Hallo ihr alle ,
ich bin Iris, 47 Jahre alt und wohne im schönen Hamburg.
Ich bin seit meiner Kindheit hochgradig schwerhörig, habe mit 10 Jahren meine ersten Hörgeräte bekommen. Die Schwerhörigkeit wurde erst mit 10 Jahren entdeckt, aber ich hatte wohl schon nach dem Spracherwerb einen schleichenden Hörverlust. Ich war sehr verhaltensauffällig, doch niemand kam auf die Idee einer Hörstörung.
Ich war bis zur 10. Klasse Gymnasium auf einer Regelschule und ab der 11. Klasse bis zum Abitur auf einem Gymnasium für Hörgeschädigte. Nach dem Abitur habe ich studiert und danach bin ich in der Behörde tätig geworden.
Meine Innenohrschwerhörigkeit ist vererbt und progredient. Inzwischen bin ich an Taubheit grenzend schwerhörig und trage die Naida III SP Hörgeräte. In ruhigen Situationen, im 2er oder 3er Gespräch komme ich gut zurecht. Sobald aber mehrere Leute durcheinander sprechen, im Störschall oder Meetings verstehe ich höchstens 10 Prozent und auch das Lippenablesen bringt mir da nicht viel. Auf der Arbeit muss ich zum Glück sehr selten telefonieren.
Wenn ich jemanden anrufe, geht es einigermaßen, ich kenne ja das Thema und zur Terminvereinbarung beim Arzt reicht es. Werde ich aber angerufen, verstehe ich oft weder, wer am Apparat ist noch was derjenige will.
Wenn das der Fall ist, gebe ich das Gespräch an die Kollegen weiter. Zuhause muss ich halt mir zusammenreimen, wer da am Apparat sein könnte.
Da ich in meinem Beruf viel mit Kundschaft zu tun habe, strengt mich das Hören sehr an, ich habe kein freies Sprachverstehen mehr. An anstrengenden Hörtagen bin ich dann sehr erschöpft.
Letzte Woche hatte ich eine stressige Situation mit Handwerkern bei mir in der Wohnung, und als Folge hatte ich am nächsten Morgen sehr starken Tinnitus und einen Schwindelanfall. Ich war schon beim HNO Arzt deswegen, werde mit Cortisontabletten behandelt. Der Tinnitus ist schon wieder auf ein normales Maß gesunken, den habe ich halt schon seit Jahren und ich kann ihn ignorieren, wenn er leise ist. Der Hörtest ergab einen minimalen Hörverlust seit der letzten Messung vor 1 Jahr.
Ich habe den HNO Arzt auf ein CI angesprochen, doch er ist total dagegen und meint, ich würde doch noch gut hören und wäre noch zu jung dafür. Als ob es aufs Alter ankäme
. Und im ruhigen Sprechzimmer habe ich ja auch kein Problem.
Da der Arzt mich also nicht unterstützt, muss ich mir nun einen neuen HNO Arzt suchen für die Überweisung zur CI-Sprechstunde im UKE.
Hier mal meine Hörkurve:
rechts:
0.25 hz = 70 db
0,05 hz = 75 db
0,75 hz = 80 db
1,00 hz = 75 db
1,50 hz = 80 db
2,00 hz = 75 db
3,00 hz = 75 db
4,00 hz = 80 db
6,00 hz = 100 db
8,00 hz = 90 db
links:
0,25 hz = 80 db
0,50 hz = 85 db
0,75 hz = 85 db
1,00 hz = 85 db
1,50 hz = 90 db
2,00 hz = 90 db
3,00 hz = 90 db
4,00 hz = 100 db
6,00 hz = 110 db
8,00 hz = 105 db
Da ich mit den Hörgeräten noch Vogelgezwitscher hören kann und Telefonieren mit Einschränkungen geht, frage ich mich, ob ich schon schlecht genug höre für ein CI oder ob ich eventuell ein Grenzfall bin.
Was meint ihr? Ich habe hier schon viele Vorstellungen gelesen und die Ausgangssituationen sind doch sehr unterschiedlich. Was bei mir nicht mehr geht: ins Restaurant, in Cafes, in Veranstaltungen wo es laut ist wie Kegeln, Bowlen, auf Betriebsausflüge gehe ich nicht mehr mit, da ich sowieso nichts verstehe.
Was noch geht, ist ins Kino gehen.
Ich habe Angst vor einem erneuten Hörverlust und würde mich lieber jetzt schon implantieren lassen als weiter abzuwarten. Vor der OP an sich habe ich keine Angst, habe aber immer Probleme mit Vollnarkosen und bin dann 2 Tage am Erbrechen, mit Kreislaufproblemen.
Falls ihr noch Fragen habt, fragt ruhig.
Liebe Grüße aus Hamburg von
Iris