Sind hier auch Österreicher im Forum unterwegs?

  • Hallo!

    In Österreich ist die Info-Lage und auch die Möglichkeit, mit Betroffenen zu sprechen, eher dünn gesäht. Zur Zeit finden keine Selbsthilfegruppen statt, ich suche aber "verzweifelt" nach Austausch. Ich freue mich, dass es ein Forum gibt, wäre aber auch dankbar für österreichische Leidensgenossen, die mir erzählen könnten, wie es hierzulande abläuft - etwa was die Kosten für Batterien und die Übernahme der Krankenkassa oder mögliche Reha-Aufenthalte betrifft.

  • Hi,

    ich komme aus Wien, wurde im Dezember 2015 in St. Pölten nach einem plötzlichen Hörsturz 6 Monate vorher am rechten Ohr implantiert - links normalhörend.
    In der Uniklinik wurden mir die 3 bekannten Hersteller vorgestellt, ich habe mich für MEDEL entschieden.

    Die OP selbst ist sehr gut verlaufen, keine Nebenwirkungen - Gesichts und Geschmacksnerv waren nicht beleidigt, 2 Tage später gings nach Hause.

    14 Tage später Erstanpassung, Anfangs waren die Stimmen noch ein wenig höher hörbar, das hat sich aber in den ersten Wochen gelegt.
    Tägliches üben mit Hörbüchern hat mir sehr viel gebracht, auch die REHA im Dezember 2016 in Bad Grönenbach war von der Einstellung des Prozessors ein voller Erfolg.

    Sprache verstehe ich fast 100%, mit Musik klappt es noch nicht so gut. Natürlich wird das gesunde Ohr immer führend sein, aber beim telefonieren mit der Induktionsschlinge merke ich,
    das auch das Blechohr gut funktioniert :)

    LG
    Olli

  • Apps, was ich noch vergessen habe .....

    Die Batterien müssen wir selbst zahlen, ich brauche alle 2 Tage 2 neue ..... d.h. auch die AKKUS sind selbst zu zahlen, die REHA wurde von der PV übernommen (Antrag wurde problemlos nach ca. 2 Wochen genehmigt)


    LG
    Olli

  • Ich wurde auch im AKH implantiert, habe mich für Medel entschieden, hier ist bei der Erstausstattung eine Akku Version verfügbar. Nach der Erstanpassung verordnet der HNO 10 Logopädie Einheiten und alle paar Wochen muss ich ins AKH zur audiologischen Kontrolle und Anpassung der Einstellung- alle sind dort sehr nett und hilfsbereit- man fühlt sich gut aufgehoben- ein wenig Geduld muss man schon haben da auch dort alle Arbeitskräfte gut ausgelastet sind.
    Jetzt nach drei Monaten mit CI höre ich viel entspannter und besser als zuvor mit nur einem guten Ohr- so wie vor dem Hörsturz wird es aber sicher nie wieder sein. Das CI klingt nicht so flüssig wie das gute Ohr- ich telefoniere nie mit der CI Seite.
    Ich konnte am sechsten postoperativen Tag wieder arbeiten gehen- muss aber beruflich nie schwer heben, könnte mir vorstellen, dass man als junge Mutter die ein Kleinkind das gerade gehen kann versorgt doch drei Wochen lang Hilfe braucht.
    Der wichtigste Grund diese OP zu machen war bei mir die Angst davor, dass ich auch rechts plötzlich ertauben könnte.

  • Hallo Einohrig, Hallo Olli!

    Vielen Dank für eure Berichte! Einohrig: Warst du im AKH Wien? Dort kann man sich ja nicht den Hersteller aussuchen, oder? Hattest du auch eine Reha?

    Wart ihr bei Selbsthilfegruppen oder geht ihr noch? Könnt ihr mir hier etwas empfehlen? Und kann man die Batterien irgendwie über einen Steuerausgleich o.ä. absetzen? Hat man nach der Operation eine Behinderung?

    Olli: Warum wurdest du in St. Pölten operiert wenn du aus Wien kommst? War das deine Entscheidung?

    Tut mir leid, vielleicht aus eurer Sicht komische Fragen zu stellen ;) Ich freue mich jedenfalls auf euer Feedback und danke euch jetzt schonmal!

  • Hallo Mims,

    hmm warum St. Pölten ? Es wurde mir einfach von mehreren Seiten empfohlen - im Bekanntenkreis wurde ein 2-jähriger beidseitig implantiert, ein Kollege war dort - usw.
    Wenn Du genaueres wissen möchtest, kannst Du mich gerne per PN kontaktieren.

    LG
    Olli

  • Da ich Akkus verwende benötige ich keine Batterien, ich glaube man könnte sie sonst bei den Sonderausgaben absetzen. Selbsthilfegruppe kenne ich keine.
    Da ich ein Medelimplantat wollte habe ich mich nicht eingehend nach den anderen Herstellern erkundigt. Ich nehme aber schon an, dass alle großen Zentren Implantate von allen großen Herstellern verwenden.
    Da ich beruflich ja keinen Nachteil habe durch meine einseitige Hörstörung- benötige ich derzeit keine Reha. Wenn man nach längerer logopädischer Betreuung feststellt, dass eine Rehabilitation sinnvoll ist kann man sie sicher beantragen, man muss dann halt nach Deutschland fahren. (Das hängt sicherlich auch von der beruflichen Tätigkeit ab).
    Für den optimalen OP Termin ist es sicher auch wichtig wann man nach der Karenz wieder berufstätig wird, und welche Anforderungen des Berufsleben dann stellt.
    Im Wiener AKH werden sehr viele CIs implantiert- Mir war auch die Wohnortnähe wichtig wegen der Nachsorge Termine--deshalb war ich mir sicher in Wien operiert werden zu wollen. Ich glaube aber, dass St. Pölten auch ein gutes Zentrum ist.

  • Hallo Mims!

    Habe dir zurückgeantwortet auf deine Private nachricht :)

    Olli die Akkus sind ganz schön teuer es hat ne zeit 40% gegebn die hab ich dann leider voll verschwitzt :thumbdown:
    Bin aber nit denn Batterien auch zufrieden nur das alle 3 Tage 2 Batterien brauchts ist echt viel vom verbrauch .

    Trage links ein HG seit mein 2 Lebensjahr bzw 3. Lebensjahr
    Rechts war ich taub


    Rechts Sonnet / Op am 19.2.2015 / EA am 18.3.2015
    Links HG Naida V50-SP

  • Hallo!

    Ich komme aus der Steiermark und bin 29 Jahre alt. Ich habe nach meinem Hörsturz im Dezember 2016 Kontakt zu CI-Trägern gesucht, muss aber dem zustimmen, dass es in Österreich wirklich kaum Möglichkeiten gibt, sich mit Betroffenen auszutauschen, wenn man nicht die persönlichen Kontakte hat. Die eine Dame wurde mir übers LKH Graz vermittelt, zur anderen Dame stellte die Logopädin, die mich jetzt betreut, den Kontakt her. Ansonsten hätte ich auch nicht gewusst, wie, was wer wo :(
    Inzwischen konnte ich beide aber persönlich treffen und war sehr beeindruckt davon, wie gut sie mit ihren CIs hören. Das will ich auch :) daher habe ich mich inzwischen auch dafür entschieden, mich implantieren zu lassen und wenn alles rund läuft, ist es heuer im September soweit. Ich muss aber noch einige Untersuchungen abwarten, bevor ich endgültig Bescheid weiß.

    Jetzt im Mai ist in Graz ein Treffen der ÖSSH, da werd ich auch mal hinschauen, bin aber schon vorgewarnt worden, dass dort hauptsächlich Pensionisten hinkommen, weil die Zeit haben :) bin jedenfalls schon sehr gespannt!

    Wegen den Batterien wollt ich noch was sagen: ich glaub, wenn du Mitglied beim ÖCIG bist, dann kannst du Batterien in Großpackungen billiger bestellen. Wenn du auf rein schaust, ist da gleich auf der 1. Seite ein pdf zum Download, wo das drauf steht. Muss man zwar selber zahlen, kann man aber von der Steuer absetzen (als Kosten für Heilbehelfe).

    LG, Christina

    Links HG von Oticon, rechts CI MedEl Synchrony seit 20.09.2017, EA am 10.10.2017.

    Einmal editiert, zuletzt von Steirermadl (23. April 2017 um 14:16) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Das Thema ist zwar schon sehr veraltet aber als frischer SSDler aus Wien möchte ich mich hier kurz einreihen.

    Ich habe mich erst kurz mit dem Thema CI beschäftigt aber schon festgestellt, dass es da doch einige Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich gibt. (zb.: Reha Aufenthalt nach CI Implantation, etc.)

    Daher wäre ein Austausch mit anderen Österreichern für mich sehr interessant :)

    Würde mich über Kontaktaufnahme freuen.