• Das wäre wirklich interessant!


    Auf der anderen Seite wäre doch auch sicherlich interessant zu wissen / erfahren,
    was die Leute empfinden würden, die tatsächlich beim ersten Ausprobieren des SPs zwar was hören können,
    aber eben nicht das, was sie eigentlich erwarten hätten, also direkt Stimmen, vielleicht sogar Sprachverstehen, und andere Geräusche,
    sondern, wie ich, ein Gedudel, oder, wie andere Glockentönen, oder was man auch immer zu hören bekommen?
    Gerade dann, wenn die Erwartung so hochgeschraubt ist?

    Was bewirkt das beim Menschen?


    Schönen Gruß
    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

    • Offizieller Beitrag

    Gute frage. Ich denke aber auch das es schwierig ist zu warten wenn man beim probe hören schom was versteht, was ja theoretisch möglich wäre. Stell ich mir auch schwer vor da dann die Geduld zuhaben bis die 4Wochen oder so vorbei sind.

  • Stimmt!

    Dann wird es sicherlich für manch einen noch schwerer fallen, Geduld zu bewahren, und zum Termin X nach der OP die erste, richtige (große) EA zu bekommen.


    Was medizinisch, besser, oder sinnvoller ist, vermag ich nicht sagen.
    Da hoffe ich einfach mal darauf, daß die Ärzte, Techniker wissen, was sie tun.
    Medizinisch gibt es ja immer neue Methoden, und Wege.
    Was früher nicht gemacht werden sollte, ist mittlerweile heute schon problemlos möglich.


    Für mich persönlich, als Mensch, würde ich sagen, daß mir die bewußte "Pause" zwischen OP und EA wichtig ist.
    Das ist, glaube ich, doch noch mal ein anderes Warten und Bangen, als wenn man schon die erste, kleine Gewißheit hat?
    Wenn ich vorab was testen konnte, ob ich hören kann, wäre zwar meine erste Neugier gestillt, aber ich glaube nicht, daß dann die Ungeduld, oder Sorge (je nach dem, wie das Ergebnis das Antesten ausgefallen wäre), endlich das Teil am Ohr tragen zu dürfen, meinem Heilungsprozeß gut tun würde.
    Da hängt ja so vieles dran.
    Das ist ja nicht nur die Haut, Sehnen, Muskeln, und was auch immer, die sich vom Eingriff erholen und heilen müssen, sondern auch die eigene Psyche.


    Gruß Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Also ich kann ja nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber ich hatte die ersten Tage nach der OP eine ziemliche Anspannung in mir. Ich hatte ja im Guten (kein Schwindel, Gesichtsnerv ok, keine gravierenden Probleme) wie im Schlechten (Stress, Schmerzen, komatöser Geschmacksnerv, totes Restgehör) einiges abbekommen mit der OP und war dann die ganze Woche allein im KH weit weg von zuhause. In der Situation ins DHZ zu gehen und die Gewissheit zu bekommen, dass ich mir das alles nicht umsonst habe antun lassen, war ein riesiger Stein, der mir vom Herzen gefallen ist.

    Der erste Ton, den ich über mein CI gehört habe, hat mich noch zu der ungläubigen Frage "Heißt das, es funktioniert?" und dann zum Weinen gebracht. Vorher hab ich mich wie ein maximal aufgeblähter Ballon gefühlt, kurz vorm Platzen und dann hat jemand den Knoten gelöst und die Luft konnte sanft entweichen. Es ist schwer in Worte zu fassen, was in dem Moment in mir vorging, aber ich glaube, das Bild trifft es relativ gut. Ich war soooo erleichtert und konnte mich eigentlich auch erst in dem Moment wirklich wieder entspannen und auf meine Erholung besinnen.

    Wenn ich diese Gewissheit nicht gehabt hätte, wäre es für mich auf jeden Fall schwieriger gewesen, mich in Ruhe zu erholen, weil da ein großes blinkendes Fragezeichen in meinem Hinterkopf immer an die Frage erinnert hätte, ob ich mein natürliches Gehör womöglich umsonst geopfert habe. Mit Ungeduld wegen der EA hatte ich nicht wirklich zu kämpfen, auch wenn ich am Ende froh war, wieder zwei Ohren auf Empfang zu haben und nicht nur ein sehr schlechtes. Für mich war der Ablauf so wie es war optimal, würde ich im Nachhinein sagen. Aber ich habe ja auch was das Hören mit CI angeht wohl vergleichsweise viel Glück gehabt.

    Dass ein negatives Ergebnis bei dem Test schwer zu verdauen sein dürfte, sehe ich allerdings auch ein... das Problem ist wohl wirklich, dass einfach jeder Jeck anders ist und man DEN Ablauf, der für alle objektiv und subjektiv der richtige ist, gar nicht finden kann. In dem Sinne bin ich einfach nur froh und dankbar, dass mein Empfinden und meine Klinik offenbar harmonieren und wünsche allen anderen, dass sie das gleiche Glück haben.

    LG
    Sunny

    ab 15. Lebensjahr progressiver Hörverlust ohne Befund
    Mi1200 SYNCHRONY von MED-EL
    links: OP am 20.10.2017, EA 14.11.2017
    rechts: OP 02.02.2016 EA 21.03.2016

    beidseitig inzischen Generationswechsel zu Rondo 3

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mir deine Situation vorstelle, dann versteh ich das es für dich gut war zu wissen das es funktioniert.
    Ich war bei jeder op immer 1 Woche in der Klinik, weil es jedes mal probleme gab mit den Schwellungen und den blauen flecken. Bei der ersten op war alles komplett blau, da wurde sogar überlegt ob man das den blauen fleck raus ziehe soll oder nicht. Von daher kam auch gar kein probe hören in Frage und ich weiß auch gar nicht ob in Freiburg sowas angeboten wird.

    • Offizieller Beitrag

    Moin allerseits!

    Wer es genauer wissen möchte:


    Zur Pionierzeit 1985 waren die Implantate noch etwas größer und es war bei mir so, dass nach der OP eine feste Drainage vorhanden war, die nach drei Tagen entfernt werden konnte. Stationärer Aufenthalt war damals üblich. Alles heilte gut und Schmerzen hatte ich die ganze Zeit auch nicht, sodass die EA bereits neun Tage nach der OP efolgte. Es gab ja damals nur wenige Forschungsergebnisse und alle Medininleute waren genauso gespannt auf das Ergebnis wie ich selbst.

    Vorher war ich übrigens 27 Jahre lang völlig tabu, nach einer Meningo-Enzephalitis im Alter von 7 Jahren, also kam es auf einen Tag mehr oder weniger nicht an. Das Erlebnis, nach so langer Zeit akustisch wieder etwas wahrzunehmen, hat mich dann fast umgehauen. Die akustische Erinnerung an früher war so gut wie weg und das Hören mit CI musste von Grund auf neu gelernt werden. Reha wie heute üblich gab es damals noch nicht.

    Wie auch immer: die Voraussetzungen sind bei jedem anders. Am Wichtigsten ist immer noch Geduld!

    Grüße, Wolfram

  • Hallo Franzi,
    keine Ahnung. Ich könnte mir vorstellen, dass es damals eben doch häufiger mal Probleme gab mit Entzündungen/Schmerzen o.ä. und man deshalb dann dazu übergegangen ist, etwas länger zu warten.
    Gruß
    Katja

    Einmal editiert, zuletzt von Katja_S (25. September 2016 um 17:45)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franzi und Katja!

    Der Grund lag wohl eher darin, dass in der Pionierzeit die Implantate größer waren. Mit zunehmender OP-Erfahrung und kleineren Schnitten konnten dann die Patioenten zur vollständigen Einheilung früher nach Hause entlassen werden. Stationärer Aufenthalt also nur so lange wie unbedingt erforderlich. Der Termin für die spätere ambulante EA wird dann je nach verfügbarer Kapazität festgelegt. Das ist bei allen Kliniken unterschiedlich.

    Grüße, Wolfram