Angst vor Schmerzen

  • In 5 Tagen geht es zur CI OP und mit jedem Tag werde ich unruhiger :cursing: .

    Wie kann ich erreichen, eine sehr hohe Schmerzbehandlung, auch prophylaktisch, zu bekommen.

    Ärzte erzählen gerne: "da gibt es kaum Schmerzen...." :evil: Ich bin jedoch ein gebranntes "Kind". Vor einer RPE/Krebsoperation hat mir der Narkosearzt von "seiner" Methode vorgeschwärmt, die mit wenig Schmerzmittel auskommt. Ich hatte ja keine Ahnung.
    Ergebnis: Schmerzen, Schmerzen und nichts als Schmerzen. Keiner wollte mir helfen: das geht vorbei, das kann man aushalten ;( . Die haben mir nichts geglaubt oder finden Schmerzen als heilsam für alle sündigen Seelen. :cursing: Das war in einem extrem christlichen Krankenhaus. :thumbdown:

    Jetzt glaube ich keinem Arzt mehr. :wacko:

    Wie kann ich Druck machen, damit ich tatsächlich sehr wirksame Schmerzmittel bekomme?

    LG Peter

    Hörgeräte seit ca. 1995
    rechts taub: seit November 2017 ein CI mit Nucleus 7
    links: ca. 50% Hörverlust HG Phonak

    Liebe Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,
    ich kann gut verstehen, dass du Angst vor Schmerzen hast. Ich kann ja nur von den Erfahrungen mit meinem Sohn berichten, der inzwischen schon einige OPs hatte. Bei ihm waren die CI-OPs die OPs, wo er am wenigsten Schmerzen angezeigt hat und er auch nach der OP am wenigsten Schmerzmittel gebraucht hat (nur am OP Abend hat er prophylaktisch noch 1 x Ibuprofen, damit er auch gut schläft, wäre nicht zwingend gewesen). Seine Mandel-OP und Hodenhochstand-OPs waren da z.B. viel schlimmer (nach der Mandel-OP hat er 1 Woche Schmerzmittel in der höchsten Dosis gebraucht), dagegen haben ihn seine Shunt-OPs (er hat einen Hydrocephalus) wie die CI-OPs weniger stark mitgenommen. Uns wurde auch gesagt, dass das Schmerzempfinden da am Kopf weniger stark ausgeprägt wäre wie "Weichteil-OPs". Ob das stimmt, weiß ich nicht und ich denke auch, dass das Schmerzempfinden individuell ist.
    Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie dir im KH Schmerzmittel vorenthalten, wenn du sagst, dass du große Schmerzen hast :S . Uns wurde auf alle Fälle an der CI-Klinik vor den CI-OPs (wie auch bei OPs an anderen Kliniken) gesagt, dass Erik auf alle Fälle mehr oder stärkere Schmerzmittel bekommen könne, wenn wir den Eindruck haben, dass er große Schmerzen hätte (war bei der Mandel-OP, die auch an unserer CI-KLinik gemacht wurde, auch so). Das wird bei Erwachsenen doch auch so sein? Da hast du beim letzten Mal mit der Klinik wohl leider einfach "Pech gehabt" (finde gerade keine andere Formulierung). Die CI-OP wird ja sicher in einer anderen Klinik durchgeführt, oder?
    Sprich doch einfach beim Aufnahmegespräch schon mal mit dem Arzt (du hast ja zumindest noch das Aufnahmegespräch , auch wenn die OP-Aufklärung schon stattgefunden haben sollte), auch bei der Aufklärung wegen der Narkose könntest du mit dem Anästhesisten sprechen, wie das mit der Versorgung mit Schmerzmitteln aussieht (man bekommt ja auch während/vor der OP schon vorsorglich Schmerzmittel).
    Ich wünsche dir alles Gute für die OP und dass du möglichst wenig Schmerzen haben wirst!
    Gruß
    Katja

  • Uns wurde auch gesagt, dass das Schmerzempfinden da am Kopf weniger stark ausgeprägt wäre wie "Weichteil-OPs". Ob das stimmt, weiß ich nicht und ich denke auch, dass das Schmerzempfinden individuell ist.

    Das kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Doch jeder Jeck tickt da anders.


    Peter, was war denn das für'n "Quacksalber".... ? Den hätt icke ja nen Holzhammer uff die Rübe jehauen...  :) Trotz guter Erfahrung wissen viele Doc's nicht, was sie den Patienten zumuten... Ja ja, christliches Krankenhaus - woher kenne ich das nun schon wieder....  ;)


    Wenn ich mich recht erinnere, erfolgt die Implantation in einem anderen KH. Da würde ich beim Gespräch mit dem Narkosearzt Deine Ängste wegen Schmerzen und der schlechten Erfahrung unbefangen ansprechen. Nur wenn der das auch weiß, kann er entsprechend reagieren.

  • Lieber Peter.

    Eins kann ich dir sagen und hoffentlich Mut machen:

    Schmerzen können, müssen aber nicht sein und kommen. Ich hatte keine, und weiß auch von vielen, die keine hatten. Versuche es, positiv zu sehen. Meistens ist hinterher sowieso alle Sorge umsonst gewesen. Aber ich kann dich auch voll und ganz verstehen.....

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo Peter,
    bei mir in der Uni Köln wollten sie mir nach der OP auch immer wieder Schmerzmittel geben, am Abend nach der IP habe ich auch prophylaktisch eine IBU genommen, um eine einigermaßen ruhige Nacht zu haben. Das Schnarchen meiner Zimmergenossin war wesentlich nervender als das etwas unangenehme Gefühl am Ohr. :rolleyes:
    Auch danach hatte ich zum Glück so gut wie keine Schmerzen gehabt, man merkt zwar, wie es im Ohr arbeitet, das war es aber auch. Ich neige zu Kopfschmerzen, die hatte ich überhaupt nicht!
    Ich wünsche dir für die OP (am Mittwoch?) alles Gute und viel Erfolg!  :thumbup:
    Halt uns hier alle auf dem Laufenden!
    Viele hätzliche Jröss aus dem Rheinland
    SaSel

    Von Geburt an hochgradig schwerhörig beidseitig, im Laufe der Jahre an Taubheit grenzend schwerhörig beidseitig
    OP rechts am 31.05.2017 Uni Köln, EA am 17.07.2017, Cochlear Kanso
    links HG, zurzeit Resound Linx wegen Kompatibilität zu Cochlear

  • ... dass das Schmerzempfinden individuell ist.
    Das kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Doch jeder Jeck tickt da anders.

    Gute Überlegung. :) Bei urologischen OP sollen "untenrum" Männer besonders empfindlich sein, trotzdem, diesem KH verdanke ich einen rissen Schock :cursing: den ich wohl nicht mehr los werde.

    Peter, was war denn das für'n "Quacksalber".... ? Den hätt icke ja nen Holzhammer uff die Rübe jehauen... Trotz guter Erfahrung wissen viele Doc's nicht, was sie den Patienten zumuten... Ja ja, christliches Krankenhaus - woher kenne ich das nun schon wieder....

    Es war ein KH mit großer Erfahrung in der Urologie. Der Holzhammer kam von mir schriftlich, das Bedauern vom KH auch - nützt aber nichts.

    Wenn ich mich recht erinnere, erfolgt die Implantation in einem anderen KH. Da würde ich beim Gespräch mit dem Narkosearzt Deine Ängste wegen Schmerzen und der schlechten Erfahrung unbefangen ansprechen. Nur wenn der das auch weiß, kann er entsprechend reagieren.


    Ja natürlich ist das ein anderes Krankenhaus. Zitat >>> Da würde ich beim Gespräch mit dem Narkosearzt <<< Dieses Gespräch habe ich am Montag ?( und heute zittern mir schon die Hände und schwitzen. Schwierig ist für mich die richtigen Worte zu finden, denn dieser Arzt kann ja nichts dafür wie seine Pforzheimer Kollegen mich (nicht) versorgt haben.

    So genug gejammert, Wat mutt dat mutt.

    Liebe Grüße Peter

    Hörgeräte seit ca. 1995
    rechts taub: seit November 2017 ein CI mit Nucleus 7
    links: ca. 50% Hörverlust HG Phonak

    Liebe Grüße
    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter 42 (26. August 2017 um 16:58)

  • Hallo Peter,
    du musst dem Narkosearzt klaren Wein einschenken, dein Leben hängt an seinem Monitor. Er hat eine sehr wichtige Funktion im OP Team. Ein guter Narkosearzt geht auf die Patienten ein, einem schlechten würde ich sowieso nicht trauen!!
    Wenn du schon Panik vor, wahrscheinlich nicht auftretenden Schmerzen hast, ist das für die Narkose, sowie Schmerztheraphie sehr wichtig.
    Berichte ihm von deinen schlechten Erfahrungen.
    Mir sagte der Narkosearzt, ich solle bloss Bescheid sagen wenn ich nach der OP Schmerzen habe und nicht den Helden(in) spielen wollen :rolleyes: .
    Ich hatte keine Schmerzen. ^^
    Gruss Flocke

    Wer durch des Argwohn Brille schaut, sieht Raupen selbst im Sauerkraut. (Wilhelm Busch)


    schleichende, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit seid 40 Jahren, beids.
    rechts:AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 04/2017, EA 05/2017
    Links: AB High Res Ultra CI HighFokus, Naida CI Q90, OP 05/2018, EA 06/2018
    BWZK Koblenz.

  • Hallo Peter,
    Ich hatte anfangs auch gedacht die Implantation würde extrem schmerzhaft und wahnsinnig Angst davor, kann es also sehr gut nachvollziehen.
    Als ich wach wurde musste ich im Grunde erstmal Tasten ob da wirklich was passiert ist.
    Ich hätte kaum Schmerzen.
    Nur ein bisschen Zecken und ziepen von der Naht.
    Schmerzmittel brauchte ich auch nur wenig.

    Ich musste ein Jahr später nochmal operiert werden (ist aber Ausnahme) weil es verrutscht war. Das war wesentlich schmerzhafter weil es quasi heraus gelöst werden musste.
    Aber auf einer Skala von 1 bis 10 war es eine 7/8.

    Ich wünsch dir alles Gute. Und ich glaube du wirst hinterher angenehm überrascht sein.
    :thumbup:

    An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit.
    Seit dem Kindergartenalter mit Hörgeräten versorgt

    Re: Hörgerät von Kind (2005)
    Li: Naida CI seit 05/2014 (Operation am 24.04.2014; EA am 22.05.2014)

  • Hallo Peter..
    Wir zwei werden ja am gleichen Tag inplantiert. Und mir geht es ähnlich wie dir. Habe auch Angst was danach ist. Habe weniger Angst vor Schmerzen, da gibt es ja Mittel.. Und eigentlich gibt es die ja in jedem KH. ;) Ich habe vielmehr Angst vor Schwindel und Gleichgewichtsproblemen.
    Die Zeit rennt so sehr. Und morgen sind es nur noch 4 Tage für uns.
    Liebe Grüße
    Steffi
    P.S.
    Die Angst was auf einen zu kommt und die Angst nicht mehr aus der Narkose zu erwachen steigen bei mir ins Unermessliche

  • Hallo Steffi,

    Danke für die Antwort.
    Ja in 5 Tagen, am Donnerstag sind wir dran. Da wird die Grundlage für ein besseres Hören und Verstehen geschaffen. Das ist ja auch spannend was und wie das wird. Die OP ist lt. vieler Forumsbeiträge gut zu verkraften. Narkosen sind heute sehr sicher. Ich habe schon einige Narkosen hinter mir und immer war kurz nach dem Einschlafen (gefühlt sofort) eine freundliche Stimme zu hören: Alles ist gut verlaufen, Sie können jetzt weiterschlafen oder ganz aufwachen.

    So sagt es mir mein Kopf. Der Bauch soll sich am Montag vom Narkosearzt beruhigen lassen.

    LG Peter

    Hörgeräte seit ca. 1995
    rechts taub: seit November 2017 ein CI mit Nucleus 7
    links: ca. 50% Hörverlust HG Phonak

    Liebe Grüße
    Peter

  • Guten Morgen Peter...
    Nur noch 4.. ;)
    Ja, du hast Recht mit dem " Einschlafen " und der netten Stimme gefühlte Sekunden danach. Das empfinde ich auch so. Aber trotzdem macht mir eine Narkose jedesmal wieder Angst. Wird schon meine 2. OP in diesem Jahr.
    Ich habe erst am Mittwoch das Vergnügen mit dem Narkosearzt, da werde ich auch schon stationär aufgenommen.
    Bist du eigentlich beidseitig taub, oder hochgradig schwerhörig? Oder wie ist es bei dir?
    Ich hatte im Februar 2016 einen Hörsturz und bin seitdem auf dem rechten Ohr ertaubt. Das war ein ganz schön harter Schlag, von jetzt auf gleich das " Ohr" zu verlieren. :(

    Nun setze ich viel Hoffnung in das CI. Ich weiß, es wird nie wieder so sein wie es mal war. Was ich sehr hoffe das ich meinen sehr lauten und für mich belasteten Tinitus loswerde, bzw. das er wenigstens etwas weniger wird.

    LG
    Steffi

  • Lieber Peter, liebe Steffi,

    auch ich möchte mich hier noch zu Wort melden. Ich habe zwar noch etwas mehr als 3 Wochen "Schonfrist" (OP-Termin am 20.9.), jedoch vergeht die Zeit rasend schnell und da mein Urlaub bereits (und der Sommer fast schon ganz) vorbei ist, schleichen sich die Gedanken an die OP doch mittlerweile wieder öfter in meinen Kopf. Zwar schaffe ich es meist ganz gut, mich abzulenken, aber auch in mir steigen manchmal Ängste vor der Narkose, vor eventuellen Schmerzen, Übelkeit, Gleichgewichtsproblemen/Schwindel oder sonstigen Komplikationen auf.
    Ich denke mir dann immer, dass es nix bringt, mir jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen was alles passieren könnte - im Voraus kann mir das eh niemand sagen und ich muss einfach schauen, wie meine Situation dann nach der OP ist und damit umgehen. Noch ist es leicht, einigermaßen "locker" zu bleiben - aber heute in 3 Wochen ist mein letzter Arbeitstag vor der Aufnahme ins Krankenhaus und ich bin mir sicher, dass ich spätestens dann hochgradig nervös sein werde. 8|
    Im Grunde geht's mir ähnlich wie Steffi - vor der Narkose habe ich mehr Respekt als vor eventuellen Schmerzen. Ich muss dazu sagen, dass ich in meinem Erwachsenenleben noch keine hatte und daher auch nicht so genau weiß, was auf mich zukommt.
    Allerdings beruhigen mich die Beiträge derjenigen Nutzer, die davon berichten, dass es nicht schlimm ist und sich niemand Sorgen machen muss. (DANKE dafür!!) Ich denke dann immer daran, dass ich auch Vertrauen in die Ärzte und deren Erfahrung haben darf.

    Für die Erstanpassung versuche ich nach wie vor, meine Erwartungen möglichst niedrig zu halten. Ich denke, ich werde einfach vor allem froh sein, auf dem implantierten Ohr wieder Töne wahrnehmen zu können - und im Zuge meines Gehörverlusts über die letzten 8 Monate habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass sich mein Gehirn wahnsinnig schnell auf "neue" Situationen einstellt. Auf dem rechten Ohr, das immer mein "besseres" Ohr war, habe ich mein Gehör verloren - vor einem Jahr wäre es noch undenkbar gewesen, mit dem linken Ohr auch nur irgend einen Schimmer von Sprachverstehen zu haben. Es wäre unmöglich für mich gewesen, Unterhaltungen zu führen oder gar zu telefonieren. In den letzten 3 Monaten hat mein linkes Ohr das Hören komplett übernommen. Ich meistere meinen Alltag und fühle mich trotz allem nicht sehr viel mehr eingeschränkt als vor dem Gehörverlust. Was ich damit sagen will - auch wenn die EA vielleicht enttäuschend für mich sein sollte, werde ich versuchen mir in Erinnerung zu rufen was mein Gehirn kann - dass es sich auch an das neue Hören gewöhnen wird.

    Ich wünsche euch, lieber Peter und liebe Steffi, für eure OPs am Donnerstag jedenfalls alles Gute, dass eure Ängste unbegründet sind und ihr alles gut übersteht! :)

    LG, Christina

    Links HG von Oticon, rechts CI MedEl Synchrony seit 20.09.2017, EA am 10.10.2017.

  • Liebe Christina...
    Danke für deine liebe Antwort! :)
    Du sprichst mir da ganz aus dem Herzen. Auch ich halte meine Erwartungen an die EA eher niedrig. Es kann alles nur besser werden. Auf meinem linken Ohr habe ich ja Gott sei Dank mich 100% Hörvermögen.
    Was mir am meisten zu schaffen macht, ist mein Tinitus. An den Kameraden habe ich mich auch nach 1,5 Jahren mich nicht gewöhnt.
    Genau, du hast es richtiger ausgedrückt als ich, Respekt habe ich vor der Narkose. Es ist nicht meine erste.. Und trotzdem ist dieses Gefühl jedesmal wieder gegenwärtig.

    Nun hoffe ich das am Donnerstag alles gut wird und dann melde ich mich hier zurück, um dir Bericht zu erstatten. ;)
    Liebe Grüße
    Steffi