• Hallo zusammen!

    Mal ein kurzes Update von mir.

    Ich hatte am 13.12. einen Termin zur CI-Sprechstunde im TUM MRI und der behandelnde Arzt war sehr nett und hat sich viel Zeit für die erste Anamnese genommen. Es wurde nochmal ein Hörtest gemacht, diesmal sehr lange und ausführlich, sowohl mit als auch ohne HGs. Der Test ist ein bisschen besser ausgefallen, als der vom November, aber prinzipiell meinte der Arzt, dass auf dem rechten Ohr medizinisch ein CI indiziert wäre und es bei der Kostenübernahme durch die KK keine Probleme geben sollte.
    Er meinte auch, dass ich mir halt darüber klar sein sollte, was ich persönlich für Verbesserungen erwarte und ob ich mit den jetzigen HGs noch zurechtkomme. Bei mir fehlen die Frequenzen im Hochtonbereich, die man wohl auch schwer durch Neueinstellung der HGs ausgleichen könne, aber eben durch das CI wohl wiederkommen würden.

    Auf meine Nachfrage, ob man denn nicht auch mit stärkeren HGs was ändern könne, meinte er, dass ich natürlich auch nochmal einen Termin mit meinem Akustiker zur Neueinstellung vereinbaren könne. Ich werde mal mit meinem Akustiker sprechen und schauen, was er dazu meint.

    Wir haben nun für den 31.01. einen Termin zur VU vereinbart, damit dann Klarheit herrscht, ob ein CI überhaupt möglich ist, bevor ich mir unnötig darüber den Kopf zerbreche. Eine dumme Frage, die ich mir hier stelle: kann man sich für die VU krankschreiben lassen oder nehme ich mir besser einen UT?

    Im März werde ich am CI-Seminar in Bad Nauheim teilnehmen und hoffe, danach dann eine Entscheidung treffen zu können. Im Moment nagt das Thema sehr an mir und ich finde es sehr schwierig einzuschätzen, was das Beste für mich wäre. An manchen Tagen sehe ich das CI total positiv, an anderen Tagen denke ich, warum was ändern, wenn es doch für mich mit den HGs ok ist...

    Zudem hinzu kommt, dass ich in befristeter Anstellung bin und es für mich schwierig scheint, einen geeigneten Zeitpunkt für eine mögliche OP zu finden...

    Nunja, ich werde Euch auf dem Laufenden halten!

    LG fuxmitx

  • Für die VU gibt es meines Wissens keine Krankschreibung, hatte mir das dann eingerichtet & war eben etwas später auf Spätschicht. Da wir Gleitzeit haben, ist das für meinen Chef kein Problem, meine Kollegen wussten davon.

    Normal hörend geboren
    RE normal hörend
    LI im 4.-5.LJ durch Mumps > Meningitis (fast) taub
    OP 23.11.2016 > Cochlear CI522 / EA 02.01.2017 > Cochlear CP910

  • Moin,

    Zudem hinzu kommt, dass ich in befristeter Anstellung bin und es für mich schwierig scheint, einen geeigneten Zeitpunkt für eine mögliche OP zu finden...

    immer mal ein Schritt nach dem anderen: Die VU ging bei mir einen Tag, den habe ich glaub mit Überstunden überbrückt. Ich bin zwar schon seit über 30 Jahren in der Firma (nicht befristet), aber wegen dem einen Tag hab ich mir keinen "Kopf" gemacht. Es ist immer alles ein Nehmen und Geben.

    Wenn nun bei der VU rauskommt, dass Du die Implantation machen kannst/willst, sprich Deinen Vorgesetzten an. Gemeinsam werdet Ihr wohl eine Lösung finden. Es geht hier ja nicht um Monate, sondern lediglich um wenige Wochen, und dann die Tage mit der EA/Reha. Das sollte machbar sein, ohne in "Verruf" zu geraten, da andere sich ja auch ihre Auszeit durch Krankheit nehmen (dürfen).

    LG Konrad

  • Hallo fuxmitx

    ich hatte mir für die VU auch einen Urlaubstag genommen, was soll der Geiz? ;)
    Deine Entscheidung zur Teilnahme an dem Seminar finde ich sehr gut.
    Im September 2016 war ich auch dort Teilnehmer, ich saß staunend vor CI Trägern welche von ihrem Alltag und Erfahrungen mit dem CI berichteten.
    Ich habe damals kaum ein Wort verstanden und ich war todunglücklich.
    Im Oktober dieses Jahres war ich in Bad Salzuflen zur REHA. Während meines Aufenthaltes fand dort auch ein Seminar statt.
    Diesmal saß ich auf der anderen Seite, den kritischen Fragen und Blicken der Teinehmer ausgeliefert ;)zum Glück hatte ich Arno an meiner Seite und das Ganze wurde entspannender 8).
    Es war ein seltsames Gefühl, eine Gratwanderung zwischen ermutigen und keine falschen Hoffnungen machen. Ich weiß das einige der Teilnehmer sich auf diesem Seminar klar entschieden haben und wünsche ihnen alles Gute.
    Für mich....ich denke das brauche ich gar nicht mehr schreiben, war die Entscheidung für das CI völlig richtig und Nr 2 wird folgen :)
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • aber wegen dem einen Tag hab ich mir keinen "Kopf" gemacht. Es ist immer alles ein Nehmen und Geben.

    Hallo Konrad, danke für Deine Rückmeldung. Wegen dem einen Tag mache ich mir auch noch keine Gedanken. :) UT bzw. Überstunden und Gleitzeit werden hier sehr flexibel gehandhabt.

    Wenn nun bei der VU rauskommt, dass Du die Implantation machen kannst/willst, sprich Deinen Vorgesetzten an. Gemeinsam werdet Ihr wohl eine Lösung finden. Es geht hier ja nicht um Monate, sondern lediglich um wenige Wochen, und dann die Tage mit der EA/Reha. Das sollte machbar sein, ohne in "Verruf" zu geraten, da andere sich ja auch ihre Auszeit durch Krankheit nehmen (dürfen).

    Das meinte ich jetzt auch nicht in dem Sinne; war vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.

    Meine Bedenken beziehen sich vielmehr darauf, dass ich wohl ab Sommer/Herbst wieder auf Jobsuche sein werde. Je nachdem wie die Zeitplanung der evtl. OP dann sein wird bzw. wie schnell ich eine neue Stelle bekomme, könnte das alles etwas problematisch werden... Denn eine OP würde ich natürlich erst nach Ende der Probezeit machen lassen bzw. stelle ich mir Vorstellungsgespräche in der ersten Phase der Anpassung auch sehr schwierig vor. Besonders wenn tatsächlich mein Restgehör futsch ist und ich im Notfall auch nicht mehr auf die HGs ausweichen kann.

    Nun, ich werde jetzt erstmal die VU und das Seminar in Bad Nauheim abwarten und dann sehe ich weiter...


  • was soll der Geiz? ;)

    Nun, für Erholungsurlaub stelle ich mir schönere Anlässe als einen ganzen Tag im KH mit diversen Untersuchungen vor. ;) Und ohne VU wäre die Implantation ja gar nicht möglich, für die man ja auch krankgeschrieben ist. Oder habt Ihr für die OP Urlaub genommen? Außerdem muss ich mir für das Seminar in Bad Nauheim auch schon 1 UT nehmen... Aber mei, wat mut, dat mut...hilft ja nix...:)

    Ich habe damals kaum ein Wort verstanden und ich war todunglücklich.

    Das ist bei mir eben nicht der Fall, weshalb mir die Entscheidung u.a. so schwerfällt. Bei Vorträgen / Seminaren habe ich eigentlich keine Probleme die Dozenten zu verstehen. Außer ich muss mitschreiben und/oder der Dozent liest alles vom Blatt als Fließtext ab. Ich hab eher Probleme, wenn Seminarteilnehmer etwas sagen.

    Im Oktober dieses Jahres war ich in Bad Salzuflen zur REHA. Während meines Aufenthaltes fand dort auch ein Seminar statt.
    Diesmal saß ich auf der anderen Seite, den kritischen Fragen und Blicken der Teinehmer ausgeliefert ;)zum Glück hatte ich Arno an meiner Seite und das Ganze wurde entspannender 8).
    Es war ein seltsames Gefühl, eine Gratwanderung zwischen ermutigen und keine falschen Hoffnungen machen. Ich weiß das einige der Teilnehmer sich auf diesem Seminar klar entschieden haben und wünsche ihnen alles Gute.

    Danke für Deine Erfahrungen, das ist sehr interessant! :) Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach war den ganzen Leuten Rede und Antwort zu stehen... denn die persönlichen Erfahrungen mit dem CI sind ja nun doch sehr individuell.

    Ich bin schon sehr gespannt auf das Seminar und erhoffe mir wirklich, dort zu einer Entscheidung zu kommen! :)

  • Hallo fuxmitx,

    Meine Bedenken beziehen sich vielmehr darauf, dass ich wohl ab Sommer/Herbst wieder auf Jobsuche sein werde. Je nachdem wie die Zeitplanung der evtl. OP dann sein wird bzw. wie schnell ich eine neue Stelle bekomme, könnte das alles etwas problematisch werden...

    ich persönlich bin ein Fan davon, die Dinge anzugehen, wie sie kommen. Was ich zeitnah erledigen kann, brauch ich zukünftig nicht mehr planen. D.h.Wenn Du sicher weißt (nach der VU), dass Du Dir ein CI implantieren lassen darfst und willst, dann solltest Du auch einen baldigen Termin vereinbaren.

    Deine zukünftige berufliche Situation ist wohl mehr oder weniger ungewiss. Mir fällt kein Grund ein, deshalb momentan auf die OP eines CI-Implantats zu verzichten. Immerhin erwartest Du dann eine Verbesserung Deiner Hörsituation. Je eher ein CI-Training anfängt, desto besser, auch für Deine berufliche Zukunft.

    Ein Termin zur OP ist nach der VU wohl früher möglich, als Sommer/Herbst nächsten Jahres. U.U.verlierst Du mehr als ein ganzes Jahr, wenn Du auf andere "Eckpfeiler" wie den nächsten Job wartest. Und Rücksichtnahme auf Deinen jetzigen AG ist wohl nicht angebracht, wenn der Dich doch wohl loswerden will. Auch bei befristeten Arbeitsverträgen gibt es Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Böser Gedanke, aber ich würde die OP nicht in eine ev.Arbeitslosigkeit legen.

    LG Konrad

    P.S.: Ob Du ein CI willst, oder den jetzigen Hörstatus als hinreichend betrachtest, kannst nur allein Du entscheiden.

  • Hallo zusammen,

    ich wünsche Euch allen noch ein frohes, gesundes und glückliches neues Jahr!

    Ein kleines Update von mir, da ich heute bei Prof. Hempel in der CI-Sprechstunde am Uniklinikum der LMU war. Dort wurde zuerst noch einmal ein Hörtest zur Prüfung meines Hörvermögens mit den HGs gemacht, da dies beim Termin im November vergessen wurde.

    Prof. Hempel meinte nun, er würde mir kein CI empfehlen, da ich mit den HG rechts noch ca. 60% und links ca. 80% hören könne. Er hat mir stattdessen geraten, meine HGs beim Akustiker nachjustieren zu lassen. Das dies auch der Arzt vom Rechts der Isar empfohlen hatte, habe ich für nächsten Freitag einen Termin beim Akustiker vereinbart. Am 31.01. ist dann der Termin meiner VU am RdI, da wird dann u.a. nochmal ein Hörtest gemacht werden und es wird sich zeigen, ob dies eine deutlich Verbesserung gebracht haben wird.

    Gefühlsmäßig muss ich gestehen, dass ich erstmal erleichtert war, als der Professor meinte, er würde mir nicht zu einem CI raten. Allerdings muss ich zugeben, dass die Betreeung am RdI eindeutig besser war und sich der Arzt viel mehr Zeit genommen hatte und auch die Hörtests dort viel ausführlicher waren. Von daher lasse ich es einfach mal auf mich zukommen. :) Auch Bad Nauheim habe ich fest vor mitzumachen. Dann hätte ich auch eine Drittmeinung.

    Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!

    LG fuxmitx

  • Hallo fuxmitx,

    so wie du es machst, ist es schon richtig. Ich selber habe auch am 31.01.18 im RdI den Termin für meine kleine VU, da es schon das 2. CI ist. Aber ich höre auch wesentlich schlechter als du. ?

    Ich wünsche dir jedenfalls weiterhin alles Gute!

    Liebe Grüße Janina

  • Hallo fuxmitx,
    das wäre ja toll wenn es an der Einstellung der HG liegt. Ich drücke dir die Daumen.
    Und eine Drittmeinung schadet auch nicht. :thumbup:
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo fuxmitx,
    das wäre ja toll wenn es an der Einstellung der HG liegt. Ich drücke dir die Daumen.
    Und eine Drittmeinung schadet auch nicht. :thumbup:
    Gruss Flocke

    Dankeschön! :)

    Also seit dem Termin beim Akustiker letzten Freitag empfinde ich das Hören schon um einiges lauter, fast ein wenig zu viel.... aber mittlerweile hat sich mein Gehirn schon etwas daran gewöhnt.

    Insgesamt wurde meine bisherige Einstellung um ein paar dB angehoben und auf dem rechten Ohr hat mir die Akustikerin ein Resound-Programm eingestellt, bei dem alle hochfrequenten Töne in den niedrigfrequenten Bereich verschoben werden. Links war es mir am Anfang zu laut, da hat sie es noch um 1 dB abgesenkt. Ich bin mal gespannt, was der Hörtest mit den HGs nächste Woche am Mittwoch ergibt.

    Außerdem habe ich noch erfahren, dass mein Akustiker, der meine HGs vor 4 Jahren, als ich sie neu bekam, eingestellt hatte, gleichzeitig auch ein CI-Akustiker für Med-El ist. Das wusste ich gar nicht, aber ich fand damals schon, dass er meine Beschreibungen, wie sich das Hören sich für mich gerade anfühlt, immer gut in Verbesserungen umsetzen/übersetzen konnte. :) Allerdings sind sie derzeit so überlastet, dass er momentan keine CI-Kunden betreuen kann.

    Liebe Grüße und ich berichte weiter, nach der VU.

    ReCI : Vielleicht laufen wir uns ja am 31.01. zufällig im Hörzentrum über den weg. Fänd ich lustig. :) Ab Mittag sind alle Termine dort, nur am Vormittag bin ich für MRT und CT unterwegs.

  • Hallo meine Lieben,

    ein kleines Update zu meiner VU von vorgestern (31.01.)

    Vorneweg: ReCI und ich haben uns tatsächlich getroffen und konnten uns auch ne Weile sehr ausführlich unterhalten. Das war sehr schön und es freut mich sehr, mir hinter einem Forumsnamen nun ein Gesicht vorstellen zu können. :)

    Zur VU: Am Vormittag wurden erst MRT und dann CT gemacht. Die Befunde zeigten keine Auffälligkeiten und soweit scheinen Hörnerven und Hörschnecke in Ordnung zu sein.

    Danach hatte ich das Beratungsgespräch bei der Logopädin, die mir die Einzelheiten der Reha erklärte. Das war sehr informativ, insbes. die Tatsache, dass man bei der EA die ganze Woch teilstationär am Klinikum ist und jeden Tag Logopädie und Einstellungen hat. Danach wird dann individuell entschieden, wie man mit den Logopädiestunden weitermachen möchte.

    Das Gespräch mit einem CI-Träger (beidseitig) fand ich auch sehr interessant, bes. seine Lebensgeschichte. Er hatte Glück und hat mit seinen CIs sehr gute Fortschritte gemacht und konnte nach ein paar Wochen schon damit telefonieren. Er meinte, dass sich sein Gehirn sehr schnell an den Klang der CIs gewöhnt hätte und er keine Probleme damit habe. Aber er meinet auch, dass man es auch wirklich tief im Inneren wollen und überzeigt davon sein müsse.

    Anschließend erfolgte noch ein Beratungsgepräch mit der Technikerin und nach dem Mittagessen noch BERA und das abschließende Arztgespräch.

    Was ich recht interessant fand, war, dass die Dame von der Technik und der Mann, der die BERA mit mir gemacht hatte, sich untereinander nicht so einig waren und sich fast ein kleines Streitgespräch lieferten.

    Die Dame von der Technik hat in die Richtung argumentiert, dass ich mich ja noch wunderbar mit ihr unterhalten könne und alles verstehen würde. Sie hätte bei anderen Patienten beim Beratungsgespräch weitaus schlimmere Situationen gehabt, dass eben die Patienten im Gespräch kaum noch etwas verstanden hätten. Außerdem hat sie klar deutlich gemacht, dass das Hören mit CI sich doch erheblich zum "normalen" Hören mit HGs unterscheiden würde und man sich da keine zu großen Hoffnungen machen dürfe. Sie war auch eher überrascht, dass bei mir schon alle Untersuchungen für eine VU angeordnet waren, obwohl ich mich selbst noch nicht entschieden hätte. Sie hat es mehr wie Prof. Hempel von der LMU betrachtet, nämlich solange ich noch mit meinen HGs hören kann, steht ein CI gar nicht zur Debatte.

    Der Herr von der BERA argumentierte mehr dahingehend, dass meine Hörschwelle eh schon sehr weit unten liegen würde (O-Ton: "Bei 110 dB würde man jede Schreinerei oder Werkstatt zusperren!") und es nicht mehr so viele Möglichkeiten gäbe, da noch viel nachzubessern. Er meinte, dass es ja langfristig sowieso auf ein CI bei mir hinauslaufen würde. Und je früher man es machen lasse, umso einfacher wäre es i.d.R. für das Gehrin. Außerdem wisse man bei mir nicht genau, woher die stetige Verschlechterung kommen würde und es eben auch möglich sei, dass sich mein Hörnerv durch die ständige Erhöhung der HG Lautstärke verschlechtern würde.

    Ich muss zugeben, ich fand es amüsant zu sehen, wie sich die beiden da vor mir etwas kabbelten... ^^ Auch die Ärztin war etwas erstaunt, als sie mich aufrief...

    Laut der Ärztin wäre ein CI am rechten Ohr medizinisch indiziert (was insofern ja nicht neu für mich war, da das auch der Arzt in der CI Sprechstundeunde damals so gesagt hatte). Im Gegensatz zu Prof. Hempel denkt sie schon, dass das CI im Gegensatz zum HG einen deutlichen Mehrwert für mich bringen würde. Sie hat auch viel gefragt, wieviel ich denn tatsächlich noch auf dem rechten Ohr hören könne, ob die Neueinstellung auch tatsächlich auch mehr Sprachverstehen gebracht hätte oder o es nur lauter wäre. Da musste ich ehrlicherweise zugeben, dass ich das ger nicht so genau beurteilen könne-

    Rein von CT- und MRT-Befunden würde nichts gegen ein CI sprechen. Da wäre insoweit alles in Ordnung. Sie meinte aber, dass ich mich letztendlich selbst dafür entscheiden müsste. Der Weg zum CI stehe mir aber offen-

    Ich selbst bin mir leider immer noch unsicher... Ich denke mal, dass Bad Naueim dann das Zünglein an der Waage werden wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was die Ärzte dort meinen. :)

    LG fuxmitx

  • Hallo fuxmitx,

    auch ich freue mich sehr, jemanden vom Forum hier persönlich kennengelernt zu haben. :)

    Ich danke dir sehr für Deinen Erfahrungsbericht. Bei Dir lief es ja komplett anders ab als bei mir, vor allem, was die verschiedenen Meinungen betrifft. Also mich wundert es nicht, dass der Herr von der BERA der Ansicht ist, dass Du jetzt schon ein CI implantiert bekommen kannst.

    Ich meine, wenn Du selbst sagst, Du kommst im Alltag einfach nicht mehr klar, dann lass Dich implantieren. Risiken gibt es ja bei jeder OP, das wissen wir ja schon. Aber muss man ja nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen! :D

    Aber jetzt schau erstmal, was Du in Bad Nauheim erfährst. ;)


    Liebe Grüße Janina :)

  • Hallo zusammen,

    am Wochenende war ich nun endlich von Fr-So in Bad Nauheim beim Seminar "Cochlea-Implantat: ja oder nein?" . Das Seminar und die Dozenten waren wirklich toll! Herr Dr. Zeh ist wirklich ein Phänomen und auch seine Frau und die Kollegen Herr Nachreiner und Herr Dr. Rehbein waren super kompetentund nett und haben insgesamt zu einem tollen Gelingen des Seminars beigetragen.

    Es wurden einerseits Vorträge rund um das Ci gehalten: also Funktionsweise, wie es implantiert wird, welche Firmen es auf dem Markt gibt, Vorstellung und Zubehör der SPs etc. und andererseits wurden bei allen Teilnehmern noch einmal Tests gemacht wie z.B.

    • Elektroaudiometrie bei Dr. Rehbein: war bei mir nicht notwendig, da aus den Befunden eindeutig gefolgert werden konnte, dass mein Hörnerv noch intakt ist.
    • Hör- und Sprachaudiogramm: hier wurden erst normaler Hörtest inkl. Prüfung des Sprachverstehens ohne HGs gemacht, dann die Schalleitungen geprüft und am Ende erfolgte ein Hörtest und Prüfung des Sprachverstehens mit den HGs auf beiden Ohren und getrennt jew. linkes und rechtes Ohr.
    • Untersuchung zum Kommunikationsstatus: hier wurden erst Vokale und Konsonanten vorgelesen, die man ohne Mundbild verstehen musste; danach wurde ein Text vorgelesen, den man zuerst mit und später ohne Mundbild nachsprechen musste. Dabei wurden die Wörter pro Minute mitgezählt. Ich empfand diese Test als ziemlich einfach, da man der Sprecherin direkt gegenüber saß, in einem geschlossenen, ruhigen Raum ohne Störlärm. Es wäre spannend gewesen, dies in einem Raum mit Störlärm zu probieren. Meine Ergebnisse hier waren auch sehr gut: bei den Vokalen hatte ich 100% Sprachverstehen, bei den Konsonanten 85%. Auch bei der Geschichte meinte die Vorleserin, dass ich wirklich gut sei.
    • Chefarztgespräch bei Herrn Dr. Zeh und Pädagogisches Gespräch bei Herrn Nachreiner (fiel bei mir recht kurz aus, da ich davor schon das Gespräch mit Dr. Zeh hatte und der Befund dann schon klar war).
    • zum Schluss: gemeinsames Abschlussgespräch mit Dr. Zeh, Dr. Rehbein und Herrn Nachreiner

    Inhaltlich habe ich vieles durch das Forum hier und die Infos im Netz schon gewusst. Aber es war bes. beim Vortrag von Frau Zeh toll, alle SPs mal in der Hand gehalten und auch anprobiert zu haben. Auch die Infos zum Zubehör waren sehr nützlich, da ich mir nun viel mehr darunter vorstellen kann.

    Durch die Untersuchungen der jew. Teilnehmer ergab sich leider am Fr.-Nachmittag und Sa.-Vormittag recht viel Wartezeit, aber das ist organisatorisch nicht anders zu handhaben. Hier empfehle ich allen künftigen Teilnehmern sich viel Lesestoff mitzunehmen!! :) Meine Mutter und ich sind dann am Sa.-Morgen zum Schwimmen gegangen, was auch recht nett war. Bad Nauheim selbst ist auch ein total schöner Ort, mit vielen wunderschönen Jugendstil-Bauten. Aber leider war bei uns das Wetter zu schlecht und kalt, so dass wir nicht so viel Lust hatten, uns in der Stadt umzusehen.

    Da ich bereits zwei Meinungen von den Unikliniken der LMU und TUM hatte und es sozusagen ein Patt der Befunde gab, fand ich es super, dass alles nochmal untersucht wurde und sich Dr. Zeh hier auch die Zeit genommen hat, bei jedem Teilnehmer eigens eine Anamnese zu erstellen und die Ergebnisse mit seinen Kollegen zu besprechen.

    Die Untersuchungen haben bei mir ergeben, dass bei mir (noch) kein CI notwendig ist, da meine Hörkurve mit HG auf dem rechten Ohr fast so gut ist, wie die Hörkurve mit HG auf dem linken Ohr. Zudem habe ich mit den HGs bei Einsilbern ein Sprachverstehen von fast 80%.
    Herr Dr. Zeh meinte, dass er mir kein CI empfehlen würde, da er anhand der Befunde nicht wirklich eine Verbesserung mit dem CI voraussehen könne. Dies bestätigt auch mein subjektives Empfinden, dass ich mit meinen HGs noch sehr gut zurecht komme und auch nicht unter dem Hörstress leide, wie hier und auch bei den anderen Seminarteilnehmern oft beschrieben wurde.

    Dr. Zeh meinte auch, dass sie alle recht überrascht von meinen Befunden waren, da das Tonaudiogramm ohne HGs auf eine ganz andere Diagnose schließen lassen würde. Das war bes. bei Dr. Rehbein so, bei dem ich meinen ersten Termin hatte. Der hatte ja nur meine älteren Befunde vorliegen und meinte mit Blick auf Tonaudiogramm, dass rechts in jedem Fall ein CI indiziert wäre und er sich wundere, dass Prof. Hempel mir davon abgeraten hätte. Aber beim Abschlussgespräch war auch er dann der Meinung von Dr. Zeh.

    Medizinisch gesehen bin ich auf dem rechten Ohr eigentlich taub und laut Dr. Zeh würde ein Erwachsener, der meine Hörkurve auf dem rechten Ohr plötzlich bekäme, tatsächlich nichts mehr hören können. Allerdings scheint sich mein Gehirn und mein Ohr durch die bereits seit Kindheit bestehende Schwerhörigkeit angepasst zu haben, sodass ich mithilfe des HGs doch noch viel Sprachverstehen auf dem rechten Ohr herausholen könne. Da mein Gehör in den letzten 10 Jahren sehr konstant geblieben ist, kann man auch gar nicht vorhersagen, ob und wann langfristig vielleicht doch ein CI auf dem rechten Ohr notwendig sein wird.

    Insgesamt bin ich ganz froh, dass ich erstmal noch kein CI benötige und konnte dann auch den 2. Teil des Seminars ganz entspannt genießen. Aber auch wenn ich jetzt doch eine Diagnose pro CI erhalten hätte, so kann ich sagen, dass ich mich aufgrund des Seminars auch dafür entschieden hätte. Es hat einen auf jeden Fall von den Vorteilen überzeugt und ich bin wirklich dakbar, dass ich an dem Seminar teilnehmen konnte!:)

    Die nächsten Jahre heisst es für mich nun am Ball zu bleiben und regelmäßig Hörkontrollen zu machen, um mein Gehör zu beobachten. Aber fürs erste ist jetzt das Thema CI ad acta gelegt und ich bin sehr erleichtert, dass ich mir jetzt keinen Kopf mehr zerbrechen muss!

    Ich danke auch allen Foristen hier, die so geduldig und unermüdlich allen Newbies mit Ihrem Wissen und den Ratschlägen zur Seite stehen! :)

    Ganz liebe Grüße

    fuxmitx

  • Hallo fuxmitx
    ich habe schon mit Spannung auf deinen Bericht gewartet :)
    Und du hast ausführlich und objektiv berichtet.:thumbup:
    Es wird von einigen Zeitgenossen behauptet, diese Seminare wären eine Art "Kaffeefahrt" und das CI würde einem aufgeschwatzt.
    Das dies nicht so ist, sieht man in deinem Fall.
    Vielen Dank für diesen Bericht und alles,alles Gute mit den HG
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Liebe flocke,

    ganz lieben Dank! :)

    Ja, stimmt, Herr Dr. Zeh und Herr Nachreiner haben auch des öfteren auf ironische Weise darauf hingewiesen, dass ihnen nachgesagt werde, sie wollten allen Patienten ein CI "verkaufen". Aber diesen Eindruck hatte ich ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich finde das Seminar ist ein super tolles Angebot, um sich einfach noch mehr Informationen zu verschaffen, eine weitere Meinung einzuholen und um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Es waren ja auch sehr viele "ältere" TN dabei, die jetzt glaube ich vorab noch nicht so viel Infos über das Internet hatten. Für solche Leute ist es auch eine tolle Möglichkeit einfach mehr inhaltliche Infos zu bekommen und viele meinten auch, dass sie jetzt auch nicht mehr so viel Angst vor der OP hättten, da sie nun wüssten, wie das alles funktioniere und wie der Ablauf sei etc.

    Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass es auch eine Fragerunde mit CI-Trägern gab, die momentan auf Reha in Bad Nauheim waren. Auch das war sehr sehr wertvoll, denn sie haben ehrlich ihre Erfahrungen geschildert, die jetzt auch nicht immer nur positiv waren.

    Also, wie schon erwähnt, bin ich sehr dankbar, dass alle diese oben erwähnten Beteiligten 3x im Jahr ihre Zeit und Expertise für diese Seminare zur Verfügung stellen und würde mir wünschen, dass es solche Seminare auch an mehreren Orten (bes. in Süddeutschland) gäbe!

    Ich werde hier mit Sicherheit immer wieder reinschauen und mitlesen. Einfach weil ich gerne hier lese. :)

    LG fuxmitx

  • Hallo fuxmitx,

    vielen Dank Dir für den so ausführlichen Bericht. Das ist wirklich sehr interessant und es bestätigt meine Vermutung, dass Bad Nauheim auch für eine CI-Reha sehr gut geeignet ist. ;)

    Es freut mich sehr für Dich, dass Du vorerst noch kein CI brauchst. So ersparst Du Dir einiges an Stress usw. :)


    Liebe Grüße Janina :)

  • Hallo fuxmitx,

    vielen Dank für Dein Bericht!

    Mich freut es ebenfalls, daß bei Dir noch keine Indikation für ein CI gegeben ist, und daß man Dir nichts aufgeschwatzt hat, sondern gründlich untersucht und informiert hat.

    Bad Nauheim ist meines Wissens nach nun die zweite Klinik, in der man nicht auf Biegen und Brechen implantiert (die andere ist Freiburg). Ein sehr gutes Zeichen. Bei allen anderen habe ich keine Aussagen und Erfahrungen.

    Genieße Deine Zeit mit Hörgeräten! Sollte sich dennoch eine Verschlechterung eintreten, bist Du im Bilde! :)

    Herzliche Grüße,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg