Club der e-Öhrchen

  • Seit letzten Mittwoch bin ich auch Mitglied in diesem Club.
    Operation in der HNO-Klinik der RWTH Aachen - Prof. Westhofen - wie von Stephy hier beschrieben wurde, incl. der Cochleo-Sacculotomie . Am Abend konnte ich selbst ins Bad hehen, aber in Begleitung, da durch das Ausschalten des Gleichgewichtssinns Schwindel auftrat, der nach Aussage des Prof. wohl nach und nach verschwindet. Am Freitag wurde der Druckverband entfernt und durch eine leichte Abdeckung ersetzt. Beim Audiologen habe ich die ersten Töne hören können und den Prozessor ausgesucht. Am Samstag kontte ich nach Hause. In den rsten Tagen hatte ich einen leicht blutigen Ausfluss aus der Nase, der mittlerweile nicht mehr blutig ist. Offensichtlich findet eine Drainage durch die eustachische Röhre statt, begleitet durch Stiche im Mittelohr. Gegen den Schwindel -das Gehirn muss den Ausfall des Gleichg. Sinnes kompensieren- hat der Prof. viel Bewegung empfohlen und eine Übung: Einen Punkt an der Wand fixieren, den Kopf 50 mal hin- und herdrehen.
    Mittlerweile ist eine Woche vergangen. Es tritt noch Schmerz im Mittelohr auf, vor allem wenn ich liege. Zum Schlafen benötige ich ein Schmerzmittel und schlafe fast im Sitzen. Tinnitus tritt regelmäßig auf zusammen mit einem stechenden Schmerz im Mittelohr und zwar in allen Tönen der Tonleiter. Da tut sich noch immer was im Corti-Organ. Am Freitg werden die Fäden entfernt, aber auf die EA muss ich bis Mitte Oktober warten. Der Audiologe zieht innerhalb des Klinikums um.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Hallo Ferdinand,

    schön, dass Du die Implantation überstanden hast!  :) Bis zu Erstanpassung hoffe ich für Dich, dass Du bis dahin aus dem Gröbsten der Nebenwirkungen raus kommst.

    Ich wünsche Dir jetzt schon für die Erstanpassung Mitte Oktober einen guten Start!

  • Seit Montag, den 24.Okt. bin ich Vollmitglied im Club der E-Öhrchen. Ich habe die Erstanpassung hinter mir. Nachdem Ende September die Fäden gezogen wurden und meine Probleme im linken Mittelohr medikamentös behoben werden konnten - das Paukenröhrchen mit weiterer Narkose wegen des engen Gehörgangs konnte vermieden werden - bin ich für drei Tage stationär in Aachen gewesen. Vielen Dank an Jochen für die guten Wünsche. Nach der horrormäßigen Anfahrt mit mehr als einer Stunde Stau und Fahrt durch die Innenstadt bis zur Uniklinik war es um 11.00 h soweit. Der überdimensionale Koffer wurde ausgepackt , der SP angelegt und ich konnte die ersten Töne hören, und zwar über die ganze Bandbreite und wieder zurück, bis sie im gesamten Bereich angenehm zu hören waren. Danach habe ich mein Widex rechts ausgeschaltet und der Audiologe hat über das CI die Kommunikation versucht. Zu unserem beidseitigen Erstaunen habe ich ihn, zwar leise, verstanden. Danach hat er Zahlen genannt, die ich alle verstanden habe. Das war schon überraschend. Nach ca. 1 Stunde wurde ich an den Logopäden übergeben zur ersten Probeeinheit. Auch diese lief für beide Seiten überraschend ab. Das rechte Ohr wurde verstopft und die Zahlenreihe im Bereich 11-100 wiederholt, doch diesmal mit verdecktem Mund, um das Lippenablesen auszuschließen. Bis auf eine konnte ich alle Zahlen richtig wiedergeben. Es folgte ein Test mit Worten aus dem Fahrzeug Bereich, von Auto bis Eisenbahn. Auch dieser verlief 100%ig. Dann folgte ein Test mit Unsinn Worten aus vier bis sechs Buchstaben, deren mittlere zuerst aus Vokalen, dann aus Konsonanten bestand. Auch dieser war erfolgreich, was für den Logopäden sehr überraschend war. Nach dem Mittagessen eine audiometrische Untersuchung, mit laut Arztbericht 100%iger Einsilberverständlichkeit bei 80 bzw. 90 dB. Danach erfolte eine weitere Sitzung bei der Logopädin, in deren Mittelpunkt eine Prüfung der Unterscheidunsfähigkeit verschiedenerr Töne auf dem Keybord. Ergebnis war, dass das CI im Hoch- und Tieftonbereich einen Unterschied einer Sekunde (eines Tonschritts) erfasste, im mittleren Frequenzbereich jedoch nur Terzen und Quarten. Daran muss gearbeitet werden.
    Der Ablauf der beiden anderen Tage war ähnlich. Zuerst Anpassung durch den Audiologen anhand der Erkenntnisse des vorangegangenen Tages, danach die Überprüfung durch Audiologie und Training durch die Logopäden.
    Den Abschluss der Erstanpassung bildete das Gespräch mit dem Professor mit dem Fazit,dass die Anpassung ungewöhnlich positiv erfolgt sei und der Maßgabe weiter intensiv zu trainieren. Einziger Wermutstropfen war die lange Wartezeit auf das Gespräch, offensichtlich durch eine längere OP verursacht.
    Mein Eindruck von Aachen:
    OP-Team kompetent und einfühlsam. Unterbringung stationär sehr gut (Privatpatient) . Höruntersuchungen bedingt durch die Größe der Klinik mit langen Pausen. Erstanpassung durch den Umzug des Audiologen- Logopädieteams in unmittelbare Nähe der Station wegen der kurzen Wege angenehm, das Team sehr kompetent.
    Insgesamt kann ich sagen, dass ich mit der Anpassung ausgesprochen zufrieden, ja sogar etwas euphorisch bin. Wahrscheinlich habe ich das Glück, dass durch die Spätertaubung und wahrscheinliche Resthörigkeit vor der OP, mein Hörnerv und mein Gehirn die Informationen des CI anders verarbeiten als bei einem Patienten, der schon länger ertaubt war. Für eine Ertaubung nach Menière halte ich Aachen für eine sehr gute Adresse. Nach Aussagen meines HNO Arztes ist der Prof einen Guru der Schwindelsystomatik.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Mittlerweile habe ich mein Hörtrainingszentrum am Rechner eingerichtet.
    Beim Hören der Umgebung kann ich das HG ausschalten und so den
    Höreindeuck vergleichen: CI + HG, nur CI, nur HG. Zusätzlich variiere ich die Lautstärken. So hat es mir der Logopäde in Aachen geraten. Es baumeln also zwei Fernbedienungen auf meinem Bauch.
    Am Rechner habe ich mit einem Av-Splitter sowohl den Audio Transmitter für das CI als auch das TV-Dex für das Hörgerät angeschlossen.
    Auf diese Weise kann ich entweder das CI oder das HG mit Informationen oder beide zusammen versorgen ,ohne meine Umgebung zu stören.
    Als Trainingsobjekt verwende ich den Roman Frank Schätzing: Breaking News,den ich auch als Buch habe. Da mir die Sprache zu schnell war, bin ich auf die Idee gekommen, bei der Onleihe unserer Stadtbiblothek zu stöbern und mir Hörproben anzuhören. Dabei ist mir aufgefallen, dass mein CI keinen Unterschied einer Frauen- bzw. Männerstimme wiedergibt. Daraufhin habe ich mir aus dem Weihnachtsoratorium (Joh.Seb.Bach), das ich früher selbst einmal mitgesungen habe,also genau kenne, den Evangelisten angehört, einen hohen Tenor. Mit CI höre ich nur die Simme in einem Bereich des Bariton ziemlich monoton. Zusammen mit dem HG kommt etwas mehr Dynamik ins Spiel, die jedoch in keiner Weise an die früher gehörte heranlangt.
    Mit diesem Problem werde ich mich später beschäftigen.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Nur die Ruhe, alles kommt zur seiner Zeit!
    Setze Dich bloß nicht unter Druck ;)


    Ansonsten,
    Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen OP!
    Und auch die EA liest sich schon mal gut! :thumbup:

    Jetzt kann es ja nur noch aufwärts gehen.


    Schönen Gruß
    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Als ehemaliger Biologe mit Neurophysiologischem Schwerpunkt gehe ich das Ganze mit wissenschaftlichem Interesse an. Ich bin mir bewusst, dass die Anpassung langwierig und das CI eine Prothese ist, die das normale Ohr nur unvollständig ersetzen kann. Meine Intention ist, die Entwicklung genauer zu planen und zu verfolgen.
    Da meine Taubheit noch nicht so lange besteht, kann es sein, dass der Einstieg in das Leben mit CI schon etwas fortgeschritten ist. So haben es zumindest die Fachleute in Aachen gesagt. Mich interessiert aber, was alles noch möglich ist. Ich kann das jetzt mit der Zeit vergleichen, wo ich noch ausgezeichnet hören konnte und z.B. das Weihnachtsoratorium sebst im Chor mitgesungen habe. Da ich davon noch eine Aufnahme habe, kann ich sie zum Vergleich heranziehen. Wegen der Schwerhörigkeit habe ich damals das Singen aufgegeben und vor drei Jahren die Thomaskirche fluchtartig verlassen, da der Klang dieses berühten Chores sich für mich scheußlich angehört hat.
    Hallo Harry, die Leute in Aachen vermuten, dass das linke Ohr bis zu Implantation noch Restvermögen hatte, was mir vielleicht zu gute kommt.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

    2 Mal editiert, zuletzt von fermoll (28. Oktober 2016 um 19:30)

  • Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und ich kann etwas neues berichten. Ich habe mir mittlerweile täglich mehr als 2 Stunden Hörbücher reingezogen. Dabei habe ich jedoch meist das Hörgerät ausgeschaltet und höre nur mit dem CI über den Audio Transmitter. Da ich am Anfang den Sprecher von Schätzimgs Roman schlecht verstehen konnte habe ich mir Tanja Kinkels historischen Roman "Das Spiel der Nachtigall" ausgeliehen. Dort wird die Geschichte der Zeit aus der Sicht des Sängers Walther von der Vogelweide und der Judith von Köln, einer jüdischen Ärztin erzählt, d.h. einer Frauen und einer Männerstimme. Beiden kann ich mittlerweile ohne Probleme folgen, wobei mir die Frauenstimme leichter fällt. Auch der Sprecher des Walther ist besser zu verstehen als der des ersten Romans. Dabei habe icch Umweltgeräusche erst einmal ausgeblendet. Die kommen später. Bei der Frauenstimme kann ich die Einstellung des CI von 10 auf 6, bei den Männern von 10 auf 8 bzw. 9 reduzieren. Auch der Ton eines YouTube Lernvideos ist für micvh mittlerweile verständlich.
    Der nächste Schritt, den ich mir überlegt habe, ist die Anschaffung eines Keyboards. Bei der EA hat mir die Logopädin Töne vorgespielt und ich musste entscheiden, welcher von beiden der höhere war. Dabei ist herausgekommen, dass die Unterscheidungsfähigkeit im mittleren Tonbereich sehr viel schlechter war als oben und unten. Das müsste m.E. mit Hilfe eines Keyboards trainiert werden können. Genaus so, wie ein Kleinkind Musik hören lernt. Beim Keyboard kann man auch mit verschiedenen Instrumenten lernen und nach und nach verschiedene Instrumente mischen.

    Das wichtigste habe ich vergessen: Zusammen mit dem Hörgerät, das ich allerdings stark zurückgedreht habe, kann ich über größere Entfernung (3-4m) kommunizieren, sogar bei leichten Störgeräuschen. Meine Frau ist überrascht. Allerdings ermüdet das Hören nach wie vor sehr stark.
    Außerdem hatte ich heute Morgen einen ziemlichen Schwindelanfall wegen oder trotz der Cochleosacculotomie.

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    Einmal editiert, zuletzt von fermoll (31. Oktober 2016 um 21:41)

  • Hier meine Erfahrungen:

    Ein Keyboard ist auf jeden Fall hilfreich. Ich habe auch ziemlich viel experimentiert und bin ja nun bei dem Theremin gelandet, wo ich übr die Tonerkennung hinaus auch die meditative Komponente entspannend finde (langsame Spielweise, Interaktion mit kleinsten Fingerbewegungen, die unterschiedliche Tonhöhen auslöst). Mehrstimmig spielen kann ich damit allerdings nicht, da greife ich dann auch zum Keyboard, wo ich einen klaren, sauberen Pianosound benutze, damit bin ich anfangs am besten klargekommen.

    Interessant ist, dass ich bei der Bestimmung meiner selbst gespielten Töne weniger Probleme beim Erkennen habe, als im Zusammenspiel mit meinen Mit-Musikern, mit denen ich freitags zusammen spiele (dabei ist mein aktueller Beitrag denkbar mäßig, und nach einer Dreiviertelstunde bin ich dann auch ziemlich geschlaucht. Aber ein Anfang ist gemacht). Sagt man mir die Tonart an, geht das eine Weile ganz gut, aber beim Bass fällt mir das Erkennen der Tonhöhe oder gar das Mitspielen ohne Ansage sehr schwer.

    Natürlich darf man auch nicht die technischen Limits der CIs vergessen, aber ich bin überzeugt, dass es doch möglich ist, nach einigem Üben und mit Geduld wieder Freude an der Musik zu finden.

    Aber egal welcher Input anliegt: langsam angehen lassen und bei Anzeichen von Ermüdung runterschalten und ggf. auch mal eine Pause einlegen, bis sich das Gehirn so allmählich eingeschwungen hat.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Zitat

    Aber egal welcher Input anliegt: langsam angehen lassen und bei
    Anzeichen von Ermüdung runterschalten und ggf. auch mal eine Pause
    einlegen, bis sich das Gehirn so allmählich eingeschwungen hat.

    Die Sache mit der Ermüdung ist ein ganz wichtiger Gesichtspunkt, den auch die Fachleute in Aachen angesprochen haben. Dabei geht es auch um den Hörnerv selbst. Der war lange Zeit ohne Beschäftigung und wird jetzt wieder gereizt. Man vergisst sehr leicht, dass die Nervenfunktion einen großen Teil der Energie verbraucht, die man in form von Nahrung zuführt. Es könnte sein, dass die geringere Funktion des mittleren Tonbereichs, wie in den letzten Beiträgen beschrieben, auf Ermüdung zurückzuführen ist. Ich hatte da einige Stunden Hörbuch hinter mir. Das werde ich überprüfen, wenn ich das Keyboard habe. Vielleicht war auch der Schwindel auf Ermüdung zurückzuführen. Der Körper wehrt sich selbst.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
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    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Etwas mehr als eine Woche nach der Erstanpassung hatte ich gestern meinen 2. Termin beim Audiologen, der Logopädin und dem Hörtest. Hier konnte ich berichten, dass ich in der Lage bin, nur mit dem CI Hörbücher ohne Probleme zu bewältigen, die Tonleiter auf dem Keyboard zu hören und Gwapräche mit einem direkten Gegenüber zu führen. Der Audiologen war sehr überrascht und meinte, das wäre vielen Patienten erst nach ca. einem halben Jahr möglich. Deshalb hat er nach einer neuerlichen Anpassung de SP zwei weitere Hörprogramme freigeschaltet. Neben dem Scan- (Raushunterdrückung) und dem normalen Programm das Café- und das Musikprogramm. Bei der Logopädin ging es ähnlich. Sie führte einen Test Wetterbericht durch mit längeren Sätzen, die ich durchweg wiedergeben konnte. Dann war das Keyboard an der Reihe. Die Probleme, zwei eine Sekunde auseinander liegende Töne zu unterscheiden, waren im mittleren Tonbereich nach wie vor vorhanden. Da werde ich zu Hause weiter dran arbeiten. Vielleicht kann ich ja mit 72 noch Keyboard spielen lernen. Auch das Problem der Ermüdung wurde deutlich angesprochen,mit der Maßgabe, mich nicht zu übernehmen und nicht die Lust zu verlieren. Auch der Hörtest war wohl recht vielversprechend.
    Die nächste Anpassung erfolgt in drei Wochen.

    Nachtrag:
    Die Übungen mache ich meist mit dem über den TV-Adapter verbundenen CI. Manchmal schalte ich das HG dazu. Bei Unterhaltungen benutze ich meist CI u. HG, verändere aber häufiger die Bedingungen. Es bleiben nach wie vor die Probleme des Hörens in akustisch schwierigen (hallenden) Räumen.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

    3 Mal editiert, zuletzt von fermoll (5. November 2016 um 12:16)

  • Wenn ich 5 Tage Seminar leite an der FH als Dozent, bin ich total fertig hinterher. Hören mit CI ist anstrengend. Hinterher merke ich das, zum Glück nicht während der Vorlesungen......

    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Während Normalhörende störenden Raumhall und Störschall gut wegblenden können in der Wahrnehmung, kriegen wir das mit unseren CIs voll mit. Bei mir ist das sogar beim Telefonieren so: spricht die Gegenseite über Freisprech, dann bekomme ich auch den Raumhall mit. Nach einiger Zeit gewöhne ich mich daran, verstehe auch gar nicht so schlecht - aber geschafft bin ich auch erstmal. Immerhin besser als schwerhörig ... Das war auch anstrengend, habe das aber anders empfunden. Schwer zu erklären, warum.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Die Ermüdungserscheinungen habe ich schon ohne CI mit beidseitigem HG und vor allem in der Zeit empfunden, wo das linke Ohr taub geworden war. Als Biologe vermute ich, dass da Hörzentrum überlastet war. Ich brauche schon seit vielen Jahren den Mittagschlaf, um dann wieder fit zu sein. Das ist aber bei Schülern nicht anders. Nach sechs Stunden Unterricht sind die platt. Wenn wir die Familie zu Besuch haben ( 7 Enkel), muss ich mich nach ca. 2 Stunden zurückziehen, die HG abschalten und die Augen zu machen. Auf das CI bezogen besteht die Frage, inwieweit der SP das Corti Organ mit seiner Filterwirkung ersetzen kann. Dazu dienen auch die Programme, die man einstellen kann. Es bleibt aber eine mehr oder weniger unzulängliche Prothese. Für mich bleibt die Frage, inwieweit man durch gezieltes Training das Hörzentrum optimal auf die neuen Bedingungen einstellen kann. Das reizt mich als Biologe und ich habe ja auch die Zeit dazu.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
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    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Ich habe eine weitere Woche mit dem CI hinter mir und bin positiv überrascht. Zusammen mit dem HG kann ich mich recht gut verständigen, auch in extremen Situationen, z.B. auf dem Markt. Auch in kleinen Gruppen geht es mittlerweile, auch wenn ich das Programm Café noch nicht getestet habe. Nachrichten auf Tagesschau.de als Video kann ich mühelos verfolgen, wenn ich die Umwelt ausschalten kann(TV-Adapter mit ausgeschaltetem HG)- Beim Spielen der Tonleiter auf dem Keyboard merke ich jedoch, dass die Tonhöhen in einigen Bereichen noch nicht richtig übertragen werden. Ich schalte dann das HG über den TV-Adapter hinzu, spiele ein wenig. Wenn ich danach das HG abschalte, höre ich eine Zeit lang die Töne genauer. Ich könnte mir vorstellen, dass da Übung zu einer Verbesserung führt. Zum Üben verwende ich auch Midi Dateien von Kinderliedern, die ich kenne. Hilfreich könnte dabei ein Programm wie Ludwig sein. Da kann man die Geschwindigkeit verändern

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Jetzt trage ich mein CI seit 5 Monaten und finde es an der Zeit, meine Erfahrungen mit dem CI und der Betreuung durch das Klinikum Aachen weiterzugeben.
    Zuerst zum CI. Meine Lebensqualität hat sich durch das CI entscheidend verbessert. Ich bin in der Lage, mich auch in lauterer Umgebung zu unterhalten, wenn der Partner in der Nähe ist. Im CI sind mittlerweile vier unterschiedliche Programme freigeschaltet, so dass ich auf verschiedene Situationen umschalten kann. Zusammen mit dem Fernsehadapter bin ich in der Lage, an meinem Rechner nur mit dem CI Nachrichten zu hören. Mit Reportagen in lautem Umfeld habe ich noch Probleme.
    Mit der Betreuung durch durch die HNO-Klinik bin ich sehr zufrieden. Bis Weihnachten hatte ich alle vier Wochen einen Termin, Einstellung durch den Audiologen, Training mit Logopäden, Hörtest in der Ambulanz und jedes 2.Mal Untersuchung durch den Prof.Am Freitag war ich mal wieder in Aachen, da ich im Januar verreist war und einen Termin wegen Erkrankung absagen musste. Jetzt wird die Betreuung im zweimonatigen Rhytmus fortgesetzt. Ich muss jedoch anmerken, dass ich Privatpatient bin.
    Es bieibt allerdings auch noch ein Problem mit dem CI, nämlich im Zusammenspiel mit dem Hörgerät im rechten Ohr. Das bedeutet,immer zwei Fernbedieungen auf der Brust baumeln zu haben, vor allem aber Probleme beim telefonieren. Das geht im Moment nur, wenn das Tel. lautgeschaltet ist oder über BT nur mit dem Hörgerät.Deshalb steht der Wechsel des HG im Raum. Cochlear kooperiert mit der Fa. Resound GN . Deshalb empfiehlt der Prof., probeweise ein HG dieser Fa. auszuprobieren, auch wenn die Beihilfe sich im Moment noch nicht an den Kosten beteiligt.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

    Nutzung des Telefonclips und des AudioBeamers mit CI und HG

  • Schön, daß Du Dich wieder meldest und Deine Erfahrung mitteilst. Ist für mich sehr interessant, da ich auch i Aachen die Untersuchungen und OP habe.
    Ich bin schon ganz gespannt wie es bei mir weitergeht.

    Nach Hörsturz am 02.12.2016 links hochgradig Schwerhörig
    rechts alles bestens

  • Jetzt habe ich fast zwei Jahre Erfahrung mit dem Nucleus 6 und war eigentlich sehr zufrieden mit dem Hören, mit Ausnahme des Telefonierens und des Musik hörens. Die Betreuung durch die HNO-Klinik der RWTH Aachen fand ich sehr gut, obwohl ich sie wegen anderer Baustellen - Grauer Star-OPund Rücken-OP - in 2017 vernachlässigt habe. Im Frühjahr hat mich die HNO-Abteilung aber auf die Zusammenarbeit zwischen Resound und Cochlear aufmerksam gemacht. Nun trage ich seit September ein HG Lynx 3D 5 von Resound im rechten Ohr und einen Telefonclip auf der Brust. Seitdem kann ich mit dem Handy mit einer guten Sprachqualität telefonieren. Vorher war es nur mit Lautstellung des Telefons möglich. Da ich eine Fritzbox benutze, kann ich auch Anrufe aus dem Festnetz mit dem Handy entgegennehmen. Das funktioniert wie eine Freisprechanlage und ist auch im auto zu benutzen. Leider habe ich kein Nucleus 7, das direkt über eine App mit Iphone zu nutzen ist, da CI und HG zusammen gesteuert werden. Ich benötige den Telefon Clip, auch für die Nutzung des Audio Beamers. Das ist ein wenig umständlich, aber im Ergebnis hervorragend. Ich kann wieder Musik hören, wenn auch nicht in der Qualität vor der Schwerhörigkeit. Man muss immer bedenken, die Technik ist nur ein eingeschränkter Behelf. Meine Lebensqualität in bezug auf das Hören hat sich seit September wieder sehr verbessert.

    Morbus Menière beidseitig seit Mitte der achziger Jahre.
    Seit Anfang 2016 links taub. Rechts 60 dB
    Links: Implantation CI522 incl. CochleoSacculotomie 07.09. 2016
    EA: 26.Okt.2016 SP: Nucleus CP910
    Rechts: HG Widex Dream440 ersetzt durch Resound Lynx 3D 5 seit Sept.18

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