ein CI haben. Sie werden sich ansonsten immer zwischen den Stühlen bewegen, denn gehörlos sind sie nun einmal, auch wenn sie eine Hörprothese tragen. Und was für eine Bereicherung, sich in allen Kulturen, die der Gehörlosen und der Hörenden, bewegen zu können.

    Wir benutzen z.B. Gebärden in der Schule, um Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht oder nur ansatzweise in die Lautsprache kommen, die Gelegenheit zu geben, sich dennoch auszudrücken. Wir benutzen sie lautsprachbegleitend, also ohne die eigene Grammatik der DGS.

    Zusätzliche Möglichkeiten der Kommunikation zu nutzen ist nie verkehrt.

    rechts: CI, N6 von Cochlear seit 3/2016,

    reimplantiert 3/2019,

    Entfernung des Implantates aufgrund eines großräumigen Cholesteatoms 12/2021

    reimplantiert 3/2022, CI 622, N7 von Chochlear

    links: HG Omnia 4 von Resound

    Mein Motto: Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen

  • Hallo Fibi,

    ich selbst habe die Gebärdensprache nie selbst gelernt, was ich eigentlich schade finde. Es ist eine schöne Sprache und es kann für kein Kind schaden, das zu lernen. Ich würde auch allen Eltern, dessen Kind an Taubheit grenzend schwerhörig/gehörlos ist, dazu raten, diese parallel zum CI zu erlernen, wenn irgend möglich.

    Wir selbst hatten damals einfach nicht die Kraft und auch nicht die Zeit dazu. Mein Sohn ist ja mehrfach behindert und hatte auch so schon 4-5 Therapien die Woche,viele OPs und KH Aufenthalte (auch unabhängig vom CI) und wir haben auch im Alltag viel Zeit für Essen/Trinken/Pflege/Therapien zu Hause gebraucht. Ein bisschen Alltag will man ja auch noch haben (und braucht ja auch das Kind)..

    Und dann hat uns quasi die Entwicklung der Lautsprache überrollt (die weit besser verlaufen ist als gedacht), so dass wir uns dann mehr um seine anderen "Baustellen" gekümmert haben (Essen lernen ist auch wichtig, bei einem Kind mit spastischer Teraparese kann man auch die Physio nicht absetzen, Ergo ist wichtig, damit er überhaupt lernt, seinen linken Arm einzusetzen und Fortschritte in der Feinmotorik zu machen (was man fürs Gebärden ja auch bräuchte, selbst momentan könnte er nur sehr "verwaschen" Gebärden)...)- Wir verwenden im Alltag nur einzelne Standardgebärden (Essen, Trinken, Gute Nacht usw.), sagen, was er will, kann Erik auch dann, wenn er seine SPs mal nicht trägt und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel er versteht, wenn er meine Lippen abliest. Was wäre, wenn er mal ein paar Wochen seine SPs nicht tragen könntze, weiß ich nicht. Wäre sicher sehr schwierig.

    Na ja, das nur zur Erklärung, weshalb wir uns bisher noch nicht drum gekümmert haben. Ich habe mir schon überlegt, quasi für mich selbst die Gebärdensprache zu erlernen, aber da stelle ich mir halt auch die Frage, ob das Sinn macht, wenn ich sie dann quasi so gut wie nie einsetze...

    In den Rehas habe ich schon ganz unterschiedliche "Strategien" kennengelernt: Eltern, die mit ihrem CI Kind in einem Hausgebärdenkurs gemeinsam Gebärdensprache lernen (meist LBG), Eltern, die einen Volkshochschulkurs (o.ä.) machen und dann mit dem Kind zu Hause gebärden, Eltern,für die Gebärden gar kein Thema sind und sogar mal eine Mutter, die es ihrem Sohn verboten hat, in ihrem Beisein zu Gebärden (obwohl dieser die Gebärdensprache in der Schule lernt)...Bei Kindern von gehörlosen Eltern ist ja eh klar, dass Gebärdensprache ihre Muttersprache ist :).

    Also schrecklich finde ich Gebärdensprache auf keinen Fall! Aber wenn dein Sohn die Gebärdensprache so vehement ablehnt momentan. iszt es sicher schwierig, ihn davon zu überzeugen. Vielleicht kommt er sein Interesse, wenn er während den CI-Rehas Leute kennenlernt, die gebärden?

    Viele Grüße

    Katja

  • Als ich 1968 in eine Schwerhörigen- und Gehörlosenschule eingeschult wurde, hatte die Lehrerschaft speziell mit meiner Klasse von unterschiedlichen Graden an Schwerhörigkeit eine andere Intention: Uns wurde von vornherein gesagt: "Ihr müsst später im Leben zurecht kommen, also lernt bitte normale Lautsprache, um in der Welt der Hörenden zu kommunizieren!" Wofür ich meinen Lehrern auch heute noch sehr dankbar bin. Klar, wir haben von den Gehörlosen die Gebärdensprache aus Neugierde "abgekupfert"; es gab allerdings von unseren Lehrern mächtig Zünder...

    Die Gebärdensprache finde ich nach wie vor interessant; ich habe jedoch im Umfeld niemanden, der sie braucht und anwendet. Was man jedoch nicht regelmäßig anwendet verlernt man schnell wieder.

  • Man darf sich keine Vorwürfe machen, wenn man die Gebärdensprache nicht lernen konnte, weil zu wenig Zeit oder andere Baustellen, muss ja sowieso jeder selbst wissen. UND zu spät ist es nie. ich finde immer: Schaut nicht zurück, denn das, was man für die Zukunft gestalten kann, das sind unsere Möglichkeiten.

    Ich lebe in beiden Welten und sie vermischen sich auch oft. Mein Umfeld war auch immer hörend, aber mittlerweile habe ich viele gehörlose Freunde, erst hab ich LBG gelernt bin dann an die Grenzen gestossen, weil es nur ein Hilfsmittel ist aber keine echte Sprache, jetzt mit dem CI bin ich so erfolgreich, ich könnte Gebärden in die Schublade legen, aber gerade jetzt wird es spannend. Jetzt versuche ich mehr und mehr DGS zu lernen und finde es spannend, wenn man in gemischten Gruppen kommunizieren kann.

    Wir leben jetzt in einer anderen Zeit, Gebärden sind erlaubt an den Schulen, es ist ein wichtiger Punkt: Im Leben mit normal Hörenden zurecht zu kommen, dennoch, wenn Gebärden helfen, stressfrei zu kommunizieren, damit sich die Kinder/Schüler auf das Wesentliche den Inhalt konzentrieren können, dann bi ich heilfroh. dass sie jetzt ihre Sprache nutzen dürfen.

    spätertaubt
    re: Cochlear N7 CP1000 (CI422) seit 09/2014

    li: Cochlear N7 CP1000 (CI522) seit 12/2015

  • Ich war bis Mitte 20 normal hörend, 10 Jahre später fing ich an zu ertauben, was mit vielerlei Mittel ausgeglichen wurde, somit war die Gebärdensprache nie ein Thema. Schade, wäre nicht schlecht, aber nun ist es, wie es ist, die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie noch erlerne, ist eher gering, alleine durch Zeitmangel, und fehlende Kontakte mit so sprechenden.

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • Ich fange am Mittwoch mit einem Grundkurs LGB an, ich bin gespannt, wie das wird und ob daraus ein stärkeres Engagement wird. In meinem Umfeld kann ich das praktisch nicht anwenden, aber ich werde weiter berichten.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Ich habe eine gehörlose Schwester, von daher habe ich von klein auf bis jetzt immer noch gebärdet. Ich liebe diese 3 Welten, einmal gehörlosen, dann schwerhörigen und hörenden Welt. Diese drei verschiedenen Welten sind spannend und mir macht in allen Kommunikation spaß.

    Ich finde einfach sehr abwechslungsreich und das merkt man besonders bei gehörlosen und hörenden Welt. :)

    Nur Mut, ihr könnt das erlernen...es hat schon seine Vorteile gebärden zu können. Muss man, aber nicht erlernen das muss man wollen! Man kann sich nach gehörlosen Sportvereine (in seinem Wohnort) oder nach gehörlosen Bund im Internet nachsehen, mal hingehen, ausprobieren...dann weiß man nachher mehr, ob man das versuchen will. ;)

    Hallo Fibi,

    ich habe einen knapp vierjährigen Sohn, er gebärdet nicht sehr viel, meiner Schwester´s 2jähriger Sohn hingegen schon sehr viel.

    Diese Aussperre zur Gebärdensprache hat einen Grund, denke mal er fühlt sich vielleicht hilfslos an (weil er jetzt schlechter hört?) oder unter Druckgefühl, etc..., probiert mal in einen Gehörlosen-Verein zu gehen, vielleicht öffnet er sich dann. Ich weiß nicht wie alt dein Sohn ist, denke das Alter zu wissen, kann man besser dazu sagen, ich gehe davon aus, dass er klein ist.

    Schau mal ob im Internet You Tube Gebärdensprache gibt, kannst ihm mal zeigen.

    Eine Frage, hat er schon mal gehörlose Menschen kommunzieren gesehen??? Dann weiß ich vielleicht noch einen Grund, warum er sich versperren könnte.

    Grüßle

    Mira

  • Hallo!

    Ich selber bin ja rechts taub und links an taubheit grenzend schwerhörig.

    Ich habe nach dem Hörsturz im Sommer angefangen ab und an mit meiner 3 Jährigen Tochter mit einer Gebärdensprach-App ein paar Sachen zu machen.

    Gerade am Wochenende haben wir gelernt, wie sie mich um Milch und ein Ei bitten kann, weil ich bei Ei oft Eis verstehe oder andersrum.

    Sie findet es durch das lockere gamin lustig und auch mein Stiefsohn und mein Partner sowie meine Eltern lernen immer ein paar Worte mit.

    Ich selber fühle mich in der Familie beim üben sicher, aber alleine macht es mir Angst, weil ich immer daran denken muss warum ich es lernen möchte und das Ertauben macht mir noch riesige Angst...ich möchte es dann verdrängen.

    Ich habe einen Antrag gestellt für einen Kurs und auch für meine Tochter, da es für sie wichtig ist sich mit mir verständigen zu können wenn mal nichts mehr geht (hab zwar das erste CI drin, aber man weiß ja nie).

    Es ist eine faszinierende Sache sich so unterhalten zu können wenn wir mal Berichte im Fernsehen schauen.

    Viele Grüße

  • Hallo zusammen,

    Sohnemann ist 15 und gerade im Pubertierstress. Bisher hatten wir fast nie Kontakt zu Gehörlosen, er ist in der hörenden Welt aufgewachsen. Allerdings wird sich das demnächst ändern, Reha mit betroffenen Gleichaltrigen ist geplant und er wird im Sommer die Schule wechseln ( Förderzentrum Hören), da sowohl Schule ( trotz echt starkem Bemühen) und auch er an seine Grenzen kommen. Dort wird unter den Schüern auch gebärdet und ich denke, so ganz an ihm vorbei gehen wird es nicht ?.

    Wir hatten ihn letztens mal gefragt wie das ist, wenn er eine Freundin findet, die gebärdet ?.......dann wäre es natürlich gaaaaaaanz etwas anderes ?

    Mütter sind eben in diesem Alter in allem uncool ?

    VG Fibi

    Sohn (19 Jahre) rechts HG Linx von Resound bei hochgradiger SH

    links CI von Cochlear - OP am 04.05.2018 / EA 18.06.2018

  • Freundin?! DAS nenne ich ein Einfallstor! :)
    Mit 15 hat man noch andere Vorstellungen, aber er wird es schon erkennen und akzeptieren, besonders wenn er sehr davon profitiert.

    Grüßle,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • Ich würde empfehlen, die Gebärdensprache zu lernen bzw. nutzen. Ich selber nutze bis auf meine kurze Zeit in der Schwerhörigen Schule die ganze Zeit die Gebärdensprache und werde trotz meiner CI Implantierung vor knapp 7 Wochen der Gebärdensprache treu bleiben. Im Sport habe ich öfter festgestellt, dass, die ohne Gebärdensprache aufgewachsen sind (z.B. CI-Träger, Schwerhörige), oft von der Gebärdensprache entzückt sind so und dann es erlernen wollen. Du könntest deinen Sohn erklären, dass die Gebärdensprache eine Kommunikations-Ergänzung ist, dass das keine Affensprache sei und wer darüber hänselt, einfach dumm ist. Und wenn die Umgebung laut ist (z.B. Disko) dann ist doch toll wenn man in der Gebärdensprache kommunizieren kann.

  • Ich habe Gebärdenprache nie gelernt, da in meiner Umgebung alle gut hören.

    Aber wir hatten mal für 6 Wochen eine Studentin hier in meinem Haus zum Wohnen, die Gebärdensprache als Hauptfach studiert hat. Abends haben wir dann zusammen ferngesehen mit zusätzlicher Kommunkation über GS und sie hat uns erklärt, was das heißt. Was total interressant. Aber behalten habe ich nur, wie "ab ins Gefängnis" mit den Fingern geht.... Trotzdem, für mich eine absolut vollwertige Sprache und auch so anerkannt.

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...